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Samstag, 30. November 2013

Asperger und die Unsicherheit

Nicht immer sind Menschen, welche sicher wirken, auch wirklich sicher, was sie tun. Sie tun es einfach. Sie denken, dass es schon irgendwie passen wird. Dann gibt es aber auch diejenigen, welche sich nichts getrauen. Welche meinen, das sie alles falsch machen. Welche meinen, das sie gerügt werden. Dabei ist es doch meistens so, das wer was macht, auch ein Feedback bekommt. Sei dies gut oder schlecht. Das spielt keine Rolle. Wichtig ist aber, dass es sachlich ist.
Ich selber, wirke gegen Aussen sehr sicher. Viele meinen, dass ich immer genau weiss, was ich tue. Das ich immer einen Plan habe. Meistens ist dies nicht der Fall. Ich handle aus der Situation raus. Dies auch darum, weil ich es gewohnt bin, das selten etwas so geht wie ich es mir ausgedacht habe. Daher habe ich es aufgegeben, immer alles zu planen. Auch denken viele das ich die Unsicherheit nicht kenne. Nun, doch, ich kenne sie. Ich bin mir sogar in vielen Dingen die ich tue nicht sicher. Hoffe immer, das es gut kommt. Was es auch meistens tut. Aber eben, nicht immer. Dann muss auch ich mir anhören, was ich wieder verbock habe. Aber ich habe gelernt, meiner Lehren daraus zu ziehen. Versuche es, das nächste Mal besser zu machen. Versuche daraus zu lernen. Versuche aber auch, dieses Wissen weiter zu geben. Wie auch immer. Ich bin unsicher. In den meisten Dingen. Nur solche, von denen ich weiss, das ich sie kann, nicht. Nur bei denen getraue ich mich wirklich was zu tun.
Ich war  in einer Situation wirklich unsicher. Als ich meine Frau fragte, ob sie meine Frau werden will. Da war ich unsicher. So unsicher, war ich selten. Doch als sie JA gesagt hatte, war ich nur noch glücklich.
Viele Asperger die ich kenne, sind extrem unsicher. Sie wollen immer alles zuerst genausten durchdenken. Sich alles Mögliche vorstellen, bis sie beginnen. Dabei übersehen sie, dass es meistens keine Rolle spielt, wie sie beginnen. Wichtig ist nur, dass sie beginnen. Dass sie was machen. Doch leider, ist das auch nicht immer möglich. Sie wollen zuerst alles wissen. Wollen Sicherheit. Diese gibt es aber nie. Immer ist alles mit einem Risiko verbunden. Egal was man macht. Gut, meistens spielt es nicht so eine grosse Rolle, wenn es nicht ganz passt. Dies reicht aber schon, dass einige sich dann nicht mehr an die Sache wagen. Das sie aufgeben und sich aus der Sache rausreden. Dabei ist es doch so, dass die Unsicherheit einfach dazu gehört. Sie ist Teil des Lebens. Teil des eigenen ICHS.
Doch damit klar zu kommen, ist nicht so einfach. Ich habe mir angewöhnt, einfach zu machen. Nicht viel zu denken. Zu handeln zu beginnen. So wie diesen Blog. Als ich vor über 2 Jahren damit begann, habe ich einfach mal begonnen. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn weiterführen würde, ob ihn überhaupt jemand lesen würde. Ich habe einfach begonnen. Nicht viel überlegt. Heute 2 Jahre später, gibt mir dieser Entscheid recht. Er wird von vielen gelesen, und ich werde in Kürze sogar einen Teil meines Blogs als Buch raus geben. Dieses wird auch unveröffentlichte Artikel und Kommentare beinhalten. Es braucht doch einiges an Mut und ich war mir lange nicht sicher, ob ich es tun sollte. Aber ich habe es dann doch gewagt. Ob es gekauft wird, weiss ich nicht, aber ich hoffe es.
Unsicherheit ist etwas was mich jeden Tag begleitet. Ich weiss nie, ob der Zug pünktlich ist. Ob alles klappt, ob ich alles richtig mache. Jeden Tag. Aber ich denke, dass man damit gut leben kann. Wer nicht zuviel über alles Mögliche nachdenkt, kommt schneller zum Ziel, als einer der alles perfekt durchdenkt, dann aber doch nicht beginnt. Dies, weil es irgendwo einen Unsicherheitsfaktor gibt. Den gibt es immer.

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