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Samstag, 18. Juli 2015

Asperger und das Loben

Menschen brauchen Lob. Das ist etwas das ich nicht kenne. Denn ich brauche es nicht. Ja, ich weiss ja nicht einmal wann ich geben soll. Was ich loben oder sagen soll.
Das macht die Sache nicht einfach. Denn ich weiss, dass NT auf Lob angewiesen sind. Wieso, weiss ich nicht. Aber sie scheinen das zu brauchen. Das kann auch einer der Gründe sein, wieso sie lieber unter sich sind. Denn da kriegen sie Lob. Das was sie brauchen. Autisten wie ich, können das nicht geben. Ich kann es nicht einmal lernen. Denn ich müsste jede Situation lernen. Das ist dann doch zu viel. Also lasse ich es.
Ich versuche aber so gut ich kann etwas Positives zu sagen. Ob das Lob ist, weiss ich nicht. Aber ich denke, das ist ein Anfang. Nun, ich versuche aber dennoch zu lernen was Lob ist und wie es verteilt wird. Nur, das kann ich nicht alleine. Meine Frau hilft mir dabei. Sie macht mich ab und zu darauf aufmerksam, das mal wieder ein Lob angebracht wäre. Das sie das wie alle anderen auch braucht. Nun, wenn sie mich auffordert, dann versuche ich was nettes zu sagen. Aber eben, es ist nicht von mir sondern von ihr aus. Das ist ja nicht das Selbe. Ich versuche aber, dass ich es auch ohne sie schaffe. Aber wie geschrieben, werde ich es nie wirklich können. Denn ich weiss nicht wann und wie. Ganz zu schweigen vom WAS. Naja, für mich ist es kein Problem. Denn ich kenne Lob nicht. Brauche es auch nicht. Loben tue ich nur mich selber. Aber von den anderen kann ich es nicht annehmen. Das mag auch daran liegen, dass ich nichts annehmen kann. Und wenn nur schwer. Denn, was nicht von mir ist, ist eben nicht von mir. Und da ich nur mich habe, ist alles was von Aussen kommt schwer anzunehmen.
Ich lerne aber von meiner Frau, dass ich das eben auch soll und darf. Sie ist da sehr geduldig. Das ist es auch, was wir Autisten doch brauchen. Geduld. Geduld der NT. Denn ohne diese würde das zusammenleben nicht möglich sein. Ich weiss, das ich nicht einfach bin. Aber ich bemühe mich, so gut ich eben kann, auch ein wenig normal zu sein. Was mir aber selten gelingt. Ich bin eben wie ich bin. Meine Frau scheint das aber nicht zu stören. Naja, das ist sicher auch einer der Gründe, wieso sie meine Frau ist. Denn ich denke, das kann eben nur die eigene Frau. Einem so lieben wie man ist. Anderes kann ich mir das nicht vorstellen.
Nur so kann ich langsam erlernen, was Lob ist. Wie ich es austeilen muss oder soll.
Was aber bei ihr im Kleinen klappen könnte, heisst nicht, dass ich das auch sonst anwenden kann. Denn dann sind es andere Menschen. Andere Situationen. Das ist nicht einfach. Vielleicht ist das auch der Grund, wieso ich mich bis jetzt noch nie an das Thema Lob gewagt habe. Aber der Anfang ist gemacht. Mal sehen, wie sich die Sache weiter entwickeln wird. Meine Erkenntnis ist, das die Menschen, NT, Lob brauchen. Viel Lob. Denn nur so fühlen sie sich verstanden und ernst genommen. Also versuche ich es so gut ich kann. Auch wenn ich es nicht nachvollziehen kann. Nicht um meinet Willen, sondern meiner Frau zuliebe.

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