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Donnerstag, 14. August 2014

Asperger und AdS

Früher habe ich mich nie gefragt, wieso ich mich nicht konzentrieren kann. Wieso ich nicht an einer Aufgabe dranbleiben kann. Wieso ich so schnell abgelenkt werde. Aber auch, wieso ich so schnell ausraste. Das alles war für mich normal. Ich habe einfach immer versucht, dass ich irgendwie das erledigen kann, was ich zu tun hatte. Gefragt, was das sein könnte, was mich von alle dem abhält, habe ich mich nie. Ich wusste damals und bis vor 3 Jahre nicht was Asperger ist. Was AdS ist. Wusste nur, das mein Leben nicht mehr so sein wird, wie es war.
Die beiden Diagnosen aber, die hatten mein Leben verändert. Mit dem Asperger hatte ich von Beginn an keine Probleme. Aber mit dem AdS. Ich wollte nicht wahrhaben, dass ich das nicht kann. Mich länger als 10 Minuten auf was konzentrieren. Wieso ich nicht einfach an was dran bleiben kann. Auch heute, da ich das alles weiss, fällt es mir nicht leicht, dass ich an was dran bleibe. Ich stehe immer wieder auf. Laufe herum Tue was anders. Beginne was. Lasse es. Doch wirklich an was bleiben, das kann ich nicht. Doch ich habe eines gelernt. Ich darf nicht aufgeben. Darf nicht die Hoffnung verlieren. Denn ich bin sicher, dass ich es vielleicht eines Tages schaffen werden auch mal 1 Stunde an etwas dran zu bleiben. Ohne, das meine Gedanken abschweifen. Ohne das ich aufstehe. Ohne das ich was anderes mache.
Für mich war das mit dem AdS nicht eine Erleichterung, sondern etwas, das mich lange beschäftigt hatte. Etwas das ich nicht auch noch haben wollte. Mit dem Asperger kann ich gut leben. Damit habe ich mich abgefunden. Damit kann ich sogar meinen Lebensunterhalt verdienen. Habe darüber in Buch geschrieben. Es bestimmt mein Leben. Auch wenn ich es als Behinderung ansehe, so ist es für mich doch das, was ich bin.
AdS ist für mich das, was mir im Weg steht, mehr zu tun. Mehr zu erreichen. Damit kann ich nicht so gut leben. Denn ich weiss, das ich nichts dagegen unternehmen kann. Nicht will. Denn Ritalin ist für mich keine Lösung. Ich will mein Leben nicht damit verbringen noch mehr Medis zu nehmen.
Und bis jetzt bin ich ja auch ohne durch das Leben gekommen. Ich versuche jetzt einfach, dass ich mich zwinge, mich auf die Aufgabe zu konzentrieren. Das übe ich einfach, wie ich ein Musikstück übe. Schritt für Schritt. Denn ich habe Zeit. Die letzten 39 Jahre habe ich ja auch ohne das alles verbracht.
Aber ich denke es ist an der Zeit, das ich mich auch mit dem AdS auseinandersetze. Denn so verliert es das Unbekannte. Das was ich nicht fassen kann. Das was mich hindert, mehr zu tun. Das was mich hindert, an was dran zu bleiben.
Ich versuche das, in dem ich mir auch sage, das ich jetzt mal 20 Minuten an was dran bleibe. Nur die Aufgabe zählt. Nur die. So übe ich das langsam. Von einer Therapie oder so halte ich nichts. Denn ich habe mir bis jetzt auch immer alles selbst beigebracht. Nur so kann ich es lernen und auch begreifen. Würde mir jemand sagen wie ich was wie machen müsste, so würde ich mich weigern. Es wäre nicht von mir.
Asperger und AdS gehören für mich zusammen. Sie sind das was mich ausmacht. Sie sind das, womit ich leben muss. Ich muss nur einen Weg finden, wie ich beide in Einklang bringen kann. Wie ich beides nutzen kann. Denn ohne Grund habe ich die beiden Diagnosen nicht. Nach drei Jahren Asperger ist nur AdS an der Reihe. So arbeite ich konstant an mir selbst. Mir ist das wichtig, dass ich nicht einfach nur bin, sondern auch weiss wer ich bin. Behinderungen hin oder her. Sie sind ich. Ich bin sie. Für mich ist es aber wichtig, das mein Umfeld mich so akzeptiert, wie ich bin. Was es auch tut. Denn ohne dieses könnte ich das alles was ich tue nicht tun.

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