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Freitag, 13. Oktober 2017

Asperger und jeder für sich

Fahre ich Auto, so erlebe ich oft sehr rücksichtlose Autofahrer. Sie kümmern sich nicht darum, ob sie sich und andere in Gefahr bringen. Schaue ich TV, so sehe ich Demonstrationen. Werden die Menschen da gefragt, so wollen sie gehört werden. Es geht um sie. Dazu kommt doch die immer grösser werdende soziale Verelendung der Menschen. Dies obwohl sie scheinbar immer mehr kommunizieren. Aber, das ist ja nur virtuell. Hat also keinen Bestand. Die Menschen sehen sich nach anderen Menschen. Sind sie aber mit ihnen zusammen, dann beginnen die Probleme. Jeder erwartet, dass der andere auf einem eingeht. Wenn das alles verlangen, ja, wer soll es dann noch tun?
Mir kommt die Welt immer autistischer, im wörtlichen Sinne, vor. Die NT sagen von uns, das wir in unserer eigenen Welt leben. Sicher. Nur, die NT auch. Sie leben auch in ihrer Welt. Einer Welt in der der Rücksichtslose und Vordernde Recht bekommt. Menschen werden verurteilt, weil sie nicht etwa ein Verbrechen begannen haben, sondern weil sie anderen gesagt haben, sie sollen es tun. Wir ist der Täter? Der der die Tat begannen hat oder der, der gesagt hat, er soll es tun? Frag dich selber mal.
Ich leben in einer Welt, in der jeder scheinbar alles weiss und kann. Einer Welt in der jeder ein Spezialist ist. Jeder eben für sich.
Ich weiss, ich weiss. Das Oben ist sehr sinister. Irgendwie. Aber es ist doch so. Nicht? Die Frage ist, wie gehe ich als Autist damit um? Gar nicht mehr. Ich schaue nur noch wenig TV. Lese keine News mehr, ausser aus der IT-Welt. Irgendwie brauche ich das ganze Chaos nicht mehr. Es ist doch eh immer das Selbe. Jeden Tag. Wieso sollte ich mir das jeden Tag antun? Eben.
Das lässt denn Schluss zu, dass ich einfach nur für mich sein will. Sicher, das stimmt. Mir ist nicht mehr nach sehr viel Mensch. Ausser natürlich mit meiner Frau und Familie. Das ist was anderes. Aber ansonsten, nein.
Wenn ich arbeite, arbeite ich für mich. Ich arbeite nicht das selbe wie die anderen im Team. So bin ich wieder für mich. Es passt so für mich. Denn, ich muss wirklich nicht mehr so viel sprechen und an Sitzungen wie früher. Bin ich ein Eigenbrötler geworden? Bin ich ein Egoist. Nein. Hat das mit dem Autismus zu tun? Ich denke ja. Ein Teil sicher. Aber nicht alles. Ein anderer Teil ist sicher, dass ich nicht mehr 20 bin. Dass ich einfach mehr Ruhe brauche. Aber auch erkannt habe, dass Stress sich nicht lohnt. Sich aufopfern (siehe letzter Post). Danke nein.
Nur, ich versuche nicht rücksichtslos zu sein. Niemandem ein Leid zuzufügen. Versuche auch, dass ich zu viel Ressourcen verbrauche. Wie Wasser, Strom. Auch auf Fleisch verzichte ich. Solche Dinge halt. Mir geht es dabei nicht nur um mich. Sondern um alle. Idiot, wird jetzt der eine oder andere denken. Wieso tut er das? Nur damit alle anderen einfach verschwenden können? Wieso nicht? Wenn es ihnen gefällt. Ich sehe aber auch, dass ich mit meiner Einstellung nicht alleine bin. Nur, wir sind nicht so viele, wie diejenigen, welche sich einfach keine Gedanken machen. Und wenn, ändern sie nichts an ihrem Verhalten. Jeder eben für sich. NT können eben genau schlecht wie wir, Gewohnheiten ändern. Es ist für mich nicht etwas typisch Autist, sondern typisch Mensch. Die Welt wird autistischer. Schau sie dir an. Manchmal denke ich, dass wir irgendwann die Normal sein werden. Eine Minderheit, aber die Normalen.
Vielleicht könnten die NT von uns auch lernen, mit weniger zufrieden zu sein. Die Welt eben anders zu betrachten. Und, nicht immer nur an sich denken. Sondern begreifen, dass man, auch wenn man alleine ist, nicht alleine auf diesem Planten ist. Ein Gedanke, der immer weniger gedacht wird. So kommt es mir jedenfalls vor.
Wie dem auch sei. Jeder für sich. Dies waren meine paar wenigen Gedanken dazu. Ich hoffe, sie können dazu beitragen, dass es ein wenig weniger Leiden gibt. Alles fängt bei einem selber an.