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Sonntag, 4. Januar 2015

Asperger und die guten Vorsätze

Es ist doch immer das Selbe. Am Ende des Jahres nehmen sich die Menschen gute Vorsätze. Was sie alles besser machen wollen im kommenden Jahr. Nun, das neue Jahr hat ja schon begonnen. Ich denke, dass die guten Vorsätze nur etwas sind. Selbstbetrug. Denn würden die Menschen ihre Vorsätze einhalten, wäre die Welt nicht so wie sie ist. Auch ist es doch so, dass die wenigsten ihre Gewohnheiten einfach ändern können.
Ich jedenfalls habe schon vor Jahren damit aufgehört. Wieso soll ich mir gute Vorsätze machen? Was bringen diese? Nichts. Ich kann nicht einfach meine Gewohnheiten ändern. Kann nicht einfach etwas weglassen oder neues hinzufügen. Alles hat seine Ordnung. Seine Regeln. Mir sind meine Regeln wichtiger. Woher ich sie habe? Nun, das weiss ich auch nicht. Sie sind einfach. Sie muss ich befolgen.
Vorsätze sind für mich immer so was, die nicht zum einhalten sind. Ich denke, die Menschen machen sich gute Vorsätze um sie nicht einzuhalten. Sie vergessen sie auch leicht wieder. Denn sie wollen auch nicht, dass sich was ändert. Kaum haben sie wieder Alltag, ist alles so, wie es war. Was also unterscheidet DIE von UNS? Die NT's tun immer so, als ob sie besser wären. Als ob sie alles im Griff habe. Haben sie aber nicht. Schaut nur mal die Nachrichten. Da sehe ich jeden Tag, was diese NT's tun. Chaos und Tod. Vernichtung und Zerstörung. Und die wollen uns sagen, was wir tun müssen. Was richtig ist, und was falsch. Nein. Das kann es nicht sein. Denn sie gehen einfach nur von sich aus. Im Grunde genommen sind sie so wie wir. Komisch nicht? Ich meine kann der Grund nicht der sein, das sie auch Menschen sind wie wir? Ich denke schon. Nur, manchmal komme ich mir vor, als ob ich ein Mensch 2. Klasse bin. Ich gehöre nicht mehr ihrer Gattung an. Nicht? Ja ich gehöre ihrer Gattung an. Nur sie haben dafür gesorgt, dass ich es nicht mehr bin.
Die Diagnose hatte mein ganzes Leben verändert gehabt. Ich sehe die Welt heute nicht mehr so, wie zuvor. Aber ich versuche das Beste daraus zu machen. Dafür brauche ich keine guten Vorsätze. Denn ich versuche es jeden Tag. Gelingen tut es mir nicht immer. Das ist auch nicht schlimm. Sonst wäre ich ja perfekt. Das bin ich aber bei weitem nicht.
Ich weiss, dass ich leicht ausraste. Das mich schnell etwas irritiert. Ich könnte mir ja sagen, dass mich das im neuen Jahr, diesem, nicht mehr stören wird. Aber das wäre eine Selbstlüge. Denn ich kann mein Verhalten was das anbelangt, nicht steuern. Es ist einfach etwas das zu mir gehört, aber über das ich keine Kontrolle habe. Muss ich sie haben? Nein. Denn ich lebe schon mein ganzes Leben damit. Mich wegen der anderen ändern? Nein. Ändern sie sich für mich mich? Nein. Tja, wieso also soll immer ich mich anpassen? Wieso müssen immer wir Autisten lernen wie mit anderen umgehen? Sollen die doch lernen mit uns umzugehen. Wir haben die selben Rechte wie sie. Haben wir die? Manchmal kommt es mir so vor, als ob wir diese nicht haben. Das wir geduldet werden, aber nicht akzeptiert.
Also lasse ich das mit den guten Vorsätzen. Die bringen eh nicht. Ausser dass ich vieles ändern müsste. Änderungen sind nichts für mich. Am besten ist, wenn alles so bleibt wie es ist. Dann habe ich die Sicherheit die ich brauche, damit ich mein Leben leben kann.

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