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Montag, 30. Juni 2014

Asperger und die Zwischenwelt

Eine Welt gibt es. So die Meinung. Doch für mich gibt es noch eine andere. Damit meine ich nicht die Innere, sondern die dazwischen. Die Welt, welche nicht ist, und doch ist. Die Welt welche für mich die Verbindung von der Innen- zur Aussenwelt ist.
Ich habe lange nicht gewusst, dass ich sie habe. Dass es eine 3. Welt gibt. Eine die ich sehen kann. Eine die ich riechen kann. Eine die für mich real ist, aber doch nicht real ist. Ein Widerspruch in sich.
Doch das ist es für mich nicht. Ich sehe die Welt mit meinen Augen. Doch ich sehe sie nicht. Ich realisiere vieles um mich herum gar nicht. Bin einfach. Gefangen in mir. Doch das ist nicht schlimm. Ich sehne mich nicht nach der Welt da draussen. Mir reicht die Welt welche mich umgibt. Die Welt, welche ich für mich erschaffen habe. Die Welt die für mich die reale Welt ist. Die Echte.
Das was die Menschen als real bezeichnen, verstehe ich nicht. Ich denke in eigenen Gedankenwelten. In eigenen Illusionen. In dem was ich mir erschaffe, kann ich bestehen. Könnte ich in der echten Welt bestehen? Nein. Ich kann nicht. Ich habe es versucht. Doch verstanden habe ich nie. Nie begriffen, was sie Welt von mir will. Die Menschen, welche mich umgaben. Heute sind das nicht mal mehr Gedanken. Keiner von denen ist mir geblieben. Das macht nichts. Ich habe heute eine andere Welt. Meine Welt. Eine die ich verstehe. Die ich erklären kann. Aber nicht will. Denn, verstehen, das würde eh keiner. Ich will sie auch mit niemandem teilen. Wozu auch? Jeder hat doch seine eigenen Welt. Das stelle ich mir zumindest so vor. Ob es so ist, das weiss ich nicht. Ich will es auch nicht wissen. Denn es ist mir egal, ob dem so ist oder nicht.
Für mich ist nur wichtig, dass ich meine Welt gefunden habe. Eine einfache Welt. Eine die nicht so ist, wie die die ich sehe. Wobei, das was ich sehe, nicht das ist, was ich sehen sollte. Ich sollte doch Menschen und ihre Gesichter sehen. Sollte ihre Emotionen sehen. Sollte verstehen, was sie meinen, aber nicht sagen. Das bleibt mit verwehrt. Ich kann das nicht verstehen. Auch wenn ich wollte, es geht nicht. Versucht habe ich viele Male. Gescheitert bin ich jedes Mal. Die 3. Lösung, wie ich sie nenne, sehe ich nicht. Kann sie nicht aussprechen. Manchmal sagt mir meine Frau die 3. Lösung. Ich bin dann baff. Verstehe nicht, was sie meint. Es ist mir zu abstrakt. Fast absurd. Aber sie sagt auch, dass das eben normal wäre. Das die Menschen das können und auch verstehen. Nun, ich kann es nicht.
Mir macht das nichts aus. Die die mich kennen, wissen, das ich direkt spreche. Ich kann verletzend sein. Nur, das ist niemals meine Absicht. Ich weiss das, aber ich kann nichts dagegen tun. Kann nicht anders sprechen, als das ich spreche. Verstehe nicht, wieso ich das ändern soll. Sollen doch die anderen sich ändern. Das tun sie aber nicht. Wieso nicht? Nun, ich bin einer, sie sind deren viele. Also müsste ich mich doch anpassen. Ich versuche es so gut ich kann. Aber die Sprache der Normalen zu sprechen, ist für mich nicht einfach. Sie ist wie eine Fremdsprache. Eine Fremdsprache, die ich nicht gut kann.
Nun, das ist für mich auch ein Teil meiner Zwischenwelt. Die Sprache. Ich habe eine eigenen. Eine die keiner verstehen kann. Eine die ich selten spreche. Nur wenn ich alleine bin, das spreche ich in ihr. Für mich. Meine Welt. Meine Sprachwelt. Ich muss die Bilder welche ich sehe, in Sprache übersetzen. Das ist nicht immer einfach. Das kann einer der Gründe sein, wieso ich manchmal ins Stocken gerate. Wieso ich nicht fliessend spreche. Bilder sind meine Sprache. Aber ich habe auch eine eigenen Lautsprache. Eine Sprache, der Wörter nur in meiner Zwischenwelt existieren. Die niemand verstehen kann. Die nicht für andere ist. Würde ich gefragt werden, ob ich sie spreche, oder Wörter mal sagen könnte, würde ich NEIN sagen. Denn, dass ist nur für mich bestimmt. Meine GedankenWelt. Meine ZwischenWelt.
Die Welt die ich verstehe. Die Welt die ich bin. Die Welt die für mich alles und nichts ist. Die Welt welche nicht der Welt Welt entspricht sondern meinen Gedanken uns Sichtweisen.
Diesmal habe ich den Text in einer anderen Sprache geschrieben. Einer sehr direkten Art. Sie ist in etwas so, wie ich spreche. Was ich geschrieben habe, das stimmt. Nur habe ich mal versucht, die den Stil zu ändern. Die Art, wie ich den Text Oben geschrieben habe, ist für mich die natürliche Sprache.
Für den Blog verwende ich eine, wie ihr wisst, andere Sprache. Eine, die ich finde, gut zum Blog passt. Ich gebe mir auch immer Mühe, das die Sätze nicht zu komplex oder zu kurz sind. Für mich ist die Sprache wichtig. Denn sie ist das Bindeglied zwischen mir und der Welt da draussen. Sie ist für mich die wahre Zwischenwelt. Denn durch sie drücken wir uns aus. Durch sie, können wir mit anderen Menschen kommunizieren. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie Sprache funktioniert.

Samstag, 28. Juni 2014

Asperger und Ruhe

Die Ruhe ist etwas, was ich sehr brauche. Mein Gehör ist extrem empfindlich. Das leiseste Geräusch kann mich aus der Ruhe bringen. Auf der anderen Seite habe ich bestimme Geräusche gern.
Dazu gehört für mich ganz klar die Musik. Die ist ja auch nichts anderes als Geräusche. Einfach strukturiert. Auch mag ich das pfeifen der Vögel. Vögel sind für mich sehr wichtig. Wenn ich auf meinen Balkon gehe, höre ich sehr viele verschieden Vögel. Aber ich höre auch die Autos auf der Strasse. An manchen Tagen ist sie mir zu laut. Dann wenn mein Gehör noch empfindlicher ist. Das ist zum Glück nicht immer der Fall.
Ruhe ist für mich aber nicht nur etwas, was von Aussen kommt, sondern auch von Innen. Es gibt Tage, da habe ich ein riesen Chaos in mir. Da sind mir meinen eigenen Gedanken zu laut. Da ertrage ich nichts. An manchen Tage habe ich einen innere Ruhe. Dann gelingt mir auch so manches. Da kann ich mich auch auf andere Menschen konzertieren. Kann auf sie eingehen. Aber eben, nicht immer. Fast nie. Denn ich bin immer darauf bedacht, dass ich Ruhe habe.
Lärm ist etwas, was nicht nur mich stresst, sondern auch viele andere. Lärm ist ein Bestandteil unserer Welt. Alles muss laut sein. Alles muss Krach machen. Ich weiss nicht, wieso die Muggel nicht Dinge entwickeln können, die keinen Lärm machen. Selbst wenn ich am TV den Ton ausschalte, ist das Bild noch laut. Besonders die Werbung. Die ist nicht ruhig. Sie ist laut. Würde ich den Ton einschalten, würde ich ausrasten. Für mich ist das ein Zeichen, wie die Muggel die Welt sehen wollen. Sie muss bunt und schrill sein. Muss laut sein. Obwohl sie Ruhe brauchen. Obwohl sie nicht gerne Hektik haben, so wollen sie sie doch. Ich verstehe das nicht. Verstehe nicht, wie man Ruhe haben will, aber dennoch Lärm macht.
Auf der anderen Seite ist es so, dass für mich zu viel Ruhe nicht gut ist. Ich versinke dann in meiner eigenen Welt. Das ist dann wie eine Art Schlaf. Ein Schlaf im Wachzustand. Ich verstehe dann die Welt nicht mehr. Verstehe nicht, was um mich herum geschieht. Dieser Zustand habe ich fast andauernd. Aufwachen, das tue ich nur sehr selten. Dann ist es aber so, dass ich die Welt um mich herum anders sehe. Schärfer. Ich kann Menschen sehen. Kann verstehen was sie sagen. Aber das ist, wie gesagt sehr selten. Wenn es passiert, ist es auch nur für ein paar Sekunden. Aber immerhin. Ich sehe die Welt dann so, wie ein Muggel. Das ist für mich ein Zeichen, dass ich es könnte, aber das mich etwas daran hindert, die Welt zu sehen, wie sie ist. Ich lebe in einer Welt die nur ich verstehe. Das führt auch immer mal wieder zu Problemen mit anderen Menschen. Sie verstehen mich nicht. Verstehen meine Gedanken nicht. Ich sie nicht. Damit muss ich leben. Damit kann ich leben. Ich weiss, dass ich nichts dagegen unternehmen kann. Also lasse ich es gut sein.
Die Ruhe ist mir wichtig. Die Ruhe ist etwas, das für mich einfach als geräuschlos definiert ist. Das heisst nicht, dass ich dann nichts tue. Arbeiten kann ich dann am besten. Oder wie jetzt, schreiben.
Zu Hause habe ich Ruhe. Die brauche ich auch. So kann ich wieder neue Energie tanken. Kann mich erholen von all der Lärmverschmutzung. Doch es gibt auch Tage, da brauche ich den Lärm die Hektik. Weiss auch nicht wieso. Manchmal stört mich sogar die Ruhe. Verstehen tue ich das nicht. Muss ich das? Nein, ich denke nicht. Ich denke, dass es wichtig ist, dass ich versuche, das Beste aus der Sache zu machen. Auch wenn mir dies nicht immer gelingt. So ist der Wille da. Das, so denke ich, ist das Wichtigste. Das man will. Egal, was passiert. Das das nicht immer einfach ist, oder gar gelingt, ist mir klar. Aber ich will nicht einfach aufgeben. Würde ich das tun, so wäre ich nicht mehr unabhängig. Könnte nicht mehr arbeiten. Könnte nichts mehr tun. Das will ich dann auch nicht.
Ruhe ist auch Rückzug. Rückzug aus der Welt welche mich umgibt. Ich kann mich auch in mich selbst zurück ziehen. Es kann sogar sein, dass ich auf die Signale von Aussen nicht mehr reagiere. Dass ich sie nicht mehr höre. Nicht mitbekomme. Wenn das eintritt, dann ist etwas nicht mehr gut. Ich habe herausgefunden, dass das ein Zeichen ist, dass ich überfordert bin. Dass ich nicht mehr klar komme. Dann schaltet sich die Verbindung zur Aussenwelt ab. Das passiert selten. Sehr selten. Dies einfach darum, weil ich in einer Umgebung lebe und arbeite die für mich gemacht ist. So kann ich das verhindern. Früher hatte ich das viele mehr. Ich wusste dann aber nicht wieso. Wusste nicht das das mit dem Autismus zusammenhängt. Wusste nicht, das ich nichts dagegen unternehmen kann. Heute weiss ich es. Und habe auch Massnahmen ergriffen, damit ich das verhindern kann.
Ich wohne auf dem Land. Ich arbeite auf dem Land. Ich habe einen kurzen Arbeitsweg. Habe so keinen Reisestress mehr. Nicht viele Menschen um mich. Das alles trägt dazu bei, dass ich mich nicht mehr in mich zurück ziehen muss.

Donnerstag, 26. Juni 2014

Asperger und die Flexibilität

Mit der Flexibilität konnte ich lange nichts anfangen. Alles musste, wenn möglich immer gleich sein. Auf die Minute. Ich war irritiert, wenn dem mal nicht so war. So lebte ich fast mein ganze Leben lang, ohne zu wissen, wieso ich nicht flexibel war. Ich wusste nicht, dass das mit dem Asperger zusammenhängt. Wusste ja nichts von Autismus. 
Heute weiss ich es. Doch selbst mit diesem Wissen brauchte ich Jahre um flexibler zu werden Brauchte Jahre um zu lernen, wie ich das für mich am besten mache, dass ich auch flexibel auf Ereignisse reagieren kann. 
Es ist nicht so, dass ich das heute gut kann. Es ist auch noch so, dass es mit nichts mehr ausmacht. Doch ich kann damit umgehen. Habe gelernt, dass das Leben nicht immer so verläuft, wie ich es will. Dass ich nicht alles beeinflussen kann. Dass ich nicht an allem schuld bin. Denn genau das habe ich dann immer gedacht. Das ich schuld bin. Habe immer alles auf mich bezogen. Erkannte nicht, dass dem nicht immer so ist. Hatte nicht verstanden, dass auch andere Menschen Fehler machen können. Das auch sie nicht perfekt sind. Ich ging aber immer davon aus, das dem so ist. Das nur ich nichts kann. 
Gut, die Muggel gaben mit immer wieder zu verstehen, dass sie besser sind. Das ist das was ich verstanden habe. Ich habe aber nicht verstanden, dass sie es gar nicht so gemeint hatten. Das ich nicht flexibel genug denken konnte, um zu erkennen, dass dem nicht so ist. 
Das ist auch so was. Das Denken. Ich konnte und kann es immer noch nicht, das flexibel denken. Ich denke immer noch in meiner Art, wie ich eben denke. Flexibles Denken ist für mich schwierig. Ich habe mir damit ich es doch scheinbar kann, eine Methode zurecht gelegt. Wenn ich zum Beispiel arbeite, so ist die Arbeit eine Art Variabel in meinem Kopf. Das heisst, egal was ich tun muss, es stört mich nicht. Es irritiert mich nicht. So kann ich auch auf Unvorhergesehenes reagieren. Sonst könnte ich das nicht. Doch um auf diese Methode zu kommen, brauche ich Jahre. Ich habe ausprobiert und überlegt. Habe versucht mir einzureden, dass ich das können muss. Das alles hat aber nichts gebracht. Erst die Idee mit der Variabel hat mir die Lösung gebraucht, welche ich so lange gesucht hatte. 
Auch versuche ich, so wenig Kontakt zu Muggel zu haben, wie es geht. Denn die sind es, welche Stress verursachen. Welche immer was anderes wollen. Welchen ich mich anpassen muss. Denn, wie schon mal geschrieben, ich kann mich nicht wehren oder Nein sagen. Somit müsste ich aus meiner Sicht enorm flexibel sein. Aber so flexibel bin ich dann doch nicht. Da habe ich meine Grenzen. Für mich ist das nicht schlimm, denn ich kenne es nicht anders. Das ist auch der Grund, wieso ich die Welt meide.
Die erfordert immer mehr Flexibilität. Erfordert immer mehr in immer kürzerer Zeit. Nein, das ist nicht mein Ding. Ich kann nicht immer mehr und mehr geben. Kann nicht der Geschwindigkeit der Muggel folgen. Die brauchen Veränderungen. Die brauchen immer was Neues. Ich nicht. Da wird es schwierig sich in so einer Welt zurecht zu finden. Was heute gilt, ist morgen ungültig. Wie soll ich mich da zurecht finden? Ganz einfach, ich baue mir meine eigene Welt. In meinem Kopf. Die verstehe ich. Da kann ich so schnell reagieren, wie ich will. Muss nicht flexibel sein. Kann so sein wie ich bin. 
Flexibel sein bedeutet für mich auch, das ich nicht selber bestimmen kann. Das über mich bestimmt wird. Dass ich keinen Einfluss auf das Ereignis habe. Damit kann ich leben. Muss damit leben können. Denn ich will ja arbeiten. Will eine Beziehung. Beides habe ich. Das kann ich aber nur, weil ich nicht mehr so starr denke, was diese beiden Dinge anbelangt. Denn sie sind für mich, wie Oben beschrieben Variabeln. 
Wobei meine Frau keine Variabel ist, sondern die Beziehung. Da muss ich immer mal wieder flexibel reagieren können. Das macht mir in diesem Fall nichts aus. Denn es geht um meine Frau. Sie ist die Ausnahme. Aber alles andere nicht. Alles andere muss sich für mich in mein Denkschema fügen. Dies tue ich für mich, damit ich reagieren kann und nicht jedes Mal nicht reagieren kann, weil ich nicht weiss wie. Das ist auch so eine Sache, dass wissen, wie reagieren. Denn das ist etwas, was ich meistens nicht weiss. Ich denke, dass ich auch einer der Gründe, wieso ich nicht sehr flexibel bin. Ich weiss nicht wie reagieren. Weiss nicht was sagen. 

Dienstag, 24. Juni 2014

Asperger und kein Ziel

Im Leben, so höre ich immer, wieder, braucht man Ziele. Nun, was für Ziele? Für mich ist dieser Satz nicht zu gebrauchen. Da ich nicht weiss, was damit gemeint ist. Ziele zu definieren, ist nicht so einfach. Besonders dann nicht, wenn es um das eigene Leben geht.
Die Frage ist doch, was will ich erreichen? Wie soll mein Leben aussehen? Für mich sind das grosse Fragen. Heute stelle ich mir die nicht mehr. Früher, ja, da habe ich mir einen grossen Plan zurechtgelegt. Aber er hat keine Ziele enthalten sondern nur Ideen, wann ich was wie erreichen will. Der Plan umfasste eine Zeitspanne von 20 Jahren. Das liest sich jetzt sicher unglaublich. Ist aber so. Ich habe mir mit 16 einen Masterplan erstellt, welcher bis 36 ging. Erreicht habe ich davon einiges, aber nicht alles. Das, was ich  nicht erreicht habe, ist nicht schlimm. Es sind andere Dinge hinzugekommen. Zum Teil viel bessere.
Die Zukunft kann ich nicht vorhersehen. Wie auch? Doch habe mir gesagt, dass ich irgendwie durch das Leben kommen muss. Dass ich auch etwas daraus machen will. Nun, es ist in den letzten Jahren einiges passiert, dass ich nicht vorhergesehen habe. Die Diagnose Asperger. Die hat mein Leben von Grund auf verändert. Denn ich musste erkennen, dass ich nicht nur planen sollte, sondern auch leben. Dass ich nicht nur denken sollte sondern auch handeln.
Meine Frau, die habe ich auch nicht vorhersehen können. Sie ist aber das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist. Seit ich mit ihr zusammen bin, habe ich endlich auch ein Ziel. Mit ihr den Rest meines Lebens zu verbringen. Ich bin nicht mehr ohne Ziel.
Was ein Ziel ist und was nicht, ich denke, dass muss jeder für sich definieren. Ich definiere ein Ziel als etwas wirklich Grosses. So wie im Abschnitt Oben beschrieben.
Asperger haben geben über den Muggel einen Nachteil. Sie brauchen genau definierte Aufträge mit einem Ziel. Sonst können sie nicht arbeiten. Muggel können mit ungenauen Aufträgen besser umgehen. Sie sehen schneller, was zu tun ist und was nicht. Asperger haben damit Mühe. Keine Ziele zu haben ist so eine Sache. Es ist einfacher ohne Ziele zu leben. Aber ist nicht einfach ohne Ziele zu arbeiten. Das ist wieder ein Paradox. Denn ich will keine Ziele, brauche aber Ziele.
Es gibt Tage, da lebe ich einfach. Denke nicht viel nach. Gehe arbeiten. Komme nach Hause. Gehe arbeiten. Nur, das dauert nicht lange. Dann beginne ich wieder zu denken. Zu planen. Ich muss immer was planen und denken. Das ist so. Doch ich definiere mir keine Ziele. Ich meine, was passiert, wenn  ich sie nicht erreiche. Wenn ich die eigenen Ziele nicht erreichen kann? Habe ich dann versagt. Es wären ja meine eigenen Ziele. Die sollte ich doch erreichen können? Nun, das muss eben nicht sein. Deshalb lasse ich das mit den Zielen seit Jahren. Ich will nicht mehr versagen. Das ist eine Sache, die ich nicht mehr will. Die Ziele die ich mir gestellt habe, waren nur für mich. Das heisst, ich war der Einzige, der beurteilen konnte, ob ich das Ziel erreicht habe, oder nicht. Nun, wenn nur eine Kleinigkeit nicht erreicht wurde, dann war alles nicht erreicht. Ich hatte versagt. So meine Definition. Das machte das Leben nicht gerade einfach.
Heute ist es so, dass ich mir im Privaten keine Ziele mehr setze. Ich weiss, dass mich das nur noch mehr stressen würde. Zumal ich nicht wieder vor mir selber versagen will. Ich nehme heute jeden Tag so, wie er ist. Lebe aber nicht einfach in den Tag hinein. Das nicht. Doch statt eines Zieles, definiere ich für mich einen Sinn. Wenn ich einen Sinn in dem sehe, was ich tue oder tun soll, dann  ist es für mich in Ordnung. Wenn nicht, lasse ich es bleiben. Der Sinn ist für mich wichtig. Nicht das Ergebnis. Sinnlose Arbeit mache ich nicht mehr. Sinnlos einfach leben, tue ich nicht mehr. So habe ich kein Ziel sondern kann einfach befreiter leben. Das mit dem Sinn  mache ich schon seit Jahren so. Bis jetzt klappt es sehr gut. Ich habe seither auch nie mehr das Gefühl, dass ich versagt habe. Im Gegenteil, ich habe so viel mehr erreicht als wenn ich nur nach Zielen leben würde. Diese Art des Denkens, hat meinen Geist befreit. Ich kann freier denken. Kann freier handeln. Bin nicht mehr gefangen in dem Gedanken, dass ich was erreichen MUSS, das ich mit selbst gesetzt habe.
Für mich war dieser Schritt sehr wichtig. Denn er verhindert, dass ich mich wieder selbst überfordere. Dass ich wieder in der Klinik lande. Das brauche ich nicht mehr.
Vielmehr habe ich heute ein Leben, dass ich für mich als lebenswert betrachte. Ich habe die für mich perfekte Frau gefunden. Habe eine Arbeit die mir gefällt. Beides konnte ich nicht vorhersehen. Beides hat mich zum Umdenken bewogen. Ich denke, dass ist wichtig, dass ich mein Denken umgestellt hatte. Dass ich für mich erkannt habe, wie ich leben will. Wie ich denken will.

Sonntag, 22. Juni 2014

Asperger und eine längere Beziehung

Heute wird ja nicht mehr von einem Partner fürs Leben gesprochen, sondern von einem Lebensabschnittpartner. Dies ist für mich ein Ausdruck, dass die Muggel andere nur als Abschnitt in ihrem Leben sehen. Es muss keine dauerhafte Bindung mehr sein. Man ist zusammen, oder auch nicht. Sich aber emotional an jemanden binden, das wollen viele nicht mehr. Sie sind zusammen, aber im Herzen nicht. So sind sie frei. Sie können tun und lassen was sie wollen. Dies ist für mich nicht verständlich. Denn wenn man sich doch liebt, dann wird die Beziehung auch halten. Es erfordert aber, dass sich beide aufeinander einlassen. Dass sie sich emotional binden. Dass man auch breit ist, Kompromisse einzugehen.
Ich selbst bin jetzt seit über 2 Jahren mit meiner Frau zusammen. In diesen Jahren sind wir uns immer näher gekommen. Sowohl, was das Wohnen, aber ich auch was das Emotionale angelangt. Die Liebe wird immer tiefer und stärker. Ich denke, das ist das, was viele nicht mehr zulassen. Sie wollen sich nicht binden.
Eine länger Beziehung zu haben ist nicht einfach. Es erfordert viel. Dafür muss man auch breit sein. Einfach mal drauflos leben, das ist nicht. Zu Beginn, ja, aber mit den Monaten und Jahren, funktioniert das nicht. Das ist zumindest meine Erfahrung aus den letzen Jahren.
Asperger wird nachgesagt, dass sie keine Beziehungen aufrecht erhalten können. Nun, die Muggel auch nicht. Ich denke, die Muggel sind da schlimmer. Sie wechseln Partner häufiger. Ich als Asperger bin nicht einer der meinen Partner verlässt. Ich halte zu ihm. Muggel haben damit so ihre Schwierigkeiten. Sobald ein Problem auftaucht, sind sie weg. Sie wollen keine Probleme, sie wollen das die Beziehung so ist, wie sie wollen. Dabei geht es doch nicht immer nur darum, was man will, sondern auch was das andere will. Man ist ja zu zweit.
Meine Frau und ich haben da ein einfaches Rezept gefunden. Wir sprechen miteinander. Wir haben Nähe aber auch Distanz. Das hat sich bis heute als richtig für unsere Beziehung erwiesen. Sie wird dadurch immer tiefer. Ich denke, das es für viele nicht einfach ist, über das zu sprechen, was sie wollen und was nicht. Sie leben einfach. Denken nicht nach und wundern sich, wenn sie verlassen werden, oder verlassen. Eine Beziehung zu haben ist Arbeit. Das schreibe ich immer wieder. Doch leider wollen die Muggel keine Arbeit. Sie wollen eine Beziehung, aber etwas dafür tun? Nein. Sie leider darunter. Sie wissen aber nicht wieso. Selbst wenn man zusammen wohnt kann es sein, dass man keine richtige Beziehung zueinander hat. Es kann sie ja einfach ergeben. Man fragt sich dann, was nicht stimmt, kommt aber nicht darauf.
Ich weiss heute, dass ich mit meiner Frau, so sehr ich sie liebe, nicht zusammen wohnen möchte. Mir ist wichtig, das ich auch noch meinen Freiraum habe. Doch nicht nur mir geht es so, sondern ihr auch. Sie hat dies ganz zu Beginn geäussert gehabt. Sie sagte, dass sie lieber alleine wohnen will. Nicht mit mir zusammen. Nun, da wir das beide so sehen, ist es in Ordnung. Ich denke, dass das eines der Geheimnisses des Erfolges ist. Wir haben unsere Freiheit, aber wir sind doch immer miteinander verbunden. In Gedanken, per SMS oder EMail. Wir können, wenn wir einander sehen wollen, in 5 Minuten zueinander. Dies ist für mich und für sie ideal. Wir haben keine wirkliche Distanz mehr. Und doch wohnen wir nicht zusammen.
Eine längere Beziehung ist aber auch was schönes. Gemeinsam durch das Leben zu gehen. Gemeinsam Dinge erleben. Nicht alleine. Für mich ist das wichtig. Ich will nicht alleine sein. Will nicht einfach alles alleine machen müssen. Mir ist das Leben gemeinsam mit meiner Frau sehr wichtig. Ich denke, das ist auch das, was eine Beziehung ausmachen sollte. Das Gemeinsame. Nicht das Getrennte. Jedes macht was es will und man ist doch irgendwie zusammen. Das Irgendwie wird der Grund sein, das es nicht klappt. Das die Beziehung früher oder später sicher in die Brüche gehen wird. Da diese Art innere Distanz schaft, statt Nähe.
Die innere Nähe zueinander ist das, was für mich wichtig ist. Ich kann so meine Frau fühlen. Fühle mich mit ihr verbunden. Wie wenn wir Eins wären. Das ist es doch, was viele suchen, aber nicht finden wollen. Es braucht dazu nur eines. Sich aufeinander einlassen. Kompromisse zu machen. Miteinander sprechen. Und, es braucht eines ganz sicher. Das man sich wirklich liebt, und nicht nur meint, das man sich liebt.

Freitag, 20. Juni 2014

Asperger das Nichtzusammenwohnen

Zusammenwohnen ist in unserer Gesellschaft immer noch der Inbegriff einer richtigen Beziehung. Viele haben nicht verstanden, dass man sich, obwohl man nicht zusammen wohnt, doch lieben kann. Das gilt besonders dann, wenn man verheiratet ist.
Ich erlebe das immer mal wieder. Wenn ich sage, dass ich verheiratet bin, aber mit meiner Frau nicht zusammenwohne, fragen sie erstaunt nach. Sie tun so, als ob sie verstehen. Aber sie verstehen nicht. Verstehen nicht, dass es dabei nicht um Liebe geht, sondern darum, dass wir beide uns so entschieden haben. So ein Entscheid muss meiner Meinung nach von beiden getragen werden.
Zusammenwohnen ist für mich nicht gleichzusetzen mit zusammenleben. Ich wohne nicht mit meiner Frau zusammen, lebe aber mit ihr zusammen. Wir sehen uns fast jeden Tag. Schreiben uns viele SMSen. So haben wir immer irgendwie Kontakt zueinander. Wissen was das andere macht. Wie es ihm geht. Dabei geht es nicht um Überwachung. Es ist einfach so, dass wir das andere am eigenen Leben teilhaben lassen.
Zusammen wohnen ist für mich keine Option. Denn ich brauche, trotz der Liebe zu meiner Frau, meine Ruhe. Sie ebenso. Wir beide brauchen auch Raum, das wir das tun können, was wir wollen. Zusammenwohnen heisst ja, dass man sehr viel Rücksicht nehmen muss. Dass vieles besprochen werden muss. Will eines etwas tun und das andere nichts, dann kann das leicht zu einer Diskussion führen. Das muss nicht sein.
Doch die Gesellschaft, begreift das nicht. Für sie ist man erst dann richtig zusammen, wenn man zusammen wohnt. Wenn man verheiratet ist. Wieso ist das so? Ich meine, ich bin verheiratet. Ja. Aber ich sehe keinen Grund, wieso ich mit meiner Frau zusammen wohnen soll. Heiraten sollte man aus Liebe und nicht, weil es sich gehört. Zusammen wohnen ebenso. Da sollen beide einverstanden sein. Die Meinung des anderen muss akzeptiert werden, wenn es nicht will.
Jeder Mensch ist doch schlussendlich mit sich alleine. Für sich verantwortlich. Der Partner ist und bleibt der Partner. Er wird nie ein Teil meines Selbst. Wie auch. Das Band das mich mit meiner Frau verbindet, ist die Liebe. Aber auch, dass wir uns so gut verstehen. Zueinander passen. Ich denke, es macht auch keinen Sinn, dass ich darüber nachdenke, wieso gerade sie. Es ist so. Und das ist seit über zwei Jahren gut so.
Seit ich in ihre Nähe gezogen bin, ist das Leben einfacher geworden. Wir können uns sehen wann wir wollen. Müssen nicht mehr planen. Können uns an einem Tag auch mehrmals sehen. Wie auch immer. Für mich und meine Frau ist das die Form des Zusammenlebens, welche wir wollen. Welche wir leben.
Uns uns es egal, was die anderen denken. Es ist ja unser Leben. Unsere Ehe. Es geht niemanden was an, wieso wir das so machen. Wieso wir uns nicht an die Regeln der Gesellschaft halten. Die Gesellschaft hat Forderungen. Sie als Kollektiv denkt, sie weiss alles besser. Weiss, was sich gehört. Mir ist das egal, was die denkt und will. Es geht dabei nicht um Egoismus, sondern darum, dass ich heute weiss, was ich will und was nicht. Was mich stresst und was nicht. Die Gesellschaft weiss das nicht. Sie versteht nur das, was sie kennt. Muggel können nur das begreifen was andere auch tun. Dann muss es ja richtig sein. Sie sind ein Schwarm. Sie verhalten sich auch so. Auch wenn sie meinen das sie alle individuell sind. Sind sie eben nicht. Sie lassen sich von den Regeln der Gesellschaft leiten. Von dem was MAN tun muss und was nicht. Dazu gehört, dass MAN zusammen wohnen MUSS, wenn man verheiratet ist. Man muss immer nur müssen in dieser Gesellschaft. Ich muss aber nicht. Denn ich lebe so, wie es mir passt. Wenn ich so leben würde wie verlangt, würde ich wieder in der Klinik landen. Das muss nicht sein. Die Form des Lebens, welche ich heute habe, ist für mich das Ergebnis aus einigen Jahren denken und ausprobieren. Es ist nicht so, dass ich das alles auf einmal hatte. Vieles hat sich auch einfach ergeben. Aber das mit dem in die selbe Gemeinde ziehen, in welcher meiner Frau wohnt, das war ein bewusster Entscheid von mir. Ich wollte die Möglichkeit haben, mit dem Fahrrad zu ihr fahren zu können. Nicht immer auf das Auto angewiesen zu sein. Ich denke, dass dieser Entscheid richtig war.

Donnerstag, 19. Juni 2014

Asperger und schwarz weiss

Gespräche und Diskussionen setzten voraus, dass man sich auf die andere Person einlassen kann. Dass man versteht, was die andere Person will. Dafür ist es aber notwendig, das nicht in absoluten Werten gedacht und verstanden wird. Damit meine ich, das es nicht nur schwarz oder weiss, ja oder nein gibt.
Ich selbst verstehe aber nur genau das. Es ist, oder es ist nicht. Es stimmt, oder es stimmt nicht. Etwas dazwischen, kenne ich nicht. Ich weiss seit 3 Jahren, dass es das gibt. Das Dazwischen. Ich weiss, nur nicht, wie ich es erkennen kann. Wie ich es selbst äussern kann. Das führt in Diskussionen immer wieder zu Probleme. Denn das Gegenüber geht davon aus, dass ich nicht nur in absoluten Werten denken kann, sondern auch in Werten dazwischen.
Auch verpacke ich die Worte nicht noch in noch schönere Worte. Will heissen, ich sage, was ich denke. Was ich meine. Dies nicht mit einer Schleife um die Worte. Schön verpackt. Nein, gerade heraus. Das ist für viele, die zu Beginn mit mir zu tun haben, und nichts oder nicht viel von Autismus wissen, schwierig. Sie meinen dann, ich sei arrogant oder eingebildet. Dem ist aber nicht so. Ich verwende nur eine andere Sprache. Dies obwohl es die selbe Sprache ist, so ist sie doch anderes. Menschen die mit Autisten umgehen können, die verstehen mich.
Wobei, ich habe mir mal überlegt, wie viele Menschen mich wirklich verstehen. Das sind keine 5 Personen. Nicht gerad viel. Aber es reicht mir. Es reicht, damit ich mein Leben so leben kann, wie ich will. Ich meide ja den Kontakt zu Muggel wo ich kann. Am liebsten ist mir, wenn ich mit Muggel zutun habe, dass noch eines mitkommt. So ist es einfacher. Die können dann zusammen sprechen. Für mich ist das nicht schlimm. Ich vermeide so einfach Stress. Stress für mich, aber auch für die Muggel. Sie verstehen nicht, wie ich freundlich sein kann, sie aber nicht anschaue. Sie verstehen nicht, wieso ich so spreche, wie ich spreche. Eben absolut. Das heisst nicht, dass ich immer recht habe. Das heisst auch nicht, dass nur meine Meinung zählt. Es ist einfach meine Art zu sprechen.
Es ist einfacher, wenn ich so spreche, wie ich spreche. Wenn ich mich nicht verstellen muss. Wenn ich sagen kann, was ich denke. Es auch so sagen kann, wie ich denke. Früher habe ich die Sprache meines Umfeldes kopiert. Habe versucht so zu sprechen wie sie. Doch es gehören nicht nur Worte dazu. Sondern auch die Mimik und Gestik. Davon hatte ich keine Ahnung. Ich denke, dass ist einer der Gründe, wieso mich die Muggel nach einer gewissen Zeit nicht mehr wollten. Wieso sie mich ausgestossen haben. Ich mache ihnen keinen Vorwurf. Sie wussten es nicht besser. Ich aber auch nicht. Ich wusste damals nichts vom Autismus. Ja, wusste nicht einmal, dass ich selbst einer bin.
Schwarz weiss hat aber noch was anderes. Die beiden Farben selbst. Obwohl es immer heisst, dass sie keine Farben seien, so sind sie für mich doch Farben. Ich mag Farben sehr. Besonders, wenn sie grell sind. So kann ich sie sehen. Klar, die anderen Farben sehe ich auch. Aber grelle Farben sind besser. Am liebsten aber, habe ich schwarz und weiss. Für mich könnte alles so sein. Nichts Buntes. Die Welt ist mir eh viel zu bunt. Schaue ich TV so sehe ich nur buntes Zeugs. Die Werbung. Alles ist bunt. Alles ist nervös. Schwarz und weis können nicht nervös sein. Sie sind einfach. Sie sind für mich auch ein Symbol der Ruhe. Sie haben nichts an sich, was nervig ist. Farben in bestimmten Kombinationen können das sein. Für mich jedenfalls. Mit tun dann die Farben in den Augen weh. Ich kann das Objekt nicht ansehen. Aber, damit kann ich leben. Ich kenne es ja nicht anders. Für mich ist es normal, dass ich in schwarz weiss denke. Dass ich die beiden Farben mag.
Muggel wollen mir immer mal wieder weiss machen, dass ich nicht so denken soll. Das es noch andere Denkweisen gibt. Das es ein Dazwischen gibt. Nun, schön für sie. Ich kann das nicht. Versucht habe ich es viele Male. Gelungen ist es mir nie. Ich verstehe auch nicht, wieso mir die Muggel so was beibringen wollen. Wieso sie mich darauf aufmerksam machen. Vielleicht, weil sie diese Art von Denken und Sprechen nicht kennen. Weil sie Angst haben. Ich weiss es nicht. Mir ist es auch egal. Ich sage den Muggel ja auch nicht, dass sie schwarz weiss denken und sprechen sollen. Ich lasse sie so, wie sie sind. Das Selbe erwarte ich auch von ihnen. Nur, tun, das tun sie eben nicht. Sie versuchen immer mal wieder, mir was beizubringen. Mich zu ändern. Das klappt nie. Wieso sollte es auch? Ich will die Muggel ja auch nicht ändern. Auch wenn ich sie nicht verstehe, so soll jeder so sein, wie er ist. Keiner hat das Recht, dem anderen zu sagen, wie er sein soll.

Dienstag, 17. Juni 2014

Asperger und die WM

Vielleicht fragt sich jetzt der eine oder andere, wieso ich zum Thema Fussball und der WM etwas schreiben will.
Der Fussball ist nicht das, was mich interessiert. Es geht mir auch nicht darum zu sehen, wer gewinnt. Nein, es geht mir um die Kommentatoren. Sie sind es. Fussball ist sehr emotional. Also wird auch viel über Emotionen und die Körpersprache gesprochen. Dies ohne, dass die Kommentatoren wissen, dass es Menschen gibt die auf das achten und nicht auf das Spiel.
Ich lerne von ihnen sehr viel. Denn sie kommentieren die Bilder die sie sehen. Sie sagen sogar, welche Emotion gerade sichtbar ist. Ich gebe mir Mühe diese zu erkennen, schaffe es aber nicht. Doch stören tut mich das nicht. Ich gebe nicht auf. Vielleicht erkenne ich am Ende der WM ja mal eine Emotion richtig. Das wäre dann für mich ein Sieg. Aber ich denke, das wird mir nicht gelingen.
Auch ist es interessant, was über die Körpersprache gesagt wird. Sie kann ich ja auch nicht verstehen. Für mich ist es auch deshalb interessant, weil ich so lernen kann, Menschen anzuschauen. Auch wenn sie nur auf dem Fernsehschirm sind, aber immerhin.
Das Gute an der WM ist, das so viele Spiele sind. Zu Beginn ja mehrere pro Tag. So kann ich richtig viel üben. Klar, bin ich nicht nur am über, sondern schaue auch das Spiel an. Aber der Kommentator interessiert mich viele mehr.
Ich verstehe, dass die WM die ganze Welt irgendwie lahmlegt. Dass es wichtiger ist, die Spiele zu sehen, als zu arbeiten, oder sich um die Liebsten zu kümmern. Ich verstehe auch, das es für die Muggel speziell ist, das sie endlich mal wieder Party machen können. Dass sie sich nicht um die Alltagssorgen kümmern müssen. Das sei einfach Muggel sein können.
Während ich dies schreibe spielt gerade Algerien gegen Belgien. Nun, mit ist der Fussball dann auch nicht so wichtig, das ich meine Gedanken nicht niederschreibe. Ich schreibe ja dann, wenn ich eine Idee habe und nicht zu einer bestimmten Zeit. Da muss die WM warten. Sie ist nicht so wichtig wie meine Gedanken.
Die WM hat aber ihr Gutes. Sie bringt Menschen zusammen. Sie lässt Menschen diskutieren. Streiten. Das ohne Handy. Von Angesicht zu Angesicht. Ich meine, die Muggel tun das doch immer weniger. Lieber mit dem Handy sich behindern, als echt zu kommunizieren. Sie sehen nicht, dass sie sich immer mehr von der Welt abschotte. Sie werden selbst zu einer Art Autisten. Sie werden selbst zu Behinderten. Ich verstehe nicht, wie die das tun können. Aus meiner Sicht haben die Muggel Superfähigkeiten. Das Erkennen von Emotionen und die Körpersprache. Ich kann das nicht. Für mich sind das geniale Fähigkeiten. Die Muggel schmeissen diese aber einfach für ein Stück Plastik weg. Sie wollen sie nicht mehr. Dabei wissen sie gar nicht, was sie an diesen Fähigkeiten haben. Sie wissen nicht, dass es Meschen gibt, die das nicht können. Die, ok, andere Superfähigkeiten haben. Doch die Frage ist für mich, was bringen mir meine anderen Superfähigkeiten. Ich meine, was bringt es mir, dass ich superschnell lesen kann. Das ich mir sehr vieles Merken kann. Das ich nichts vergesse. Das ich Töne sehen kann. Ich weiss nicht wozu das alles gut sein soll? Klar schnell lesen ist in der Schule toll. Sich vieles merken können und nicht vergessen auch. Doch im Leben das ich jetzt habe, als Erwachsener, bringt mir das nichts mehr. Es ist toll das ich weiss, das ich das kann, aber bringen? Nein. Muggel wollen nicht einsehen, was sie an dem haben, was sie sind. Sie verstehen nicht, dass das was sie haben, dafür sorgt, das sie das sein können, was sie sind. Das was ich kann, macht mich zu einem Komischen. Einem Aussenseiter. Einer, der angeschaut wird. Obwohl, das merke ich übrigens nicht. Meine Frau sagt er mir jeweils. So hat jeder Fähigkeiten, die ein anderer nicht hat. Für mich ist die Frage die, wie können diese Fähigkeiten zum Wohle aller genutzt werden. Gemeinsam und nicht die einen als die Komischen.

Sonntag, 15. Juni 2014

Asperger und sich wehren

In einer Welt in der nur noch das eigene Interesse zählt, ist es schwierig sich zu behaupten. Die Muggel wollen nur ihr Ding durchsetzt haben. Sie wollen das alles so ist, wie sie wollen. Sie können anderen auch sagen, was sie wollen. Sie können sich wehren, wenn ihnen etwas nicht passt. Im Extremfall beginnen sie einen Krieg. Dies ist für mich ein Zeichen dafür, das sie sich wehren können. Es muss nicht immer ein Krieg sein. Es kann auch einfach ein Gespräch sein. Muggel können sagen, was sie stört. Sie können es anderen mitteilen.
Ich kann das nicht. Wehren, kann ich mich nicht. Im Kopf ja. Doch sagen, nein. Ich weiss jeweils nicht wie. Weiss nicht, was ich sagen soll. Das was mich stört ist meistens nur ein kleines Detail. Aber für mich ist es wichtig. Es ist für mich nicht nur ein Detail, sondern das Zentrale. Die Muggel würden nicht verstehen, wieso mich ein kleines Detail stört. Sie denken nicht so. Sie denken einfacher.
Dadurch, dass ich mich nicht wehren kann, wurde ich immer wieder Opfer der Muggel. Sie haben mich ausgenutzt. Hintergangen. Sie machen das nicht mit böser Absicht. Sondern sie tun dies einfach deshalb, weil es für sie praktisch ist. So müssen sie sich nicht um das kümmern was sie nicht gerne tun. Muggel wollen immer nur das Angenehme. Sie wollen nur das, was ihnen Spass macht. Sie wollen das andere für sie das Unangenehme machen.
Ich habe davon vieles gemacht. Wobei, nicht alles, was für sie unangenehm war, es für mich auch war. Jedoch im grossen und Ganzen bin ich froh, dass ich heute nicht mehr viel mit Muggel zutun habe. Dass ich auch in einer Firma arbeite, die nicht für Muggel ist. Das macht mir mein Leben viel einfacher. So kann ich mich mich auf die Arbeit konzertieren und muss mich nicht um das kümmern, was Muggel wichtig ist. Das ganze Soziale. Den Smalltalk. All diese Dinge. Nein, das muss nicht mehr sein.
Das Leben ist für mich besser, wenn ich mit Muggel nicht viel zutun habe. Sie haben mir mein Leben tum Teil echt zur Hölle gemacht. Heute sehe ich das alles aus einer gewissen Distanz. Ich habe heute genug Abstand, dass es mich nicht mehr stresst, wenn ich daran denke. Ich habe aber auch viel davon gelernt. Habe gelernt, was mich brauche und was nicht.
Ich versuche durch mein Handeln den anderen zu zeigen, was ich will. Das kommt nicht immer so an, wie ich will, aber damit kann ich leben. Zu sagen, was ich will, das habe ich versucht, aber ich kann es nun mal nicht. Damit muss und kann ich leben.
Ich denke, es geht nicht immer darum, was das ICH will, sondern darum was der Gemeinschaft am meisten dient. Damit meine ich auch eine Beziehung oder der Arbeitsplatz. Es geht nicht darum immer nur das zu bekommen, was man will, sondern was allen dient. Ich weiss, das dies nicht mehr IN ist. das in der heutigen Welt volle Selfies sich alles nur noch um das ICH dreht. Aber ich kann so nicht denken. Kann nicht einfach mein Ding durchziehen. Das ist nicht meine Welt.
In so einer Welt ist es nicht einfach seinen Platz zu finden. Ich habe meinen Platz gefunden. Dies indem ich mich so weit ich kann, mich aus der normalen Welt zurückgezogen habe. Ich lebe in der Nähe meiner Frau. Lebe in der Nähe meines Arbeitsplatzes. So muss ich keine weiten Wege mehr durch die Welt der Muggel machen. Auch wohne ich auf dem Land, wo die Hektik und der Stress noch nicht angekommen sind. Es ist ein sehr ruhiges kleines Dorf.
So habe ich mich zur Wehr gesetzt. Habe mich von der Welt zurückgezogen. Das ist nicht schlimm. Ich wollte das so. Wollte nicht mehr Teil einer Welt sein, die ich nicht verstehe und die mich krank machte. Die mich in die Klinik brachte.

Freitag, 13. Juni 2014

Asperger und Therapien

Damit die Muggel un verstehen können und wir so funktionieren, wie sie wollen, schicken sie uns in Therapien. Sie gehen davon aus, das diese uns ein Leben ermöglichen, wie sie sich vorstellen, dass es sein soll. Muggel können sich aber nicht vorstellen, dass wir ihre Art zu Leben nicht wollen. Wir haben das Recht auf unser eigenes Leben.
Ich musste auch mal zur Therapie. Musst das auch mal durchmachen. Gebracht, nun, hat es nichts. Dies, weil ich selbst bestimme, wie ich lebe. Ich lasse mir nicht sagen, was richtig und falsch an meinem Leben ist. Wer hat das Recht über einen anderen Menschen zu bestimmen, was für ihn richtig und was falsch ist?
Die Muggel tun aber genau das. Sie erfinden immer wieder neue Ideen, wie sie uns dazu bringen können, dass wir so werden wie sie. Sie verstehen nicht, das wir das nicht wollen. Den Sinn in einer Therapie sehen viele nicht ein. Wir sind doch in Ordnung so, wie wir sind. Wieso was daran ändern?
In einer Therapie lernte ich, was die verschiedenen Gesichtsausdrücke bedeuten. Es waren nur deren 6. Aber, ich kann damit nichts anfangen. Ich sehe die Gesichter nicht. Was bringt es also wenn ich was lernen soll, das ich nicht sehe? Muggel verstehen das nicht. Für sie ist es normal, das sie Gesichter sehen. Sie können aber keine Töne sehen. Können Zahlen nicht in Strukturen und Farben sehen. Soll ich eine Therapie dafür anbieten, das sie das auch können? Eben, das würde nichts bringen. Man kann es oder nicht. Aber einem etwas beibringen, das man nicht kann, weil man in diesem Punkt behindert ist, bringt nichts.
Auch hat eine Therapie für mich einen schalen Beigeschmack. Ich kam mir nicht vor, als ob ich was lernen würde, sondern einfach als Behinderten, dem beigebracht werden muss, wie ich mich zu verhalten habe. So als ob ich die letzten 36 Jahre alles falsch gemacht hätte. Nun, dem ist aber nicht so. Ich bin bis zu Diagnose auch durchs Leben gekommen.
Seit 2 Jahren bin ich in keiner Therapie mehr. Kein Coaching. Nichts. Ich lebe einfach wieder mein Leben. So wie ich will. Damit komme ich sehr gut zurecht. Ich brauche niemandem der mir sagt, was ich wie tun muss. Wennschon, finde ich das selbst heraus. Nur was ich selbst herausfinde, kann ich auch annehmen. Einfach so was lernen, damit die Muggel zufrieden sind, nein. Damit kann ich nichts anfangen. Die könnten ja bei uns in die Therapie gehen, damit wir ihnen beibringen, wie wir ticken.
Für mich ist es auch eine Frage, von was ist richtig und was ist falsch. Damit meine ich, das die Muggel davon ausgehen, dass so wie sie leben, es richtig ist. Ich gehe aber davon aus, das mein Leben richtig ist. Das verstehen sie nicht. Ich lebe das Leben eines Autisten. Klar, ich bin ja auch einer. Sie verstehen nicht, wie ich so leben kann. Ich habe keine grossen Ansprüche, lebe nicht mit meiner Frau zusammen, habe keine Luxuswohnung, Muss nicht Dinge besitzen die ich nicht brauche nur damit ich denen gefalle die mir nicht passen. Muggel verstehen das nicht. Ich bin mit dem zufrieden, was ich habe.
Wieso also eine Therapie machen? Für mich ist das Leben genug. Ich lerne am meisten indem ich einfach lebe. Das ich nicht perfekt bin, weiss ich. Aber mich kümmert das nicht. Wer ist das schon? Die Therapien sollen uns aber genau das zeigen. Das Leben der Muggel ist besser als das unsrige. Sie sind die Perfekten. Wir müssen von ihnen lernen. Für mich ist das Arroganz. Die Muggel sind nicht besser als wir. Nur anders. Wer das Leben der Muggel sehen will, der muss nur mal die Nachrichten schauen. Da sieht er das Leben der Muggel. Terror, Tod und Krieg. Das sind die Muggel. Die machen immer Stress. Wieso also sollen wir unser beschauliches einfaches Leben aufgeben, damit wir so werden? Ich sehe darin keinen Sinn. Sehe nicht ein, wieso ich mir das auch antun sollte?
Muggel sind laut. Sehr laut. Sie sind hektisch und sind lästig. Will ich so werden wie sie? Nein. Ich denke, dass Menschen wieder lernen müssen, andere Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind, und nicht immer versuchen sie zu ändern. Sie müssen lernen, das jeder Mensch ein Recht auf Selbstbestimmung hat. Das keiner über den anderen bestimmen kann. Jeder Mensch gehört sich selbst.

Mittwoch, 11. Juni 2014

Asperger und sich äussern

Damit ich bekomme, was ich will, muss ich mich äussern. Muss mitteilen, was ich will. Das ist aber nicht so einfach. Wissen tue ich es, aber können nicht. Es ist so, als ob ich eine unsichtbare Barriere vor mir habe, di verhindert, dass ich sage was ich will. 
Für mein Umfeld ist das nicht so einfach, da ich einfach immer JA sage. Ich kann nicht NEIN sagen. Das heisst, ich kann schon, aber ich kann es eben nicht. Dies hat auch damit zu tun, das ich mich nicht entscheiden kann. Oder dass ich nicht weiss was ich machen will. Das ist besonders im Privaten so. Meine Frau ist diejenige mit den Ideen. Sie macht immer Vorschläge. Ich leider nie. Ich kann das nicht. 
Auf die Idee komme ich aber auch nicht. Es ist so wie es ist. In meinem Kopf habe ich schon Ideen, Vorschläge. Sage kann ich sie aber nicht. 
Es gibt die Innere und die Äussere Welt. Beide Welten haben miteinander nichts zu tun. Sie sind sich nicht einmal ähnlich. Was und wie ich denke, das hat mit der äusseren Welt nichts zu tun. Und dennoch muss ich mich äussern. Muss mit anderen Menschen sprechen. Muss mich mitteilen. Für Muggel ist das ganz normal, dass sie den Satz, ich will..., gebrauchen. Sie denken nicht einmal darüber nach. Ich will...., gebrauche ich nicht. Ich komme nicht einmal auf die Idee so ein Satz zu gebrauchen. Wieso sollte ich? Ich weiss was ich will. Mus ich das jemandem sagen? Ja, ist die Antwort von vielen. Doch ich bin der Meinung, nein. Es ist meine Sache, wie ich lebe. Wieso sollte ich die Sprache derer lernen, die ich nicht verstehe. Mal abgesehen davon, dass ich so Satzkonstruktionen wie, ich will.., im falschen Moment in einem Gespräch gebrauche. Die Muggel sind dann irritiert. Also lasse ich es lieber. 
Das macht den Umgang nicht gerade einfacher für Muggel. Sie sind eine Sprache gewöhnt. Wenn aber jemand die selbe Sprache spricht, nur eben anders, sind sie irritiert. Sie wissen dann nicht, was tun. Wissen nicht wie reagieren. Sie versuchen es dann mit Floskeln. Nichts sagenden Worten. Sie äussern sich dann auch nicht mehr. Die Sprache die ich verwende, ist direkt. Sehr direkt. Aber sie hat auch ihre Nachteile. Ich kann nicht auf andere Menschen eingehen. Kann ihre Probleme verstehen, aber nicht begreifen. Mich dann äussern und die richtigen Worte finden. Nein. Das kann ich nicht. Ich weiss dann jeweils nicht was sagen. Das Selbe bei etwas Positivem. Wie muss ich mich äussern? Was sagen? Ich weiss es jeweils nicht. Dies hat auch damit zu tun, dass die Situation jeweils neu ist und ich die passenden Sätze nicht habe. Vieles von dem was ich sage, ist auswendig gelernt. Ich spreche auch viele Sätze aus vielen verschieden Filmen. Gebrauche deren Sprache. So habe ich vollständige Sätze. Nur, für jede Situation sich die passenden Sätze zu merken, das ist dann doch zuviel. 
Damit ich mich aber doch äussern kann, habe ich eine andere Technik. Ich sage nicht was ich will, sondern was ich denke, dass das Richtige wäre. Mir geht es dabei nicht darum, das ich Angst habe, das Gegenüber zu beleidigen. Es ist ganz einfach so, das ich mich anders nicht äussern kann. Ich muss alles herleiten. Muss alles überlegen. Intuition ist nicht meins. Also denken. Das ist leider nicht immer die schnellste Methode. Auch wenn ich schnell denken kann, so ist die Intuition schneller. 
Muggel sprechen bevor sie denken. Ich denke bevor ich spreche. Das ist nicht abschätzend den Muggel gegenüber gemeint. Ist ist einfach eine Tatsache. Zumindest sehe ich das so. Ich denke und denke. Sprechen ist für mich eh mühsam. Ich kann nicht so viel sprechen. Brauche immer mal wieder eine Pause. 
Selbst mit meiner Frau kann ich nicht immer nur sprechen. Es ist für mich so eine Art Hochleistungssport, das Sprechen. Das sich äussern ist ja eine Form von sprechen. Also habe ich auch damit meine Mühen. 
Meine Frau motiviert mich aber immer wieder es zu versuchen. Sie fragt mich ab und zu, was ICH will. Was ICH tun möchte. Nun, die Antworten sind jeweils dürftig. Aber ich arbeite daran. Vielleicht kriege ich es doch noch eines Tages hin. 

Montag, 9. Juni 2014

Asperger und das Detail

Betrachte ich ein Bild, so sehe ich das Ganze, aber auch nicht. Mir fallen Kleinigkeiten auf. Ich sehe Fehler. Ich sehe das, was die Muggel nicht sehen. Wenn ich etwas durchlesen muss, dann sehe ich aber keine Fehler. Ich kann Fehler nicht sehen. Obwohl ich die Sprache kann, sehe ich sie nicht. Die Fehler. Wieso weiss ich auch nicht. Details sind für mich das Ganze. Das Ganze ist ein Detail.
Wenn ich mit jemandem spreche, geht es mir nie um das Ganze, sondern immer nur um einen Punkt. Um ein kleines Etwas. Das kann ein Kabel sein. Aber auch einfach eine Kaffeesorte. Spielen tut es keine Rolle. Wieso auch? Für mich ist das Detail wichtig.
Spreche ich mit anderen Asperger, ist es normal, das wir uns über Details unterhalten. Die Muggel kommen da nicht mehr mit. Sie verstehen nicht, wieso wir uns über, aus ihrer Sicht, Kleinigkeiten unterhalten können. Und das nicht nur Minuten, sondern Stunden. Sie können das nicht.
Auf der anderen Seite hat das Verhalten der Muggel auch seine Vorteile. Da sie nichts mit Details anfangen können, kommen sie schneller zu Ziel. Sie überblicken das Ganze. Sehen das Gesamtbild. So können sie schneller und flexibler reagieren.
Ich hingegen muss mir alles mühsam zusammenbauen. Im Kopf. Muss alles mühsam erarbeiten. Kann nicht einfach loslegen. Muss alles überlegen, durchdenken. Muggel können einfach loslegen. Sie verlassen sich auf ihre Erfahrung und Intuition. Ich habe nur meinen Verstand. Ich kann nur denken. Erfahrung, ja, die habe ich auch. Doch was bringt sie mir in einer neues Situation? Ich meine, jede Situation ist neu. Muss genau betrachtet werden. So ist immer alles neu. So ist immer alles wieder von Anfang an. Das ist ermüdend. Ich denke, dass ist einer der Gründe, wieso viele Asperger Veränderungen nicht mögen.
Veränderungen erfordern ein Gesamtbild von der Situation. Sie erfordern keine Detaildenken. Sie erfordern das Handeln, nicht das Denken. Doch das Leben ist nicht beständig. Ständig gibt es neue Situationen. Neue Herausforderungen. Das ist nur mal so. Da mit dem Detailblick klarzukommen, ist nicht immer einfach. Es erfordert sehr viel Energie.
Der Blick für das Detail hat aber auch sein Gutes. Wenn es um Qualitätssicherung geht. Ich denke, da sind wir besser als die Muggel. Wir sehen Fehler und Abweichungen sofort. Wir müssen sie nicht suchen. Zumindest mir geht es so. Ich kann kein Produkt kaufen, das nicht perfekt ist. Das ist besonders bei Schuhen nicht einfach. Ich sehe jede noch so kleine Abweichung der Naht. Da sie Richtigen zu finden, das ist eine Herausforderung.
Aber generell davon zu sprechen, das alle Asperger die Details sehen, ist für mich zu allgemein. Nicht alle können das. Es gibt auch Muggel die das können. Bei uns uns ist dies einfach häufiger. Wir können es einfach. Nicht alle, aber viele. Auch können wir das einfach sagen, das was nicht stimmt. Die Muggel haben da so ihre Mühen. Sie wollen niemandem zu nahe kommen. Sagen es dann umständlich, statt direkt.
Wenn ich einen Fehler entdecke, das sage ich das so wie es ist. Mir geht es um den Fehler, nicht darum, wie sich der andere fühlt. Das ist mir egal. Der Fehler ist wichtig. Wieso sollte ich etwas beschönigen, das falsch ist?
Muggel können genau das nicht. Ich denke, dass ist auch einer der Gründe wieso sie so viel sprechen, ohne was zu sagen. Sie sprechen umständlich und ungenau. Sie sprechen nicht in Details. Für mich ist das einer der grössten Unterschiede in der Sprache. Muggel sind ungenau wir genau. Weder das Eine noch das Andere ist besser. Was es aber braucht, ist, das Beides zusammen gebracht werden soll. Wir müssen uns ergänzen. Wir müssen lernen, das wir von einander viel lernen können. Doch dazu muss man auch bereit sein und nicht immer auf dem beharren, was man für richtig oder falsch hält. Die Toleranz und das Verständnis sind dafür der Schlüssel zum Erfolg.

Samstag, 7. Juni 2014

Asperger und der ideale Lebenpartner

Single-Börsen boomen. Im TV werden immer wieder Werbungen gezeigt, welche Singles das grosse Glück versprechen. Welche suggerieren, dass nur bei ihnen der Richtige oder die Richtige gefunden werden kann. Wie es scheint, ist das Finden des idealen Partners ein grosses Bedürfnis. Ich denke, es spielt dabei keine Rolle, ob Autist oder Muggel.
Die Sache mit dem idealen Lebenspartner ist aber so eine Sache. Heute sind die Ansprüche scheinbar viel höher als früher. Heute wollen vielen einen Partner, aber sich selber nicht aufgeben. Sie wollen alles aber auf nichts verzichten. Eine Beziehung funktioniert so aber nicht. Es sei denn sie ist nur für den Sex. Dann ist es egal. Aber das ist ja nicht das Ziel von vielen. Das Emotionale und die Liebe sind das Ziel.
Online den richtigen Partner zu finden, ist möglich. Ja, es ist sogar viel einfacher, als jemanden einfach so kennen zu lernen. Besonders für mich war es einfacher. Ich konnte einfach am PC sitzen und chatten. Konnte mich so auf das konzentrieren, was ich schreibe und musste mich nicht mit der Körpersprache abgeben. Konnte so einfach schreiben wann und wie ich wollte.
Ich habe meine Frau auf einer Online-Plattform kennengelernt. Aus einem Date wurde eine Beziehung. Aus einer Beziehung wurde eine Ehe. Für mich ist das der Beweis, das die Online-Plattformen funktionieren. Es setzt aber eines voraus. Man muss sich im echten Leben sehen. Muss aufeinander eingehen können. Für mich war klar, das es von Anfang an nicht nur um mich geht, sondern auch um meine Frau. Diesen Weg gehen wir seit über zwei Jahren gemeinsam.
Das Gemeinsame ist der Schlüssel zum Erfolg. Ich denke, wenn jedes nur das macht, was es will und der Partner einfach ein Anhängsel ist, dann wird die Beziehung nicht lange halten.
Der ideale Partner ist aber auch der, der einem so akzeptiert, wie man ist. Wo man sich nicht verstellen muss. Einfach sein kann, wie man ist. Das man aber auch alles besprechen kann. Gemeinsam ein Leben aufbaut. Und nicht seinen Egotrip auslebt.
Heute tun das ja viele. Sie wundern sich dann, wieso sie niemand für lange will. Es braucht doch einiges an Arbeit und Zeit, bis man zueinander findet. Auch wenn man schon zusammen ist, so ist das ja keine Garantie, dass das auch so bleibt.
Für mich war es ein riesen Glücksfall, dass ich meine Frau kennengelernt habe. Das ich genau an sie geschrieben hatte. Wir uns getroffen habe, und das Ganze ein glückliches Ende nahm. Unsere Ehe. Ich für mich kann heute schreiben, dass sie für mich die ideale Frau ist. Sie ist genau, so wie ich mir meine Partnerin immer vorgestellt hatte. Heute muss ich sie mir nicht mehr vorstellen. Ich kann einfach leben und lieben. Das befreit enorm. Denn ich weiss, dass sie mich so liebt, wie ich bin. Dass wir ein gemeinsames Leben haben. Aber doch hat jedes noch sein eigenen Leben. Wir wohnen ja nicht zusammen. Das ist für mich auch einer der Gründe, wieso die Beziehung funktioniert. Jedes hat trotzdem noch sein eigenes Leben. Seinen eigenen Wohnung. Zusammenziehen, dass muss ich nicht mehr haben. Das ist für mich eine grosse Belastung. Mit Egoismus hat das für mich nichts zutun, sondern vielmehr damit, dass man auch noch Mensch ist. Das man auch noch ein Recht auf Eigenbestimmung hat.
Wir sehen uns jeden Tag. Können innert 5 Minuten zueinander. Das erleichtert das Leben auch. Das Wissen, das der Partner gleich um die Ecke wohnt. Wir haben uns gemeinsam für diese Art entschieden. Es war nicht so, das nur eines das wollte. Nein, beide wollte es so. Ich denke, das ist wichtig, das beide hinter einem Entscheid stehen können. Das man so wichtige Entscheide gemeinsam fällt.
Der ideale Lebenspartner ist aber für viele ein Fantasieprodukt. Sie projizieren Dinge in diesen hinein, die nicht realistisch sind. Ansprüche, die kein Mensch erfüllen kann. Ansprüche die man ja selber nicht erfüllen kann. Ich hatte, als ich meine Frau das erste Mal sah, nur einen Gedanken. Die oder keine. Tönt abgedroschen, ist aber so. Ich meine, sie war für mich von Anfang an DIE Frau. Ich wusste das einfach. Woher. Keine Ahnung. Aber der Gedanke war da. Ich denke, das braucht es.

Donnerstag, 5. Juni 2014

Asperger und das Unsichtbare

Muggel glauben nur was sie sehen können. Sie gehen davon aus, dass wenn man jemandem nicht ansieht, dass er eine Behinderung hat, er auch keine hat. Sie gehen dann einfach davon aus, das das Gegenüber so ist wie sie. Sie stellen den Unterschied erst im Laufe des Gespräches fest. Doch, wissen sie nicht, was das Verhalten des Anderen bedeutet. Sie können es nicht einordnen.
Der Autismus ist das Unsichtbare. Mir sieht man ihn nicht an. Nichts deutet auf ihn hin. Doch, wer mit mir spricht, der stellt den Unterschied schnell fest. Auch höre ich immer mal wieder von Muggel, dass sie gar keinen Unterschied feststellen. Nun, das hat seinen Grund. Für einpaar Minuten kann ich mich tarnen. Kann so tun, als ob ich ein Muggel wäre. Aber eben, nicht lange. Das Unsichtbare wird nach einer gewissen Zeit zum Sichtbaren. Nicht Körperlich, sondern im Verhalten, in der Sprache. Ich kann nur eine Sprache. Meine. Die ist direkt und klar. Ich kann das mit dem alles schön reden nicht. Kann nicht so tun, als ob alles in Ordnung ist, wenn dem nicht so ist.
Das Unsichtbare ist für mich aber auch noch etwas anderes. Es ist die Grenze zwischen den Muggel und uns. Die Grenze, welche wir nicht sehen, die aber da ist. Egal , was ich auch tue, ich werde nie ein Muggel. Egal was ich unternehme, so bleibe ich immer anderes. Damit musste ich mich abfinden. Das war zu Beginn nicht so einfach. Denn mein Leben lang, dachte ich immer ich sei wie die anderen. Nur eben anders. Aber wie die anderen. Dem ist, wie ich seit drei Jahren weiss, nicht so. Nun, ich musste also herausfinden, was der Unterschied ist, was das Unsichtbare ist. Und, wie kann ich das Unsichtbare für die anderen sichtbar machen. Muggel verstehen sonst nicht.
Der Weg dazu war nicht einfach. Doch ich denke, dass ich eine für mich machbare Lösung gefunden habe. Dies zum einen durch meine Arbeit, zum anderen durch mein Buch und diesen Blog. Es ist für mich der Weg, das Unsichtbare sichtbar zu machen.
Ich lebe mein Leben so, wie ich denke, dass es für mich stimmt. Es ist ein Leben, dass am Leben der Muggel vorbei geht. Ich schaue, dass ich so wenig wie möglich mit ihnen zu tun habe. Dies einfach darum, weil sie zu anstrengend für mich sind. Sie sind komisch und ich verstehe ihr verhalten nicht. Auch wenn ich mich mit ihnen befasst habe, so gibt es immer noch Vieles, das mir verborgen ist. Das für mich Unsichtbar ist. Das ich nie sehen werde. Da würden auch Trainings nichts bringen. Denn wenn ich nicht sehen kann, kann ich nicht sehen. Sprich, Gesichter sind mir ein Rätsel. Mimiken und Gestiken sowieso. Die sind für mich unsichtbar. Wohingegen sie für Muggel sichtbar sind. Sie verstehen diese Sprache. Sie können darauf eingehen. Ich nicht. Ich bin auf die Stimme angewiesen. Spricht jemand, nicht, so ist er nicht da. So ist er unsichtbar. Nur dass Wissen, dass ich nicht alleine bin, hält mich davon ab, nicht mit anderen zu sprechen.
Was aber für die Muggel unsichtbar ist, sind Töne und die Strukturen von Zahlen. Diese haben Farben und Formen. Die können die wenigsten Muggel sehen. Sie verstehen nicht, wie ich in Formen und Farben sprechen kann. Wie ich das mache. Nun, ich sehe sie einfach. Für mich ist das nichts Unsichtbares. Es ist in Teil dessen, was ich sehe. Ich denke, so hat jedes seinen Vorteil. Es ist für mich nicht die Frage, was besser oder schlechter ist, sondern wie wir diese Fähigkeiten gemeinsam nutzen können. Für sich alleine Nützen sie nichts. Sie werden erst dann wirklich sinnvoll, wenn Muggel und Autisten zusammenarbeiten. Wenn beide voneinander profitieren können. Wenn beiden voneinander lernen können. Zu sehen was sie sehen, zu fühlen, was sie fühlen, zu denken was sie denken. Das ist es doch, was so schwierig ist. Das ist für mich das grosse Rätsel. Ich weiss, dass ich das nie können kann. Aber ich frage nach. Frage und frage. Das ist nicht immer angenehm, aber nur so kann ich herausfinden, was ich nicht sehen kann. Nur so kann ich verstehen, wie die Muggel ticken. Kann sie verstehen und raste nicht immer gleich aus, weil ich sie nicht verstehe. Ich versuche durch fragen, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Das was mir verborgen ist. Das was für die Muggel normal ist. Denn das, ist nicht für alle normal.

Dienstag, 3. Juni 2014

Asperger und Stress

Die Welt von heute ist Stress. Fast überall gibt es nur noch Hektik und Stress. Die Muggel MÜSSEN müssen. Sie sind ständig auf der Suche nach dem Neusten. Nach dem, was ihnen noch mehr Ansehen geben kann. Sie wollen IN sein. Sie wollen dazu gehören. Doch die Frage die sich mir stellt, ist, zu was wollen sie dazu gehören? Zu einer bestimmten Gruppe? Wollen sie ein bestimmtes Ansehen? Ich weiss es nicht. Ich weiss nur, das dieses Verhalten, immer mehr Stress verursacht. Auch auf der Arbeit stellen sich die Muggel gerne als mehr dar, als das sie sind. Sie verursachen ständig Stress und wundern sich, wenn sie selber gestresst sind. Mich wundert das nicht.
Ich selber wohne seit über zwei Monaten an einem Ort, der sehr ruhig ist. Der nicht mehr laut ist. Wo die Menschen gemütlich sind. Es ist die Gegend in welcher meine Frau wohnt. So haben wir auch den Stress mit den langen Autobahnstrecken nicht mehr. Den Stress, uns zu sehen. Immer hoffen das auf der Autobahn nicht wieder Muggel irgendwelche Unfälle verursacht haben. Das alles ist vorbei. Heute haben wir diesen Stress nicht mehr. Das wir diesen Stress nicht mehr haben, wirkt sich auch auf unsere Beziehung aus. Wir leben heute anders. Gehen anders miteinander um. Alles ist viel einfacher geworden. Zudem, können wir uns sehen, wann wir wollen und müssen nicht mehr planen. Das erleichtert das Ganze erheblich.
Auch habe ich jetzt einen sehr kurzen Arbeitsweg. Statt 75 km pro Weg nur noch 13 km. Das nimmt mir auch einen grossen Teil des Stresses. Zudem habe ich so mehr Freizeit. Ich verbringe meine Freizeit nicht mehr im Auto. Muss nicht mehr schauen, wann ich nach Hause fahren. Kann einfach gehen, wann ich will. Muss nicht mehr die Verkehrsnachrichten schauen.
Das Beispiel Oben sollte zeigen, dass mit dem wegfallen des Pendeln, der Stress weniger wird und die Lebensqualität zunimmt. Der Entscheid, wegzuziehen, und an den Ort zu ziehen, war absolut richtig. Ich denke, dass viele nicht wegziehen können oder wollen. Dabei würde es ihnen ihr Leben einfacher machen. Auch ist es eine Frage der Sicherheit, wenn man so viel Pendeln muss. Die Autobahn ist gefährlich. Der Zug ist mühsam. Das alles verursacht Stress. Ich denke, dass auch viele einfach gestresst sind, weil sie so viele Stunden pro Tag pendeln müssen oder wollen.
Stress kann aber auch Einkaufen sein. Die vielen Muggel die rum lärmen. Die langsam sind. Die mir immer im Weg stehen. Das verursacht bei mir auch Stress. Denn ich komme nicht so schnell voran, wie ich will. Auch warte ich nicht gerne. Besonders dann nicht, wenn ich an einer Kasse anstehen muss, und die Person vor mir in Kleingeld bezahlt und alles einzeln aus der Geldbörse nimmt. Das dauert immer lange. Zum Glück gibt es heute die Möglichkeit, selber zu scannen und bezahlen. Ich finde das ist eine gute Sache. So habe ich weniger Stress beim Einkaufen und muss nicht warten.
Stress bekomme ich auch, wenn ich nicht genau weiss, was ich machen muss. Dann baue ich in meinem Kopf ein riesen Gebilde zusammen. Alles ist extrem kompliziert. Alles komplex. Im Nachhinein stellt sich dann jeweils heraus, dass dem nicht so ist. Aber der Stress war da. Wie ich das vermeiden kann, weiss ich nicht. Es entsteht einfach. Ich kann mir noch so sagen, dass ich mich selber stresse. Es bringt nichts. Klare Aufgaben und Ziele ergeben klare Gedanken. Doch leider ist es doch so, dass das selten der Fall ist. Dass immer was ist, das nicht klar ist. Damit klar zu kommen, ist nicht einfach. Ich denke, dass Muggel das besser können. Sie können mir einer gewissen Unschärfe einer Aufgabe besser klar kommen, als wir Autisten. Daher ist es nicht einfach, einem Autisten eine Aufgabe zu geben. Da sie sehr genau beschrieben werden muss. Ich sage immer, dann kann ich sie auch gleich selber erledigen. Denn um eine Aufgabe ganz genau zu beschreiben, brauche ich mehr Zeit, als wenn ich sie selber erledigen würde.
Stress ist aber nicht nur schlecht. Ich brauche Stress aber auch, damit ich weiss, dass ich gebraucht werde. Einfach nur da zu sein, reicht mir nicht. Es geht mir dabei nicht darum, dass ich was darstellen will. Sondern einfach darum, dass ich einen Sinn in dem sehe, was ich mache. Sprich, ich muss gebraucht werden. Kann nicht einfach sein und warten bis der Tag vorüber ist. Nichts tun kann schön sein. Viele Muggel wollen das auch. Aber ich denke, dass die Wenigsten das auch können. Das zeigen ja die Ferien. nach zwei Tagen ist den meisten wieder langweilig und sie wollen wieder arbeiten. Wenn sie arbeiten, wollen sie wieder frei oder Ferien. Das verursacht auch Stress.
Ich denke, das es am einfachsten ist, wenn man den Tag so nimmt, wie er ist. Wenn man nicht immer das will, was man gerade nicht hat. Wenn man mit sich zufrieden ist und nicht darauf achtet was andere über einem denken und was nicht.