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Sonntag, 30. März 2014

Asperger und Sport

Wieso sollte man Sport treiben? Er soll gesund sein, Er soll einem auch helfen, dass man gesünder lebt. Nun, das sind für mich nur zwei Gründe. Ich treibe Sport nicht aus diesen beiden Gründen, sondern aus einem ganz anderen. Für mich geht es um die Körperwahrnehmung. Es geht mir darum, dass ich meinen Körper bessere koordinieren kann.
Viele Asperger die ich kenne, mögen Sport. Aber nicht Mannschaftssport. Sie wollen lieber Einen ausüben, den sie alleine machen können. Am Besten ist Einer, der immer die gleichen Bewegungen erfordert. Wie das Laufen, oder Radfahren.
Ich selber mache auch Kraftsport. Dies weil ich so meinen Körper am Besten wahrnehmen kann. Weil ich so auch lerne mir Grenzen zu setzen. Denn ich kann ja nicht einfach viel Gewicht verwenden. Mein Körper muss das Gewicht ja stemmen können.
Mir bringt der Sport aber auch das Gefühl, dass ich mehr kann, als ich mir zumute. Dass ich mehr leisten kann. Durch den Sport habe ich gelernt, dass ich mir vertrauen kann. Klar, es erfordert Disziplin. Aber die braucht es nur zu Beginn. Mit der Zeit wird der Sport zur Routine. Er gehört zum Alltag. Ich habe nicht einmal einen Trainingsplan. Den habe ich im Kopf.
Seit Jahren trainiere ich zu hause. Oder gehe von zu hause aus laufen. Ich kann nicht in ein Fitnesszenter oder einen Verein. Da hat es einfach zu viele Muggel. Ich brauche für den Sport meine Ruhe. So kann ich mich auf mich selber konzertieren und bin nicht von der Umgebung und ihrem Lärm abgelenkt.
Ich denke, das Sport besonders für Autisten wichtig ist. So kommen sie auch ein wenig an sie frische Luft. So bewegen sie sich auch, und sind nicht nur zu hause und beschäftigen sich mit dem was sie am meisten interessiert. Mich interessiert Sport nicht. Ich tue es, weil ich so viel über mich lernen kann.
Der Nebeneffekt ist aber, das sich mein Körper veränder. Er wird stabiler und auch besser geformt. So hat meine Frau auch was davon. Ich meine, ich will ja auch ihr gefallen. Es geht mir dabei nicht nur um mich. Klar, in erster Linie schon. Aber wieso sollte ich mir nicht auch für meine Frau Mühe geben. Ihr gefallen wollen? Verheiratet zu sein, heisst ja nicht, dass man sich keine Mühen mehr für das andere geben muss. Im Gegenteil, seit ich verheiratet bin, mache ich mehr Sport.
Jetzt da ich neben meiner Frau wohne, könne wir auch gemeinsam laufen gehen. Das ist auch etwas, was ich gerne mache. So können wir noch mehr zusammen machen, und sind nicht immer getrennt.
Der Sport hat also doch so einiges in meinem Leben verändert. Ich kann auch mehr arbeiten. Da ich besser mag. Ich habe auch gelernt, auf meinen Körper zu hören.
Dies alles habe ich ohne Trainer oder sonst wen gemacht. Ich habe einfach damit begonnen, und mal geschaut, was dabei rauskommt. Experimentiert habe ich. Ich denke, es braucht keinen, der einem sagt, was man tun soll. Dass man keinen braucht, der einem antreibt. Man will etwas machen oder nicht. Will man, so braucht man auch keine Motivation von Aussen. Mal abgesehen davon, dass ich auf Motivationen von Aussen nicht reagieren. Ich bestimme selber. Weiss selber, was ich will und was nicht. Daher habe ich mir zu hause ein kleines Fitnessstudio eingerichtet. So kann ich trainieren, wann ich will. Bin nicht auf Öffnungszeiten angewiesen. Kann dann Sport machen, wann ich will.
Von Asperger wird immer wieder behauptet, dass sie ungeschickt sind. Nun, ich jedenfalls war es. Dank dem Sport jedoch, bin ich es viel weniger. Ich bin immer noch ungeschickt, aber nicht mehr so stark. Was mir als Kind sehr viele gebracht hatte, war der Kampfsport. Da habe ich gelernt, was es heisst, Disziplin zu haben. Es ging meinen Eltern nicht um den Kampfsport, sondern weil er ihn ihren Augen am Besten für mich geeignet schien. Und heute, viele Jahre später, kann ich sagen, dass sie recht hatten.
Sport ist aber auch ein Ausgleich zum Alltag. Er lässt mich den Stress des Tages abbauen. So staut sich in meinem Kopf nicht immer alles an. So kriege ich wieder einen freien Kopf. Mir wurde mal gesagt, dass 30min laufen den Kopf massiv entlasten. Nun, ich habe es ausprobiert und bin dabei geblieben. Es funktioniert tatsächlich. Zu Beginn braucht es nur ein wenig Selbstüberwindung, danach geht es wie von selber.

Samstag, 29. März 2014

Asperger und die Umgebung

Für viele Menschen spielt die Umgebung eine grosse Rolle. Sie sind darauf angewiesen, dass sie für sie passt. Sie brauchen das Gefühl, geborgen zu sein. Auch haben viele gerne Bilder sonst irgendwelche Gegenstände gerne rumstehen. Menschen nehmen die Umgebung, in der sie sind, wahr. Sie können sie fühlen. Sie können sie erleben.
Ich kann das nicht. Mir ist die Umgebung egal. Das heisst, ich kann sie nicht wahrnehmen. Ich fühle sie nicht. Ich merke nicht, ob sich Gegenstände im Raum befinden oder nicht. Sehen, tue ich sie schon. Aber nicht wahrnehmen. Das ist auch einer der Gründe, wieso ich immer wieder gegen Gegenstände knalle.
Bilder mag ich gar nicht. Sie lenken mich nur ab. Sie irritieren mich. Auch sonst, so kleine Gegenstände wie Figürchen mag ich nicht. Sie bringen mich aus dem Konzept.
Muggel hingegen, können nicht genug davon bekommen. Sie brauchen diese Dinge scheinbar. Wozu? Keine Ahnung. Wie auch? Ich kenne das ja nicht. Aber die Umgebung besteht ja nicht nur aus Gegenständen und Bildern. Sie besteht auch aus Menschen. Sie besteht aus Stimmen.
Das ist genau das, was ich brauche. Stimmen. Ich kann die Menschen nur über ihre Stimme wahrnehmen. Nicht aber über ihre Anwesenheit. Ist eine Person einfach im Raum, dann ist sie nicht da. Ichs sehe sie, aber ich nehme sie nicht wahr. Ich kann sie auch nicht fühlen. Bis vor 3 Jahren, wusste ich nicht einmal, dass man das kann. Einen Menschen fühlen. Merken, wenn er neben einem ist. Ich wusste das nicht. Erst in der Klinik habe ich das gelernt, dass das normal ist. Nicht das was ich wahrnehme. Nichts.
Für mich ist es aber nicht schlimm. Ich bin 39. Mein ganzes Leben habe ich so verbracht. Ich kenne es nicht anders. Also ist es für mich normal. Für mich sind die anderen nicht normal. Ich meine, ich weiss einfach nicht, wie es ist, die Umgebung wahrzunehmen. Weiss nicht, was es heisst, dass die Umgebung wichtig ist. Damit meine ich nur Gegenstände. Einrichtungen.
Zur Umgebung gehört ja aber auch dazu, dass man verstanden wird. Dass die Menschen die um einem sind, einem so akzeptieren, wie man ist. Das man sich nicht verstellen muss. Dass man nicht ein Theater spielen muss. Dass ist ja das, was viele Autisten tun. Sie spielen ein Theater. Sie sind nicht sie selbst. Jahrelang. Jahrzehntelang, habe ich so gelebt. Ich war immer der Komische. Meine Umgebung hat mich nie wirklich akzeptiert. Ich war meistens alleine. Klar, hatte ich auch Beziehungen. Viele sogar. Aber die haben nie lange gehalten. Heute weiss ich wieso. Ich weiss, dass ich eine spezielle Umgebung brauche. Eine die einerseits aus Toleranz und Verständnis besteht und andererseits aus Ruhe. Die Ruhe ist für mich eine sehr wichtiger Faktor. Wenn nicht der wichtigste überhaupt. Eine Umgebung kann noch so perfekt sein. Wenn sie nicht ruhig ist, dann ist sie nicht geeignet. Mit Ruhe meine nicht nicht ruhig. Sonder still. Kein Geräusch. Ausser, das von PC's. Mehr auch nicht.
Zuviele Stimme irritieren mich. Ich schaue dann immer den Stimmen nach. Kann mich nicht mehr konzentrieren. Kann nichts mehr tun. Deshalb kann ich nicht ein einem Raum arbeiten, der mehr als 4 Personen hat. Mich ausgeschlossen.
Die Umgebung ist für mich aber immer noch ein Rätsel. Dies hat sicher auch damit zu tun, dass ich nicht 3D sehen kann. Ich nehme die Umgebung wie im 2D-Kino wahr. Für mich ist alles eine Ebene. Das führt dazu, dass ich mit Treppen enorme Probleme habe. Ich kann nicht einfach eine Treppe hinunter oder hinauf gehen. Ich brauche etwas, woran ich mich halten kann. Auch berühre ich, wenn ich durch einen Raum gehe, die Wände, die Gegenstände. So verhindere ich, dass ich in sie hinein laufe. Das ich mich verletze. Deshalb bin ich am liebsten ein den Umgebungen, die ich kenne. Wie meine Wohnung, die Wohnung meiner Frau oder am Arbeitsplatz. Da kenne ich mich aus. Da weiss ich wo was steht und kann mich einigermassen frei bewegen. Aber auch nicht so frei, wie ein Muggel.
Wie auch immer. Die Umgebung ist etwas, das mich ständig umgibt. Und doch, habe ich Mühe mit ihr. Sie ist für mich sehr anstrengend. Ich muss mich ständig orientieren. Muss mich ständig anpassen. Dies ganz einfach darum, weil sich immer mal wieder was ändert. Das ist nicht einfach. Steht ein Gegenstand plötzlich an einem anderen Ort im Raum, ist das für mich ein neuer Raum.

Freitag, 28. März 2014

Asperger und der Wohungswechsel

Nun ist es vollbracht. Ich habe einen neue Wohnung in der selben Gemeinde wie meine Frau lebt. Wir haben nun endlich den Stress mit der weiten Strecke nicht mehr.
So ein Umzug ist eine riesen Sache. Viele Dinge müssen organisiert werden. Vieles ist bis zu Letzt nicht klar. Auch, ob alles klappt. Ob das Umzugsteam pünktlich ist. Ob ich nichts vergessen habe. Es war ein riesen Stress. Danach das auspacken und einräumen. Eine neue Wohnung. Eine neue Umgebung. Wobei ich die Gegend in der ich jetzt wohne, kenne. Aber es ist nicht das Selbe, auf Besuch zu gehen, als dann dort zu wohnen.
Für mich ist so ein Wechsel der Umgebung nicht schlimm. Aber ich brauche doch immer einige Zeit, bis sich die Abläufe eingespielt haben. Bis ich weiss, wo ich was kriege. Bis ich mich in meiner eigene Wohnung zurecht finde. Jedes Mal, wenn ich was umstelle, habe ich einen neuen Raum vor mir. Das ist nicht so einfach. Aber ich denke, dass ich es doch gut hingekriegt habe.
Ich kenne auch viele Autisten, die gerne von zu hause ausziehen würden. Die auch gerne eine eigene Wohnung haben wollen. Aber sie wissen nicht wie. Wissen nicht, was auf sie zukommt. Nun, ich wohne schon seit vielen Jahren nicht mehr zu hause. Ich bin damals einfach ausgezogen. Gedanken habe ich mir keine gemacht. Wieso auch? Ich wollte einfach ein eigenes Leben haben. Das war mir wichtiger, als das, was auf mich zukommen würde.
Für mich ist das alleine wohnen nicht schlimm. Im Gegenteil, ich geniesse es. So kann ich machen wie ich will, was ich will. Muss nicht auf jemanden Rücksicht nehmen. Mein Frau, die sieht das übrigens genau auch so. Das ist auch der Grund, wieso ich in die selbe Gemeinde gezogen bin, aber nicht mit ihr zusammen. Das wollten wir beide nicht.
Mein Vorteil war, dass ich eine vollständige Wohnungseinrichtung mitnehmen konnte. Das ist auch nochmals einfacher, als wenn man sich alles besorgen muss. Ich konnte einfach meine Wohnungseinrichtung an den neuen Ort bringen lassen. Die habe ich durch ein professionelles Team durchführen lassen. So war das Ganze in nicht einmal einem Tag erledigt gewesen. Klar, das sind Kosten, aber es reduziert den Stress enorm. Was es aber braucht ist eine gute Vorbereitung.
Für mich war das nicht nur das zusammenpacken der alten Wohnungseinrichtung, sondern auch das geistige. Ich musste mich mental auf die neue Situation einstellen. Klar, kann ich nicht wissen, was die Zukunft bringen wird. Aber ich musste mich mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass ich an einem neuen Ort leben werden. Hier wo ich jetzt wohne sind die Menschen ganz anders. Sie sprechen auch einen ganz anderen Dialekt. Geholfen dabei hat mir sicher meine Frau. Denn sie stamm aus dieser Gegend. So konnte ich mich in all den Jahren doch gut damit vertraut machen. Aber dennoch, das Anfang war nicht einfach. Ich hatte 2 Tage lang kein Internetzugang und auch kein TV. Das war für mich nicht einfach. Aber ich habe es überstanden, und jetzt wieder das, was ich für mich als normale Umgebung bezeichne. Dass, was ich brauche, damit ich mich zuhause fühle.
Viele, die ich kenne, sind erstaunt, dass ich als Autist so was mache, meine Wohnung wechseln. Ich habe alles alleine gemacht. Alles alleine organisiert. Nun, ich denke, dass das mit dem Autismus nichts zutun hat, sondern eher mit dem Willen, etwas zu verändern. Vorwärts zu schauen und gehen. Für mich war und ist es wichtig, das ich in der Nähe meiner Frau leben kann. Das war mein grösster Antrieb und auch Motivation zugleich. Sich ein Ziel setzten. Ich denke, dass das vielen Autisten fehlt. Sie verstehen nicht wozu. Sie verstehen nicht, wieso sie was tun sollen. So erlebe ich jedenfalls viele bei uns in der Firma und Stiftung. Nun gut, ich meine, das hat sicher auch mit der Erziehung zu tun. Meine Eltern wollten immer, dass ich selbständig werde. Dass ich alleine zurecht kommen kann. Das, haben sie erreicht. Ohne meine Eltern, würde ich nicht der sein, der ich bin. Sie haben mir schon für beigebracht, dass ich was kann wenn ich will. Das, wen ich aber was will, ich auch was dafür tun muss. Sie haben mir ein meinen Entscheidungen immer freie Hand gelassen. Sie haben nie versucht, mir was auszureden. Sie haben mir vertraut. Ich denke, dass ist das was Eltern ihren Kindern neben der Liebe mitgeben sollten, ihr vertrauen.

Donnerstag, 27. März 2014

umzug

Ich bin an einen neuen Ort gezogen, und habe leider noch keinen Zugang zum Internet. Sobald ich diesen wieder habe, werde ich wieder für euch Artikel schreiben.
Vielen Dank für das Verständnis
riddler

Dienstag, 25. März 2014

Asperger und Neid

"Jeder bekommt, was er verdient." Diesen Spruch höre ich immer mal wieder. Muggel rechtfertigen so etwas Schlechtes, was jemandem passiert ist. Sie freuen sich, dass jemand weniger hat als sie. Das es jemandem schlechter geht als ihnen. Hat jedoch jemand mehr, als sie, dann wollen sie noch mehr. Sie werden neidisch. Sie unternehmen einiges das sich dieser Zustand ändert. Denn, es kann ja nicht sein, dass sie weniger haben. Sie verkennen aber meistens, dass dieser jemand auch was dafür tun musste oder immer noch tut. Das hingegen blenden sie sicher aus. Muggel sehen nur das, was sie sehen. Aber nicht, was dahintersteckt. So weit denken die wenigsten. Wieso sollten sie an so was denken? Das Haben ist das wichtige. Nicht wie man dazu gekommen ist.
Ich schreibe hier über ein Thema, dass ich nicht kenne. Ich kenne Neid nicht. Wusste bis vor kurzem, nicht einmal, was das ist. Klar, habe ich davon gehört. Klar, davon gelesen. Aber mir Gedanken darüber gemacht, nein. Wozu auch? Wieso sollte ich mir etwas überlegen, dass ich nicht kenne? Wie etwas vorstellen, von dem ich nicht weiss was es ist?
Aber, Muggel scheinen den Neid sehr gut zu kennen. Das erkenne ich immer wieder, wenn ich Nachrichten schaue oder einfach mit Menschen spreche. Sie wollen immer mehr und immer das Neuste. Hat jemand mehr als sie, so versuchen sie diese Person sogar schlecht zu machen. Sie versuchen diese Person zu bekämpfen. Sie wollen nicht, dass er oder sie besser dasteht als sie. Sie wollen die Besten sein. Sie wollen alles haben. Sie, sie sie. Ich verstehe das nicht. Wieso kann ein Muggel nicht einfach mit dem zufrieden sein, was er hat. Ohne, immer zu schauen, was die anderen haben. Ohne zu schauen, was es immer noch Neueres und noch besseres gibt.
Die einen nennen diesen Gedanken Fortschritt. Ich nenne es Idiotie. Wieso tun Muggel das? Ich meine, sie können auch mehr haben, als so mancher. Doch etwas dafür tun, nein. Wieso auch? Ich meine, es genügt doch, das sie sind. Ich sehe das eben nicht so. Wer was tut, der sollte auch was kriegen. Klar. Aber es ist für mich unverständlich, wieso jemand mehr haben will und muss, als er vermag. Wieso Muggel eines nicht kennen. Zufriedenheit. Sie kennen Neid, Hass, Betrug, Verleumdung und weiss nicht was alles sonst noch. Sie sind aber meiner Meinung nach nie oder selten glücklich mit dem was sie haben, oder erreicht haben.
Vielleicht denke ich zu einfach. Ich weiss es nicht. Aber ich bin mit dem, was ich habe glücklich. Ich meine, ich habe eine sehr liebe Frau, einen Job der mir gefällt und auch sonst habe ich alles, was ich zum leben brauche. Was will ich mehr? Vielleicht ist meine Welt halt einfach und klein. Aber sie ist meine Welt. Ich habe sie erschaffen. Darin kenne ich mich aus. Wieso also sollte ich schauen, was andere haben oder nicht haben? Wieso muss oder sollte ich mich an anderen orientieren? Nur um zu erkennen, dass sie besser oder schlechter sind? Nein, das ist nicht mein Ding. Das heisst nicht, dass ich das nicht mache. Doch mache ich es nicht um zu vergleichen, sondern um neue Ideen zu bekommen. An alles kann ich ja auch nicht denken. Alles kenne ich auch nicht. Mir dient das als Inspiration. Mehr aber auch nicht.
Die Muggel werden, so vermute ich, schnell neidisch. Sie können, so glaube ich, nicht einmal was dafür. Es ist ihr Wesen. Wie auch immer. Ich verstehe das nicht. Und ich vermute, dass das mit dem Asperger zusammen hängen könnte. Sicher bin ich mir da aber nicht. Mich interessiert in erster Linie, was ich habe. Nicht was die anderen haben. Solange ich mit dem zufrieden bin, was ich habe, ist für mich meine Welt in Ordnung. Ich strebe nicht immer nach mehr und mehr. Will nicht immer mehr und mehr verdienen. Mehr Macht haben, ein besseres Auto, mehr Ansehen. Nein, das alles liegt mir nicht. Ich bin schon froh, wenn ich meine Leben auf die Reihe kriege. Es ist so schon anstrengend genug. Da bleibt kein Platz mehr für grosse Sachen. Ich sehe meine Leben, so wie es ist, schon als grosse Sache für mich an. Für manchen mag das wenig erscheinen, für mich aber, ist es viel. Es kommt halt immer auf den Standpunkt und die Ansprüche an. In dieser Beziehung, bin ich bescheiden. Das was ich habe, reicht mir.

Samstag, 22. März 2014

Asperger und Scherze

Es gibt einen Spruch, denn ich immer mal wieder hören. Denn ich aber nie wirklich begriffen habe. Dieser lautet:"Humor ist, wenn man trotzdem lacht". Was soll dieser Spruch? Ich meine, Humor ist so eine Sache für sich. Er ist etwas, dass ich nicht fassen kann. Etwas, dass ich nicht verstehe. Das Selbe gilt für die Scherze. Ich mag keine Scherze. Wieso nicht? Ganz einfach, ich verstehe sie nicht. Scherze können meiner Meinung nach nur Muggel verstehen. Denn, um Scherze zu verstehen, braucht es eines. Man muss das verstehen, was nicht gesagt wird. Das was man einfach versteht. Genau das ist es aber, was ich nicht kann.
Gut, ich lache gerne. Mache mich gerne über mich selber lustig. Aber das ist über mich. Das was ich lustig finde, finden die meisten nicht lustig. Denn, ich habe meinen eigenen Humor. Aber, ich mache keine Scherze. Ich mag sie nicht. Ich weiss auch nicht, wieso ich sie nicht mag. Sicher nicht nur, weil ich sie nicht verstehe. Aber ich denke, dass es vielleicht damit zusammenhängen könnte, dass sie nicht logisch sind. Sie ergeben für mich einfach keinen Sinn.
Muss immer alles einen Sinn ergeben? Nun, für mich schon. Ich mag es nicht, wenn Dinge einfach sind, wie sie sind. Gut, manchmal muss ich das auch akzeptieren. Denn auf alles habe auch ich keine Antwort.
Aber Scherze nein. Ich denke, dass Autisten einfach nicht verstehen, wieso sich jemand über jemanden oder etwas lustig macht.
Ich habe es zu oft erlebt, dass ich ausgelacht wurde. Das ich Opfer von Scherzen wurde. Ich weiss wie das ist. Daher denke ich, dass auch das ein Grund sein könnte, wieso ich sie nicht mag. Denn wer wird schon gerne ausgelacht. Die Muggel machen das aber immer und immer wieder. So lange sie nicht das Opfer sind, ist es ihnen egal. Sie können jemanden so weit bringen, das er sich umbringt. Das berichten Medien immer mal wieder. Besondern im Zeitalter des Internet ist das leichter den je. Ich weiss auch nicht, wieso Muggel das tun. Vielleicht das sie sich besser fühlen. Was das auch immer sein mag. Das verstehe ich auch nicht.
Scherze bereichern die Welt. Nein, ich denke nicht. Es geht mir nicht darum, dass nicht gelacht werden darf. Im Gegenteil, lachen ist etwas, das ich mag. Ich lache gerne. Am liebsten mit meiner Frau zusammen. Denn sie verstehe meinen Humor. Wieso auch immer. Und, ich versteh ihren. Klar, erlaubt sie sich ab und zu kleine Neckereien. Für mich gehört das zur Liebe dazu.
Was für mich aber nicht zum Zusammenleben gehört, ist wen Menschen andere auslachen. Sich auf deren Kosten lustig machen. Sich ergötzen können an Scherzen die sie mit ihnen treiben. Muggel nutzen die Schwächen anderer gnadenlos aus. Besonders Autisten sind von solchen Scherzen und Attacken betroffen. Sie können sich nicht wehren. Die Muggel merken das. Sie nutzen uns aus. Sie sind in dieser Beziehung einfach nur hirnlose Idioten. Sie verstehen nicht, das es Menschen gibt, die anders sind. Die froh sind, wenn sie ihr Leben einigermassen im Griff haben. Die froh sind, wenn sie in Ruhe gelassen werden. Wenn sie nicht immer ausgelacht werden.
Doch Muggel treiben ja nicht nur ihre Scherze mit uns, sondern auch unter sich selber. Nur, Muggel verstehen das anders. Für sie ist es OK, wenn man einen Scherz erlaubt. Wenn er nicht zu fies ist. Das verstehen sie. Dies, weil sie mehr verstehen, als das was gemacht wird. Sie verstehen die Absichten. Den Grund. Ich nicht. Muggel denken manchmal einfach nicht so weit, das es für andere beleidigend sein könnte. Denn, wenn es für sie ok ist, dann muss es für die anderen auch ok sein. Nun, dem ist nicht immer so.
Ich habe solche Sachen zu oft erlebt, als dass ich sie wieder erleben möchte. Es ist nicht so, dass mich das belasten würden, aber ich kann darauf verzichten. Daher meide ich auch so gut ich kann, denn Kontakt mit Muggel. Ich habe keine Lust, mich immer rechtfertigen zu müssen. Komisch behandelt zu werden. Nun, das macht mich nicht einsam. Das ist etwas, das ich nicht kenne. Gut, ich kann das leicht schrieben, denkt sich jetzt so mancher. Dank meiner Frau, kenne ich das wirklich nicht. Ich bin immer irgendwie mit ihr verbunden. Das gibt mir auch die Gewissheit, das ich, so wie ich bin, ok bin. Ich muss mich nicht mehr verstellen. Ich kann so sein wie ich bin.
Genau das, wurde mir in der Vergangenheit immer mal wieder zum Verhängnis. Ich lernte, dass ich mich tarnen musste. Dass ich mich verstellen musste. Nur, ich konnte es sehr schlecht. Also wurde ich ausgelacht. Die Muggel wussten sicher nicht, wieso sie das taten. Wie auch? Ich selber wusste es ja nicht einmal. Heute weiss ich es aber. Daher verzichte ich auf Scherze. Ich mag sie nicht. Ich verstehe sie nicht. Scherze sind meiner Meinung nach, etwas für Muggel, aber nicht für Autisten.

Freitag, 21. März 2014

Asperger und Berührungen

Ständig berühren wir etwas. Wir berühren ein Tasse, das Handy, einen Sitz oder weiss nicht was alles sonst noch. Dieser Kontakt lässt uns eine Verbindung mit der Aussenwelt eingehen. Wir merken sie. Wien sind auf diese Berührungen angewiesen. Doch das alles sind Berührungen mit toter Materie. Sie hat kein Leben in sich. Gibt uns keine Rückmeldung. Mit Menschen jedoch verhält sich das anders.
Menschen berühren Menschen. Dies kann viele Gründe haben. Sei es der Partner berührt einem. Sei es in der ÖV, oder einfach beim Einkaufen. Wir kommen, ob wir wollen oder nicht, auch in Berührung mit anderen Menschen.
Ich mag das nicht. Ich mag nur die Berührungen meiner Frau. Sonst von keinem Menschen. Ich mag es nicht, wenn ich angefasst werden. Wenn ich berührt werde. Nun, wieso nicht? Das ist ja normal, oder nicht? Der Grund wieso nicht, habe ich lange selber nicht gewusst. Ich musste herausfinden wieso. Das war nicht so einfach. Dafür musste ich wissen, wie ich und wie die Muggel die Welt wahrnehmen. Musste erkennen, dass sie die Welt klarer sehen als ich. Das sie mehr registrieren, was um sie geschieht. Das sie andere Menschen wahrnehmen können, wenn diese neben ihnen stehen. Neben ihnen sind. Ich kann das nicht. Nun, ich wusste gar nicht, das man das können kann. Das es so was gibt. Das habe ich eines Tages einfach entdeckt. Danach war mir plötzlich klar wieso ich Berührungen nicht mag.
Ich erschrecke mich jedes Mal sehr. Denn eine Berührung kommt für mich plötzlich. Wie aus dem Nichts. Plötzlich ist da was oder besser geschrieben, jemand. Das bringt mich dann voll aus dem Konzept. Ich bin ruhig, bis mich jemand berührt. Ich kann voll ausrasten wenn das geschieht. Weiss aber heute, dass ich das nicht sollte. Meistens habe ich es im Griff, dass ich die Person einfach darauf hinweise, das mit dem Berühren zu unterlassen. Das ist besonders dann der Fall, wenn ich mit Menschen zu tun habe, die mich nicht kennen. Die wissen ja noch nicht darum. Deshalb sage ich es ein einziges Mal. Das muss reichen. Schliesslich ist das ja etwas, was sich jeder einfach merken kann. So dachte ich jedenfalls. Aber dem ist nicht so. Es passiert immer wieder, das ich von Menschen berührt werde, die darum wissen. Sie tun dies nicht mit Absicht. Sie tun es, weil es für sie normal ist, und sie nicht daran denken, dass es mich stören könnte. Ja völlig aus dem Konzept bringen kann.
Da meine Aussenwahrnehmung stark eingeschränkt ist, bin ich selber auf Berührungen angewiesen. Ich berühre alles um mich. Alle Wände, Gegenstände. So kann ich sicher sein, dass sie da sind und ich nicht in sie hineinlaufe. Früher hatte ich immer wieder blaue Flecken oder Schrammen, weil ich einfach in alles Möglich hineingelaufen bin. Habe mich an allem Möglichen gestossen. Heute nicht mehr. Wenn ich durch einen Raum oder ein Gebäude gehe, sieht das aus, wie wenn ein Blinder ohne Stock geht. Das hat auch damit zutun, dass ich nicht 3D sehen kann. Was ich ja auch nicht wusste. Erst, als ich einen Film mal in 3D sah, erkannte ich, was 3D ist. Oder genauer, ich konnte erahnen, was 3D ist. Das ist das, was die Menschen brauchen, dass sie Distanzen einschätzen können. Das ihnen zeigt, wo im Raum was ist und wie weit die Gegenstände voneinander entfernt sind. Ich kann das nicht. Das ist auch einer der Gründe, wieso bei mir zu hause, alles exakt seinen Platz hat. So kann ich die Gegenstände ohne Probleme greifen.
Die Frage ist aber, wieso mir die Berührungen meiner Frau nichts ausmachen. Nun, ich weiss, ja, dass sie mich berühren wird. Wann und wo, weiss ich nicht. Aber das spielt in ihrem Fall keine Rolle. Sie ist meine Frau und daher darf sie mich berühren wie sie will. Obwohl ich sie liebe, kann ich sie nicht wahrnehmen. Ich weiss nie ob sie neben mir ist oder nicht. Weiss nie, wo sie ist. Daher sind Berührungen extrem wichtig. So weiss und merke ich, wo sie ist.
Berührungen sind wichtig. Sie helfen mir, mich durch diese Welt zu bewegen. Sie helfen mir, dass ich mich orientieren kann. Das ich mich in der Welt zurecht finden kann. Jahrelang wusste ich nicht darum. Erst mit der Diagnose begann ich solche Sachen, Stück für Stück herauszufinden. Heute kann ich sagen, dass mir die Diagnose mein Leben massiv vereinfacht hat. Klar, ich musste vieles herausfinden. Aber dies hat sich im nachhinein gelohnt.

Mittwoch, 19. März 2014

Asperger und die Realität

Die Frage, was die Realität ist und was nicht, ist sicher fast so alt wie die Menschheit. Niemand kann mit absoluter Sicherheit sagen, was real ist und was nicht. Sicher, das was man berühren kann ist real. Nun, ist es das wirklich? Können wir Gegenstände wirklich berühren? Nein, können wir nicht. Es scheint nur so. Auf atomarer Ebene stossen sich die magnetischen Kräfte ab. Es entsteht nur der Eindruck, dass wir was berühren. Wenn wir denke, ist das real? Ist das echt? Was ist ein Gedanke? Wie entsteht er? Auch das wissen wir nicht. Und doch gehen wir davon aus, dass er real ist. Dass das was wir denken echt ist. Der Gedanke echt ist.
Für mich ist es nicht immer einfach, zu unterscheiden, was real ist und was nicht. Vieles spielt sich einfach in meinem Kopf ab. Ich meine, dass ich was gesagt habe. Bekomme dann aber die Rückmeldung, dass ich mich noch nicht geäussert habe. Tja, für mich war es real, dass ich was gesagt habe. Doch das Gegenüber, hat nichts gehört. Ich habe also in deren Realität nichts gesagt. Das macht das Leben auch nicht einfacher. Denn ich kann mich nicht darauf verlassen, dass das was ich wahrnehme und sage auch das ist, was die anderen als real bezeichnen.
Meine innere Welt ist eine Welt, die ganz anders funktioniert, als die Welt die ich mit meinen Augen sehe. Ich hab eine eigene Sprache. Eine eigene Art Dinge zu sehen und berühren. Ich denke sehr viel in Bildern. Wobei, diese Bilder nicht gezeichnet werden könnten. Nicht dargestellt werden könnten. Sie sind eine Bildsprache, die nur ich verstehe und sehen kann. So wie man ein Wort schrieben kann, aber niemand weiss, wie es aussieht.
Zu Realität gehört auch, dass ich andere Menschen wahrnehmen kann. Dass ich realisiere, wenn sie mit mir sprechen, etwas von mir wollen. Nun, das kapiere ich meistens nicht. Wie auch? Ich sehe sie nur schemenhaft. Sehe nicht, was sie mit ihrem Körper oder dem Gesicht ausdrücken wollen. Sehe nichts. Daher ist es für mein Umfeld wichtig zu wissen, dass sie mich einfach mit meinem Namen ansprechen sollen. Dann kapiere ich es. Nur dann.
Ich nehme manchmal gar nichts um mich wahr. Ich weiss manchmal nicht einmal wo ich bin. Weiss nicht, welches Jahr ist. Welcher Tag. Welche Zeit. Weiss nichts. Bin einfach. Wie weg. Dieser Zustand ist nicht schlimm. Es ist für mich die andere Realität. Die Realität, welche für mich realer ist, als die, die die Menschen kennen. Ich kann den Zeitraum jedoch nicht steuern. Plötzlich ist es so, als ob ich erwachen würde. Einfach so. Dann nehme ich die Welt für einen kurzen Augenblick anders wahr, als wie gewohnt. Ich sehe mehr. Sehe schärfer, höre weniger. Dies dauert aber nur 2-3 Sekunden. Dann ist alles wieder so, wie es für mich sein soll. Ich sehe die Welt wieder wie gewohnt. Ich höre wieder so wie gewohnt. Ich kann auch wieder sprechen.
Meine Realität ist die einzige Realität welche ich kenne. Nun, ich denke, das geht sicher jedem Menschen so. Keiner weiss, wie der andere die Welt wahrnimmt. Man kann nur Vermutungen anstellen. Und, im Grunde genommen, ist es auch egal. Wichtig ist doch, dass man selber weiss, was für einem real ist und was nicht. Gut, ich weiss es nicht immer. Wie Oben beschrieben, meine ich, dass ich Sachen gesagt habe, oder etwas getan habe, ohne sie wirklich getan zu haben. Das Ganze fand nur in meinem Kopf statt.
Wenn ich dann erfahre, dass ich doch nichts gesagt habe, sondern nur gedacht habe, dass ich was gesagt habe, gibt mir das jeweils zu denken. Denn ich erkenne so jedes Mal wieder, dass ich mich nicht auf meine Sinne verlassen kann. Nicht sicher sein, kann ob das was ich sehe und wahrnehme, auch das ist, was es ist. Ob das was ich sage, auch wirklich gesagt wurde. So wird das Leben anstrengende. Zumindest, wenn ich unter Muggel bin. Dass ist auch einer der Gründe, wieso ich nicht gerne unter Menschen bin. Denn ich weiss nie, wie ich reagieren soll. Weiss nicht, ob ich richtig reagiere. Weiss nicht, ob ich das mitbekomme, was ich mitbekommen sollte. Am liebsten habe ich die Menschen um mich, welche mich kennen. Welche kein Problem damit haben, wie ich bin.

Montag, 17. März 2014

Asperger und die Geduld

In einer Welt, in der es nur noch hektisch zu und er geht, ist die Geduld nicht das was die Muggel haben. Sie stressen von einem Termin zum nächsten. Sie wollen immer alles sofort. Warte, nein, das ist nicht. Muggel haben Geduld, aber nicht für lange. Sie können nicht warten. Können nicht planen. Sie denken nur an das hier und jetzt.
Dies ist mein Eindruck. Ich weiss, dass das sicher nicht auf alle zutrifft, aber es ist so, wie ich die Muggel erlebe. Sie sind nicht geduldig. Wieso auch? Schliesslich sind sie ja wichtig. Sie sind individuell. Sie sind Muggel. Ich weiss auch nicht, wieso sie das mit der Geduld nicht hinkriegen. Manchmal frage ich mich, ob die überhaupt was hinkriegen. Ob sie überhaupt so gut sind, wie sie uns immer weis machen wollen. Ich denke nicht. Sie sind auch nur Menschen. Auch sie haben Stärken und Schwächen. Nur, das mit den Schwächen, ist so eine Sache. Die geben sie nicht gerne zu. Sie wollen ja nicht, das jemand schlecht über sie denkt. Wie auch immer. Ich denke, dass wir uns von den Muggel nicht so sehr unterscheiden. Aber eben doch ein wenig. Und genau dieses Wenige macht den Unterschied.
Ich bin ein sehr geduldiger Mensch. Wenn es sein muss, kann ich jahrelang auf etwas warten. Ich kann einfach abwarten. Ich plane auch immer sehr weit voraus. Nicht im Detail, aber in grobe Zügen. Oft ist es nur eine Idee. Ein Gedanke. Aber an diesem halte ich mich innerlich fest. Auch wen die Industrie mal wieder ein neues Produkt raus bringt, so ist mir das egal. Ich stehe nicht Schlange vor einem Geschäft. Ich bin nicht aufgeregt, nur weil ein neues Handy rauskommt. Mir ist das egal. Ich lebe mein Leben, und lasse mir dieses nicht von der Industrie oder Werbung bestimmen. Ich weiss, was ich brauche und was nicht. Das was ich brauche, besorge ich mir meistens nicht sofort. Sondern es dauert oft Monate oder Jahre.
Nun, die Muggel können sich so was nicht vorstellen. Das sehe ich zumindest so. Sie verstehen nicht, wie jemand warten kann. Wie jemand Geduld haben kann. Wieso auch nicht? Was ist daran so verkehrt? Ich meine, dass ist doch eine gute Sache, das mit der Geduld. Die Muggel verstehen auch nicht, wieso ich das kann, und wieso ich das tue. Sie sagen, das man nur ein Leben hat. Naja, das stimmt schon, aber alles im Leben hat seine Zeit. Alles geschieht und erhält man zum richtigen Zeitpunkt. Es ist nur eine Frage des Glaubens und der Einstellung. Wieso soll ich immer alles sofort haben? Wozu soll das gut sein? Das erzeugt doch nur Stress und Hektik. Dass ist doch genau das, was die Muggel machen. Stress und Hektik. Ich frage mich manchmal, ob die das brauchen. Ob das für sie normal ist, dass immer alles laut und hektisch sein muss. Ich denke, das muss so sein. Denn sonst würde die Welt anders sein. sie wäre ruhiger und stressfreier. Nicht so wie sie ist.
Klar, habe ich nicht immer Geduld. Manchmal will ich auch was sofort. Will auch mal ausbrechen es meiner Gedankenwelt. Will erleben wie es ist, sich etwas sofort zu besorgen, oder spontan. Das sind bei mir Schuhe oder Kleider. Diese kann ich mir spontan besorgen. Einfach so. Aber bis ich das tun konnte, brauchte ich Jahre. Viele Jahre. Denn ich habe mit einer Sache grosse Mühe. Das ist die Veränderung. Ich mag sie überhaupt nicht. Am liebst wäre mir, wenn immer alles so bleiben würde wie es ist. Das ist sicher auch ein Grund für meine Geduld. Geduld haben, bedeutet doch auch, dass sich nichts ändert. Solange bis man die Veränderung zulässt.
Dazu kommt, dass ich es auch spannend finde, wie sich die Welt verändert. Die Ansichten, die Technik, die Muggel und ihr Gehabe. Das beobachte ich gerne. Aber für mich, nein, so wenig Neues und Veränderungen wie nur möglich. Ich weiss, dass das nicht einfach ist. Doch versuche ich die Veränderungen so klein wie möglich zu halten. Das sorgt auch dafür, dass ich ruhiger bin. Dass ich nicht immer Stress habe. Die Geduld ist auch das, was ich brauche. So stresse ich mich nicht immer selber. So kann ich ohne Hektik leben.

Samstag, 15. März 2014

Asperger und Gesichter

Für Muggel ist es ganz normal, dass sie Gesichter sehen. Es ist für sie ganz normal, dass sie jemanden anhand des Gesichtes erkennen. Sehen wie es dieser Person geht. Sehen, was sie ausdrücken will.
Sie können sich aber nicht vorstellen, das es Meschen gibt, die dies nicht oder nur begrenzt können. Das sie Menschen nicht anhand von Gesichter erkennen, sondern an deren Kleidung. An deren Stimme. An deren Bewegungen.
Das ist nicht so einfach. Denn die Menschen ändern ihre Kleidung. Sie ändern ihre Bewegungen. Sie ändern aber eines nie. Ihre Stimme. Ich erkenne die Menschen an ihrer Stimme. Aber auch an ihren Kleidern. Nun, ich muss mir einfach bei jeder Person merken, was sie trägt. Ich muss mir alles merken. Doch wenn die Person etwas Neues trägt, dann wird es schwierig für mich. Ich muss warten, bis die Person spricht. Spricht sie nicht, dann stehe ich vor ihr, und erkenne sie nicht. Das führt immer mal wieder zu komischen Situationen. Doch damit kann ich gut leben. Ich kenne es ja nicht anders.
Wenn ich nach einer Person frage, dann heisst es häufig, das ist die oder der mit den blonden oder schwarzen Haaren. Die mit der Narbe oder was auch immer. Nun, ich sage dann, ok, keine Ahnung wenn du meinst. Dann merken sie es und beschrieben die Person anhand von Bewegungen oder wo sie ihren Platz haben. Damit kann ich was anfangen.
Muggel können sich auch nicht vorstellen, dass man gar nichts sieht. Man steht vor einer Person, sieht sie aber nicht. Sie wissen nicht, wie das ist. Für sie ist es komisch, dass sie nicht wahrgenommen werden. Sie sind es gewohnt, dass sie wahrgenommen werden. Das das Gegenüber auf sie reagiert. Erkennt, was sie ausdrücken wollen.
Ich erkenne das nicht. Es ist fast so, als ob ich sehend blind durch die Welt gehe. Ich nehme sie nur sehr schwach wahr. Aber, und das wundert mich bis heute. Ich sehe meine Frau. Ich sehe ihr Gesicht. Sehe, wenn es ihr gut und wann nicht gut geht. Oder ich denke, ich meine, dass ich es sehe. Nicht immer stimmt es. Das ist aber nicht schlimm. Sie weiss um meine Schwäche. Sie weiss, dass ich das nicht extra mache.
Bei Specialisterne, spielt das keine Rolle. Da wissen die Muggel, wie sie damit umgehen sollen und müssen. Für sie ist das kein Thema. Gut, manchmal erlauben sie sich Scherze mit mir. Aber das ist nicht schlimm. So gibt es was zu lachen. Ich mache mich auch manchmal selber über meine Behinderung lustig. Mit Humor geht es einfacher. Doch das mache ich nur mit den Personen, welche ich jahrelang kenne. Zu denen ich Vertrauen habe. Bei allen anderen, kann ich es nicht ertragen, wenn sie einen Scherz machen. Denn das ist dann nicht lustig, da sie sich mit dem Thema nicht auskennen und mich auch nicht gut genug kennen.
Gesichter sind das, was die Menschen brauchen, damit sie sich orientieren können. Für sie ist es wichtig, was sie damit ausdrücken wollen. Sie sprechen mit dem Gesicht, ohne ein Wort zu sagen. Sie sprechen damit ohne sich zu äussern. Diese Sprache kann ich nicht. Mein Gesichtsausdruck, spiegelt nicht immer das wieder, was ich denke. Ich brauche das Wort denken, anstelle von fühlen. Muggel fühlen, ich denke. Das ist auch so ein Unterschied. Ich drücke mit meinem Gesicht also meine Gedanken aus. Aber leider nicht immer richtig. Im Gegenteil, meistens ist es falsch. Doch ich denke, dass das eine Besonderheit von Asperger ist. Sie haben ihren Körper nicht so unter Kontrolle wie die Muggel. Unsere Körpersprache ist für die Muggel verwirrend. So wie die ihre für uns ist. Gut, damit sie verwirrend sein kann, muss man sie zuerst sehen.
Zu den Gesichter gehört aber auch die Frisur. Das ist dann extrem schwer für mich. Sehe ich einen Film, und die Person ändert von einer Szene zur nächsten die Frisur, erkenne ich sie nicht mehr. Auf Bildern, kann ich Gesichter sehen. Aber nur da. Sonst nicht.
Wenn meine Frau beim Frisör war, ist es immer spannend, ob ich sie noch erkennen. Zum Glück ändert sie die Frisur nicht mehr stark, das erleichtert es mir sehr.
Gesichter sind für mich etwas, die ich nicht wahrnehme. Wie so vieles nicht. Und doch, kann ich arbeiten. Mit anderen sprechen. Mein Leben leben. Klar, mit Einschränkungen. Doch diese Einschränkungen sind für mich nicht schlimm. Ich lebe ja seit jeher damit. Wichtig ist doch, dass man sich so akzeptiert, wie man ist. Dass man mit sich selber leben kann. Das man aber auch denn anderen sagen kann, was die Einschränkung oder die Besonderheit ist. Dann klappt es ohne Probleme. Die Muggel geben sich Mühe zu verstehen. Auch wenn sie nicht immer richtig reagieren, so versuchen sie es. Es ist ein miteinander, statt ein gegeneinander. So erlebe ich meinen Alltag. So erlebe ich meine Beziehung zu meiner Frau, aber auch zu meinen Arbeitskollegen. Es spielt für meinen Alltag keine Rolle mehr, ob ich Gesichter erkenne oder nicht. Das ist für mich eine riesen Erleichterung. Das macht das Leben für mich wieder angenehm.

Donnerstag, 13. März 2014

Asperger und die Rücksicht

Rücksicht ein grosses Wort. Muggel wollen, das auf sie Rücksicht genommen wird. Sie wollen das man auf ihre Meinung hört. Doch sie haben Mühe damit, dies selber zu tun. Sie wollen Rücksicht, geben sie aber nicht. Sie denken an sich, sich und nochmals sich. Rücksicht ist für mich etwas das normal ist. Ich nehme manchmal zu viel Rücksicht. Schaue, dass es für alle anderen passt.
Das Problem dabei ist, dass wenn ich Rücksicht nehme, ich ausgenutzt werde. Das ich immer mehr machen muss, und die anderen es sich einfach bequem machen. Sie wissen ja, das ich ihr Problem lösen kann. Doch wer löst meine Probleme? Eben, ich selber. Aber ich denke, dass das Thema Rücksicht nichts mir Muggel oder Asperger zu tun hat. Es ist ein generelles Problem. Jeder will sie, aber die wenigsten geben sie. So kommt es mir jedenfalls vor.
Nun, für mich ist das Arbeitsleben das eine, aber das andere ist das Private. Da nehme ich gerne auf meine Frau Rücksicht. Ich will, dass sie sich wohlfühlt, dass es für sie passt. Sie wiederum macht das Selbe für mich. Es beruhigend zu wissen, dass das so ist. Dass es wenigstens an einem Ort passt. Rücksicht ist meiner Meinung nach wichtig für das soziale Leben von Menschen. Ohne sie würde nichts gehen. Nun, es geht auch fast nichts mehr. Die Leute machen was sie wollen. Sie handeln wie sie wollen. Sie tun was sie wollen. Für andere schauen, das sollen andere. Sie sind zu gut und wichtig. Haben besseres zu tun, als für andere schauen. Nun, das ist mein Eindruck. Dieser muss nicht allgemein stimmen, aber ich sehe es so.
Asperger können sehr wohl Rücksicht nehmen. Sie können sogar sehr viel davon geben. So viel, dass sie vergessen, dass sie auch jemand sind. Sie bleiben aussen vor. Sie vergessen sich. Dies weil sie nicht verstehen, dass es nicht nur um die anderen geht, sondern auch um sich selber. Sie handeln fast schon altruistisch. Das liest sich jetzt sicher komisch, da in der Literatur immer beschrieben wird, wir denken nur an uns. Aber ich habe da andere Erfahrungen gemacht. Wieso sollten wir immer nur an andere denken? Wieso immer für andere da sein? Nun, ich denke, dass man dann das Gefühl hat, man wird akzeptiert. Das man dazu gehört. Wenn man so wird wie das Umfeld ist. Man fügt sich ein. Oder versucht es zumindest. Muggel können das besser als wir. Wir sind Meister der Täuschung. Aber die Frage ist doch, für wie lange? Die Muggel merken das sehr schnell, dass wir uns nur tarnen. Sie merken, dass es nicht echt ist. Sie hingegen können das fast perfekt. Sie können etwas sagen, und was anderes meinen. Sie können die Sprache so wählen, dass sie das Gegenüber nicht "verletzten". Ich kann das nicht. Ich sage, was ich denke. Ich sage es so, wie ich will. Rücksicht nehme ich nicht, wenn es um die Wahrheit geht. Aber auch nicht, wenn es darum geht, eine Information zu liefern. Wieso sollte ich auch? Nur dass sich das Gegenüber nicht verletzt fühlt. Gut vorkommt? Nicht beleidigt ist? Nein, das ist nicht mein Ding.
Asperger sind ja bekannt dafür, dass sie sagen was sie denken. Das sie nicht verstehen, wieso sie die Sprache der Muggel gebrauchen sollen. Wieso sie sich anpassen sollen. Nun, ich denke, das hat damit zu tun, dass die Muggel nicht verstehen, dass es Meschen gibt, die anders denken. Die anders sind. Nicht so wie sie. Die Muggel verstehen nur, was sie kennen. Alles andere macht ihnen Angst. Alles anderes versuchen sie zu bekämpfen. Indem sie versuchen, dem anderen ihren Willen aufzuzwingen. Indem sie versuchen dem anderen die eigenen Sichtweise aufzuzwingen. Das sind die Muggel. Sie versuchen uns so zu machen, wie sie sind. Sie bringen uns alles Mögliche bei. Das Meiste, verstehe ich nicht. Verstehen die meisten Asperger die ich kenne nicht. Wieso tun die Muggel das? Nun, sie nehmen keine Rücksicht, wenn es darum geht andere zu ändern. Sie nehmen keine Rücksicht, wenn es darum geht, das sie was ändern können, dass es dann für sie passt. Ich verstehe das nicht. Wieso kann der Mensch den Menschen nicht einfach so akzeptieren, wie er ist? Wieso geht das nicht? Wieso muss man sich immer anpassen. So anpassen, das es für die anderen stimmt, aber für einem nicht. Wieso? Nun, ich mache das nicht mehr. Früher habe ich das viel gemacht. Heute nicht mehr. Ich bin wie ich bin. Wem das nicht passt, nun, nicht mein Problem. Ich akzeptiere die Meschen ja auch, wie sie sind. Versuche nicht, sie zu ändern. Ich sehe auch keinen Grund dafür. Leben und leben lassen, dass ist mein Motto. Miteinander, statt gegeneinander. So sollte es doch sein. Dann spielt es auch keine Rolle mehr, ob Autist oder Muggel. Denn was doch zählt, ist der Mensch als Ganzes. Mit all seinen Stärken und Schwächen. Mit all seinen Fehlern. Wobei, Fehler? Ich denke, Kein Mensch hat Fehler, sondern es sind die Eigenheiten, die einen Menschen erst zu einem Menschen machen. Die dafür sorgen, dass er nicht einfach wie ein Maschine ist, sondern ein eigenständig denkendes und handelndes Wesen.

Dienstag, 11. März 2014

Asperger und die verlorene Zeit

Zeit, was ist die Zeit? Niemand kann das sagen. Wir messen sie. Wir lassen sie uns anzeigen. Wir sprechen von ihr. Doch, was sie ist, dass wissen wir nicht. Gibt es sie überhaupt?, oder ist sie nur ein Erfindung? Ich weiss es nicht. Aber ich weiss, das viele einfach in den Tag in die Jahre hineinleben, ohne sich zu fragen, was sie da genau tun. Sie verbrauchen ihre Zeit einfach, ohne einen Nutzen davon zu haben.
Ich erlebe das auch immer wieder. Ich sitze zu hause, schaue TV oder lese. Einfach, damit die Zeit vorbei geht. Wieso tue ich das? Keine Ahnung. Vielleicht warte ich darauf, dass ich endlich wieder meine Frau sehe, oder das was bestimmtes im TV kommt. Oder ich warte einfach, das ich warten kann. Die wenigsten werden immer nur tun und tun. Sie wollen auch mal nichts tun. Ist aber nichts tun das Selbe wie die Zeit verlieren? Wie einfach nur zu sein? Ich denke nicht. Ich denke, das nichts tun, auch was tun ist. Nichts, aber auch das ist was. Das liest sich paradox, ist es auch.
Asperger sind gut darin, wenn es darum geht, die Zeit zu verlieren. Sie können nichts tun, einfach warten. Können stundenlang sich mit etwas beschäftigen, das überhaupt keinen Sinn ergibt. Aber für sie vielleicht. Vielleicht auch nicht.
Für mich gibt es eine Zeit vor und eine nach der Diagnose. Ich würde die Zeit vor der Diagnose nicht als verlorene Zeit betrachten. Doch wäre mein Leben sicher anders verlaufen, wenn ich das alles früher gewusst hätte. Ich denke, ich hätte mir so einiges ersparen können. Auf der anderen Seite ist aber doch so, dass das alles dazu beigetragen hat, das ich heute so bin, wie ich bin. Nun, ich stelle mir nie vor, wie es anders hätte sein können. Wozu auch? Aber ich sehe viele Menschen die schon in frühen Jahren eine Diagnose bekommen haben. Ihr Leben verläuft ganz anders als meines. Für sie wird geschaut. Für sie wird alles gemacht. Sie kämpfen nicht mehr für sich. Sie lassen sich einfach von der Zeit treiben. Wohin sie das führen wird, weiss ich nicht. Aber sich einfach vom Strom der Zeit treiben lassen, kann es nicht sein. So sehe ich das jedenfalls. Wieso sollte man seine eigene Zeit verlieren indem man sie anderen gibt? Wieso sollen andere immer über einem bestimmen? Ich kann gut für mich selber sprechen. Für mich selber schauen. Ich bestimme selber, was ich will und was was nicht.
Ich schaue das es für alle anderen passt. Nicht für mich. Ich mache immer und immer wieder den selben Fehler. Trotz all den Jahren und all der Erfahrung die ich habe, passiert mir das immer wieder. Ich weiss auch nicht wieso. Vielleicht bin ich einfach so. Ich verliere meine Zeit für andere. Gebe meine Zeit den anderen. Doch was kriege ich zurück? Das was sie geben können. Nichts. Sie geben schöne Worte. Sonst nichts. Was will ich mit Worten? Eben.
Wenn ich sage, was ich brauche, dann ist das egal. Wenn sie sagen, dass sie was wollen, muss es sofort geschehen. Sie wollen und wollen. Geben, nein, das ist nicht ihr Ding. Wichtig ist, dass sie bekommen, was sie wollen. Die Menschen können nicht geben. Sie können nur nehmen. So erlebe ich das jedenfalls. Ich denke, das wir Asperger von den Muggel immer und immer wieder ausgenutzt werden. Das wir einfach nicht begreifen, wie wir uns dagegen wehren können. So verlieren wir Zeit, welche uns gehört. Wir meinen, das wir was Gutes tun. Dabei ist es einfach so, dass sich die Muggel eine angenehme Zeit auf unsere Kosten machen. Sie nutzen uns aus. Doch wie sich dagegen wehren, weiss ich auch nicht. Ich kann das nicht. Ich sehe es immer erst, wenn es zu spät ist. Wenn ich erkenne, dass ich ausgenutzt wurde, ist alles schon vorbei. Die die mich ausgenutzt haben, sind aus meinem Leben verschwunden. SO läuft das schon seit Jahren.
Doch eine Hoffnung habe ich. Meine Frau. Sie ist die Einzige, welcher ich vertraue. Sie ist die Einzige, bei welcher ich nicht das denke, das sie mich ausnutzt. Nun, das mag naiv klingen, ist es auch. Doch ich denke, dass ich denn Glauben daran nicht verlieren sollte. So ist meine Frau die einzige Hoffnung welche ich noch habe, dass ich endlich mal nicht ausgenutzt werde. Nicht meine Zeit vergeude für das Interesse von anderen. Nein, die Zeit die ich mit meiner Frau verbringe, ist die Zeit, welche mir am wichtigsten ist. Welche mir zeigt, dass ich doch geliebt und gebraucht werde. Nicht aus Eigennutz sondern einfach aus Liebe. Somit verliere ich Zeit, aber auf der anderen Seite gewinne ich mehr, als ich verliere. So kann ich dem Leben doch was Positives abgewinnen. Früher verlor ich mehr Zeit, als ich gewann. Das kam nicht gut heraus. Doch heute, so glaube ich, kann ich leben, ohne dass ich immer Angst haben zu müssen, dass ich wieder einen Zusammenbruch erleiden werde. Dies habe ich meiner Frau zu verdanken, welche mich in all der Zeit, immer und immer wieder unterstützt. Welche mir zeigt, dass ich für sie wichtig bin. Dies einfach so, wie ich bin. Sie ist nicht die verlorene Zeit, sondern endlich das, was ich die gewonnene Zeit nenne.

Sonntag, 9. März 2014

Asperger und Unsicherheit

In meinem Leben bin ich immer wieder auf Menschen getroffen, welche sehr selbstsicher wirkten. Sie schienen alles zu können. Mit nichts ein Problem zu haben. Das hat bei mir immer eine Unsicherheit ausgelöst. Ich dachte immer, ich könne nichts. Die anderen seinen besser, viel besser, als ich. Dass ich immer nur das machen kann, was noch übrig bleibt. Das ich nie voran kommen könne.
Das ging Jahrzehnte lang so. Ich wusste aber immer, das ich was kann. Doch die Frage war, was? Ich wusste es nicht. Immer wenn ich was Neues begonnen hatte, war da jemand, der besser war. Mehr wusste. Dann liess ich es wieder bleiben. Wieso etwas machen, das andere schon können. Besser können. Nein, das ergab für mich keinen Sinn. So lebte ich also all die Jahre dahin. Lebte und versuchte nur, zu überleben, ohne wirklich was zu machen, was ich kann, was ich will.
Heute wirke ich auf viele sehr Sicher. Sie meinen, ich habe alles im Griff. Aber das täuscht. Ich bin mir nie sicher, in dem was ich mache. Ich bin immer noch unsicher. Doch ich kann es gut überspielen. Kann die anderen täuschen. Sonst komme ich nicht voran. Ich will auch was erreichen. Ich will das erreichen, was ich will. Das ist einerseits, einen Job der mir gefällt, aber auch eine Beziehung. Beides habe ich. Doch das war so, wie es heute ist, nicht geplant. Wie auch?
Doch das andere ist das Schreiben. Ich wollte schon immer schreiben. Habe mich aber nie getraut. Dachte immer, dass sich eh keiner für das interessiert, was ich schreibe. Eines Tages begann ich einfach damit. Begann diesen Blog. Und zu meinem Erstaunen, wird er gelesen. Ich habe einen Teil davon ja sogar in einem Buch veröffentlichen können. Dies hätte ich mir nie zugetraut. Aber ich habe es trotzdem gewagt. Heute bin ich froh, habe ich das gemacht. Es gab und gibt mir auch Selbstvertrauen. Dass, wenn ich was will, ich das auch kann. Ich muss nicht mehr darauf schauen, was andere besser oder anders können. Ich kann auch was.
Nur, dieser Prozess dahin dauerte Jahre. Viele Jahre. Ich musste lernen, auf mich zu hören. Musste lernen, dass nicht die anderen besser sind, sondern nur anders. Das auch ich was kann, wenn ich will und wenn man mich lässt. Doch auch heute noch bin ich, wie Oben beschrieben, unsicher. Ich weiss nie, wenn ich was mache, ob es gut kommt. Ich vertraue einfach darauf. Vertraue meiner Erfahrung. Aber wirklich sicher, bin ich nie. Das ist auch nicht schlimm. Denn die Unsicherheit ist doch das, was einen auch merken lässt, dass man ein Mensch ist. Das man nicht einfach alles kann. Sonst wäre das Leben ja langweilig, wenn man alles schön könnte.
Das Schreiben gibt mir auch einen wichtigen Teil meiner Selbstsicherheit. Denn am PC kann ich das tun und schreiben, was ich mag. Ich muss niemandem Rechenschaft ablegen. Das ist auf Arbeit anders. Da muss ich es. Das ist auch etwas, was mich immer unsicher machte. Ich musste anderen erklären was ich tat, oder wieso nicht. Musste mich immer rechtfertigen. Passte das den Vorgesetzten nicht, wurde ich angeschnauzt. Das war nicht gut für mein Selbstvertrauen. Im Gegenteil, es hat es zerstört. So zerstört, dass ich vor Jahren wieder bei Null beginnen musste. Musste mir mein jetziges Selbstvertrauen wieder erarbeiten. Das war nicht leicht. Doch es hat sich gelohnt.
Ich denke, das viele Asperger nicht sicher sind. Sie sind Unsicher. Das hat sicher auch damit zu tun, dass die Muggel uns nicht verstehen. Das sie nicht verstehen, was wir wollen, wie wir denken. Das führt zu Missverständnissen. Wir können uns nicht wehren. Also nimmt unser Selbstvertrauen mit der Zeit immer mehr und mehr ab. Am Ende landen viele bei der IV. Sie können nicht mehr arbeiten. Nichts mehr tun. Dabei wäre die Lösung ganz einfach. Toleranz und Verständnis. Mehr braucht es nicht.

Freitag, 7. März 2014

Asperger und die Anpassung

Ständig muss man sich neuen Gegebenheiten anpassen. Die Gegebenheiten sind aber meiner Meinung nach noch das kleinste Problem. Vielmehr sind es die Muggel, welche einem so haben wollen, wie sie selber sind. Sie bemühen sich, uns bei zu bringen, wie sie denken. Sie lehren uns ihre Sprache. Bringen uns bei, wie Emotionen erkannt werden. Was es heisst, Gefühle zu haben. Was es heisst sich zu äussern.
Alle diese Dinge, wollen die Muggel uns beibringen. Doch wozu? Wieso tun sie das? Verstehen sie nicht, dass wir das alles nicht können. Auch wenn wir wollen, wir können es nicht. Das scheinen sie aber nicht zu verstehen. Sie schreiben Bücher, wie "man es richtig macht..." Wie man sich verhalten muss. Nun, wir könnten das Selbe mit den Muggel tun. Könnten ihnen sagen, das sie nicht normal sind, sondern wir. Das sie sich uns anpassen sollten. Dass sie unsere Sprache lernen sollen. Dass sie auf Gestiken und Mimiken verzichten können. Würden sie es tun? Nein, sie würden nicht. Sie würden nicht verstehen, wieso sie das tun sollen. Aber sie verlangen das Selbe von uns. Wobei sie nicht darüber nachdenken, was das für uns bedeutet.
Stress und ständige Angst, etwas falsch zu machen. So versuchen die Muggel uns zu kontrollieren. Sie versuchen uns ihnen ähnlich zu machen. Dies, weil sie nicht verstehen, dass es Menschen gibt, die die Welt ganz anders wahrnehmen. Denn vieles, was den Muggel viel bedeutet, nichts bedeutet. Wir interessieren uns für andere Dinge, als die Muggel. Dies sicher auch, weil wir vieles, was für die Muggel normal ist, nicht verstehen. Wir sehen die Welt anderes. Nehmen sie anders wahr.
Doch auch wir müssen uns, wie die Muggel auch, anpassen. Ohne Anpassung wird es schwierig in dieser Welt. Die Frage ist nur, wie viel Anpassung ist notwendig? Ich denke, dass es nicht viel braucht. Die Voraussetzung dafür ist aber, das uns das Umfeld versteht. Nun, das ist nicht so einfach. Wo werden Autisten schon verstanden? In Heimen? In geschützten Werkstätten? Also Orte für Behinderte? Sind wir so behindert, dass wir nicht einer normalen Tätigkeit nachgehen können? Nein, sind wir nicht. Wir können genau so arbeiten, wie die Muggel auch. Wir können genau so ein Leben führen wie die Muggel auch. Doch dazu muss man wollen. Man muss erkennen, wozu man arbeiten muss oder sollte. Was es heisst, ein eigenes Leben zu führen. Ich denke, dass ist aber auch eines der grössten Probleme von Aspergern. Sie wissen nicht wie. Brauchen Hilfe. Oder sind einfach zu bequem, etwas selber zu bestimmen. Dies sicher auch darum, weil ihnen die Muggel beibringen, dass sie alles kriegen können. Sie müssen nur sagen was sie brauchen. Schliesslich verdienen sie Hilfe, da sie ja Autisten sind. Nun, ich sehe das nicht so. Ich bin nicht auf solche Hilfe angewiesen. Ich bestimme selber. Aber ich bin auf ein Arbeitsumfeld angewiesen, welches mich versteht. Welches mir auch die Möglichkeit gibt, dass ich arbeiten kann, ohne, dass ich Angst haben muss.
Im Privaten genau so. Da lebe ich meine Leben so, wie ich will. Doch ich mache nicht was ich will. Ich lebe mein Leben mit meiner Frau, aber auch alleine. Dies weil ich alleine wohne. Mir ist das wichtig. So habe ich auch die Möglichkeit das zu tun, was ich will, ohne dass jemand sagt, was ich tun muss. Was gut ist und was nicht. Ich bestimme selber. Doch bin ich auch sehr gerne mit meiner Frau zusammen. Ich liebe sie und ich liebe es, mit ihr zusammen zu sein.
Dies hat aber auch Anpassungen gebraucht. Nicht nur von mir, sondern auch von ihr. Eine Beziehung ist doch immer ein sich anpassen. Es entsteht aber dadurch eine neues Leben. Eines das man alleine so nicht leben könnte. Doch besteht die Gefahr, dass man sich zu viel anpasst. Das man sich aufgibt. Dies Zugunsten des anderen. Das sollte dann auch nicht sein. Jedes sollte so sein und bleiben, wie es ist. Nur so wird meiner Meinung nach jedes das in die Beziehung einbringen können, was es kann. Eine Beziehung ist Arbeit. Das lese ich immer und immer wieder. Aber eine Beziehung ist für mich auch der Ausdruck von Liebe. Der Ausdruck von Vertrauen. Der Ausdruck für Gemeinsames. Es geht nicht mehr um den Einzelnen, sondern um das Gemeinsame. Das ist für mich die Anpassung, welche man vornehmen muss. Alles andere ergibt sich von selber.
Ich jedenfalls, bin froh, habe ich meine Frau geheiratet. Bin froh, dass ich sie habe. Für mich bedeutet sie, dass ich so geliebt werde, wie ich bin. Aber auch, dass ich so, lieben kann, wie ich kann. So hat auch das sich anpassen etwas Gutes. Das wiederum kann ich auch auf andere Lebensbereiche übertragen. Kann diese Erfahrung auch auf die Arbeit, oder mein Umfeld übertragen. Klar, ist es nicht das Selbe. Aber der Gedanke ist, das welcher zählt.

Mittwoch, 5. März 2014

Asperger und die Zukunft

Jahr aus Jahr ein tat ich, was ich wollte. Tat was ich tun musste. Tat was andere wollten. Ich stellte das alles nie in Frage. Für mich war es normal, das ich immer tat. Bis zu dem Zeitpunkt, an welchem ich nicht mehr konnte. Nun, dann kam das mit der Diagnose. Auf einmal war alles Vergangene vergessen. Aber es gab auch keine Zukunft. Nichts. Ich wusste weder, was ich machen sollte, noch was nicht. Ich hatte keinen Plan, wie weiter.
Doch irgend etwas musste ich wieder tun. Ich konnte es ja vor der Diagnose auch. Konnte auch arbeiten. Hatte auch Beziehungen. Hatte auch Dinge, die mich interessierten. Wieso also nach der Diagnose nicht mehr? Nun, ich befasste mich zuerst mit dem Autismus. Wollte so viel wie möglich wissen. Aber nicht nur über den Autismus, sondern auch über mich. Was hat dazu geführt, dass alles kam wie es kommen musste? Was kann ich verändern? Was muss ich verändern, dass das nicht mehr passiert? Plötzlich entstanden wieder Gedanken an die Zukunft. An das was vor mir liegt. Was ich tun könnte, wusste ich nicht. Aber ich wusste, dass ich wieder was tun musste. Ich wollte was arbeiten. Wollte was tun. Der Unterschied liegt im Wort WOLLTE. Es war nicht mehr der Gedanke, ich MUSSTE, sondern es war der Gedanke des WOLLENS. Das war für mich neu. Das war aber auch der Gedanke, welcher mich wieder in das Leben zurückbrachte. Ich fasste wieder neuen Mut und neues Selbstvertrauen. Ich begann mein Leben neu einzurichten. Begann mir zu überlegen, wie ich meine Zukunft gestallten könnte. Eines jedoch war sicher. Ich machte das alleine. Ohne IV, Therapeuten oder sonst wen. Ich alleine wollte bestimmen, was ich tue. Was ich arbeite. Nicht jemand anders.
Ich sehe aber auch viele Asperger, die das nicht verstehen. Sie verstehen nicht, dass sie auch an ihre Zukunft denken sollten. Dass nicht immer jemand da ist, der für sie schaut. Dass sie nicht immer das haben können, was sie wollen. Das es nicht immer nur darum geht, den Tag zu überstehen. Es geht doch darum, ein eigenständiges Leben zu führen. Selber zu bestimmen. Selber zu entscheiden. Aber auch selber die Verantwortung zu übernehmen. Für sich, für sein eigenes Leben. Dafür kann und sollte niemand anders verantwortlich sein.
Auch immer den anderen Schuld geben, ist nicht mein Ding. Ich alleine bin für das Verantwortlich, was ich tue. Niemand sonst. Doch ich sehe auch, dass viele Asperger das nicht so sehen. Sie suchen immer wieder Ausreden. Sie wollen ein eigenes Leben, aber nichts oder nicht viel dafür tun. Sie meinen, das ihnen das jemand gibt, wenn sie danach verlangen. Da irren sie sich. Viel wissen aber auch nicht, wie so was geht. Sie haben Angst, sich von zu hause zu lösen. Sie wissen nicht wie. Dabei ist es ganz einfach. Einfach tun. Nicht darüber nachdenken. Ich weiss, das ist nicht einfach. Das kann ich selber nicht immer. Doch wenn es darum geht, selber zu bestimmen, dann handle ich, ich denke nicht. Ich verlasse mich aber auch auf meine Lebenserfahrung. Das, ich weiss, können junge Menschen nicht. Sie müssen diese Erfahrungen zuerst sammeln. Aber musste wir das nicht alle auch? Es gehört einfach zum Leben dazu, dass man Erfahrungen sammelt. Gute wie Schlechte. Die Frage ist nur, ist man bereit dafür? Früher stellte ich mir diese Frage nie. Wieso auch? Ich tat einfach. Die Zukunft lag immer vor mir. Ich machte mir nicht gross Gedanken, was kommen würde. Ich legte mir aber bestimmte Ziel fest. Diese Ziele legte ich Jahre in de Zukunft. Sie sollten mir als Wegweiser dienen. Rückblickend kann ich schreiben, dass ich vieles davon erreicht habe. Einiges auch nicht, oder nicht so, wie ich es geplant hatte. Aber das macht auch nichts.
Ich lebe heute ein Leben, welches ich mir so nicht vorstellen konnte. Eines, das ich gerne Lebe. Eines das aus meiner Sicht sinnvoll ist. Ich sehe der Zukunft positiv entgegen. Ich lebe mein Leben aber nicht nur auf die Zukunft ausgerichtet, sondern auch auf die Gegenwart. Schliesslich lebe ich ja in ihr und nicht in der Zukunft. Diese findet nur im Kopf statt.
Heute plane ich nicht mehr so viel, wie damals. Ich lebe mein Leben in dem ich die freie Zeit mit meiner Frau geniesse. Indem ich arbeiten gehe. Aber auch wenn ich alleine bin. Ich habe gelernt, den Augenblick zu schätzen. Das JETZT. Und mich nicht an der Zukunft festzuhalten. Zu denken, dass es besser wird. Es ist schon viel besser als ich je gedacht habe. Was will ich mehr?

Montag, 3. März 2014

Asperger und der Egoismus

In der Literatur steht, dass Asperger oftmals als Egoisten angesehen werden. Dies weil sie selber nicht wissen, dass sie Asperger sind. Doch ich frage mich, ob wir die Egoisten sind, oder die Muggel. Oder ob es diesbezüglich überhaupt einen Unterschied gibt. Es es nicht eher so, das Muggel Autisten mit Vorurteilen begegnen. Sie meinen, dass wir nur an uns denken. Das wir nicht wirklich sprechen können. Das wir nicht kapieren, was wir machen sollen und dürfen. Ich denke, das ist falsch. Wir sind genau so Menschen wie die Muggel. Wir sind genau so verschieden wie die Muggel. Das verstehen aber viele nicht. Sie meinen, wir alle seinen gleich. Das könnte ich ja von den Muggel auch behaupten. Könnte sagen, dass sie alle gleich sind. Aber das sind sie ja nicht.
Der Egoismus ist etwas, was ich nicht verstehe. Ich denke nicht nur an mich. Sondern schaue immer, dass es für alle anderen passt. Ich selber komme dann halt zu kurz. Das ist die Art wie ich lebe. Nun, ich wurde und werde aber immer wieder belehrt, dass ich auch für mich schauen soll. Nur, die Frage die sich mir da stellt, ist wie? Ich weiss es nicht. Ich weiss nur, dass ich nicht einfach nur an mich denken kann und die anderen sind mir egal. Würde ich das tun, so wäre ich ein Ego. Ich kann nicht für die einen denken, und für die anderen nicht. Das geht nicht. Alles oder nichts.
Aber ich sehe die Muggel um mich herum. Haben die was Privates, dann lassen sie alles stehen und liegen. Sie sind plötzlich weg. Ihnen ist egal, ob sie noch gebraucht werden oder nicht. Ihr Interesse hat Vorrang. Das verstehe ich zum Teil, aber doch nicht ganz. Wieso sollen die immer machen können, was sie wollen, und wen ich mal was habe, geht es nicht, ist gerade nicht passend oder sonst was. Mir passiert das immer wieder. Auch heisst es, ich soll meine Bedürfnisse äusser. Gut, das kann ich tun, aber sie werden eh nicht ernst genommen. Wieso sollte ich sie also äussern?
Denn Muggel geht es immer nur im sich. Sie sehen nicht, dass es noch andere Menschen um sie hat. Sie sehen nicht, dass nicht nur ihr Interesse wichtig ist, sondern das aller. Klar, das macht die Sache nicht einfacher. Aber so ist das Leben nun mal. Wer hat je gesagt, dass das Leben einfach ist? Niemand.
Nur weil wir die Signale der Muggel nicht verstehen, ihre Gesichter nicht sehen und auch nicht verstehen was sie meinen, heisst das noch lange nicht, das wir Egoisten sind. Wir verstehen sie einfach nicht. Das wiederum verstehen die Mugggel nicht. Sie kapieren nicht, das wir nicht verstehen was sie meinen und wollen. Es ist wie eine andere Sprache. Ja eine andere Kultur. Macht uns das zu Egoisten? Nein, keines Falls.
Jeder ist sich selber der Nächste. So ein Sprichwort. Nun, das stimmt schon. Doch wir alle leben in einer Gesellschaft mit anderen zusammen. Wir alle sind voneinander abhängig. Daher kann es ja nicht sein, das jeder nur für sich schaut. Aber meine Erfahrung ist, das dem eben so ist. Das die meisten nur für sich schauen. Das es ihnen egal ist, wie es dem Gegenüber geht. Der Paradigmenwechsel, ist für mich eine Lüge und eine Erfindung der Muggel. Sie könne sich genau so wenig in eine andere Person hineinversetzen wie wir. Nur bei uns behaupten sie das das typisch Autismus sein, aber sie sehen nicht, dass sie das auch nicht können. Genau so die Empathie. Auch sie ist eine Lüge der Muggel. Auch das können sie nicht. Mit anderen mitfühlen. Könnten sie es, sähe die Welt anders aus. Sie denken an sich, nicht an die anderen. Sie wollen das was sie wollen. Wo ist das die Empathie und der Paradigmenwechsel? Ich weiss es nicht.
Ich denke, dass das alles keine so grosse Rolle spielt. Schlussendlich geht es doch darum, dass man die Menschen um einem herum so akzeptiert, wie sie sind und nicht versucht sie zu ändern. Das die Fehler des Menschen doch genau das sind, was ihn erst zum Menschen macht. Das diese auch erst die Vielfalt der Charakter ermöglicht. Wäre dem nicht so, wären alle gleich. Und ich denke, das könnte es dann auch nicht sein. Akzeptanz und Toleranz. Dies ist es doch, was die Welt braucht. Dann kann auch jeder doch ein wenig ein Egoist sein.