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Montag, 29. Februar 2016

Asperger und ungewollte Ausraster

Ausraster können immer mal passieren. Die Nachrichten sind ja jeden Tag voll mit Meldungen, was NT wieder so alles angestellte haben. Sie zerstören etwas. Bringen jemanden um oder beginnen einen Krieg. Je nachdem. Nun, sicher, das sind die NT. Dennoch sind es nicht die Art von Ausraster die ich von mir kenne. Ausraster die zwar niemanden gefährden, aber dennoch sehr unangenehm sein können. Für mich wie für mein Umfeld.
Was mich immer mal wieder beschäftigt, ist die Frage nach dem WARUM. Ich meine, wie kann es dazu kommen? Wie kann so was verhindert werden? Das ist eine typische NT-Frage. Ich habe mir diese selber so noch nie gestellt. Und was viele interessieren wird, wie es einem in so einem Moment geht. Tja, viele Fragen, aber ich habe leider keine abschliessende Antworten.
Gründe sind sicher, Licht und Lärm. Wenn sie plötzlich sind. Das ertrage ich nicht. Stress. Wen ich plötzlich viel erledigen muss und immer noch mehr dazukommt. Wenn ich keinen Sinn in dem sehe, was ich tue. Also Sinnlosigkeit. Wenn ich nicht mehr weiter weiss. Keine Lösung für ein Problem finden kann. Solche Dinge können zu Ausraster führen.
Wie können sie verhindert werden. Nun, das ist einfach. All das was Oben erwähnt ist, darf nicht geschehen. Das wars. Nun, schön. Aber im realen Leben ist das nicht machbar. Nicht so, wie ich es brauche. Muss auch nicht sein. Ein möglicher Weg den ich gehe, ist eine kurze Meditation am Morgenfrüh. 5 Minuten. Das reicht mir oft um mich auf mich und den Tag zu fokussieren. Wenn es mal nicht reichen soll, ist ja immer noch die Mittagspause da. Damit habe ich bis jetzt Erfolg. Ich habe seit Monaten keinen ungewollten Ausraster mehr gehabt. Nur, wenn mir das jemand erzählt hätte, dass es so einfach ist, hätte ich es nicht geglaubt. Ich habe es einfach mal selber ausprobiert. Klar, aller Anfang ist schwer, aber mit der Zeit ging und geht es immer besser. Heute bin ich auch viel gelassener als auch schon.
Wie geht es mir wenn ich eine Ausraster habe? Keine Ahnung. Wieso? Weil ich mich schlicht und einfach nicht daran erinnern kann. Ich weiss nur, das was war, aber nicht was. Das ist das Unangenehme. Der Vorgang selber ist sehr erschöpfend. Massiv sogar. Ich lasse mir manchmal erzählen was ich alles gesagt habe. Nun, das bin dann nicht ich, auch wenn ich es bin. Paradox, ich weiss. Aber ich denke, das unterscheidet mich von den Ausraster der NT.
Das Mühsame ist, das ich es merke das so ein Ausraster kommt, ich kann ihn aber nicht verhindern. Keine Chance. Er ist dann einfach. Der Ausraster. Für mich heisst es dann, abwarten. Für mein Umfeld heisst es abwarten und das Gesagte nicht persönlich nehmen. DAS wiederum ist nicht so einfach. Denn, NT nehmen alles persönlich. Sie sind halt sehr emotional. Und so ein Ausraster ist in ihren Augen, sehr emotional. Für mich irgendwie, schmerzhaft.
Ungewollte Ausraster kann ich auch durch den Fokus auf meinen Atem entgegenwirken. Nur fokussieren wie ich atme. Dabei ändere ich den Atem nicht. Das ist aber nicht so einfach. Denn genau in so einer Situation wie kurz vor einem Ausraster habe ich fast keine Kontrolle mehr über meinen Körper. Dennoch, es gelingt mir immer besser. Daran habe ich jetzt einige Jahre gearbeitet. Nie habe ich eine Lösung gefunden. Bis ich Ende letzten Jahres (2015) die Lösung für mich entdeckt hatte. Nun, diese Lösung ist für mich. Ob sie auch bei anderen Personen funktioniert, weiss ich nicht. Ich jedenfalls bin schon mal froh, das sie bei mir funktioniert.
Ich lebe auch bewusster. Das was ich tue tue ich. Und denke dabei nicht noch an anderes. Auch das ist nicht so einfach. Hilft mir aber auch, dass ich nicht ausraste. Denn ich habe so ein anderes Bewusstsein für das was ich tue. Klingt abgehoben. Ist es aber nicht. Der Grund ist, dass ich mich so nicht selber stresse. Sprich etwas tue, etwas anderes denke und auch noch versuche ein Problem zu lösen. Das wird auf Dauer zu viel. Muss nicht sein.
Auf jeden Fall bin ich heute froh, dass ich einen Weg gefunden habe meine ungewollten Ausraster nicht wegzubringen, aber das sie weniger geworden sind. Das ist für mich angenehmer, aber besonders für mein Umfeld.

Freitag, 26. Februar 2016

Asperger und Gefühle verstehen

Gefühle. Ein Wort. Für mich. Aber für die NT nicht. Sie fragen oft, wie man sich fühlt. Was führ ein Gefühl es war, etwas erlebt zu haben. Auf diese Fragen kann ich jeweils keine Antwort geben.
Wieso nicht? Nun, ganz einfach. Ich weiss es nicht. Wie also soll ich die Fragen wie es mir geht beantworten? Eben.
NT denken immer, dass es wichtig sei, die Gefühle der anderen zu verstehen. Die eigenen ebenfalls. Nun, sie können sich nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die damit einfach nichts anfangen können. Ja, die einfach nicht so empfinden wie sie. Dafür aber mehr denken. Ich sage immer, was den NT ihre Gefühle sind, das sind bei mir meine Gedanken. Alles spielt sich im Kopf ab. Nicht im Körper.
Das ist sicher auch einer der Gründe, wieso die NT uns für gefühlskalt halten. Wieso sie zum Teil Angst vor uns haben. Eben weil wir ihnen nicht die Rückmeldung geben, die sie gewohnt sind. Weil sie nicht verstehen, wie wir sind. Auch die Mimik drückt Gefühle aus. Sie denken, das wir sie lesen können. Nun, dazu müsste ich die Gesichter erst einmal sehen können. Ich kann nur ein Gesicht wirklich klar sehen. Das meiner geliebten Frau. Alle anderen nicht. Bei Filmen ist es für mich sehr schwierig. Denn ich sehe nur Masken mit ganz feinen Regungen. Mehr nicht. NT aber sehen ihn ihnen alles. All das was ich nicht sehen kann.
Habe ich versucht die Gefühle zu verstehen? Sicher habe ich das. Nur, ich bin gescheitert. Kläglich. Ich musst einsehen, das ich sie nie verstehen werde. Das mir diese Sprache für immer verschlossen bleibt. Nur, ist das schlimm für mich? Nein sicher nicht. Wieso sollte es? Ich meine, ich lebe schon mein ganzes Leben so. Nur wusste ich früher nicht, wieso. Heute weiss ich es. Autismus. Das ist der Grund. Damit musste ich aber zuerst umgehen lernen. Denn es gab vieles zu entdecken. Besonders die Sache mit den Gefühlen. Auf die bin ich immer und immer wieder gestossen. Ich stellte fest, dass sie es sind um die sich bei den NT alles dreht. Sie brauchen den Austausch des wie es ihnen geht. Wie sie sich fühlen. Ich nicht.
Gefühle sind für viele Autisten etwas das sie nicht verstehen. Aber die NT meinen, die müssen uns dies beibringen. Das wir die Gefühle wahrnehmen, verstehen. Dies weil es die einzige Sprache ist, die sie wirklich verstehen. Ich sage dann immer, ein Blinder kann auch nicht sehen. Egal wie man ihm eine Farbe beschreibt, er weiss nie wirklich wie sie aussieht. Wieso? Weil er nie eine sehen wird. Also bleibt im dies verschlossen. So ist es bei mir. Egal was ich unternahm. Ich sah und sehe sie nicht. Bin also gefühlsblind. Wort wörtlich.
Nur, die NT geben nicht auf. Sie wollen das alle so sind wie sie. Denn nur das können sie begreifen. Sie können nicht begreifen, dass es noch andere Menschen gibt. Menschen die anders als sie empfinden. Die anders als sie denken. Die anders als sie sprechen und handeln. Das alles macht das Leben für viele Autisten nicht gerade einfach. Im Gegenteil. Der Alltag wird so zu einer Herausforderung. Wenn da die Frage nach dem, wie es einem geht nicht wäre, dann wäre alles schon ein wenig einfacher. Denn ich muss auf so eine Frage oft lange nachdenken. Auch heute noch. Das Ergebnis ist immer das Selbe. Keines. So erkenne ich immer wieder, dass ich die Gefühle anderer und auch meiner eigenen nicht verstehen kann. Nicht fühlen und interpretieren kann.

Dienstag, 23. Februar 2016

Asperger und Zahlenmagie

Zahlenmagie. Nun, ich nenne das so. Denn es ist die andere Sichtweise auf Zahlen. Eine Sichtweise die die NT nicht haben. Für sie sind Zahlen Zahlen. Für mich sind sie Formen, Farben. Ja, sie haben einen Sinn und eine Bedeutung. Aber es sind nicht nur die reinen Zahlen, sondern auch die Kombination aus ihnen. Alles lässt sich in Zahlen ausdrücken. Zahlen verrechne ich nach einem nur mir bekannten Schema um Dinge heraus zu finden. Um zu sehen ob das Gesagte wahr ist. Oder einfach zum Vergnügen, um zu sehen was dabei raus kommt. Es gibt aber eine Zahl, die weder verrechenbar noch teilbar ist. Ja die einfach keine Zahl ist. Das ist die 14-1 oder in der NT-Sprache, die 13. Diese Zahl geht nicht. Ja, sie ist keine Zahl, sondern ein Unding.. Schwierig. Aussprechen geht noch so gerade, aber schreiben? Von Hand? Nein. 14-1 oder 12+1. Das geht. Zahlenmagie.
Auch die 3 geht nicht. Komische Zahl. Die 4 aber, die ist gut, schön und ergibt Sinn. Es sind nicht dir geraden Zahlen die für mich Sinn ergeben. Nein, es sind alle Zahlen. Besonders wenn sie gross sind. Wie Autonummern. Dann wird es richtig spannend. Sie zu verrechnen ist für mich ein leichtes. Nun, es gibt aber eine Rechenart die nicht geht. Die Division. Nicht das ich sie nicht könnte, sie geht einfach nicht. Auch kann ich nicht einfach mal so drauflos rechnen. Es gibt wie so oft, Regeln.
Wie auch immer. NT haben und können das nicht. Sie verstehen auch nicht, wie Menschen wie ich, das einfach so können. Ja eine besondere Beziehung zu Zahlen haben. Sie haben sie zu Menschen. Sehen ihre Mimik. Ich sehe die Mimik nicht, aber die der Zahlen. Zahlen sind für mich ein grosser Teil meiner Welt. Alles dreht sich um Zahlen. Sie allen sind logisch. Aber das heisst nicht, das ich ein Mathe-Genie bin. Das hat damit nichts zu tun. Es geht um etwas, das ich nicht beschreiben kann. Nur diejenigen die das auch wahrnehmen, wissen was ich wirklich meine. Es ergibt auch keinen Sinn, das einem NT beizubringen. Genauso wie es keinen Sinn macht uns die Sache mit der Mimik und den Gefühlen beizubringen. Das geht auch nicht. Man kann es oder eben nicht.
Das ist eben der Preis. Ich kann das mit den Zahlen und noch einige Dinge die mir im Alltag nicht bringen. Aber ich kann sie eben. Was ich damit mache? Nichts. Wie auch? Ich meine, die NT verstehen mich eh nicht, wenn ich von dem Spreche was ich wirklich kann. Wie ich die Welt sehe. Also lasse ich es lieber. Es sei denn, ich werde gefragt. Dann gebe ich gerne Auskunft. Aber verstehen und begreifen, das tun sie nicht, die NT. Müssen sie auch nicht. Denn es ist nicht ihr Ding. Ihre Welt. Es ist meine.
Zahlenmagie ist für mich keine Magie, sondern einfach Alltag. Etwas ganz Normales. So wie die NT das können was sie eben können. Das ist dann für mich Magie. Etwas das ich nie können werde. Und ehrlich gesagt, auch nicht können muss. Denn ich komme auch so ganz gut zurecht. Klar, ich bin auf Menschen angewiesen, die Autisten verstehen. Aber dennoch habe ich auch noch ein Leben abseits der Arbeit. Auch da komme ich gut zurecht. Es ist also immer eine Frage wie man mit solche Gaben umgeht. Ich stelle mich nicht alles besser als die NT dar. Wieso sollte ich. Schlussendlich bin ich der Behinderte. Der der kein NT ist. Der der versuchen muss in einer Welt zurecht zukommen die ich nicht verstehe.
Die Zahlen helfen mir auch, dass ich mich im Alltag orientieren kann. Das ich weiss wann ich was mache. Sie geben mir eine Art Sicherheit. Denn der Tag ist für mich nicht in Stunden und Minuten unterteilt, sondern eben in Zahlen. In Formen und Farben. Sie sind es, die meinem Tag eine Struktur geben, und nicht die Zeit. Wobei die Zeit für mich auch nichts anderes als Zahlen ist. In diesem Sinne also etwas Normales und keine Magie. 

Samstag, 20. Februar 2016

Asperger und keine Sprache mehr

Sprechen ist für die NT etwas Normales. Klar, auch für sie ist es mit der Zeit anstrengend, wenn sie immer sprechen müssen. Jedoch verlieren sie die Sprache nicht. Sie können auch dann noch sprechen, wenn sie sehr müde sind.
Nun, ich nicht. Es kann passieren, wenn ich sehr vielen Gesprächen zuhören muss und auch noch sprechen muss, dass ich die Sprache verlieren. Dass ich nicht mehr sprechen kann. Das ist nicht sehr angenehm. Nicht für mich, aber für die anderen. Denn sie wissen ja nicht was los ist. Wie soll ich sagen, das ich nicht mehr sprechen kann, wenn ich nicht sprechen kann? Schreiben? Das geht auch nicht. Denn, schreiben setzt ja voraus, dass ich die Sprache habe. Die habe ich aber eben nicht. Denken? Geht auch nicht. Was mir bleibt, sind die Bilder. Aber auch die sind nur noch unklar, verschwommen.
Die Frage ist, wie lange das anhält. Nun, wenn ich mich in Ruhe erholen kann. Also ohne Gespräche. Ohne nichts. Dann etwa 1 Stunde. Danach geht es wieder. Mein Fähigkeit zu sprechen reicht im Normalfall für einen Arbeitstag. Einen normalen Arbeitstag. Also mit Gesprächen, Sitzungen aber auch mit Zeiten wo ich einfach arbeiten kann. Dann ist alles kein Problem. Muss ich aber an einen Anlass, der lange dauert. Viel Konzentration fordert, dann wird es schwierig. Besonders, wenn der Anlass am nächsten Tag weiter geht. Irgendwann habe ich keine Konzentration mehr. Dann bleibt mir nichts anders übrig, als mich zurück zu ziehen.
Für die NT ist das nicht vorstellbar. Ich meine, sie wissen nicht, das es so was gibt. Sie haben die Sprache immer zur Verfügung. Sprachlos sein, ist nicht gleich, die Sprache nicht mehr zu haben. Für mich ist das Sprechen sehr anstrengend. Ich vergleiche es immer mit einem Dauerlauf. Nur, dass er mit maximaler Geschwindigkeit gelaufen wird. Keine Zeit zu erholen. Maximale Kraft. Das ist für mich das Sprechen. Besonders dann, wenn mehr als eine Person am Gespräch beteiligt ist. Die Sprache die gesprochen wird ist egal. Es spielt also keine Rolle ob Deutsch oder Englisch. Für mich ist sprechen nur der Austausch von Informationen.
Für die NT aber eben nicht. Sie sind auf die Körpersprache und das zwischen den Zeilen angewiesen. Sprich für sie ist die Sprache mehr als für mich. Sie können in der Sprache Dinge wahrnehmen, die mir verborgen sind. Ich denke, das macht es für sie auch einfacher. Sie haben einfach mehr Informationen zur Verfügung als ich. Ich verstehe nur die gesprochene Sprache. Und davon auch nur das, was gesagt wird und nicht das, was gemeint ist. Das macht es doppelt schwer. Deshalb bin ich bei komplexen Gesprächen auch auf einen Übersetzer angewiesen. Ja jemanden, der das Gespräch leitet. Denn sonst kann es sein, dass ich mich in einem Detail verliere, das gar nicht Gegenstand des Gespräches ist.
Wie auch immer, ich jedenfalls weiss um das Problem, dass ich die Sprache verlieren kann. Ich weiss auch, wie auch darauf reagieren muss. Ja, ich merke, wann genug ist. Das ist für mich ein grosser Fortschritt. Denn so vermeide ich viele Probleme. Besonders, dass ich ausraste, weil ich selber nicht weiss was los ist. Das ist vorbei. Heute weiss ich es und kann darauf reagieren.
Jedoch versuche ich, so lange und so gut ich kann, an den Gesprächen teil zu nehmen. Denn ich will mich nicht selber ins Abseits stellen. Es ist eine Frage der Übung. Eine Frage der Konzentration. Aber auch sagen zu können, das genug ist. Das es nicht mehr geht. Ich denke, das war das grösste Problem. Zuzugeben das ich nicht mehr sprechen kann, dass alles zu viel ist.

Mittwoch, 17. Februar 2016

Asperger und der Nachteil

Manchmal frage ich mich, welchen Vorteil der Autismus hat. Ich meine, so viele Nachteile und Probleme begleiten uns durch den Alltag. Dinge die die NT nicht kennen. Aber es sind auch die NT und ihre komischen Regeln. Diese sind für uns auch ein Nachteil. Wir müssen uns den Regeln der NT fügen, wenn wir auch was erreichen wollen. Klar, so ist das nun mal. Aber muss das so sein? Ich meine, sind wir nicht auch Menschen wie sie? Menschen die auch ein Recht auf ein eigenständiges Leben haben? Ein Leben das so ist wie das der NT? Nur eben, das wir halt nicht so kommunizieren und handeln wie sie. Macht uns das zu schlechteren Menschen? Manchmal denkte ich, ja. Denn ich erlebe ja selber, wie ich mich immer mehr aus der NT-Welt herausnahm und nehme. So wenig mit ihr zu tun haben, wie es eben nur geht.
Die Frage ist doch, wieso? Ich meine, muss ich das tun? Müssen wir das tun? Ja. Denn sonst würde alles noch viel komplizierter werden als es eh schon ist. Das erlebe ich jedenfalls so.
Die NT haben so ihre Mühen mit uns. Sie haben aber auch Programme die es uns ermöglichen sollen, in ihrer Welt was zu errechen. Das Problem ist doch, dass das alles NT sind die sich diese Programme ausdenken. Ja, die uns vermarkten wollen. Als Objekte. Meine Frage, gibt es denn keinen anderen Weg? Begreifen die NT nur so? Verstehen sie nur durch lange und intensive Schulung was und wie wir sind? Ja. Das jedenfalls ist meine Erkenntnis aus den letzten Jahren. Ich erlebte immer wieder, das sie NT zwar uns anhören, aber dann doch irgendwelche Ausreden bringen. Nur, wenn es ihnen befohlen wir, dann arbeiten sie mit uns zusammen. Klar, es gibt auch Ausnahmen. Aber die sind rar.
Das heisst doch das wir aus unserem Nachteil einen Vorteil machen müssen. Sprich, ich versuche ihnen klar zu machen, was ich besonders gut kann. Besser als ein NT. Nur, das hören sie auch nicht gerne. Denn ein Behinderter der besser ist, das mögen die NT nicht. Besondern dann nicht, wenn es eine geistige Behinderung ist. Also einer der nicht normal ist. Nun, ich bin nicht normal. Sicher. Aber ich finde, das Nicht-Normalsein passt zu mir. Es ist das ICH. Die NT sind aus meiner Sicht auch nicht normal. Jedenfalls verstehe ich sie oft auch nicht. Dennoch versuche ich, so gut ich kann mich in ihrer Welt zurecht zu finden. Ja mit ihnen zusammen zu arbeiten. Wieso auch nicht? Jeder kann so vom anderen profitieren. Dass jedenfalls ist mein Ansatz. Die Stärken des anderen sehen und nicht seine Schwächen. Leider sehen sie in uns nur Schwächen oder aber sie halten uns alle für Genies. Was auch nicht stimmt. Wir sind wie sie nur eben anders. Das haben sie noch nicht begriffen.
Macht nicht, denn ich denke auch wir müssen uns anpassen. Aber immer nur so weit, das wir nicht durchdrehen. Was ja leicht passieren kann. Wenn es zu laut hell ist. Mir geht es so. Ich ertrage das nicht. Aber ich versuche nicht immer gleich laut zu werden, sondern zu verstehen wieso die NT so handeln. Manchmal vergessen sie auch, das noch Autisten um sie herum sind. Kann passieren.
Nun, für mich ist der Autismus klar ein Nachteil. So lange jedenfalls, bis die NT keinen Unterschied mehr machen, ob NT oder Autist. Aber ich denke, das kann nocht Jahre dauern, bis sie das begreifen werden. Bis dahin versuche ich so gut ich kann zurecht zu kommen.

Montag, 15. Februar 2016

Asperger und den Alltag gestalten

Der Alltag ist so eine Sache für sich. Er ist bei jedem Menschen anders. Und doch ist es doch so, das sich die Alltage von vielen Menschen ähneln. Aufstehen arbeiten Abend schlafen. Was in diesen vier Worten beschrieben ist, ist für mich eine sehr anstrengende Sache. Aufstehen, naja, das geht. Kein Problem. Arbeiten, auch das ist keine Problem. Nur, jeder Arbeitstag ist anders. Ich weiss nie was kommt. Kann den Tag nicht planen. Muss flexibel sein. Muss auf so vieles das unvorhergesehen ist, reagieren können. Nun, immer kann ich das auch nicht. Abend. Auch da habe ich meine Regeln. Jeder Tag ist anders, und doch gleich. Abweichungen, damit kann ich umgehen. Sicher. Aber lieber ist mir, wenn alles so ist wie es eben ist. Nicht immer Neues Anderes.
Den Alltag gestalte ich nicht, sondern ich lebe ihn. So wie er eben ist. Kann ich ihn ändern? Sicher. Durch meine Verhalten. Durch das was ich tue. Doch auch das nur im begrenzten Mass. Denn zu viele Faktoren sind es die ich nicht kontrollieren kann. Die ich als gegeben betrachten muss. Damit hatte ich lange so meine Mühe. Denn ich musste lernen meinen Alltag zu gestallten. Also las ich Bücher über den Autismus. Nur, ich fand da nichts Schlaues. Denn es ist immer nur oberflächlich beschrieben. Auch Berichte von anderen Autisten haben mir nicht weiter geholfen. Wie auch. Mein Leben ist eben doch nicht gleich. Also musste ich mich mit meinem eigenen Leben befassen. Musste herausfinden, wie mein Alltag gestaltet werden muss, damit ich nicht all zusehr gestresst bin. Damit ich auch was vom Tag habe und nicht immer schon auf den Nächsten warte. Das war zu Beginn nicht so einfach. Ich brauchte mehrere Jahre um das hinzukriegen. Was so einfach tönt, war es eben nicht. Es brauchte viel Übung und ein neues Denken. Nur so konnte ich den Alltag den ich heute lebe, gestalten.
Alles genau planen, damit habe ich schon lange aufgehört. Auch wenn ich immer wieder lese, das dies für Autisten wichtig ist, so finde ich, nein. Denn jeder soll sich seinen Alltag so gestalten können, das er darin auch auf Unvorhergesehenes reagieren kann. Denn das ist es doch, was die NT-Welt ausmacht. Das ständige Anders. Ich weiss oft nicht genau was ich tun muss. Was andere genau wollen. Das machte mir lange lange Sorgen. Ich dachte viel darüber nach. Bis ich eines Tages damit aufhörte. Ein Problem weniger.
Auch als Autist kann man flexibel sein. Entgegen dem was die Theorie sagt. Man muss es nur wollen und üben. Merken das nichts passiert wenn man mal eine Minute später mit der Arbeit beginnt. Wenn mal eine Kugelschreiber nicht ganz exakt so liegt wie er soll. Das sind für NT Dinge die nicht vorstellbar sind. Aber die meinen Alltag doch sehr bestimmen.
Für mich ist der Alltag eine Verkettung von Momenten. Eine Verkettung von Ereignissen die ich nicht bestimmen kann. Das Einzige was ich tun kann ist auf sie reagieren. Nur wenn ich zu Hause bin, kann ich agieren und muss nicht ständig reagieren. Denn, das reagieren ist doch das, was anstrengend ist. Die NT wollen immer was. Sie brauchen Aufmerksamkeit. Das macht den Alltag auch nicht immer einfach. Mit der Zeit aber lernte ich damit umzugehen. Heute verstehe ich die NT und ihre komische Art besser. Denn, sie sind ja auch ein Teil meines Alltages. Ich jedenfalls möchte nicht einfach für mich zu Hause sein und nur das tun was ich tun will. Ich will auch meinen Beitrag leisten. Besonders aber will ich unabhängig sein. Will mein eigenes Geld verdienen. Selber bestimmen. Das ist es doch, was das Leben ausmacht. Da verzichte ich gerne auf das was ich am liebsten tue.
Arbeiten ist für ich nicht losgelöst von meinem Alltag. Sie wie das viele NT sehen. Sondern für mich ist sie eine wichtiger Teil meines Lebens. Aber auch meine Freizeit ist mir wichtig. Denn dann muss ich mich nicht noch mit den NT befassen. Sondern kann das tun, was ich gerne tue.
Den Alltag als Autisten gestalten ist meiner Meinung nach nicht so schwierig, wenn man mal ein System entwickelt hat, das zu einem passt. Nur, man muss es selber tun. Den kein Mensch weiss, was man wirklich will und braucht ausser einem selber. Jedoch bedarf es vieler kleiner Schritte bis dieser Alltag so ist, das er passt. Die NT machen sich viel weniger Gedanken über den Alltag. Ihnen sind viele Kleinigkeiten egal, wie die Lage eines Kugelschreibers. Mir eben nicht. Das sind kleine Unterschiede, aber gross in der Wirkung. Für mich ist das auch so ein Unterschied zwischen NT und Autisten. Die NT sehen das scheinbar Ganze und wir das Detail.  Sie leben einfach den Tag wir das Detail im Alltag. So wird der Tag viel komplexer als sich dies die NT je vorstellen können.

Freitag, 12. Februar 2016

Asperger und der Kompromiss

Kompromisse verstehe ich oft nicht. Denn sie sind für mich einfach ein Ausdruck von Langsamkeit. NT diskutieren und diskutieren. Jeder muss seine Meinung sagen und sie muss auch akzeptiert werden. So dauern Entscheide in der NT-Welt Monate, Jahre.
In den Nachrichten höre ich immer mal wieder, das endlich ein Kompromiss gefunden wurde. Das wird jedesmal als eine Sensation hingestellt. Nun, für die NT mag es so sein. Aber es ist doch offensichtlich, das die NT nur so das Gefühl haben, sie sind auch dabei. Das sie auch einen Beitrag leisten konnten. Aber nicht nur das. Nur wenn sie auch was beitragen konnten, können sie es verstehen und akzeptieren. Sonst wehren sie sich einfach dagegen. Deshalb ist für die NT der Kompromiss so wichtig.
Für mich ergibt er keinen Sinn. Denn der Kompromiss ist weder JA noch NEIN. Sondern eben das dazwischen. Das was ich scheinbar nicht verstehen kann. Nun, mir ist das recht. Ich haben einfach meine eigene Art wie ich mich entscheide. Nicht so wie die NT. Sie haben auch meistens Angst sich zu entscheiden. Wissen nicht recht. Sie wissen eben meistens fast nichts. Sie denken auch nicht viel. Sondern, sie diskutieren und handeln nicht. Das sieht man ja in den Nachrichten immer wieder. Die Politiker reden und reden, aber es gibt selten einen wirklichen Entscheiden. Im Normalfall, ein Kompromiss. Mehr nicht. Dieser wird aber immer gefeiert. Manchmal frage ich mich, wieso dieses Welt so komisch ist. Wieso die NT nicht schneller handeln denken können. Wieso alles immer so langsam sein muss. Aber egal wie sehr ich auch darüber nachdenke, ich finde die Lösung nicht. Vielleicht gibt es einfach keine Lösung und das Leben ist einfach nur ein Kompromiss. Mehr nicht. Keine Ahnung. Jedenfalls ist das nicht meine Art, wie ich lebe. Ich brauche klare Entscheide. Ich fälle auch klare Entscheide. Das Problem an einem Entscheid ist doch, das man nie das Ergebnis kennt. Ich denke, das ist es auch was den NT Angst macht. Sie brauchen sehr viel Sicherheit. Deshalb diskutieren sie so lange. Sie müssen ganz sicher sein, das ihr Entscheid ihnen nicht schaden kann. Wie es dabei den anderen geht, ist ihnen egal. Hauptsache sie müssen keine Angst mehr haben. Ist also ein Kompromiss nichts anders als eine Art die Angst zu besiegen? Zumindest für wenige Augenblicke. Wieso nicht? Ich meine, bei den NT dreht sich ja alles um die Angst. Alles um Kompromisse. Sie denken eben anders als ich.
Nur, in so einer Welt voller Kompromisse und Angst zu leben, ist nicht immer einfach. Denn, sie, die NT, sprechen eine Sprache die mir fremd ist. Die ich versehe aber oft nicht begreife. Ich muss mir dann mühsam ausdenken was sie wohl wieder meinen. Denn, ein Kompromiss ist doch genau das. Eine Verschleierung der Wahrheit. Wahrheit wiederum ist das was die wenigsten NT ertragen können. Denn sie ist oft hässlich. Sie aber wollen das alles im beschönigt ist. Sonst haben sie Angst und wissen nicht. Naja, ist vielleicht ein wenig krass, aber so sehe ich sie halt. Ob das richtig ist oder nicht, spielt für mich keine Rolle. Ich sehe sie so. Damit muss ich klar kommen.
In all den Jahren haben ich gelernt mich so weit ich kann aus der NT-Welt rauszunehmen. Ich versuche so wenig Kontakt mit ihr zu haben, wie es geht. Denn mir ist sie zu laut und zu langsam. Alles ist eben nur ein Kompromiss. Mehr nicht. Kompromisse sind für mich eben nicht klar. Meistens wird doch alles was wichtig ist, weggelassen. Aber es gibt den NT das Gefühl sie hätten was Grossartiges gemacht entschieden. Nun, das ist ist ihre Sichtweise. Ich sehe das jeweils anders. Aber meine Sichtweise zählt nicht. Ich bin ein einzelner sie die Mehrheit. Also musste ich erkennen das es keine Sinn ergibt, das ich mich nerve. Das ich mich ständig ab den NT aufrege. Ich lasse sie so wie sie eben sind, wenn sie mich auch lassen. So wird das Leben einfacher und ich habe mehr Zeit für meine eigenen Gedanken. Das wiederum ist kein Kompromiss sondern eine Entscheidung. Für mich eine klare. Angst habe ich dabei nicht. Wieso sollte ich auch? Ich meine wer kann mir sagen was ich denke muss oder darf? Niemand ausser ich selber. Also tue ich genau das. Ich denke und handle wie ich will. Ohne Kompromiss. Den verstehe ich ehe nicht. Aber ich denke, das geht nicht nur mir so, sondern sicher anderen Autisten ähnlich. Naja, ich denke oft dass das ein Teil dessen ist was uns ausmacht. Wir verstehen diese Welt einfach nicht. Deshalb bleibt uns doch oft nur eines. In unseren eigenen Gedanken zu leben.

Dienstag, 9. Februar 2016

Asperger und die Scheinwelt

Ich höre immer mal wieder, das Autisten in der sogenannten eigenen Welt leben. Das höre ich nicht nur von NT sondern auch von Autisten. Nun, was ist sie, diese eigenen Welt? Ich meine, ich selber bin Autist und kann mir nichts darunter vorstellen. Ist es einfach eine Ausrede? Oder bedeutet sie einfach, dass man nicht so ist wie die NT? Das man immer zu in den eigenen Gedanken ist? Keine Ahnung. Ich jedenfalls erlebe Autisten anders. Sie sind wach. Ich kann mit ihnen ohne Probleme sprechen. Mir fällt nichts besonderes an ihnen auf. Nun, mir nicht, aber den NT schon. Sie können mit der Art von Gesprächen nichts anfangen.
Nun, leben wir also in einer Scheinwelt? Einer Welt, die es nicht gibt, oder gibt es eben nur die, und die andere ist nicht echt. Nicht einfach das. Denn das, was wir als das Reale bezeichnen muss das das Echte sein? Oder will es die Mehrheit, das wir das glauben? Ich jedenfalls denke oft, dass ich in einer Welt lebe, die mich nicht wirklich versteht. Eine Welt die mir oft zu langsam ist. Zu komisch. Das ist das was ich von der sogenannten echten Welt aufnehme. Das ist aber nicht das, was ein NT wahrnimmt. Nun, ist es also das was ich wahrnehme eine Scheinwelt? Nein, es ist einfach meine Art wie ich die Welt wahrnehme. Ist das eine falsche Art? Sicher nicht. Denn wer kann schon sagen, was richtig und falsch ist, wenn es um die eigene Wahrnehmung geht. Keiner weiss, wie ich die Welt sehe. Was ich denke.
Sind den die Gedanken eine Scheinwelt? Sicher, wieso nicht. Aber sie sind auch auch real. Für mich manchmal DAS Reale. Das Echte. Leider werde ich dann aber meistens wieder abrupt in die NT-Welt befördert. Daran werde ich mich so glaube ich, nie gewöhnen. Es ist jedes Mal ein kleiner Schock. Nur, die NT können nichts dafür. Ich will auch nicht, dass ich anders behandelt werde. Ansprechen kann man mich immer. Nur, ob und wann ich Antwort gebe, das ist eine andere Sache. Wenn ich mich mit etwas beschäftige, klar, bin ich in Gedanken versunken. Wer schon nicht? Aber es ist nicht das was ich meine. Ich lebe dann in meinen Bildern. Ist das die andere Welt? Keine Ahnung. Für mich nicht. Für mich ist es einfach meine Welt. Ich sage nie, das ich in einer anderen Welt lebe. Sondern einfach anders denke. Anders die Welt wahrnehme. Mehr auch nicht.
Im Grunde genommen, versuche ich in der NT-Welt zu leben. So gut ich kann. Was nicht immer einfach ist. Aber für wen schon? Das hat nichts mit dem Autismus zu tun. Mal habe ich Tage, die gut sind, und manchmal solche die es eben nicht sind. So ist das Leben eben nun mal.
Scheinwelten, so nehme ich an, hat jeder Mensch. Ich denke nicht, das die ein Privileg der Autisten ist. Jedoch leben wir halt mehr in den eigenen Gedanken, als die NT. Vielen von uns ist das Kommunizieren und der Smalltalk nicht wichtig. Sprich, wir können gerne darauf verzichten. Verzichten heisst für mich aber nicht, das ich es nicht mache. Ich muss es eben nur nicht haben. Aber manchmal geht es eben nicht anders. Das ist dann für mich eine Scheinwelt. Man tut so als ob man sich für den anderen interessieren würde. Das ist nur Schein. Die NT leben meiner Meinung nach in einer Scheinwelt. Einer Welt in der sie nicht das sind, was sie vorzugeben scheinen. Sie spielen eine Rolle oder besser gesagt, Rollen. Wie im Theater. Also leben doch die NT in einer anderen Welt und nicht wir.

Sonntag, 7. Februar 2016

Asperger und die Diversität

In vielen Firmen gibt es ein Diversity Management. Was so grossartig tönt, ist nichts anders als eine Abteilung die den NT sagen soll, das es noch andere Menschen gibt. Menschen die nicht so sind, wie sie. Zum Beispiel, behindert. Nur, es ist ein mühsamer und langsamer Prozess, das in die Köpfe von NT zu bringen. Sie verstehen das lange Zeit nicht. Denn, sie haben Angst, das wenn so eine Person bei ihnen arbeitet, sie mehr Arbeit haben. Ja sie etwas falsch machen können. Sie versagen können.
Dabei ist doch die Diversität sehr wichtig. Gerade in der heutigen Zeit. Jeder meint das er individuell ist. Nur, es gibt eben Menschen die wirklich anders sind. Die anders denken und kommunizieren. Wie wir Autisten. Für und ist es eben genau deshalb so schwierig in ein Unternehmen zu kommen. Weil wir eben anders sind. Es braucht riesige Anstrengungen von der Unternehmensleitung, dass das gelingt. Noch dann stellen sich viele Abteilungsleiter mit komischen Ausreden quer. Das habe ich in den letzten Jahren zu oft erlebt. Mehr als schöne Wort gibt es nicht.
Was ich aber gelernt habe, ist das in der Welt der NT alles viel viel länger braucht. Sie verstehen die einfachsten Dinge nicht. Sie müssen sehr gut geschult werden. Sie müssen ihre eigenen Sichtweisen einbringen können. Sie müssen mitreden können. Das dauert eben. Nur, für uns ist so was mühsam. Denn, das bedeutet, dass pro Jahr etwas ein klein kleiner Schritt getan wird. Verstehe ich nicht. Dabei müssten sie nur mal über sich hinaus denken. Müssten lernen verstehen, dass es Menschen gibt, die nicht so sind wie sie. Aber das tun sie nicht. Auch wenn sie das sagen. Glauben tue ich das schon lange nicht mehr.
Die Diversität ist für mich nichts anders als etwas das sinnlos ist. Das nichts bringt. Das viel Zeit braucht. Viel Hoffnung erzeugt, die wieder zerstört wird. Aber wie es scheint, halten Unternehmen daran fest. Wieso? Nun, es geht eben nicht um Behinderte. Sondern einfach darum, das Mann und Frau gleich sind. Im Unternehmen. Selbst das kapieren sie nicht. Denn, eine Frau ist nicht gleich ein Mann und umgekehrt. Wenn sie das schon nicht verstehen, wie wollen sie dann verstehen, das es Autisten gibt. Ganz zu schweigen, was das ist. Sie haben immer noch diesen Stereotypen im Kopf. Rainman. Nein. Das wird nicht einfach.
Die NT wollen, das alle so sind wie sie. Nur dann hat man eine Chance. Das bedeutet aber auch, das wir keine oder nur eine kleine Chance haben werden. Das ist nicht gerade ermunternd. Denn, ich erlebe das immer wieder, das Gespräche im Nichts enden. Das Firmen sich zur Diversität bekennen. Nun, bekennen ist das Eine, aber Handeln was anders. Dieser Prozess beginnt bei vielen grossen Firmen erst. Die Menschen dort lernen jetzt langsam, das es noch andere ausser ihnen gibt. Verstehe ich nicht. Sie sehen eben nicht einen Menschen in uns, sondern einen Autisten. Dieses Wort ist für sie wie ein Schreckensgespenst. Sie wissen nichts darüber. Also lehnen sie solche Menschen ab.
Jedoch gibt es auch Beispiel wo das langsam zum tragen kommt. Jedoch ist es dann immer eine Frage der Nachhaltigkeit. Oft enden doch die Autisten dann in einem einsamen Büro oder werden irgendwann wieder entlassen. Wieso? Weil sie anderes sind. Weil sie nicht zum Mittagessen mitgehen. Oder nicht an Anlässe gehen. Was ist daran so anders? Ich meine, hat der Mensch nicht das Recht so zu sein, wie er ist. Muss er immer ein Theater spielen nur um anderen zu gefallen? Ich denke nicht. Das bringt auf Dauer nicht. Nur, die NT wollen genau das, weil sie es eben selber tun. Sie spielen anderen etwas vor. Da dies alle tun, ist es wieder normal. Nur, Autisten können das nicht lange tun. Dann brechen sie innerlich zusammen. Burn-out.
Die Diversität ist also ein Thema das uns noch lange beschäftigen wird. Meiner Meinung nach, bringt sie nicht sehr viel. Denn es ist etwas, das den NT aufgezwungen wird. Das lehnen sie sowieso ab. Sie wollen das alles so ist wie es war. Das ihnen so was niemand aufzwingt. Deshalb reagieren die NT doch immer ablehnend. Nur wenn sie auch noch was zu sagen haben, dann geht es. Kompromiss. Damit und nur damit können sie dann leben. Sonst erfinden sie wieder Ausreden. Er von uns kennt das nicht? Die NT versprechen etwas und halten es dann nicht. Werden sie aber dazu befragt, dann kommt eine Antwort die eine Lüge ist. So sind sie nun mal. Die NT. Anders und komisch. In letzter Konsequenz akzeptieren sie nur sich selber und solche die so sind wie sie. Für alles andere habe sie kein Verständnis. Das ist ihnen zu anstrengend. Auch übersteigt das ihr Vorstellungsvermögen. Nicht, das sie dumm sind. Doch ich denke, sie können einfach nicht anders als so handeln, wie sie eben handeln.
Für mich wäre es einfach wenn die Menschen mehr Toleranz leben würden. Den Menschen sehen und nicht ein Titel oder eine Behinderung. Wenn die Menschen erkennen würden, das wir alle eines sind. Menschen. Dann brächte es all die komischen Programme in den Firmen nicht und wir Autisten hätten auch mehr Chancen auf ein eigenständiges Leben. Schlussendlich geht es doch nur darum. Jeder sollte sein Leben so leben können, das es für ihn passt.

Donnerstag, 4. Februar 2016

Asperger und die Führung

Immer wieder erlebe ich, dass Autisten mehr Führung brauchen, als NT. Das sie, wenn ihnen die Arbeitsschritte die sie tun müssen nicht klar sind, sie nichts mehr tun. Sie kommen selten auf die Idee zu fragen, sondern sitzen einfach da. Nun, ist das schlimm? Nein, denn ich kenne das von mir selber. Wenn ich nicht genau weiss, was ich tun muss, dann schweife ich mit meinen Gedanken ab. Tue alles ausser das, was ich tun sollte. Nur, das ich eben nicht weiss wie. Also lasse ich es.
Ich selber betreue auch ab und zu Klienten. Da erlebe ich immer wieder, das Autisten mit der rechten Führung, sehr vieles tun können, was NT nicht können. Jedenfalls nicht in der kurzen Zeit. Wenn ich eine Anweisung gebe, so ist sie klar. Und nicht nach dem Motto, tu einfach mal. Das geht nicht. Ein Autist kann mit so was nichts anfangen.
Das macht es auch schwierig in einem normalen Betrieb zu arbeiten. Denn da heisst es ja oft, mach mal. Das kann ich auch nicht. Wenn ich nicht weiss, was ich tun muss und bis wann, dann tue ich nichts. Naja nicht nicht. Eben das was ich tun will oder das was mich interessiert. Nur, das ist nicht das, was die Firma will. Also muss ich auch schauen, dass ich zu der Information komme, die ich brauche, damit ich was tun kann.
Die rechte Führung ist bei Autisten so lange wichtig, bis sie das was sie beherrschen sollten es auch tun. Danach ist es kein Problem mehr. Bis wieder was Neues kommt. Das braucht dann wieder eine gute Führung und klare Anweisungen. Nur, mit der Zeit hat man so einiges gelernt, das einfach so angewendet werden kann. Hat das mit Dummheit zu tun? Sicher nicht. Es ist einfach eine andere Art zu denken. Wir können Dinge schneller und genauer umsetzen als NT. Aber nur, wenn das Umfeld stimmt. Was im Normalfall leider nicht gegeben ist. Da ist der Autist einfach der Aussenseiter. Der Komische. Aber wenn das Umfeld passt, dann können Autisten Dinge, die NT immer mal wieder in Staunen versetzen. Sie sind erstaunt was so schweigsame Menschen alles können. Für sie ist etwas können eben sprechen. Für mich ist es ein Problem lösen. Etwas tun, was Sinn macht. Sprechen ist nicht so mein Ding. Aber das braucht es eben auch, damit ich weiss, was ich tun muss.
Klar, vieles kann ich einfach so. Nicht weil ich so gut bin, sondern einfach viel Erfahrung habe. Aber das ist bei den NT auch so. Wenn jemand etwas immer und immer wieder tut, kann er es plötzlich einfach.
Nur, bei Autisten habe ich es schon oft erlebt, dass sie Dinge einfach können. Einfach so. Nicht wie die NT. Die Frage ist dann nur, wie dieses Potenzial genutzt werden kann. Das ist nicht immer so einfach. Denn eine klare Führung braucht sehr viel Zeit und Energie. Aber auch ein sehr gutes Verständnis von dem was man führen sollte. Das ist nicht immer einfach.
Ich selber erlebe dies bei mir auch ab und zu, dass ich mich zuerst wieder schlau machen muss, bevor ich eine Anweisung gebe. Einfach auch deshalb, damit ich sicher bin, das ich nichts Falsches erzähle.
Nun, es ist selten, das Autisten Autisten führen. Aber bei uns, ist das möglich. Wir haben Autisten die Teamleiter sind. Die andere führen. Das geht. Entgegen dem was immer mal wieder behauptet wird. Es ist einfach eine andere Art, als dies die NT tun. Klar, ich brauche für das auch die NT. Denn ihre Art ist einfach anders. Sie sehen die Dinge oft nicht so eng wie ich. Sie können flexibler reagieren. Ich nicht. Für mich gibt es nur JA oder NEIN. Die NT aber kennen auch das Dazwischen. Was nicht unwichtig ist, wenn man Menschen führen muss. Dabei spielt es keine Rolle ob Autist oder NT. Ich denke, mit der rechten Führung kann jeder Mensch mehr leisten als er denkt.

Montag, 1. Februar 2016

Asperger und soziale Probleme

Die NT sind soziale Wesen. Sie brauchen den Austausch unter sich. Sie müssen kommunizieren. Können nicht lange alleine sein. Für sie gehört das Soziale dazu. Ja, sie wissen nicht, dass es Menschen wie uns gibt, die damit so ihre Probleme haben. Die damit nicht viel anfangen können.
Die sozialen Probleme die ich bei Autisten immer wieder sehe, und auch gut von mir kenne, führen doch dazu, das nur Wenige eine Arbeitsstelle haben. Viele sind gut ausgebildet, finden aber nicht. Eben weil sie nicht der Norm des Sozialen entsprechen. Weil die Softskills wichtiger sind. NT legen grossen Wert darauf. Ja, es ist der Schlüssel zum Erfolg. Wer kommunikativ ist, bringt es in der NT-Welt weiter, als solche die es nicht sind. So ist sie nun mal, die NT-Welt.
Was bleibt also vielen anderes übrig, als ein einsames von Ämter abhängiges Leben zu führen. Am Rande der Gesellschaft. Ausgestossen. Nichts. Denn es ist nun mal so, das die NT bestimmen, wer in ihre Welt darf und wer nicht. Alle die anders sind, die haben keine Chance. Denn, sie werden nicht verstanden. Ja, die NT haben Angst vor uns. Sie wissen nicht was sie erwartet. Das erlebe ich immer mal wieder an Sitzungen in grossen Konzernen. Da sind sie erstaunt, dass ich sprechen kann. Nun, ich kann sogar sehr viel sprechen. Nur, sie haben ein falsches Bild von uns.
Die sozialen Probleme kommen doch nicht von uns, sondern von den NT. Sie sind diejenigen die uns nicht wollen, weil wir anders sind. Dafür können viele von uns Dinge, die die NT nicht können, oder lange üben müssen. Wir können es einfach. Beispiel, die NT suchen Fehler, wir sehen sie einfach. NT können sich bei Routineaufgaben nicht lange konzentrieren. Wir schon. Dieses Potential nützen sie leider viel zu wenig. Es braucht wie bei SAP ein grosses Programm, um den Mitarbeiter mitzuteilen, das wir auch was können, einfach nicht so sozial sind. Das das aber keine Rolle spielen sollte. Das muss den NT gut geschult werden. Sie müssen die Angst verlieren. Das geht nur auf Anordnung. Von sich aus wollen sie keine wie uns. Wir sind nicht wie sie. Also bedeutet das doch, wir machen nur Probleme. Was so nicht stimmt. Auch NT machen Probleme. Das ist doch nichts anderes als menschlich. Oder sehe ich das falsch? Ich denke nicht.
Soziale Probleme, sind in unserem Fall keine. Es ist einfach das anders sein. Das anders denken und handeln. Das heisst nicht, das wir weniger können. Nur eben das mit dem Sozialen ist anders. Für sich zu Mittag essen. Wieso nicht? Die NT aber gehen immer zusammen. Sie lieben und brauchen den Austausch. Viele von uns nicht. Das macht uns in ihren Augen, komisch. Sonderlinge. Es ist nur eine Sache, aber für die NT ein riesen Ding. Für uns nicht. Ich bemerke solche Sachen nicht mal mehr. Wenn ich alleine essen will, tu ich das. Wenn ich, geselle ich mich zu den NT. Daran stört sich bei uns niemand. Gut, ich arbeite ja auch in einer Umgebung für Autisten. Aber dennoch sehe ich, wie die NT miteinander umgehen und sprechen. Anders als mit uns.
Wenn ich aber in einer andere Firma bin, muss ich mich an so viele Regeln des Sozialen erinnern. Das ist sehr anstrengend. Gut, muss ich das nicht oft tun. Denn ich bin es nicht mehr gewohnt. Was ich auch nicht schade finde. So ist mein Leben viel angenehmer. Ohne die soziale Probleme.