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Sonntag, 29. Dezember 2013

Asperger und das Nonverbale

Kommunikation ist alles. Nur danke der Kommunikation ist es uns möglich, dass wir uns verständigen können. Dafür gibt es Regeln, welche die meisten einfach beherrschen. Sie brauchen nicht darüber nachzudenken. Sie können es einfach. Aber die verbale Kommunikation ist nur ein kleiner Teil der Kommunikation. Ein grosser Teil, über 80%, ist nonverbal. Diese Kommunikation verstehen die meisten Muggel, ohne, dass sie ihnen Probleme bereitet. Sie denken nicht einmal darüber nach. Für sie ist es normal, das das Gegenüber das einfach kann. Dazu gehört das für mich Berühmteste. Der Augenkontakt. Die Muggel sind auf diesen angewiesen. Aber nicht nur er ist es, sonder auch Reaktionen im Gesicht, mit den Händen. Mit dem Körper. Sie verstehen diese Signale, ohne das sie wissen was sie bedeuteten. Frage ich die Muggel, könne sie mir meistens nicht sagen was sie bedeuten. Sie reagieren aber meistens richtig. Sie wissen, was sie tun müssen.
Ich weiss es nicht. Ich sehe es nicht. Weiss nicht, das das alles bedeutet. Für mich ist es eine Fremdsprache, die ich nicht lernen kann. Wie auch? Gesichter sehe ich nur mit viel Mühe. Da bleibt nicht noch Zeit zu sehen, was sich darin abspielt. Gut, ich sehe in einem Gesicht einfach ein Gesicht. Mehr auch nicht. Zudem geht immer alles viel zu schnell. Ich müsste mir überlegen, was das und das bedeutet. Die Muggel können das intuitiv. Das ist viel schneller als denken. Sie wissen es einfach.
Ich denke, dass das einer der grossen Unterschiede von Asperger und Muggel ist. Die Muggel sind schnell irritiert, wenn jemand nicht so reagiert, wie sie es erwarten sie gehen einfach davon aus, dass alle so sind wie sie. Ich erlebe das immer wieder. Nur, dass mir das im nachhinein jeweils gesagt wird. Ich sehe es nicht. Ich habe sogar versucht, die Körpersprache zu lernen. Aber ich musste nach einem Jahr aufgeben. Ich kann sie nicht. Ich bin nicht in der Lage sie zu lernen. Da sind meinen Grenzen erreicht. Dies musste ich mir eingestehen. Es ist halt schon so, ich sehe mich unter anderem dadurch als Behinderten an. Dies weil ich doch so meine Mühe habe, mich in der Welt zurecht zu finden. Weil die Kommunikation sehr wichtig ist. Ich aber genau an diesem Punkt versage. Klar kann ich sprechen. Klar bekomme ich was ich will. Aber das nur in einfachen Situationen. Standardsituationen. Also Situationen bei welche ich weiss, wie ich reagieren muss. Von diesen gibt es nicht sehr viele. Sie sind für mich schon anstrengend genug.
Das Nonverbale ist für die Muggel viel wichtiger als das Verbale. Sie beziehen ihre Informationen aus dem Nonverbalen. Ich aus den Verbalen. Ich verstehe nur, was ich höre. Genau so, wie es gesagt wird. Also wörtlich. Damit haben die Muggel auch so ihre Mühe. Sie sagen etwas, meines aber was anders. Für sie ist das normal. Sie zeigen Reaktionen im Gesicht. Sie machen Bewegungen. Für mich ist das alles ein Rätsel. Das Einzige was ich sehe, ist das sie sich bewegen. Ständig. Das macht mich konfus. Mich irritiert das sich ständig bewegen. Dies aber sicher darum, weil ich nicht verstehe, was das alles zu bedeuten hat. Es etwa so, wie wenn jemand in die Ferien in ein Land fährt, dessen Sprache und Kultur er nicht kennt. Da irritiert ihn auch so manches. Genau so geht es mir. Aber dies in der Kultur in der ich lebe. Das ist manchmal schwierig für mich. Denn ich weiss, dass ich es wissen und erkennen müsste. Kann es aber nicht. Ich habe auch bis heute keine Lösung gefunden, wie ich das lernen könnte. Es ist einfach zu viel. Wenn man bedenkt, das das Gesicht alleine 4500 verschieden Reaktionen hervor bringen kann, die von den Muggel erkannt werden. Nicht immer richtig, aber meistens. Wie soll ich das lernen. Das ist einfach zu viel. Zudem sehe ich sie ja nicht.
Das Nonverbale ist für die Muggel wichtiger als das Verbale. Ich versuche mich aber so gut ich kann durch die Welt zu bewegen. Versuche, dass ich nicht allzu sehr auffalle. Wie dem auch sei. Ich weiss das ich das mit dem Nonverbalen nicht kann. Aber dafür kann ich anderes. Dinge die die Muggel nicht können. So gleicht es sich wieder aus. Ich denke, dass es wichtig ist das wir zusammen leben lernen . Beide Seiten können voneinander Profitieren. Aber dafür müssen sie auch gewillt sein, dies zu tun. Und genau daran scheitert es immer noch. Ich bin aber überzeugt, dass sich das ändern wird.

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