Dieses Blog durchsuchen

Translate

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Asperger und Warten auf die Liebe

Warten gehört zum Leben dazu. Manchmal spielt es keine Rolle das man warten muss und manchmal ist es mühsam. Geht es nur darum dass man auf den Zug warten muss, ist es noch egal. Aber wie ist es wenn man auf die Liebe wartet? Kommt sie einfach, oder kann man auch was dafür tun?
Die Liebe ist etwas, das das wir nicht begreifen können. Etwas das einfach ist. So kommt und geht, wie sie will. Sie gibt und nimmt. Sie ist das Ziel vieler Menschen und doch ist sie nicht für alle da. Oder doch?
Ich denke, dass die Liebe für alle Menschen da ist. Sie ist das, was die Menschen verbindet. Sie ist das, was uns Kraft und Hoffnung gibt. Aber was ist, wenn man keine Liebe bekommt? Wenn man sich so sehr jemanden wünscht, der einem liebt und den man lieben kann. Wünsche können in Erfüllung gehen. Besonders dieser. Aber es braucht auch Eigeninitiative. Ich habe meine Frau online kennengelernt. Will heissen, dass ich was tun musste, damit ich sie kennenlernen konnte. Ich habe ihr einfach mal geschrieben und sie mir. Der Rest hat sich dann einfach so ergeben. Doch es braucht einen Anfang. Einen Impuls. Ich wollte nicht mehr warten. Wollte nicht einfach arbeiten und zu hause sein. Wollte wieder lieben können. Wollte wieder gebraucht werden. Wollte einfach wieder leben. Leben und lieben. Wieso sollte ich also auf einen Moment warten, der nie kommt? Einen Moment, der nur kommen kann, wenn ich was tue. Wenn ich mich getraue. Wenn ich was unternehme.  Etwas unternehme, gegen das Warten auf die Liebe.
Für mich ist es immer noch ein kleines Wunder, dass ich das überhaupt gemacht habe. Denn ich hatte ein geregeltes Leben. Alles schien zu passen. Doch dann plötzlich fehlte mir etwas. Mir fehlte die jemanden. Jemanden, der mir zeigt das ich, so wie ich bin, in Ordnung bin. Dass ich aus dem Trott des Alltages rauskomme. Zudem wurde ich damals wieder einmal arbeitslos. Also hatte ich sehr viel Zeit zu hause. Ich wollte also wieder was erleben. Ein neues Abenteuer namens Liebe. Ich wollte mich wieder verlieben. Dies ist ja dann auch passiert. Einfach so. Das Warten hatte ein Ende. Und doch musste ich damals warten, bis ich sie (heute meine Frau) wieder sehen konnte. Ich wartete auf EMails auf SMSen. Einfach etwas von ihr.
Doch dieses Warten war anders. Es war ein Warten  das nicht mehr vom Gedanken nach jemandem geprägt war, sondern einfach nur von Liebe. Einfach nur vom Bedürfnis, sein Leben mit dem anderen zu Teilen. Dies ist es was für mich bis heute etwas vom Schönsten ist. Ich darf mein Leben mit dem Menschen teilen, den ich wirklich liebe. Meiner Frau. Ich muss nicht mehr warten. Muss nicht mehr hoffen. Nein, ich kann leben. Ich kann mein Leben mit ihr teilen und sie ihres mit mir. So haben wir nicht zwei geteilte Leben sondern ein Neues gemeinsames. Eines das mehr ist, als unser beider Leben zusammen. Dies ist es worauf ich gewartet habe. Wofür ich mich überwinden musste, jemand Neues kennen zu lernen. Mich auf jemand Neuen einzulassen.
Ich denke, dass wer nur wartet, immer warten wird. Nur wer auch mal aktiv wird, der wir das Warten beenden können. Der wird erkennen, dass es sich lohnt was zu tun. Mut zu haben, etwas Unbekanntes zu tun. Wer weiss schon, was die Zukunft bringt? Das Leben ist Abenteuer. Eines aber das sich loht. Eines das sich besonders zu zweit lohnt. Ich bin glücklich, dass ich meine Frau getroffen habe. Dass wir uns lieben und unser Leben teilen. Auch wenn wir nicht  zusammen leben, so leben wir doch zusammen. Sei es per Gedanke oder SMSen, EMail oder ganz einfach, wir sehen uns. So sind wir doch immer irgendwie verbunden. Dies gibt mir auch eine Ruhe und Sicherheit. Eine Ruhe, dass ich nicht warten muss. Nicht immer wieder von Vorne beginnen. Nein, dass ich leben kann. Dass ich lieben kann. Das ich gebraucht werde. Dies ist es doch, was dem Leben einen Sinn ergibt. Einen Sinn, den viele suchen. Geliebt und gebraucht werden. Diese zwei Dinge sind es, die ich will. Die mir sehr viel bedeuten. Einfach nur zu sein, das ist nicht mein Ding. Dank meiner Frau habe ich sogar beides. Was will ich mehr?

Montag, 28. Oktober 2013

Asperger und sie Liebe II

Im letzten Artikel habe ich geschrieben, wie es mir ergangen ist, als ich meine Frau kennen lernte. So habe ich gezeigt, dass auch Asperger lieben können. Ich für mich finde es immer noch wie ein Wunder, dass ich meine Frau kennen gelernt habe. Das es auch so gut gepasst hat und immer noch passt. Auch, wie sich die Beziehung in den letzten Monaten entwickelte. Wie kamen und kommen immer näher zu einander. Wo am Anfang noch eine Distanz war, so ist diese heute durch eine wunderbare Nähe gewichen. Sie ist es, welche mir auch die Kraft für den Tag gibt. Welche mir auch das Gefühl gibt, dass so wie ich bin, es richtig ist.
Durch meine Frau habe ich auch gelernt, was es heisst, zu sagen, was ich will. Nicht immer bloss nur JA sagen. Sondern sie auch mal um einen Gefallen bitten. Dies ist etwas, was ich nicht gewohnt war. Sie jedoch bestand darauf. Wollte, dass ich ihr sage, wenn ich was brauche. Sie sagte mir, dass sie auch gerne Sachen für mich erledigt. Nicht immer nur, sollte ich was für sie erledigen. Dies war mir fremd. Heute jedoch ist es für mich normal geworden. Was für mich ein riesen Fortschritt ist. Denn Kommunikation ist nicht meine Stärke. Ich musste sie lernen. Doch meine Frau hat mich sehr unterstützt, und tut dies immer noch. Wofür ich ihr sehr dankbar bin.
Die Liebe funktioniert nur, wenn man kommuniziert. Wie will man sonst dem anderen sagen, dass man ihn liebt. Wie will man seinen Gefühlen sonst Ausdruck verleihen? Für mich geht das nur, wenn man miteinander spricht. Aber auch einander berührt. Sich zeigt, dass man einander wirklich liebt.
Dies ist für Asperger nicht so einfacht. Besonders Berührungen sind nicht erwünscht. Ich habe es nicht gerne, wenn ich berührt werde. Sei es bewusst oder unbewusst. Dies ist besonders in Städten und Bahnhöfen mühsam. Ich mag das überhaupt nicht. Dies, weil ich immer erschrecke. Ich nehme die Umgebung nicht wahr. Da ist eine Berührung einfach zu viel. Jedoch ist es so, dass mich meine Frau berühren kann so viel sie will. Bei ihr stört es mich überhaupt nicht. Im Gegenteil Auch berühre ich niemanden, wenn es nicht sein muss. Ausser meine Frau. Da ist es aber nicht ein MÜSSEN sondern ein wollen. So zeigen sich doch zwei Menschen, dass sie sich lieben.
Asperger wollen auch lieben. Aber leider schreckt viele die Diagnose ab. Sowohl die Asperger selber, als auch potentielle Partner. Sie wollen keinen Behinderten. Schon gar keinen Autisten. Die Medien tragen da auch das ihre dazu bei. Dabei sind wir sehr liebenswürdig und treu. Wir tun alles für den Partner. Wollen alles immer perfekt machen. Geben uns immer mehr und mehr Mühe. Ich denke dies sind Eigenschaften, welche ein Muggel so nicht hat.
Für mich ist es so, dass ich mich immer gut zu kleiden versuche, wenn ich meine Frau sehe. Ich versuche ihr immer zu gefallen. Dies ist für mich wichtig. Denn so zeige ich ihr auch, das sie mir sehr viel bedeutet. Dass sie nicht einfach meine Frau ist. Sondern der Mensch, welchen ich wirklich liebe. Sie macht das Selbe übrigens auch. Für mich ist das ein Ausdruck gegenseitigen Respektes aber auch, dass man den anderen ernst nimmt. Das man immer wieder versucht, den anderen zu überraschen. Nicht bloss am Anfang. Sondern immer und immer wieder von neuem. Ich finde, das ist etwas, das sich lohnt.
Asperger brachen Liebe. Das ist so. Wir sind genau so Menschen wie die Muggel auch. Einfach ein wenig anders. Wir zeigen und lieben anders. Aber wer gefallen daran gefunden hat, der will niemand anderes mehr. Wieso auch?

Samstag, 26. Oktober 2013

Asperger und die Liebe

Immer wieder mal werde ich gefragt, ob Asperger lieben können. Wieso nicht? Ich verstehe die Frage, aber nicht deren Sinn. Wieso sollen Asperger nicht lieben können? Was ist der Grund für diese Frage? Nun, ich denke, dass viele Menschen denken, das Autisten nur mit sich beschäftigt sind. Das sie keine Gefühle für andere Menschen haben können. Dass sie nur an Dingen interessiert sind, aber nicht an Lebewesen. Das ist meine Erklärung dafür.
Ich selber finde diese Frage sehr komisch. Ich frage die Muggel ja auch nicht, ob sie lieben können. Sie würden diese Frage nicht verstehen. Denn für sie ist das normal. Für uns scheinbar nicht. Aber das ist die Meinung der Muggel, nicht der Asperger. Asperger sprechen nicht gerne über die Liebe. Sie zeigen sie auch nicht so, wie es die Muggel gewohnt sind. Sie zeigen sie anders. Aber sie zeigen sie. Wenn man weiss, was sie mit den Gesten meinen, das passt doch alles?
Ich habe mich vor über 1,5 Jahren in meine jetzige Frau verliebt. Schon als ich sie das erste Mal sah, wollte ich nur noch sie. Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn sie meine Freundin würde oder sei. Als ich nach dem Date nach Hause fuhr, war ich wie in einer Wolke. Ich bekam nichts mehr mit. Ich wollte nur noch sie sehen. Wieder mit ihr zusammen sein. Ich hatte mich verliebt. Und dies nicht zu knapp.
Zu meinem Glück wurde  meine Liebe erwidert. Ein paar Monate später haben wir sogar geheiratet. Was für eine Geschichte. Zu schön um wahr zu sein. Aber sie stimmt. Genau so hatte es sich zugetragen.
Diese kleine Geschichte zeigt, dass Asperger lieben können. Genau so, wie Muggel auch. Genau so intensiv. Es kommt nicht auf die Diagnose an. Sondern auf den Menschen. Es kommt drauf an, was er aus dem Leben macht. Aus der Liebe. Die Liebe ist für mich der Beweis, dass es nicht drauf ankommt, wer oder was man ist. Sie sprengt alle Grenzen. Sie überwindet scheinbar unüberwindbare Hürden.
Meine Frau hatte mir mal gesagt, dass sie froh sei, dass ich so bin wie ich bin. Das ist für mich ein riesen Kompliment. Obwohl ich im Normalfall nichts damit anfangen kann. Aber das von meiner Frau zu hören, hatte mich schon berührt.
Die Liebe ist etwas, was einfach geschieht. Ich denke, dass sie nicht planbar ist. Wie auch? Zwei Menschen treffen sich, es passt oder nicht. Vielleicht passt es im ersten Augenblick und nach ein paar Monaten nicht mehr. Was solls? Aber die wirklich wahre und grosse Liebe, findet man nur ein Mal im Leben. Es gibt sie nicht zwei Mal. Dies ist meine Erfahrung. Ich habe immer gesagt, wenn ich die Frau finde, mit welcher ich für den Rest meines Lebens zusammen sein will, dann frage ich sie, ob sie meine Frau werden will. Ich musste für diese Frage 37 Jahre alt werden. All die Beziehungen zuvor, haben mir dieses Gefühl nie gegeben. Immer war etwas. Aber bei meiner Frau, nein. Nichts. Nur Liebe. Mehr geht ja nicht?
Wir sind jetzt fast 1,5 Jahre zusammen. In dieser Zeit, habe ich meine Frau immer mehr und geliebt und liebe sie immer noch mehr und mehr. Es ist wunderbar, wenn ich sehe, was geschehen kann, wenn man sich wirklich liebt. Das ich meine Frau gefragt habe, ob sie mich heiraten will, war das Krasseste, was ich je gemacht habe. ich war mir absolut sicher. Aber ich wusste ja nicht ob sie JA sagen würde. Und, sie hatte JA gesagt. Was für ein Moment.
Asperger und die Liebe so der Titel. Ich habe dies anhand einer kleinen eigenen Geschichte versucht zu zeigen, das sie auch für unser Eins möglich ist. Das wir auch so empfinden wie die Muggel. Das auch wir das Bedürfnis nach Liebe haben. Das auch wir einen Partner wollen und brauchen.
Die Liebe überwindet alles. Sie gibt einem Hoffnung und Vertrauen. Aber auch einfach nur Geborgenheit und Sicherheit. Sicherheit, das, so wie man ist, es gut und richtig ist. Das es keine Rolle spielt, ob man Autist ist oder nicht. Was zählt, ist nur die Liebe selbst.

Freitag, 25. Oktober 2013

Asperger und Computer

Heute ist es normal, das man einen Computer, ein Smartphone hat. Computer sind allgegenwärtig. Sei es auf Arbeit oder im Privaten. Ständig sind wir online. Ständig gibt es was zu lesen und schauen. Immer aber geschieht dies alleine. PC's sorgen dafür, dass die Menschen immer mehr Informationen in immer kürzerer Zeit bekommen. Dass sie immer mehr und mehr kommunizieren ohne zu kommunizieren. Ständig ist man erreichbar. Ständig meldet sich das Handy oder der Email-Client. Immer muss man müssen. Computer sollten uns helfen den Alltag zu erleichtern. Was sie sicher auch tun. Aber sie versklaven uns auch. Sie machen uns von ihnen abhängig.
Ich erlebe es immer wieder das gerade junge Menschen einfach vor einem PC sitzen können und nichts tun. Dies, weil sie gerade keinen Zugang zum Internet haben. Sie wissen dann nicht mehr was machen. Sie kennen eine Welt ohne Internet nicht. Sie wissen nicht, wie das ist. Sie kennen nur das Ständig-Online-Sein.
Computer bilden auch einen Mikrokosmos, welchen man so einrichten kann wie man will. Selber bestimmen, was man wie wo haben möchte. Was man wann wie macht. Das ist besondern für Asperger interessant. Sie können sich stundenlang damit beschäftigen, ohne mit anderen in Kontakt zu treten. Sie können sich ganz ihn ihre Welt zurückziehen. Können einfach die Welt vergessen und ihre eigene erschaffen. Dies machen sicher nicht nur Asperger sondern auch Muggel. Aber ich denke, dass die Gefahr, sich nur noch mit dem PC zu beschäftigen, bei Aspergern grösser ist. Dass sie die Zeit vergessen. Dass sie, wenn sie mal was anderes machen sollten, gar nicht wissen wie das geht. Das sie nicht verstehen, wieso sie den PC nicht benutzen dürfen oder sollen.
Ich selber verbringe sehr viele Stunden pro Tag am PC. Dies weil es mein Beruf ist, andererseits auch, weil ich gerne mit dem PC arbeite oder auch mal game. Aber ich versuche, das ich zu Hause nicht nur am PC sitze. Sondern auch mal lese oder TV schaue. Ständig nur am PC sitzen und irgendwas machen, ist für mich nicht ok. Denn ich will vom Leben mehr, als in einen Bildschirm schauen.
Dank meiner Frau, sitze ich nicht mehr so viel vor dem PC oder TV. Denn wir unternehmen immer wieder mal was. Wenn ich die Wahl zwischen meiner Frau und einem PC hätte, würde ich meiner Frau wählen. Dies liest sich jetzt logisch. Ist es aber für viele, die ich kenne nicht. Ihnen ist der PC heilig. Zuerst der PC dann alles andere. Sie erkennen nicht, dass es im Leben mehr gibt, als ein PC. Dies ist bloss eine Maschine. Damit kann man sehr viel Zeit verbringen, ohne zu leben. Ohne zu erfahren, was es heisst, zu leben zu lieben. Der PC ist aber auch ein Zufluchtsort. Wenn einem die Welt mal kann, so hat man immer noch den PC. Gamen, surfen. Was auch immer. Man ist Herr der Lage. Aber die Lebenszeit vergeht so, ohne das man wirklich gelebt hat. Ohne dass man erlebt, was es heisst auch mal was anderes zu machen. Es geht nicht immer nur darum, dass man einfach in seine Welt flüchtet, sondern das man sich der realen Welt stellt. Das man die Herausforderung "Leben" annimmt. Von mir aus wie ein Game betrachtet. Da geht es ja auch, Probleme zu überwinden. Herausforderungen zu meistern. Wieso nicht auch im echten Leben?

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Asperger und die Eigenmotivation

Von sich aus etwas zu machen, fällt nicht allen leicht. Einige brauchen jemanden, welcher ihnen sagt, was sie tun sollen. Dies besonders dann, wenn es sich nicht um das Spezialinteresse handelt. Wenn es sich um banale Alltagdinge handelt. Wie Rechnungen bezahlen oder einfach mal wieder aufräumen. Dies betrifft sicher nicht nur die Asperger sondern die Muggel genau so.
Ich muss mich auch manchmal selber motivieren. Nicht immer habe ich gerade die Muse alltägliches zu tun. Aber ich sage mir, gemacht werden muss es trotzdem. Erledigen tun sich die Dinge nicht von selber. Da muss ich schon was tun. Damit ich mich aber nicht selber überfordere, habe ich für jeden Tag etwas, was ich erledige. So muss ich erstens nicht daran denken, und zweitens verteile ich den Haushalt und was dazu gehört über die ganze Woche. So bleibt doch immer noch Zeit für mich und meine Frau.
Sich im Privaten zu motivieren ist eine Sache. Aber auf Arbeit eine Andere. Denn da geht es vielmals nicht so wie man es gerne hätte. Da werden Anforderungen an einem gestellt. Da muss man abliefern. Dazu muss man auch in der Lage sein, selber was zu tun. Sich also auch selber zu motivieren, damit auch unbeliebte Arbeiten erledigt werden. Wobei unbeliebt gibt es meiner Meinung nach nicht. Es ist immer nur eine Frage der Einstellung. Ich erledige das, was ich erledigen muss. Aber auch mehr. Ich motiviere mich und meine Leute, dass wir zusammen als Team gute Arbeit abliefern. Menschen zu motivieren ist eine Sache, aber das sie motiviert bleiben eine andere. Meistens verlieren sie die Motivation nach einer Weile. Dann, wenn sich Routine einschleicht. Wenn es nicht mehr was Neues ist. Wenn es nicht nur darum geht, was sie wollen, sondern, was gefordert ist. Dann verlieren viele die Motivation. Sie sind dann krank, kommen später oder gar nicht. Muggel reagieren da anders. Sie sagen es, oder machen einfach Stress. Sie zeigen es anders als Asperger. Meiner Erfahrung nach, zeigen es Asperger indem sie nicht mehr erscheinen. Sie verstehen nicht, das es nicht immer darum geht, was sie wollen, sondern darum, was sie aus ihrem Leben als Ganzes machen. Dazu gehören auch, dass man sich in einen Arbeitsprozess einfügt.
Im Privaten ist es doch auch so. Meistens ist man nicht alleine. Sei es, weil man noch bei den Eltern, in einem betreuten Wohnen oder mit einem Partner zusammen wohnt. Da kann auch nicht einfach getan werden was man will. Es braucht ein miteinander, nicht ein gegeneinander. Ich wohne alleine. Aber ich sehe meine Frau fast jeden Tag. Zudem schreiben wir uns viel SMSen. So sind wir auch miteinander verbunden. Zudem kann ich auch so nicht machen was ich will. Klar zu Hause, wenn ich alleine bin schon. Aber ich will meine Zeit auch nutzen, in dem ich am PC was mache, oder lese. Oder ganz einfach, die Wohnung in Schuss halte. Das alles mache ich gerne. Die Motivation für mich ist, dass ich es gerne sauber und ordentlich habe. Nicht wegen jemandem, sondern einfach nur für mich.
Die Eigenmotivation ist für mich auch darum wichtig, weil ich dank ihr mehr tun kann, als ich sonst tun würde. Ich will das alles tun. Ich will mit einer Frau zusammen sein. Ich will meinen Haushalt führen und ich will arbeiten. Diese "wollen" sind für mich die Motivation. Sie zeigen mir auch jeden Tag, dass wenn ich was mache, es mir auch gut geht. Denn ich weiss so, dass ich was machen und erreichen kann. Nicht nur für ich, sondern auch für die Gesellschaft. Denn ich bin so nicht abhängig von irgendwelchen Institutionen sondern ich bestreite meine Leben ohne diese. Dies ist für viele Asperger nicht selbstverständlich, da sie nicht einsehen, wieso sie dies alles tun sollen. Leider. Doch ich habe immer noch die Hoffnung, dass der eine oder andere, dies erkennt und auch sein Leben selber bestimmt und nicht die Eltern oder sonst wer. Nur sie selber. Dies sollte die grösste Motivation sein. Selber über das eigene Leben zu bestimmen. Schliesslich hat man ja nur eines.

Dienstag, 22. Oktober 2013

Asperger und die Hektik

Die Gesellschaft wird immer hektischer. Die Muggel sind immer im Stress. Immer müssen sie sofort alles immer haben und immer überall sofort sein. So kommt es mir jedenfalls vor. Sie verursachen ein riesen Chaos. egal wo ich ihn gehe oder fahre. Immer sind die Leute im Stress. Sie drängeln. Sie versuchen die Vordersten zu sein. Müssen unbedingt als erste in den Zug einsteigen. Schieben alle zur Seite. Nur sie sie sie. Das ist mein Eindruck von der Welt. Ich selber bewege mich ja auch sehr schnell. Aber dies hat einen Grund, welche ich in einem anderen Artikel beschrieben habe. 
Hektik ist etwas, was ich nicht mag. Im Geschäft, ist mir das egal. Da gehört es mal dazu. Aber draussen, muss ich das nicht haben. Wieso müssen die Muggel immer so eine Hektik veranstalten? Wieso müssen sie immer so stressen? Aber wie es scheint, stört es nur wenige. Solche wie mich zum Beispiel. Für die Muggel ist deren Verhalten normal. Frage ich Muggel, so sehen sie keine Grund, wieso sie sich nerven sollen. Sie verstehen mich nicht einmal. Sie verstehen nicht, wieso mich das alles so stress. Da habe ich erkannt, dass ich es bin, der anders tickt. Der die Welt nicht so wahrnimmt, wie die meisten. Stress und Hektik nehme ich viel extremer wahr, als die meisten Menschen. Für mich ist das ein riesen Chaos, das sich vor meinen Augen abspielt. 
Heute bin ich so weit, dass ich lieber eine Stunde früher aufstehe, damit ich nicht so viel Hektik erleben muss. Ich versuche die Hauptzeiten, in welcher die Leute zur Arbeit fahren, zu meiden. So wohl am Morgen wie am Abend. Das klappt so ganz gut. Das Einzige was so entsteht, sind lange Tage. Aber mir ist das egal. Hauptsache ich habe meine Ruhe. Arbeiten muss ich ja sowieso. Also wieso nicht früher beginnen? Mit ist die Ruhe wichtiger, als dass ich länger schlafen kann. Denn die Muggel stressen mich, nicht, dass ich früh aufstehen muss. 
Ich bin froh, wenn ich einfach meine Ruhe habe. Mich nicht durch das Gedränge am Bahnhof kämpfen muss. Den Lärm hören. Trotz der lauten Musik die ich höre. Ohne diese könnte ich mich nicht durch den Bahnhof bewegen. Das wäre zu viel für mich. 
Wie auch immer. Dies alles scheint den Muggel weniger aus zu machen. Sie brauchen das scheinbar. Nur so kann ich mir erklären, dass sie so sind wie sie sind. Laut, hektisch, mühsam. Sie bleiben plötzlich stehen. Biegen einfach ab. Keine Ahnung. Ich muss immer extrem aufpassen, dass ich nicht in solche hinein krache. Naja, mein Problem ist, dass ich keinen Augenkontakt habe. Ich sehe die Gesichter fast nicht. Das erschwert das ganze scheinbar sehr. Die Muggel sind auf Augenkontakt angewiesen. Sie orientieren sich so. Ich nicht. Ich habe eine andere Methode. Dafür brauche ich aber gute Reflexe. Ich muss einfach extrem schnell ausweichen könnten. Mich ständig konzentrieren, dass ich nicht irgendwo gegenlaufe. Das alles kostet viel Energie. Darum meide ich die Menschen wo ich kann. Deshalb habe ich sicher auch Stress, respektive, die Muggel stressen mich. Weil ich nicht deren Verhalten habe. Sondern ein völlig eigenes. Ich muss damit leben, so gut ich eben kann. 
Meine Frau erklärt mir auch immer mal wieder was. Da wird mir jeweils klar, wie anders ich bin. Aber es hilft mir auch, zu verstehen, wieso die Muggel so sind wie sie sind. Ich verstehe dadurch ihr Verhalten besser und muss mich nicht immer nerven. Ich sage mir, dass sie halt einfach so sind, und ich anders bin. Mich stört das nicht. Ich bin so wie ich bin. Ändern muss und kann ich mich nicht nicht. Will ich auch nicht. Wozu auch. Es würde mich nur kaputt machen. Lieber bin ich so, wie ich bin, und lerne damit leben, als das ich wieder versuche, so zu sein, wie die anderen. Das hatte ich schon mal. Hat zu nichts geführt, ausser zu einem Aufenthalt in einer Klink. 
Ich versuche der Hektik des Alltages so gut ich kann aus dem Weg zu gehen. Dafür muss ich auch so manches Opfer bringen. Aber mir ist das wie Oben beschrieben egal. Mir ist mein Wohlbefinden wichtiger. Zudem, will ich nicht schon genervt und gestresst auf Arbeit erscheinen oder am Abend so nach Hause kommen. 

Samstag, 19. Oktober 2013

Asperger und ein Job finden

Wer Geld verdienen will, der muss arbeiten. Damit man aber arbeiten kann, muss eine Stelle gefunden werden. Nun, diese findet sich nicht einfach, sondern man muss sich bewerben. Muss Stellen suchen. Muss zu Vorstellungsgesprächen gehen. Dies ist ein mühsamer Prozess. Einer der viel Nerven und Zeit kostet. Zumal, es ja nie sicher ist, ob man die Stelle auch kriegt. Man ist immer von den jeweiligen Personen abhängig, welche das Gespräch führen.
Für Muggel ist es schon nicht einfach, eine Stelle zu finden. Der Prozess ist heute viel härter als früher. Es gibt viel mehr Bewerber. Das macht die Sache auch nicht einfacher. Zumindest für den Kandidaten nicht. Asperger haben es da doppelt schwer. Zum einen wissen sie um ihre Schwächen zum anderen fragen sie sich, ob sie den Anforderungen genügen können. Nicht auf kurze Sicht, sondern auf lange.
Damit man aber einen Job findet, muss zuerst gesucht werden. Da haben schon viele so ihre Probleme. Wieso suchen? Das interessiert mich nicht. Diese Sätze kenne ich nur zu gut. Doch, es geht nicht anders. Will man nicht immer nur von anderen abhängig sein, so muss man diesen Schritt wagen. Es ist eine Reise ins Ungewissen. Aber es ist der einzige Weg. Ich musste mich schon viele Male bewerben. Habe schon viel Vorstellungsgespräche hinter mir. Allen gemeinsam ist, dass ich dies nie gerne gemacht habe. Nur ein Mal. Als ich mich bei Specialisterne beworben habe. Da habe ich das Gefühl gehabt, dass ich am richtigen Ort bin. Sonst nie. Ich wusste zu Beginn immer schon, dass ich die Stelle nicht lange Jahre haben werden. Also habe ich mich schon darauf eingestellt, wieder eine Neue zu suchen. Das ist für die Arbeitsmoral nicht förderlich. Aber es war so. Zu diesen Zeitpunkten wusste ich ja nicht, dass ich Asperger bin.
Asperger fragen mich immer wieder, ob sie sagen sollen, dass sie Asperger sind. Nun, diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Ich denke, zu Beginn nicht. Damit meine ich das erste Gespräch. Wird man zum Zweiten eingeladen. Dann ja. Aber auch nur dann, wenn es fast sicher ist, dass man die Stelle bekommt. Ich habe auch schon erlebt, dass das Asperger ein Grund war, wieso ich nicht genommen wurde. Es ist eine Gratwanderung. Ich hoffe, dass es mit der Zeit besser wird. Das immer mehr HR-Verantwortliche erkennen, was sie an Asperger haben. Aber zur Zeit ist dem nicht so. Leider.
Vorstellungsgespräche sind immer schwierig. Besonders aber für uns Asperger. Vieles wird nicht gesagt. Vieles wird über die Körpersprache vermittelt. Asperger können diese nur schwer entschlüsseln. Doch es gibt eine Methode, die sich bewährt hat. Fragen. Fragen und nochmals Fragen. Verantwortliche, wollen dass man fragt. Also sollte man dies auch tun. Ich weiss, das das nicht einfach ist. Aber man sollte ich im Vorfeld, Gedanke machen, was man fragen will. Sich diese Fragen auch notieren und sie dann beim Gespräch vor sich liegen haben. Das ist durchaus erwünscht. So sehen die Verantwortlichen, dass man sich vorbereitet hat. Das man sich interessiert und sich nicht einfach mal so bewirbt.
Asperger können durchaus Stellen finden. Ich denke, dass sogar sehr viele Stelle haben. Die Frage ist nur, ob sie die Richtige ist. Das muss jeder für sich entscheiden. Ich jedenfalls möchte nicht mehr von Specialisteren weg. Da habe ich ein Umfeld, welches mich versteht. Wo ich so sein kann wie ich bin. Mur so kann ich mein Potential entfalten.

Freitag, 18. Oktober 2013

Asperger und der Glaube

Der Glaube ist ein Thema welches nicht gerne angesprochen wird. Es scheint so, als ob er ein Tabu sei. Dabei ist er etwas ganz normales. Es gibt sicher kaum ein Mensch, der nicht an irgendetwas glaubt. Sei es an GOTT, Naturgeister an die Technik. Egal. An etwas wird immer gelaubt.
Ich hatte über 30 Jahre nichts mit dem Glauben zu tun. Nichts mit Religion. Nichts mit alle dem, Für mich waren das alles Spinner. Solche die nichts mit ihrer Zeit anzufangen wissen. Weltverbesserer, die nicht besser sind als andere. Dies war meine Meinung. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Eines viel Besseren.
Vor etwa 3 Jahren hatte ich ein Burn-out. Damals wurde ich nicht ein eine normale Klinik geschickt, sondern in eine ökumenische. Was das auch immer ist, so fragte ich mich. Nun, ich lernte dort wieder zu mir zu finden. Zu erkennen, was ich will. Wer ich bin. Dies ging nicht so schnell. Es brauchte schon einige Wochen. In dieser Zeit lernte ich den Glauben kennen. Den Glauben, wie ich ihn nie gekannt hatte. Ich begann einfach mal in der Bibel zu lesen. Einfach so. Wieso, weiss ich nicht. Aber ich begann.
Ich las die ganze Bibel. Danach lass ich immer wieder stellen. Ich begann mich mit dem Glauben auseinander zu setzen. Begann mit GOTT zu sprechen. Das zu Beginn Komische war, das GOTT antwortete. ER existiert.  Nun ich war sehr überrascht. Denn ich als rational denkender Mensch, kann mit so was nichts anfangen. Und doch, GOTT antwortete. Nicht einmal. Nein, immer und immer wieder. Da erkannte ich, dass es mehr wischen Himmel und Erde gibt, als ich zu wissen glaubte. All die Diskussionen, ob es GOTT nun gibt oder nicht, waren für mich hinfällig geworden. Ich erfuhr, ich erlebte GOTT. Ich erlebe IHN auch heute noch. Jeden Tag.
Die Frage ist nun, was hat mir das alles gebracht? Wie hat sich mein Leben verändert? Nun, ich erkannte das Menschen anders sind. Das sie Probleme haben können. Das es nicht nur darum geht, was ich will. Sondern, ich muss in einer grösseren Ordnung denken. Die Bibel hatte mir dabei sehr geholfen. Dank ihr lernte ich, was es heisst, ein Mensch zu sein. Was es heisst, auf andere einzugehen. Anderen auch zeigen, dass sie einem wichtig sind. Das kannte ich zuvor nicht.
Das Lesen der Bibel hat mein ganzes Leben fundamental verändert. So sehr, dass ich heute ein ganz anderes Leben lebe, als ich es zuvor getan habe. Auch habe ich, wie durch ein Wunder eine super Stelle gefunden. Und natürlich, meine über alles geliebte Frau. Dies geschah meiner Meinung nach, nicht einfach so.
Das ich jetzt aber nur noch Verständnis habe, und nur noch lieb bin, dem ist nicht so. Ich musste auch erkennen, das mir das Asperger Grenzen setzt. Besonders dann, wenn ich mit vielen Menschen zusamen sein muss. Wenn ich viel sprechen muss. Ich kann nicht ändern, dass ich in solchen Situationen komisch reagiere. Das nur mein Umfeld mich versteht. Dies ist einfach so. Dagegen ankämpfen, tue ich nicht mehr. Wieso auch? Ich brauche meine Energie lieber für meine Frau und die Arbeit, als den Muggel zu gefallen. Davon habe ich nichts. Ich versuche aber, so gut ich eben kann, auf andere einzugehen. Das gelingt mir aber nicht immer. Doch manchmal schon. Ich bin dann jeweils selber über mich erstaunt. Der Glaube hat mir auch geholfen, dass ich wieder Kraft für mein Leben schöpfen konnte und kann. Er gibt mir den Halt und auch die Ruhe, die ich brauche.
Heute kann ich mir ein Leben ohne Glauben gar nicht mehr vorstellen. Wenn ich denke, dass ich über 30 Jahre ohne ihn lebte. so kommt mir das heute wie ein anderes Leben vor. Ein Leben, dass nicht das war, was es sein konnte. Ein Leben, dass ich nicht mehr will. Heute bin ich zufrieden und glücklich. Dies dank dem Glauben und auch dank meiner Frau. Sie ist es, welche mir das Gefühl gibt, dass ich jemand bin. Dass ich wirklich wichtig bin und auch gebraucht werde. Nicht nur gebraucht, sondern auch geliebt. Das alles ist für mich heute noch ein Wunder. Die Bibel bietet so vieles. Man muss nur beginnen in ihr zu lesen. Einfach nur lesen. Der Rest ergibt sich von selber.

Dienstag, 15. Oktober 2013

Asperger und der Partner

Einen Partner zu haben ist für mich etwas sehr schönes. Es gibt meinem Leben einen Sinn. Ich denke, dass sieh viele einen Partner wünschen. Besonders Autisten. Sie wollen auch nicht immer nur alleine sein. Wollen auch jemandem, welcher an ihrer Seite ist. Wollen auch wissen und erleben, wie es ist, wenn jemand für einem da ist. Für mich ist meine Frau aber mehr als einfach ein Partner. Sie ist für mich auch der Halt, welchen ich brauche. Sie gibt mir mehr, als ich jemals zu hoffen gewagt hätte. Mehr, als ich je erlebt hatte. 
Ich helfe meiner Frau wo ich kann. Wenn sie eine Bitte hat, so schlage ich diese nicht aus. Ich erledige gerne Dinge für sie. Das können ganz banale Dinge sein, wie etwas besorgen, etwas aus dem Netz ziehen. Egal was. Ich versuche immer, ihrem Wunsch nach zu kommen. Auch schenke ich ihr gerne hin und wieder was Kleines. Das alles ist für mich kein Stress. Sondern ich mache das gerne. Gerne, weil ich meine Frau liebe. 
Jedoch sieht es anders aus, wenn sie mal was für mich machen will. Wenn sie mir eine Gefallen tun will. Da habe ich so meine Mühen damit. Nicht das ich damit nicht klar komme. Aber es ist ungewohnt. Ich bin gewohnt, dass ich mache und gebe. Nicht das ich erhalte. Ich erhalte weniger gerne, als das ich gebe. Aber meine Frau kenn da nichts. Da hat sie auch Recht. Wenn ich für sie Dinge erledigen kann, kann sie dies auch für mich. Wir beide tun dies ja freiwillig. Also ohne dass, das anders es einem "befiehlt".
Auch ist es für mich schön, dass ich mit ihr mein Leben teilen darf. Es ist ja nicht ein müssen. Sondern ein wollen. Ein JA zu einander. Dies ist ist für mich auch einer der Gründe, wieso ich sie geheiratet habe. Weil ich mit ihr den Rest meins Lebens verbringen will. Nun, ich weiss. niemand kennt die Zukunft. Aber ich denke, wo Liebe ist, ist ein Weg. 
Einen Partner zu haben, bedeutet aber auch Arbeit. Man muss sich auf das andere einlassen können. Denn man ist nicht mehr alleine. Einfach tun und lassen was man will, geht nicht mehr. Das heisst, es geht schon, aber dann stellt sich die Frage, wieso man einen Partner hat? Eine Partnerschaft lebt, meiner Meinung nach, vom Gemeinsamen. Gemeinsam etwas erleben. Etwas erreichen. Dies ist es, was für mich eine Partnerschaft ausmacht. Das Gemeinsame. Nicht das jeder ist für sich und doch ist man zusammen. Ob man aber zusammen lebt oder nicht, spielt, so glaube ich, nicht so eine Rolle. Wichtig ist nur, dass man die für sich passende Art findet. Eine, welche für beide stimmt. Dazu muss man aber miteinander sprechen. Dies ist für mich eh das Wichtigste in einer Partnerschaft. Neben der Liebe. Sich austauschen. Sagen,  was man will. Was einem stress, oder auch, was einem gefällt. Dem Partner Komplimente machen. Ich für mich, finde das schön und auch wichtig. Denn es zeigt doch, dass einem der Partner wichtig ist, und nicht einfach nur nervt. 
Die die keinen Partner haben, denken immer, wenn sie einen haben, ist alles ok. Aber dem ist nur dann so, wenn man sich auseinander einlässt. Wenn man dem andern das Gefühl gibt, dass er einem wichtig ist. Die Liebe ist und bleibt aber das Wichtigste. Fehlt diese, ergibt eine Beziehung keinen Sinn mehr. Einfach zusammen zu sein, dass man noch zusammen ist, bringt nichts. Lieber trennen und neu beginnen. 
Ich bin meiner Frau für alles was sie bis jetzt für mich getan hat sehr dankbar. Auch spüre ich jeden Tag ihre enorme Liebe zu mir. Dies gibt mir auch di Kraft für den Tag. Aber auch die Gewissheit, dass ich nicht alleine bin. Dass ich jemanden habe, mit dem ich mein Leben teilen kann. Mit dem ich mein Leben leben kann und auch will. Danke meine über alles geliebte Frau!

Samstag, 12. Oktober 2013

Asperger und die Diagnose

Das Leben geht seinen gewohnten Lauf. Alles ist wie es ist. Bis zu dem Tag, an welchem einem die Diagnose Asperger gestellt wird. Ab diesem Zeitpunkt ist nichts mehr so, wie es war. Plötzlich war ich kein "normaler" Mensch mehr, sondern ein Behinderter. Plötzlich musste ich erkennen, dass ich doch anders bin, als die anderen. Dieser Umstand war für mich aber keine Belastung, sondern eine Befreiung. Ich musste zwar mit dem Umstand leben lernen, dass ich Autist bin, aber er war und ist zugleich auch eine Chance für ein neues Leben.
Die Diagnose Asperger hat für mich die Erkenntnis gebracht, dass mein Leben zuvor nicht das war, was es war. Dass ich immer etwas versucht habe, dass ich gar nicht konnte. Dass ich immer jemanden sein wollte, der ich nicht sein konnte. Ich lebte einfach. Stellte keine Fragen. Jedoch dachte ich immer und immer wieder :"Was bin ich...?" und nicht "Wer bin ich?" Nun, heute weiss ich was ich bin. Autist. Das war für mich zu Beginn etwas Neues. Ich wusste nicht einmal, was Asperger ist. Ich musste das bei Wikipedia nachschauen. Doch da entdeckte ich, dass vieles von dem, was ich bin, beschrieben wird. Endlich hatte ich etwas gefunden, was definiert, was ich bin. So wurde die Diagnose für mich zum Glücksfall.
Jedoch war ich zu diesem Zeitpunkt schon 36. Hatte also schon vieles ohne Diagnose erlebt und gemacht. Anders sieht es jedoch bei den Jungen aus. Die mit 16 oder so die Diagnose Asperger erhalten. Ihnen wird alles genommen. Sie werden von allen Seiten behütet. Alles wird ihnen abgenommen. Ihr Umfeld nimmt immer nur Rücksicht. Sie müssen nicht mehr kämpfen, wenn sie etwas erreichen wollen. Es heisst dann immer:"Er/sie ist halt Autist". Für mich ist das nicht gut. Wie wollen diese jungen Menschen lernen, dass man im Leben fast nichts geschenkt kriegt. Wie wollen sie lernen, dass man im Leben Ziele braucht. Dass man im Leben für sich einstehen muss. Wie?
Ich sehe das jeden Tag auf Arbeit. Sobald wir ein wenig mehr verlangen, brechen diese Jungen zusammen. Sie Weinen, kommen nicht mehr, sind krank. Sie sind es nicht gewohnt, dass ihnen Widerstand geboten wird. Das sie auch mal durchhalten müssen. Den Jungen mache ich keinen Vorwurf. Sie können nichts dafür. Wie auch? Sie sind das Produkt ihres Umfeldes. Die Eltern, die Therapeuten. Sie machen sie zu dem, was sie sind. Dabei, sollten die Jungen lernen, dass sie auch eine Persönlichkeit haben. Auch jemand sind. Auch was können. Und auch was erreichen wollen. Dafür braucht es aber einen starken Willen. Einen Willen, der ihnen genommen wurde. Sie sind eher wie lebende Tote, als wie Junge Menschen die das Leben entdecken wollen. Sie sitzen vor ihren PC's und machen was. Sie malen oder zeichnen. So kommt man nicht weiter. Wir versuchen ihnen zu zeigen, dass sie, wenn sie was wollen, dies auch erreichen können. Nur sie können sich weiter bringen. Niemand sonst.
Die Diagnose ist für mich selbst immer noch ein Segen. Ich verdiene mein Geld heute Dank ihr. Dank der Diagnose habe ich eine Stelle gefunden, die genau zu mir passt. Der Weg dazu, war nicht einfach. Er war hart. Doch das kämpfen und ausharren hatte sich am Ende doch gelohnt. Auch wenn ich immer mal wieder an das Aufgeben dachte. So habe ich es doch nicht gemacht. Heute bin ich froh, dass ich nicht aufgegeben habe, sondern durchgehalten habe. So wie ich es gelernt hatte. Wer was beginnt, sollte es auch zu Ende bringen. Dies haben mir meine Eltern beigebracht. Bis heute prägt mich das. Und ich versuche dies auch an die nächste Generation weiter zu geben.
Die Diagnose ist nur ein kleiner Baustein im Leben. Aber er ist wichtig. Wichtig, damit man erkennen lernt, wer man ist. Was man ist. Und auch für sich einstehen kann. Denn auch Asperger sind Menschen. Menschen mit Wünschen, Träumen und Ziele.

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Asperger und das Arbeiten

Wer Geld verdienen will, der muss arbeiten. Aber Arbeit ist meiner Meinung nach, mehr als nur Geld verdienen. Sie gibt dem Leben eine Inhalt und auch einen Sinn. Arbeit sollte kein Müssen sein, sondern ein wollen. Das die Motivation nicht jeden Tag top ist, das ist mir auch klar, doch sollte am Ende der Woche ein positiver Eindruck bleiben.
Doch Arbeit ist nicht gleich Arbeit. Das habe ich selber viele Male erfahren. Das Umfeld ist dabei der Schlüssel. In den fast 20 Jahren in welchen ich arbeite, habe ich erst jetzt das passende Umfeld gefunden. Vorher, war es mehr ein Durchkämpfen. Jeden Tage dachte ich:"Wann ist DAS vorbei....?" 20 Jahre lang. Ich war nie wirklich glücklich. Immer und immer wieder habe ich versucht mir einzureden, dass dies die letzte Stelle sei. Nun, sie war es jeweils nicht.
Heute, wo ich ein super Umfeld habe, sieht alles anders aus. Ich freue mich jeden Tag, zur Arbeit zu fahren. Wieder etwas sinnvolles zu tun. Wieder etwas zu lernen. Wieder zu arbeiten. Nach der Diagnose und der Klinik sah alles anders aus. Ich hatte keine Perspektive mehr. Wollte nicht mehr arbeiten. Nie mehr. Die Arbeitswelt hatte mich fertig gemacht. Ich konnte nicht mehr. Wollte nicht mehr. Langsam dämmerte es in mir, dass ich, wenn ich was wollte, auch arbeiten musste. Aber ich wollte nicht mehr müssen wollen, sondern dürfen. Ich wollte eine Arbeit, die mehr als eine Arbeit ist. Eine welche zu mir passt. Diejenigen, welche meinen Blog regelmässig lesen, wissen, dass ich bei Specialisterne arbeite. Endlich konnte und kann ich mein Wissen und auch meine Energie sinnvoll gebrauchen. Ich konnte mich auch persönlich weiter entwickeln. Konnte endlich einmal zeigen, was ich kann. Doch dazu brauchte und brauche ich auch viel Verständnis von meinem Umfeld. Denn so ohne weiteres geht es nicht.
Was ich aber immer wieder erlebe ist, das Asperger arbeiten wollen, wenn sie aber dann müssen, können sie es nicht. Trotz des geeigneten Umfeldes. Woran das liegt, weiss ich auch nicht. Viele haben noch nie wirklich gearbeitet. Ihnen ist Arbeit und die Selbstständigkeit fremd. Sie haben immer jemanden, der für sie schaut. Immer nimmt ihnen irgendwer die Probleme ab. Sie kümmern sich nicht. Kein Wunder, strengen sie sich auch nicht an. Dabei geht es aber nicht um die Arbeit. Sondern um die Selbstverantwortung. Viel kennen diese nicht. Sie meinen, eine Diagnose reicht, um leben zu können. Diese reicht nicht. Zumindest ist dies meine Meinung. Ich wollte schon immer selber bestimmen, was ich mache. Schon seit ich aus der Schule bin, bin ich meinen Weg gegangen. Dies habe ich bei all den Aspergern, welche ich kennen und gesehen habe, noch nie erlebt. Ich gebe aber nicht auf, und versuche denen, die bei mir sind, auch ein Vorbild zu sein. Ich will ihnen zeigen, dass ich trotz starkem Asperger etwas leisten kann und mein Leben auch so leben kann wie ich es will.
Klar, ich mache das nicht alleine. Meine Frau und auch mein Umfeld unterstützen mich, wo sie können. Aber ich wohne allein. Ich muss also meinen Haushalt und alles was dazu gehört selber machen. Dies will ich so und meine Frau ebenfalls.
Asperger können arbeiten. Sie können sogar sehr gut arbeiten. Aber sie brauchen den Willen und auch das Umfeld dazu. Ich denke, nur weil jemand eine Diagnose hat, sollte er nicht aufgeben. Im Gegenteil. Dies ist die Chance, neu zu beginnen. Nur packen muss man sie selber.
Ich jedenfalls bin meinem Chef bis heute sehr dankbar, dass er mich eingestellt hat und mir das Vertrauen gibt, dass ich was kann. Das ich gute Arbeit leiste. Dank ihm, kann ich mein Leben so leben, wie ich will. Dank ihm hat mein Leben einen Sinn. Zumindest, was die Arbeit betrifft. Privat, ist es klar meine geliebte Ehefrau.
Arbeit sollte nicht ein Müssen sein. Arbeit sollte ein wollen und dürfen sein.

Montag, 7. Oktober 2013

Asperger und Witze

Humor gehört zum Leben. Menschen lachen gerne. Muggel machen die komischsten Witze. Über alles Mögliche und Unmögliche. Sie wollen die anderen unterhalten oder unterhalten werden. Sie können Witze verstehen. Müssen diese im Normalfall nicht analysieren. Sie kapieren sie meist sofort. Witze haben immer etwas Verstecktes. Etwas das nicht ausgesprochen wird. Eben die Pointe.
Ich habe mit Witzen so meine Probleme. ich verstehe nur, was ich höre. Danach muss ich mir immer überlegen, was gemeint sein könnte. Manchmal verstehe ich die Witze nicht, oder eben falsch. Lachen tue ich nur, wenn ich den Witz verstanden habe. Wenn nicht, frage ich nach. Das ist bei einem Witz  nicht gerade der Sinn der Sache, aber besser fragen und auch lachen, als nicht kapieren und sich fragen was das soll.
Witze sind etwas, was mich irritiert. Ich sehe denn Sinn ein. Aber ich sehe nicht ein, wieso man immer alles erraten muss. Wieso nicht die ganze Information geliefert werden kann. Nun, dann wäre es glaube ich, kein Witz mehr. Egal. Witze sind sinnvoll. Denn so lachen die Muggel und machen nicht immer sonst einen Lärm oder chaoten rum. Sie wollen unterhalten werden. Damit kriegen sie Unterhaltung. Was ich aber nicht mag, sind Witze in welchen Menschen diskriminiert werden. Wo Menschen lächerlich gemacht werden. Jeder hat das Recht, ernst genommen zu werden.
ich selbst weiss, wie es ist, wenn man nicht ernst genommen wird. Wie es ist, nicht zur Gesellschaft zu gehören. Nun, das ist dann kein Witz, wenn ich sehe, was ich alles nicht kann. Ich bin schon froh, wenn ich mich von zu Hause zur Arbeit begeben kann. Dies nicht, weil ich am Morgen nicht aufstehen mag, sondern, weil ich mich durch die Welt der Muggel bewegen muss. Mir erscheint diese Welt wie ein absurdes Theater. Eben wie ein Witz. Für mich sind die Muggel witzig. Sie tun Dinge, die ich nicht verstehe. Manchmal muss ich sogar ab ihren Eigenarten lachen. Nun, ich denke, sie tun das Selbe bei mir auch. Mir macht es nichts aus. Denn ich weiss, wieso sie lachen. Sie verstehen mein Verhalten nicht. Aber ich ihres genauso wenig.
Nun, lachen ist gesund. So wird es zumindest immer behauptet.  Ich denke, es hat was. Ein Mensch der viel lacht, ist fröhlicher als einer der immer grimmig ist. Lachen tu ich am liebsten mit meiner Frau. Sie hat einen speziellen Humor. Eben die Art von Humor, welchen ich mag. Gut, ich muss manchmal nachfragen. Aber das stört sie nicht. Sie erklärt es mir dann, und so könne wir beide gemeinsam lachen. Ich finde es schön, dass ich dank meiner Frau Witze besser verstehen kann. Sie bringt mich auch sonst zum lachen. Nicht weil sie komische Dinge tun. Nein, es sind ihre Kommentare und Bemerkungen.
Diese habe ich zu Beginn nicht immer wirklich verstanden. Aber nach über einem Jahr, verstehe ich das Meiste.
Witze sind für Asperger meiner Meinung auch darum schwer zu verstehen, weil die Absicht nicht klar ist. Weil Information fehlt. Es ist wie der Satz:"Eigentlich habe ich gemeint,..." Damit kann ich nichts anfangen. Die Information muss vollständig und klar sein. Interpretieren ist nicht mein Ding. Zu viel müsste ich erraten. Daher frage ich lieber gleich nach. Ich will nicht, das ich etwas falsch verstehe, und so einen Fehler mache.
Witze sind für mich aber auch wichtig. Nicht nur wegen des Lachens, sondern auch, damit ich lernen kann, zu verstehen, wenn eben nicht alle Information vorhanden ist.

Freitag, 4. Oktober 2013

Asperger und die Treue

Zwei Menschen die sich lieben, sollten dies einander auch immer wieder zeigen. Es gibt doch nichts Schöneres, als geliebt zu werden und zu lieben. Liebe ist das was den Menschen zu Menschen macht. Er kann so mehr, als er alleine könnte. Ein Leben alleine kann nicht das, was zu zweit möglich ist. Ein Leben mit dem Menschen, welcher einem liebt, macht es erst richtig lebenswert.
Und doch ist es mit der Treue bei vielen nicht gut bestellte. Portale welche welche einem ein Alibi verschaffen, damit man einen Seitensprung machen kann, gibt es viele. Es scheint so, also ob das ein Bedürfnis ist. Den Partner, den man liebt zu betrügen. Ihm untreu zu sein. Ich denke, es gibt viele Gründe, wieso das Muggel tun. Wieso sie immer wieder mal mit jemandem anderen Sex haben wollen. Wieso sie mal wieder mit jemandem anderen ein erotisches Abenteuer erleben wollen. Zum einen ist es meiner Meinung nach so, dass sie wieder das Gefühl von Leidenschaft und Unbeschwertheit haben wollen. Einfach dem monotonen Alltag entfliehen. Einfach wieder sich selbst sein.
Dies trifft scheinbar nicht nur auf Männer zu, sondern auch auf Frauen. Frauen sind nicht besser als Männer. Obwohl das immer wieder behauptet wird. Treue ist etwas das viele wollen, aber es selber nicht einhalten können. Dabei ist es nicht schwer, treu zu sein. Es geht nur darum, dass man den Partner wirklich liebt und dieser einem. Das Gefühl der wahren Liebe ist stärker, als das Verlangen nach einem schnellen Abenteuer. Auch das Monotone einer Beziehung muss nicht sein.
Ich freue mich bis heute, wenn ich meine Frau wieder sehe. Wenn wir was unternehmen, oder einfach auch nur mal zu Hause sind. Auch gebe ich meiner Frau immer wieder das Gefühl, dass ich sie sehr liebe. Sie tut dies ebenfalls. Ich zeige ihr dies auch, indem ich mich gut kleide.  So wie es ihr gefällt. Dies steht nicht im Widerspruch, zu dem was mir gefällt. Ich mache mich gerne für sie schön. Das ist ein Teil der Wertschätzung, welche ich ihr und sie mir entgegenbringt. Auch wie wir miteinander sprechen. Es geht nicht darum, das der Partner einfach nur mühsam ist, sondern das es der Mensch ist, welcher man liebt. Ihm sollte man zeigen, dass man dies wirklich tut.
Treu entsteht so automatisch, weil der Gedanke nach jemand anderem so nicht aufkommt. Man hat ja alles was man braucht. Treu gehört für mich einfach dazu. Es ist für mich nicht vorstellbar, dass ich meine Frau mit einer anderen betrüge. Es ergibt für mich keinen Sinn. Zumal so ein Verhalten die Beziehung zerstört und somit sinnlos ist.
Asperger seinen scheinbar treuer als Muggel. Das habe ich zumindest mal gelesen. Nun, ich kann es nur von mir schreiben. Ja, das stimmt. Ich kämme nie auf die Idee meiner Frau untreu zu sein. Asperger brauchen Sicherheit. Treue gibt genau diese, indem sie so Ordnung schafft. Indem sie Zuverlässigkeit schafft. Offenheit und Ehrlichkeit. Wer einander treu ist, der braucht sich doch nicht vor dem anderen zu fürchten. Kann alles mit ihm teilen. Treue ist für ich einer der Wichtigsten Dinge in einer Beziehung. Wer sich liebt, ist einander treu. Wer immer mal wieder das Abenteuer sucht, der sollte sich vom Partner trennen. Es gibt keine Grund, zusammen zu bleiben.
Aber scheinbar ist es so, dass viele Menschen das nicht so ernst nehmen. Sie handeln mehr nach dem Gefühl und der Lust, als nach dem Herzen. Handel so wie sie wollen, und wundern sich, wenn sie verlassen werden. Sies sehen in ihrem Handeln kein Fehler. Der andere ist der Fehler, der Grund wieso man fremd gegangen ist. Nun, jeder ist für sein Handeln selber verantwortlich. Nicht die anderen sind schuld. Nicht die anderen. Nein, man ist es selbst.

Dienstag, 1. Oktober 2013

Asperger und viele Menschen

Muggel sind gerne unter sich. Viele von ihnen können nicht alleine sein. Sie suchen die Nähe von anderen. Ich vermute mal, dass das auch der Grund ist, wieso sie Feste feiern. Wieso sie laut sind. Wieso sie immer rumlärmen müssen. Sie wollen gehört werden. Wollen Aufmerksamkeit. Nur so kann ich mir das Chaos erklären, welches sie immer veranstalten.
Viele Menschen sind für mich ein Horror. Mich irritieren sie. Sie nehmen mir die Orientierung. Ich kann mich nur orientieren, wenn ich Ruhe habe. Der Grund ist, weil ich die Geräusche, den Lärm sehe. Irgendwann bin ich einfach überfordert. Ich kann nicht mehr. Versuche nur noch weg zu kommen. Nun, dies gelingt mir nicht immer. Besonders dann nicht, wenn ich im Zug eine Reise mache, und nicht immer Musik hören kann. Ich will ja auch mit meiner Frau sprechen. Will mich mit ihr unterhalten.
Sie registriert mein Verhalten, und versucht mich dann jeweils zu beruhigen. Nun, es gelingt ihr sogar. Sie hat eine Methode und Art, welche für mich ideal ist. Dank ihr kann ich auch mal eine weitere Reise machen. Alleine würde ich so was niemals machen. Mich würden die vielen Menschen in den Wahnsinn treiben.
Die Muggel können den Lärm scheinbar bis zu einem gewissen Grad ausblenden. Ich nicht. Ich kriege alles ungefiltert mit. Kann mich nicht mehr konzentrieren. Kriege Kopfschmerzen. Nun, diese sind aber, sobald es ruhiger ist, wieder vorbei. Muggel machen sich über den Lärm, welchen sie verursachen, keine Gedanken. Sie machen einfach. Schon das Rascheln einer Plastiktüte, kann mich fast zum Wahnsinn treiben. Oder noch schlimmer ist das Geschrei von Kindern. Ich selber habe nichts gegen sie, aber ihr Geschrei, ist für mich jeweils zu viel. Ich kriege so was wie Panik. Muss weg, rege mich auf. Meine Frau versucht mich dann jeweils ab zu lenken. Das gelingt ihr in diesem Fall auch nicht immer perfekt. Ich bin dann einfach wie nicht mehr vorhanden. Weiss nicht mehr was ich sage. Sehr mühsam. Ich weiss. Aber ich kann es leider nicht ändern.
Ich denke, dass es vielen Autisten auch so geht. Sie meiden Menschenansammlungen, wenn sie können. Es muss ja nicht sein, sich solch einem Stress auszusetzen. Nur, wenn es unbedingt sein muss. Das macht mich aber nicht zu einem einsamen Menschen, der nichts unternehmen kann und will. Ich habe mein Leben so eingerichtet, dass es für mich passt. Auf etwas verzichten, muss ich nicht. Im Gegenteil, ich kann das machen, was ich will. Kann mein Leben so leben, wie ich will. Für ich ist das ausreichend. Ich brauche nicht mehr. Brauche keine Feste. Brauche keine Menschenansammlungen. Brauche den ganzen Lärm nicht.
Viele Muggel an einem Ort, bedeutet doch auch viele Probleme. Immer ist was. Immer gibt es Stress. Immer ist es laut und stickig. Nein, das muss nicht sein. Wer es mag, der soll sich das antun. Ich für mich, habe mich dafür entschieden, mich dem nicht auszusetzen.