Dieses Blog durchsuchen

Translate

Freitag, 25. Juli 2014

Asperger und die Belehrung

Belehrungen gehören für mich zum Alltag. Nicht das ich andere belehre, aber die Muggel tun dies. Sie belehren uns Asperger indem sie uns sagen, was wir wie tun sollen. Wie wir uns zu verhalten haben. Was richtig ist uns was falsch. Ich sehe das nicht gerne. Denn wir sind auch Menschen, wie die Muggel auch. Wir haben einfach eine andere Sichtweise. Wir nehmen einfach die Umwelt anders wahr.
Ich habe einen starken Filter, was die Realität betrifft. Ich kriege fast nichts mit. Obwohl ich dachte, dass ich alles normal mitkriege, so ist dem nicht so. Damit kann ich ohne Probleme leben. Denn, ich kenne es nicht anders. Aber die Muggel habe da so ihre Mühe. Sie verstehen nicht. Sie wollen mir beibringen, wie ich mich zu verhalten habe. Oder besser geschrieben, sie wollten. Denn ich war ja auch in Therapien. Da lernte ich so einiges. Ich lernte aber auch, dass ich nicht so bin wie die Muggel. Und, dass ich mir nichts sagen lasse. Das ich so leben kann, wie ich will. Wieso sollte ich mich von den Muggel belehren lassen? Wieso glauben die, dass sie alles besser wissen? Ich weiss es nicht.
Mir jedenfalls ist es egal. Die Muggel versuchen uns aber weiterhin zu ändern. Sie geben dabei alles. Ich meine, sie sagen, dass wir nicht alleine leben können. Dass wir nicht ein eigenständiges Leben führen können. Oder gar eine Beziehung haben können.
Dem ist nicht so. Ich wohne alleine. Bin verheiratet. Habe einen Job. All das, was wir scheinbar nicht haben können. Nicht können. Ich weiss auch nicht, woher die Muggel das haben, dass wir das nicht können. Ich jedenfalls kann es.
Das ist sicher auch einer der Gründe, wieso ich mir nichts von den Muggel sagen lassen. Seit ich 17 bin, mache ich was ich will. Lebe mein Leben so, wie ich will. Mir könnte nie jemand Vorschriften machen. Gut, ich habe sicher auch auf andere gehört und gelernt. Aber immer in meinem Verständnis für die Sache. Immer so, wie ich dachte, das es richtig ist. Belehrt habe ich aber andere nie. Wieso sollte ich. Die können selber zu sich schauen. Können selber entscheiden. Ich muss da nichts beitragen.
Die Muggel aber, die tun das immer und immer wieder. Sie belehren nicht nur uns, sondern auch ihre Art. Sie belehren, weil sie sonst nicht verstehen. Nur was sie selbst kennen, das verstehen sie. Unbekanntes macht ihnen Angst. Sie verstehen nicht. Also bekämpfen sie es. So wie uns. Sie bekämpfen uns mit ihren Methoden. Sie nennen das Therapie. Sie nennen das Rente. Sie wollen uns gar nicht in ihrem System haben. Wir sollen ruhig bleiben. Sollen nur nicht mit ihnen in Kontakt treten. Dies sicher, weil sie nicht verstehen. Sie haben Angst vor uns.
Das mit der Angst, habe ich schon viele Male erlebt. Die Muggel getrauen sich nicht, mich anzusprechen, wenn sie wissen dass ich Autist bin. Wieso, weiss ich auch nicht. Mit mir kann ganz normal gesprochen werden. Ich raste nicht aus oder so. Viele Muggel haben meiner Meinung nach einfach falsche Vorstellungen, was Autisten anbelangt. Sie gehen immer noch vom Rain Man aus. Aber dem ist ja nicht so. Viele von uns haben sogar studiert. Das kriegt man ja nicht einfach mal so hin. Aber das verstehen sie nicht. Sie meinen, dass wir nicht sprechen können. Und wenn, nur von dem, was uns interessiert.
Belehren ist für mich nicht das Selbe wie Lernen. Ich lerne gerne Neues. Egal was. Aber ich lasse mir nicht vorschreiben, wie ich was lernen muss. Ich habe meine eigenen Methoden. Die sind nicht wie die Muggel es kennen. Auch habe ich ein anderes Tempo als die Muggel. Es kann sehr schnell sein, aber auch extrem langsam. Steuern kann ich das nicht. Es hängt auch davon ab, ob mich was wirklich interessiert. Wenn ja, lerne ich schnell. Wenn ich, brauche ich Jahre.
Belehrungen sind für mich ein Instrument der Muggel, dass sie ihre eigenen Sichtweisen anderen aufzwingen können. Das die anderen so denken, wie sie. Da es ja dann ihre Gedanken sind, so haben sie die Kontrolle. Sie haben die Macht. Sie können die anderen so steuern. Nur, ich lasse mich nicht steuern. Manchmal bin ich froh, dass ich vieles von den Muggel nicht mitbekomme. Nicht ihre Absichten erkennen. Nicht merke, wie es ihnen geht. Mir erleichtert das das Leben sehr. Denn so kann ich mich auf das konzentrieren was ich tue und muss mich nicht auch noch um die Muggel kümmern.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen