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Samstag, 9. August 2014

Asperger und das Behütetsein

Damit ich mein Leben so leben kann, wie ich es tue, benötige ich eine Sache. Ich brauche meinen Willen. Den Willen mein Leben selbst zu bestimmen. Nicht von anderen abhängig zu sein.
Das setzt aber eines Voraus. Das ich mir selber vertraue. Das ich mich auf mich verlassen kann. Ich kenne es nicht anders, als das ich das tue was ich will. Das heisst nicht, dass ich mich nicht an Gesetze halte. Es geht darum, das ich meine eigene Wohnung habe. Einen Job. Eine Beziehung. Das ist für viele normal. Sie können sich gar nicht vorstellen, dass es auch anders geht.
Erleben tue ich immer wieder, das viele Asperger nicht alleine ihr Leben leben können. Sie sind von Eltern oder sonst was abhängig. Ich denke das hat mit dem Behütetsein zu tun. Die Eltern wollen nur das Beste für ihr Kind. Doch ist es wirklich das Beste, wenn sie ihm nichts zutrauen? Wenn sie ihm alles abnehmen. Meine Eltern liesen mich machen. Doch sie waren immer für mich da. Ich denke, das ist der Unterschied. Ich wusste und weiss, das sie für mich da sind, wenn ich sie brauche.
Für mich war und ist das der richtige Weg. Denn ich lernte so alleine zu leben. Mein Leben selber zu organisieren. Mir zu vertrauen. Es geht nicht darum, dass ich meinen Eltern nicht vertraue. Es geht darum, dass auch ich ein Mensch bin, der ein Recht auf Selbstbestimmung hat.
Diese Selbstbestimmung fehlt aber vielen. Sie sehen nicht ein, wieso sie selber was tun sollen. Dies einfach deshalb weil sie nicht wissen wie. Ich wusste es auch nicht. Habe einfach gemacht. Nicht nachgedacht. Wozu auch. Ich hatte ja meine Eltern als Vorbild von ihnen habe ich vieles abgeschaut. Gelernt. Irgendwann wollte ich selber bestimmen. Nicht mehr sie. Sie liesen mich gewähren.
Ich finde es schade, das viele Asperger dies Möglichkeit nicht mehr bekommen. Denn sie könnten auch. Sie würden ihr Leben auch in den Griff bekommen. Doch sie werden daran gehindert. Sie werden behindert. Asperger ist eine Behinderung. Doch sie ist auch die Chance zu erkennen wer man ist. Was man will. Dafür braucht es, wie Oben geschrieben, den Willen etwas zu wollen zu erreichen.
Ich kann mir nicht mehr vorstellen, wie es ist nicht das tun zu können, was ich will. Nicht mehr selbstständig zu sein. Will ich auch nicht. Denn so wie mein Leben ist, ist es in Ordnung.
Der Weg dahin, war nicht einfach. Doch es hat sich gelohnt ihn zu gehen. Vieles ging schief. Vieles nicht so wie ich dachte. Jedoch ging es immer weiter. Eines wollte ich nie. Aufgeben. Ich denke aber, dass das viele tun. Aufgeben. Beim kleinsten Problem geben sie auf. Das Problem wird sofort für sie gelöst. Nein, das kann es nicht sein. Probleme sind auch dafür da, das man sie selber löst. Das man von ihnen lernt. Das ist für mich immer noch wichtig. Denn auch ich kann nicht alles. Kann vieles nicht. Ich versuche aber das Beste daraus zu machen. Aus dem was ich kann und weiss. Ich vertraue mir. Vertraue, dass ich es kann, wenn ich will. Einfach ist das nicht immer. Aber so behalte ich meine Unabhängigkeit. So behalte ich mein Leben.
Ich weiss nicht wieso viele Asperger sich nicht getrauen, selber ihr Leben zu bestimmen. Selber das zu machen, was sie wollen. Und nicht das, was andere meinen, das es richtig sei für sie. Auch heisst es immer, das wir weiss nicht was alles nicht können. Die strafe ich dann Lügen. Denn wir können viel mehr als die Muggel denken. Wir sind nicht so eingeschränkt wie sie glauben, dass wir sind. Wir sind genau so Menschen wie sie. Wir sind genau so von Nutzen wie sie. Auch wir können so leben, wie wir wollen. Die Muggel aber meinen, das sie über uns bestimmen können. Das sie Macht ausüben können. Auch wenn sie sich dessen nicht bewusst sind. Mir kommt es jedoch so vor.
Behütetsein, ist für mich etwas, das von den Muggel kommt. Nicht von uns. Es sollte nicht sein, dass ein Mensch behindert gemacht wird, nur weil er eine Diagnose Autismus hat. Klar muss überprüft werden, was zur Diagnose geführt hat. Klar muss sorgfältig diskutiert werden was das bedeutet. Doch am Schluss bleibt eines. Diagnose hin oder her. Wir sind und bleiben Menschen. Menschen die genau so ein Recht auf Selbstbestimmung haben wie die Muggel.

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