Dieses Blog durchsuchen

Translate

Montag, 29. Juli 2013

Asperger und die Anderen wahrnehmen

Muggel sind es gewohnt, dass sie wahrgenommen werden. Ist es mal nicht so, so sind sie irritiert. Sie meinen dann, dass man sich nicht für sie interessiert. Sie sind es gewohnt, dass man auf sie eingeht.
Ich nehme die Menschen nicht wahr. Berühre ich sie nicht, so sind sie nicht da. Sprechen sie nicht, so sind sie nicht da. Ich registriere sie nur in den beiden genannten Fälle. Dies wusste ich über 30 Jahre lang nicht. Ich wusste nicht, dass ich Menschen nicht wahrnehmen kann. Heute ist mir klar, dass das ein Grund war, wieso ich immer wieder Probleme bekommen habe. Wieso mich die Menschen irgendwann nicht mehr um sich haben wollten. Sie wollen wahrgenommen werden. Dass man auf sie eingeht. Ich konnte und kann das nicht.
Heute kann ich es den Muggel aber sagen. Ich sage immer als Warnung:"Du existierst nicht." Dieser Satz ist hart, aber er entspricht der Wahrheit. Diejenigen welche mich kennen, wissen damit umzugehen. Sie wissen, was ich meine. Doch diejenigen, welche mich noch nicht kennen, reagieren immer geschockt. Ich muss es dann erklären. Danach ist es OK. Denn nun, wissen sie, was ich meine. Das Problem ist meine Sprache. Der Oben genannte Satz ist in meiner Sprache. Nicht in der Sprache der Muggel. Also muss ich ihn übersetzen. Doch bis ich darauf bekommen bin, was ich darunter und was die Muggel verstehen, hat es lange gedauert.
Ich nehme aber auch vieles Andere der Muggel nicht wahr. So sind mir deren Gesten und Minen ein Rätsel. Ich verstehe sie nicht und kann sie auch nicht einordnen. Was das Ganze noch schwieriger macht, ist, dass ich die Gesichter nicht sehe. Dadurch ist es mir nicht möglich zu erkennen, was sich darin gerade abspielt. Doch ich habe gelernt, damit zu leben. Ich weiss, dass ich es nicht kann. Muss ich mit jemandem zusammenarbeiten, so weise ich ihn zu Beginn darauf hin. Das ist für diese Person scheinbar interessant, denn Muggel können sich nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die das nicht können.
Wahrnehmen heisst aber auch, auf den Anderen eingehen. Merken, was er will. Merken, was seine Absichten sind. Nun, das geht bei mit nicht. Ich nehme nur das wahr, was gesagt wird. Und selbst damit habe ich meine Probleme. Denn ich verstehe alles so, wie es gesagt wird. Nur die Information. Die Stimme selbst gibt mir nur den Hinweis, wie es der Person gehen könnte. Jedoch nicht, was sie mit dem Gesagten wirklich sagen will.
Das für mich Unmögliche jedoch ist der Augenkontakt. Das kann ich nicht. Die Muggel sind aber darauf angewiesen. Ich weiss aber bis heute nicht genau wieso. Für mich macht das keinen Sinn. Aber für sie scheinbar schon. Da wo ich arbeite spielt das alles keine Rolle. Die Leute da sind ausgebildet und haben viel Erfahrung mit Autisten. An einem anderen Arbeitsplatz, hätte ich Probleme. Welche ich auch zu genüge hatte. Augenkontakt ist für mich unwichtig. Ich sehe die Gesichter ja eh nicht. Der einzige Mensch, bei dem ich das Gesicht wirklich sehe und auch die Augen, ist meine Frau. Nur bei ihr klappt es. Sonst nicht.
Das Wahrnehmen von Menschen ist scheinbar etwas, was sehr wichtig ist. Die Muggel machen das unbewusst. Ihnen ist nicht bewusst, wie sehr sie darauf angewiesen sind. Erst wenn sie jemanden treffen, der das nicht kann, merken sie, was fehlt. Jedoch auch nur dann, wenn sie darauf hingewiesen werden. Sonst denken sie, das er ein Komischer ist. Sie können das Verhalten nicht einordnen. Sie wissen nicht was los ist. Sie gehen davon aus, das das Gegenüber etwas zu verbregen hat, oder ihnen egal ist.
Deshalb sage ich es immer zu Beginn. Wer mit mir arbeitet, der muss das wissen. Deshalb ist es mir wichtig, dass ich zuerst darüber spreche, und dann erst über die Arbeit. So ein kurzes Gespräch bewirkt jeweils Wunder.

Samstag, 27. Juli 2013

Asperger und der Glaube

Die Frage nach dem Glauben ist immer so eine Sache für sich. Viele interessiert sie nicht. Oder sie meinen, es gehe sie nichts an. Gläubige sind in ihren Augen Spinner. Menschen die keine Ahnung haben, oder in ihren Augen nicht wissen, was wichtig ist. Werden sie gefragt, so kommen immer die selben Antworten. "Viel Geld, ein grosses Haus, nicht mehr arbeiten."Solche Dinge sind scheinbar wichtig. Dabei sind sie überhaupt nicht wichtig. Wichtig ist doch, das man glücklich ist. Dass man sein Leben so leben kann wie man es will. Was an materiellen Gütern jemand besitzt, bestimmt nicht darüber, wie glücklich jemand ist. Denn Menschen die ihr Glück an materiellem messen, brauchen immer wieder Neues, damit sie scheinbar glücklich sind. Es ist ein Kreislauf, der nicht endet. Einer der kein Glück bringt, da man nie mit dem was man hat, zufrieden ist.
Der Glaube jedoch zeigt eine andere Sicht auf das Leben. Er zeigt einem, was im Leben wirklich wichtig ist. Dabei geht es aber nicht darum, ein "Religiöser" zu werden, oder einen auf fromm zu machen. Nein, es geht darum, zu verstehen, was das Leben bietet, und was man selber leisten kann und soll. Dafür braucht es keine Kirche, Seminare oder Sekten.
Ich selber habe jahrelang einfach gelebt. Einfach immer mehr gewollt. Mehr und mehr. Bis ich eines Tages nicht mehr konnte, und alles verlor. Heute habe ich mehr als damals, aber nicht mehr an materiellem, sondern an geistigem. Ich habe gelernt, das es wichtiger ist, für seinen Geist zu schauen, als für die Konsumwelt. Klar, ich gehe auch ml shoppen. Kaufe mir auch mal neue Kleider und Schuhe. Aber nicht extrem. Einfach dann, wenn ich finde, ich will was für mein Aussehen tun. Dann tu ich das aber für mich. Es geht mir dann nicht darum, einfach was Neues zu haben, sondern ich tue es für mein Wohlbefinden.
Die Bibel hatte mich auch gelehrt, wie ich mit Menschen umgehen soll. Wie ich sie sehen sollte. Aber auch, wie Menschen funktionieren. Alles was ich weiss, habe ich aus ihr. Das liest sich jetzt komisch. Ist aber so. Ich habe die Bibel damals für mich als Fundgrube für alles Mögliche entdeckt. Sie zeigte mir auch, wie ich mein Leben neu gestallten kann. Dafür brauchte ich keine Lehrer oder Gurus oder sonst wenn. Nein, ich habe einfach gelesen und nachgedacht.
Für mich als Asperger ist der Glaube die Befreiung gewesen. Den durch ihn, war ich nicht mehr auf Therapien und Psychologen angewiesen. Ich konnte mir selber alles beibringen. Klar, war ich zu Beginn auf diese angewiesen, aber mit der Zeit, habe ich damit aufgehört. Denn ich wollte mein Leben wieder selber bestimmen, und mich nicht immer nur mit dem Asperger-Syndrom befassen. Das Leben hat viel mehr zu bieten, als nur diesen Gedanken.
Die Bibel gibt mir auch dann Antworten, wenn ich mal nicht mehr weiter weiss. Ich lesen dann irgendwo in ihr. Und finde prompt etwas Passendes. Das liest sich jetzt nach Spinner und Abgedreht. ist aber so. Es kommt immer drauf an, was man sucht und wie. Das Leben mit der Bibel hat mir auch ermöglicht, dass ich das was ich heute mache, machen kann. Denn ich arbeite mit Menschen zusammen. Ich führe sie. Also brauche ich eine Grundlange, welche bewährt ist. Welche mir zeigt, wie das geht. Dafür braucht man keine teuren Management-Kurse oder ein Studium. Nein, nur die Bibel und den Verstand. Denken, das ist es was man auch sollte. Sonst klappt es nicht.
Für mich als Autisten ist der Glaube die Befreiung und auch Bereicherung in meinem Leben. Er ermöglicht mir auch, dass ich mit meiner Frau sehr gut auskomme. Denn ich habe eines durch ihn gelernt. TOLERANZ und VERSTÄNDNIS. Beides kannte ich nicht. Erst durch das Lesen der Bibel, habe ich gelernt, was diese beiden Worte bedeuten. Ich muss aber zugeben, dass es mir auch heute nicht immer gelingt. Perfekt bin ich nicht. Will ich auch nicht sein. Wieso auch? Ich bin so, wie ich bin. Ich gebe mir mühe, dass ich ein angenehmer Zeitgenosse bin, aber es gelingt mir auch nicht immer.

Donnerstag, 25. Juli 2013

Asperger und eine Ausbildung

Ein Ausbildung ist auch heute noch wichtig. Wichtiger denn je, so finde ich. Denn nur so kann man sein eigenes Leben führen. Wer selber Geld verdient, kann im Normalfall auch darüber selber verfügen. Damit dies aber geschehen kann, muss man einen Beruf erlernt oder ein Studium gemacht haben.
Für viele ist es normal, dass sie eine Ausbildung machen. Für Asperger ist es meiner Erfahrung nach nicht anders. Jedoch gibt es einen kleinen Unterschied. Viel haben ihre Ausbildung nicht beendet. Sie haben irgendwann abgebrochen. Die Gründe dafür sind verschieden. Aber ich denke, etwas Gemeinsames haben sie alle.
Damit eine Ausbildung beendet werden kann, braucht es vor allem Durchhaltewillen. Dieser ist für mich die Grundlange. Besonders braucht man ihn, wenn es nicht gut läuft oder Probleme auftreten. Dann ist dieser wichtig. Fehlt er jedoch, so kommt es zum Abbruch. Dann beginnt das Problem erst recht. Wie weiter? Was jetzt? Wer hilft mir? Nun, ich bin der Meinung, dass sich jeder selber helfen kann, wenn er den will. Dass man nicht alles alleine machen muss, ist mir auch klar. Hilfe holen ist sogar wichtig. Aber, schlussendlich ist jeder für sein Leben selber verantwortlich.
Ich habe selber eine Lehre gemacht. Doch irgendwann war mir das zu wenig. Ich studierte Informatik. Obwohl ich zu diesem Zeitpunk 30 wahr, habe ich es trotzdem nochmals gewagt. Bis heute bereue ich diesen Schritt nicht. Entschieden haben ich dies selber. Studiert habe ich auch selber. Niemand hatte mir damals geholfen. Heute aber, bin ich um diese Erfahrung froh. Denn sie hatte mich gelehrt, dass ich was kann, wenn ich nur durchhalte, und nicht gleich aufgebe.
Leider ist es bei Asperger so, dass sie auch gewohnt sind, dass ihnen die Probleme gelöst werden. Sei es zu Hause oder von Ämtern. Sie haben nicht gelernt, selber zu kämpfen. Dies ist mit besonders bei de jungen aufgefallen. Sie wissen nicht, was es heisst, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen.
Einen Vorwurf machen, kann und will ich nicht. Wieso auch? Jedes Leben hat seinen Grund wieso es so ist wie es ist. Jedoch denke ich, dass die Eltern und die Therapeuten mehr Vertrauen in die jungen Leute haben sollen und nicht immer denken, "der kann das nicht...".
Ich traue meinen Klienten einiges zu. Sie dürfen auch innerhalb eines Projektes selber entscheiden. Sie dürfen Vorschläge machen. Wenn ich denke, dass diese gut sind, so können sie diese auch umsetzten. Die Vorschläge müssen nicht mit meinen Vorstellungen übereinstimmen. Mir ist wichtig, dass sie selber was vorschlagen, aber dann auch die Verantwortung übernehmen, wenn es nicht klappt, oder nicht so wie es soll.
Eine Ausbildung ist für Asperger genau so wichtig wie für Muggel. Beide wollen und sollen eine eigenes Leben führen können. Dies nach ihren Vorstellungen, ohne das immer jemand sagt, was zu tun ist. Eine Ausbildung kann auch das Sozialsystem entlasten. Denn wer selber Geld verdient, zahlt da ein, statt zu beziehen. Insofern ist es auch für den Staat interessant, dass Asperger arbeiten, und nicht nur Sozialleistungen beziehen. Wir können und wollen arbeiten. Das sage ich immer. Wir brauchen aber nur die richtige Umgebung, dass wir dies auch tun können. Ist sie gegeben, so ist schon viel geschafft.

Dienstag, 23. Juli 2013

Asperger und Stress

Für viele ist Arbeit und Stress das Selbe. Sie sind gestresst weil sie arbeiten. Wenn sie arbeiten, sind deswegen gestresst. Die Aussage: "Wenn ich nicht arbeiten müsste, hätte ich keinen Stress....", ist für mich falsch. Denn, ich war schon viele Male arbeitslos. Das stresst wirklich! Nie wusste, ich, wann ich wieder arbeiten kann und einen geregelten Alltag haben werden. Auch die Vorstellungsgespräche waren stressig. Das ganze Theater mit den Behörden. Auch wusste ich irgendwann nicht mehr was zu Hause machen. Irgendwann ist alles gemacht. Man kann nicht mehr schlafen, weil man zu ausgeruht ist. Das alles stresst!
Seit fast einem Jahr arbeite ich wieder. Für mich ist es nicht so, dass mich das stresst. Im Gegenteil. Ich sehe das ganze nicht als MÜSSEN an, sondern als DÜRFEN. Arbeit ist für mich mehr als einfach nur Geld verdienen und sich mit Dingen befassen, welche einem nicht interessieren. Ich mache meine Arbeit gerne. Für mich ergibt sie einen Sinn. Sie ist für mich sinnvoll, weil ich die Möglichkeit habe, mit anderen Asperger zusammen zu arbeiten, und auch viele eigene Ideen zu realisieren. Es ist für mich viel angenehmer, seit ich bei Specialisterne arbeite. Das erste Mal kann ich so sein, wie ich bin, und muss nicht eine Theater spielen. Eines, welches ich eh nicht beherrsche.
Dies alles nimmt mir den Stress. Stress habe ich manchmal immer noch. Wenn einfach viele Dinge zusammenkommen. Aber das ist nicht schlimm. Es gehört auch dazu. Jedoch nicht konstant. Was es auch nicht ist.
Stress ist für mich das Ergebnis, wenn das eigene ICH nicht mehr mit den Anforderungen klar kommt. Wenn man überfordert ist. Nicht mehr weiss, was man machen muss oder soll. Wenn man nicht mehr klar denken kann. Wenn man nicht kapiert. Jedoch kann das vermieden werden, indem man einfach mal STOPP sagt, oder NEIN. Das ist jetzt wieder einfach geschrieben. Doch in der Praxis ist es so, dass das nicht so eifach ist. Das braucht sehr viel Übung und sicher auch Überwindung. Jedoch lohnt es sich, es auszuprobieren. Das Umfeld weiss ja nicht, das man überfordert ist. Weiss nicht, dass es einem zuviel ist. Sagt man es, so reagieren sie sicher nicht negativ. Im Gegenteil. Im Normalfall sind sie sogar froh, wen man es sagt, dass man nicht mehr kann. Sie versuchen einem dann zu helfen und eine Lösung zu finden.
Doch immer nur zu sagen, dass es nicht geht oder man nicht kann, ist dann aber auch nicht der Sinn der Sache. Ich mache es nur, wenn ich wirklich nicht mehr weiter weiss oder kann. Ich sehe das Leben als Herausforderung an. Da gehört Stress einfach dazu.
Aber seit meinem Burn-Out bin ich vorsichtiger geworden. Ich habe mir angewöhnt, eines nach dem Anderen zu machen. Nicht mehr alles gleichzeitig. Es geht nicht darum, immer alles sofort zu machen. Die Planung ist entscheidend. Das Prioritätensetzen. Das ist wichtig. So vermindere ich den Stress. Aber auch mein Umfeld, besonders meine Frau, fragt mich schon ab und zu, ob alles OK ist, und ich nicht überfordert bin. Auch schaut sie, dass ich nicht zu viel mache. Sie gibt mir die Ruhe und Sicherheit, welche ich brauche. Dank ihr, habe ich auch gelernt, dass das was ich mache, OK ist. Das so wie ich bin, es OK ist. Das ist für mich einer der wichtigsten Schritte, um vom Stress weg zu kommen. Zu erkennen, dass man auch was kann. So denkt man nicht immer, dass man den Anforderungen nicht genügt. Was meiner Meinung nach ein Auslöser für Stress ist.
Stress kann ich auch vermeiden, in dem ich einfach mal zu hause lese oder Musik höre. Einfach nur sein und nicht müssen müssen. Stress brauche ich aber auch, um zu merken, dass ich bin. Ganz ohne Stress möchte ich nicht sein. Ein wenig brauche ich ihn schon.
Jedoch muss jeder seinen eigenen Weg finden, wie mit Stress umzugehen ist. Wichtig ist NEIN zu sagen, und sich eingestehen können, dass man mal überfordert ist oder was nicht kann. Das nimmt schon viel von der Belastung weg.

Samstag, 20. Juli 2013

Asperger und die Medienberichte

Lange hatte es gedauert, bis die Medien endlich erkennen, dass es auch noch andere Menschen gibt. Sie berichten über Asperger. Sie berichten was Firmen planen. Bestes Beispiel ist die Firma SAP. Sie will ja Asperger-Autisten einstellen. Diese sollen 1% ihrer Belegschaft ausmachen. Dank SAP schreiben viele Medien jetzt plötzlich über uns. Doch was ich lese, erstaunt mich. Der eine schreibt vom anderen ab. Es ist immer wieder das Selbe. Wirklich was neues, gibt es selten.
Ein Bericht jedoch, ist wirklich gut. Er ist im Tagesanzeiger aus Zürich erschienen. Mit dem Titel "Der komische Kauz". Dieser Bericht enthält nicht nur das Übliche sondern mal einen Einblick wie ein Asperger tickt.
Medien wollen immer wieder was Neues. Jetzt haben sie wieder etwas, worüber sie schrieben können. Doch leider ist es meiner Meinung nach so, dass die Medienschaffenden keine grosse Ahnung haben. Sie meinen das das was sie schreiben gut ist. Doch meistens ist es das nicht. Asperger ist nicht einfach nur eine Begabung. Die Journalisten schreiben das immer so. Doch sie übersehen die wirklichen Probleme, wie die Firmen auch. Sie schreiben, dass wir sehr schnell arbeiten können, aber auch viele Pausen brauchen, wegen der Konzentration. Aber es ist mehr als das. Ich erlebe das auf Arbeit immer und immer wieder. Es geht auch um das Interesse. Wenn sie nicht einsehen, wozu die Arbeit gut sein soll, dann machen sie sie nicht. Sie wollen nur das machen, was sie interessiert. Nun, Arbeit funktioniert so nicht. Es geht darum, was anfällt. Es geht ja darum, was dem Unternehmen dient, und nicht einem selber. Der Lohn für die geleistete Arbeit ist der Lohn am Ende des Monats. Es geht nicht immer nur darum, was man selber machen will. Auch die Umgangsformen sind so eine Sache für sich. Wir kommunizierten anders als die Muggel. Wir sind sehr direkt. Wir sagen, was wir denken. Das führt in einem normal Unternehmen über kurz oder lang zu Problemen. Denn die Mitarbeiter dort werden das eine Zeitlang hinnehmen, das sie auf uns Rücksicht nehmen müssen sollen. Doch irgendwann, werden sie es nicht mehr. Sie sind keine geschulten Fachpersonen. Sie wollen ihre Arbeit machen, und sich nicht auch noch mit Psychologie befassen.
Aber immerhin, SAP ist ein Anfang. Für mich waren es gute Nachrichten. Denn irgendwie muss die Welt ja erfahren, dass es uns gibt. Trotz der Probleme welche entstehen werden. Diese gehören eifach dazu. Sonst wäre es ja nicht spannend.
Medien schreiben über uns aber auch, das wir keine Genies sind. Das wir, keine "Rain Man" sind. Das finde ich hingegen sehr gut. Denn wir sind das nicht. Wir sind normale Menschen. Wir sind nicht anders als die Muggel, aber doch anders. Wir haben eine andere Art zu kommunizieren und nehmen Geräusche und Lichter intensiver wahr. Nicht alle, aber sicher viele. Auch muss alles geplant und erklärt sein. Dann klappt es auch mit der Arbeit. Es sind einfach andere Anforderungen. Anforderungen, welche die Muggel noch nicht kennen. Aber sie werden sie mit den Jahren schon noch kennen lernen. Ich hoffe, dass in einigen Jahren das Thema Asperger und Autismus nicht mehr so eine riesen Sache ist. Sondern normal. So wie etwa die Blinden. Die haben auch ihre Lobby und Methoden. Genau das brauchen wir auch. Wir müssen der Welt zeigen, was wir sind und was wir können. Sich nur zu Hause verstecken und meinen, nichts zu können, bringt nichts. Die Welt wartet nicht auf uns, aber wir können ihr zeigen, dass sie uns braucht. Mehr den je. Wir sind genau so wichtig wie alle andern auch. Wir sind genau so Menschen wie alle andern auch.
Auch wir haben das Recht auf normal bezahlte Arbeit, auf ein Leben, dass man Leben nennen kann, und nicht blosse Existenz. Die Medien, so hoffe ich, werden noch viel über uns uns berichten. Nur so erfährt eine breite Mehrheit, wer wir sind. Nur so sehen die Muggel, dass es auch anders geht. Dass es Menschen gibt, die so sind wie sie, aber doch noch so sind.
Das für mich Wichtigste aber ist, dass wir alle Menschen sind. Das wir alle auch als solche behandelt werden wollen. Dass wir alle die gleichen Rechte aber auch Pflichten haben. Das wir auch ernst genommen werden. Und das man uns auch was zutraut.

Donnerstag, 18. Juli 2013

Asperger und die Überempfindlichkeit

Jedem kann es mal passieren, dass er seine Umgebung nicht verträgt. Jeder kann mal ausrasten, weil es ihm zu laut ist. Doch das passiert selten. Im Normalfall hält der Filter vieles zurück. Muggel können sogar scheinbar vieles aus der Umgebung filtern. Sie können Geräusche ausblenden oder sie nicht beachten. Diese Fähigkeit, habe ich nicht. Geräusche sind für mich immer da. Ich nehme sie nur mal lauter und mal weniger laut wahr. Wenn ich sie aber lauter wahrnehme, dann sind sie für mich wirklich laut. Extrem laut. Da wird ein rascheln von Seiten gleich laut wie ein Sturm. Da wird das Geräusch von Autos wie das eines startenden Flugzeuges. Das wird dann zuviel.
Dies alles bringt mich dazu, dass ich nicht mehr reagieren kann. Ich kann dann nichts mehr tun. Die einzige Lösung, welche ich gefunden habe, ist die, dass ich warten muss, bis es vorüber ist. Irgendwann, geht es wieder vorüber. Irgendwann ist mein Gehör wieder normal. Das dauert in der Regel 1-2 Stunden. Es ist dann auch so, dass ich sehr gereizt auf alles reagiere. Ich bin dann unausstehlich. Dies einfach auch darum, weil ich Kopfschmerzen habe. Mich so sehr konzentrieren muss, dass ich nicht ausraste. Mein Ziel in so einem Moment, ist nur noch einen Ort wo es ruhig ist. Besser geschrieben, STILL. Ruhig reicht nicht mehr. Das ist dann auch noch zu laut.
Das Selbe gilt für das Licht. In diesem Moment bin ich extrem lichtempfindlich. Ich vertrage fast kein Licht mehr. Besonders Scheinwerfer von Autos sind da extrem störend. Sie sind dann so hell, dass ich meine ich erblinde. Auch ist es nicht sehr angenehm. Ich kann dann nur noch mit geschlossen Augen dasitzen und warten. Klar, wenn ich selber am Auto fahren bin, dann nicht. Dann muss ich mich extrem zusammenreissen um weiter zu fahren.
Das Mühsame ist, dass ich ab und zu, wenn ich das habe, nicht alleine bin. Meine Frau ist dann die Arme, welche das ertragen muss. Nun, zu Glück hat sie Verständnis dafür. Sie versteht, dass es das bei mir geben kann. Und geht nicht weiter drauf ein. Sie weiss heute, dass sie nichts tun kann, und es einfach ausstehen muss oder soll. Was sie auch macht. Danach geht für mich zumindest das Leben wieder normal weiter, wie wenn nichts gewesen wäre. Ich kann mich jeweils auch an fast nichts erinnern. Da es einfach zuviel war. Das Gehirn scheint das nicht zu speichern. Mir soll es recht sein. So habe ich weniger, worüber ich nachdenken muss.
Das passiert mir auch in anderen Situationen,  in welchen ich überreagiere. Ich kann mich danach nicht mehr erinnern. Ich weiss einfach nichts mehr. Dies ist nicht immer einfach. Besonders dann nicht, wenn ich scheinbar mein Gegenüber mit Worten verletze. Was ich manchmal von meiner Frau zu hören bekomme, schockt mich. Scheinbar bin ich dann eiskalt und extrem brutal. Dies nicht in Form von Beleidigungen, sondern einfach in der Fragestellung und auch in meinen Antworten. Meine Frau weiss aber heute, dass das wieder vorbei geht. Sie erträgt das. Nun, ich scheine Glück gehabt zu haben mit ihr. Denn jemanden zu finden, welcher das versteht, ist nicht so einfach. Aber sie tut es.
Das Problem bei all dem ist, dass ich mich nicht mehr erinnern kann. Für mich ist es schwierig zu glauben, dass ich so sein kann. Dass ich jemand anderes plötzlich bin. Aber ich muss damit leben. Leben mit dem Wissen, dass ich manchmal wirklich komisch bin. Dank meiner Frau habe ich aber gelernt, darauf zu achten. Ich entschuldige mich dann jeweils. Weil das Alles ist, was ich tun kann. Mehr kann ich nicht tun.
Überempfindlichkeit ist manchmal gut. Aber nur dann wenn ich Musik höre. Dann ist es wirklich super. Besser kann man nicht Musik hören. Das gibt ein Klangerlebnis, welches einzigartig ist. Aber leider kann ich es nicht beeinflussen, wann ich das haben will und wann nicht. Leider kann ich es nicht steuern. Aber damit muss ich leben. Und ich lerne jeden Tag wieder dazu. Ich denke, dass es das Wichtigste ist, sich und seine Fähigkeiten und Schwächen zu akzeptieren wie sie sind.

Dienstag, 16. Juli 2013

Asperger und die Ruhe

Die Welt ist LAUT und HEKTISCH. Immer und überall sind Menschen die Lärm machen. Die schwatzen und lachen. Ruhe gibt es nur zu Hause. Da dringen die Geräusche von Aussen nur schwer herein.
Gehe ich raus, so ist es immer eine Belastung, denn der Lärm ist manchmal fast unerträglich. Die vielen Geräusche sorgen auch regelmässig für Kopfschmerzen und Schwindel. Für Muggel ist es normal, und es scheint ihnen nichts auszumachen. Im Gegenteil, es scheint so, als ob sie das brauchen würden. Und doch, wollen auch sie Ruhe. Sie brauchen auch Entspannung und keinen Lärm. Jedoch frage ich mich, wieso sie dann immer so Einen machen. Für mich ist es paradox. Sie wollen Ruhe und machen Lärm. Sie wollen Frieden und machen Krieg. Sie wollen mit anderen zusammen sein und machen einen auf Ego. Für mich ist das zu komplex. Ich verstehe sie nicht. Wenn ich meine Ruhe haben will, dann achte ich bei allem was ich mache darauf, dass es keinen Lärm oder nur sehr wenig macht. Wenn ich keine anderen Menschen sehen will, bleibe ich zu hause.
Jedoch ist es so, dass ich zur Arbeit fahren muss (darf), einkaufen gehen muss oder sonst was machen darf. Ich muss also auch raus. Muss mich auch dem stellen. Nun, klar, das gehört zum Leben. Aber ich habe mir angewöhnt, dass wenn es nicht sein muss, ich es auch nicht mache. Wieso soll ich mich dem aussetzen, wenn ich nicht unbedingt muss? Wieso soll ich auch ein Teil von dem sein, was ich nicht mag? Eben, deshalb lasse ich es, wenn ich kann.
Mir macht es aber am wenigsten aus, wenn ich mit meiner Frau weggehe. Sie gibt mir die Sicherheit und Ruhe, welche ich brauche. Sie versteht auch, wenn ich mal fast durchdrehe. Sie hat dann so ihre Methoden, um mich zu beruhigen. Klar, das kommt nicht häufig vor, kann aber schon. Mit ihr macht es mir auch nichts aus, mal in eine Shopping-Center zu fahren. Mit ihr macht es mir auch nichts aus einfach durch eine Stadt zu schlendern. Wichtig ist mir nur, dass sie dabei ist. Was mich auch ablenkt, ist wenn ich mit ihr spreche. So werden die Eindrücke von Aussen nicht so schlimm. Mein Gehör ist jedoch so gut, dass ich alles viel zu laut wahrnehme. Ein Geräusch, welches für Muggel keine Bedeutung hat, ist für mich extrem laut. Wie ist es dann wenn es wirklich laut ist? Für viele nicht vorstellbar. Sie meinen immer, dass alle die Welt so wahrnehmen wie sie. Doch sie irren. Es gibt Menschen, besonders Asperger, welche Geräusche und Lichte viel krasser wahrnehmen. Wir müssen damit leben. Viele haben sich sicher damit abgefunden, dass es so ist. Da ich heute darum weiss, weiss ich auch, wie ich vieles vermeiden kann, was mich stresst. Für mich ist diese Erkenntnis sehr wichtig gewesen. Denn ich weiss auch, wie ich mich dagegen schützen kann. nicht perfekt, aber ein wenig. Das bringt schon viel.
Ruhe habe ich nur zu Hause oder bei meiner Frau. Da habe ich auch keine Kopfschmerzen oder Schwindel. Da kann ich einfach sein. Muss mich nicht konzentrieren oder aufpassen, dass ich in jemanden hinein laufe. Muss auch mit niemandem sprechen, ausser mit meiner Frau. Aber das ist kein müssen, sondern ein wollen. Sie ist die Einige bei welcher es mir nichts ausmacht, wenn ich mit ihr spreche. Denn ich kann so sein, wie ich bin. Dies ist auch eine Form von Ruhe für mich. So zu sein, wie ich bin. Denn alles andere ist wieder Lärm. Ich muss auf die Stimme achten, auf Gestiken. Muss übersetzen, was das Gegenüber will. Alles komplex und anstrengend. Alles mühsam. Aber so ist das Leben nun mal. Ich lebe ja schon seit über 38 Jahre. Aber an die Welt da draussen, habe ich mich immer noch nicht wirklich gewöhnt. Ich habe Strategien entwickelt, damit ich da zurecht komme. Mehr auch nicht.

Samstag, 13. Juli 2013

Asperger und das Zusammenleben

Die Gesellschaft geht davon aus, dass wenn zwei Menschen sich lieben und schon eine Weile zusammen sind, sie irgendwann zusammenziehen werden. Sie geht davon aus, wenn man sagt, dass man verheiratet ist, dass man zusammen wohnt. Wieso?
Nun, ich denke, dass das einfach historisch bedingt ist. Dass die Leute es nicht anders kennen. Jede Generation macht es so, wie sie es gelernt und auch beobachtet hat. Es scheint natürlich zu sein, dass MAN zusammenzieht. Dass MAN zusammen wohnt. Doch das muss nicht sein. es geht auch anders.  Ich lebe mit meiner Frau zusammen. Aber wohnen nicht zusammen. Wir haben eigene Wohnungen und wohnen nicht mal im selben Ort. Das klappt meiner Meinung nach ganz gut. So hat jedes sein eigenes kleines Reich. Jedes kann seinen Tag so gestalten wie es will. Klar, wenn wir können und die Zeit es zulässt, sehen wir uns. Aber das ist nicht jeden Tag der Fall. Besonders dann nicht, wenn wir beide am Arbeiten sind. In den Ferien ist es anders. Da sehen wir uns jeden Tag.
Es geht auch ohne, dass man zusammen wohnt. Besonders für mich als Asperger ist das die beste Form. Denn ich brauche auch meine Ruhe und meinen Freiraum. Ich muss nicht ständig jemanden um mich herum haben. Klar, bin ich sehr gerne mit meiner Frau zusammen. Klar ist jeder Moment schön. Doch wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme, will ich meine Ruhe. Auch sonst brauche ich manchmal auch Zeit für mich. Sie übrigens auch. Es ist muss, wenn man so lebt, für beide stimmen. Ich denke, so minimieren wir auch Stress in der Beziehung. Es ist auch nach so langer Zeit immer noch aufregend, wenn ich meine Frau sehe. Diese Spannung geht doch verloren, wenn man zusammenwohnt. Nun, wie lebt man zusammen, wenn man nicht zusammen wohnt? Ganz einfach. Wir leben ja im Zeitalter von Smartphones. Also klappt das so ohne Probleme. Wir können einander schreiben, chatten oder telefonieren. So haben wir gleichwohl Anteil am Leben des Anderen.
Für viele mag das ein wenig komisch zu lesen sein. Denn sie kennen diese Art nicht. Aber ich denke, es ist eine moderne Art. Das hat für mich nichts mit Egoismus zu tun. Auch nicht damit, dass man einfach nur sein Ding machen will und der Partner ist einfach so eine Art Begleitung. Nein, es ist eine Form welche für mich genau so gut ist, wie wenn jemand immer zusammen ist. Nur mit dem Unterschied, dass wir uns nicht streiten und auch nicht auf die Nerven gehen. Trennen ist jedes Mal nicht so einfach, aber es gehört einfach dazu. Wir sehen uns ja jeweils inner Kürze wieder.
Zusammenleben ist auch belastend. Besonders für Asperger. Denn immer jemanden um sich zu haben, ist stressig. Das Asperger-Syndrom verschwindet ja zu grössten Teil, wenn man alleine ist. Ist aber jemand immer um einem herum, so hat man es konstant. Also ist man immer in diesem Modus. Das wird auf die Dauer sehr anstrengend, und kann sogar zu einem Burn-Out führen.
Zusammenleben heisst für mich nicht zusammen wohnen. Das sind zwei verschiedene Begriffe die auch nicht das Selbe bedeuten. Zusammenleben heisst für mich Anteil haben am Leben des Partners. Aber nicht in Form von Kontrolle und Überwachung. Einfach mit dem Anderen Teilen was man macht oder wo man ist. Wenn nicht, ist es auch in Ordnung. Man braucht auch seine Freiheiten.
Zusammen wohnen ist für mich keine Option. Es ist mehr eine Belastung. Es bedeutet eine enormen Organisationsaufwand. Es bedeutet das sich sehr genau auf das Andere abstimmen muss. Das man viel mehr Rücksicht nehmen muss. Es bedeutet auch Stress. Für mich gibt es mehr negative als positive Aspekte. Daher haben wir uns entschieden, das wir nicht zusammen wohnen. Es geht so ganz gut. Wir haben keine Probleme damit. Es ist alles nur eine Frage der Einstellung. Wollen es beide so, so finden sie auch eine Weg, der für beide stimmt.
Auch ist es für einen Muggel auf die Dauer sehr anstrengend immer um einen Asperger herum zu sein. Ich denke, sogar anstrengender als umgekehrt. Dies für dann sicher auch zu Spannungen und Stress. So mit sind beide irgendwann in einer Art Dauerstress. Das ist für die Beziehung auf Dauer nicht förderlich. Im Gegenteil.
Ergo müssen beiden die Form finden, welche für beide am besten ist. Wichtig ist, aber, dass man darüber spricht. Dass es diskutiert wird. Nur so lernen beide Seiten voneinander. Können auf das andere eingehen. Nur so gibt es nicht Unausgesprochenes. Nur so stimmt es dann für beide.

Mittwoch, 10. Juli 2013

Asperger und der Emotionsfilter

Die Wahrnehmung von anderen Menschen ist so eine Sache für sich. Nicht immer sind die Absichten klar erkennbar. Nicht immer handeln wir wie erwartet wird. Bei den Muggel geschieht sehr vieles automatisch. Sie müssen nicht denken, sondern handeln einfach intuitiv. Sie erkennen sehr viele der Emotionen des Gegenüber. Sie erkennen wie es dieser Person geht. Nicht immer perfekt, aber sie erkennen doch, das etwas super ist, oder aber nicht stimmt.
Ich erkenne das nicht. Ich besitze so eine Art Emotionsfilter. Dieser ist so stark, dass ich nahezu Nichts erkenne. Das ist für das Gegenüber nicht immer einfach. Denn es geht davon aus, dass ich es erkenne, und auch frage. Mir wurde dieser Filter schon viele Male zum Verhängnis. Schon viele Male habe ich, so denke ich, meine Stelle verloren, weil ich Emotionen nicht erkannte. Nicht erkannte, was die Absichten des Anderen waren. Nicht erkannte, was wirklich abläuft. Ich nehme nur die Information auf mehr nicht. Dazu kommt, dass ich Gesichter nicht sehe. Wie kann ich da Emotionen sehen? Wie kann ich überhaupt etwas sehen?, wenn ich nichts sehe?
Vor Jahren verliess mich meine damalige Partnerin. Dies nach fast 11(!) Jahren. Sie war von einem Tag auf den anderen weg. Sie sagte mir nichts. Sie wurde abgeholt, und das wars. Ich wusste nicht, was Sache ist. Heute weiss ich, dass sie es mir angedeutet hatte. Dass sie es mir gesagt hatte. Doch damals erkannte ich es nicht. Ich war bild. Damit muss ich leben. Wieso sie genau ging, weiss ich bis heute nicht. Ich weiss nicht einmal, was der Auslöser war. Wir lebten zusammen. Wir machten alles zusammen. Und doch war da etwas, was für sie zuviel war. Zuviel, um mit mir weiterzuleben. Das ETWAS, werde ich nie herausfinden. Damit habe ich aber gelernt umzugehen. Wie auch immer.
Heute versuche ich diesen Fehler zu vermeiden. Ich bespreche mit meiner Frau alles, und ich sehe sie. Ich sehe ihr Gesicht. Nun, würde sie nicht immer ihre Emotionen so deutlich zeigen, so würde ich sie auch nicht sehen. Doch sie weiss darum, und deshalb macht sie es. Bei ihr erkenne ich zwar nicht, was genau gut oder schlecht ist, aber ich erkenne, ob alles ok ist oder eben nicht. Immerhin. Für mich ist das ein kleiner Erfolg. Ich versuche das Erlebte zu vermeiden, indem ich mich mehr konzentriere, wenn ich mit meiner Frau zusammen bin. Ich will nicht nochmals so eine Trennung erleben.
Der Emotionsfilter hat aber auch so seine Vorteile. Ich kann mir egal was für Filme anschauen. Es macht mir nichts aus. Gut, Liebesfilme schaue auch nicht, da ich zuviel nicht sehe und erkenne. Aber so Filme Wie SAW oder ähnliches, machen mir nichts aus. Es geht dabei nicht darum, dass ich mich daran ergötze wie andere Menschen am verbluten sind oder gequält werden. Nein, ich sehe sie mir einfach an. Auch Actionfilme oder dergleichen. Hauptsache keine Gefühlsdusselei. Damit kann ich nichts anfangen. Da ich sie nicht sehe. Also lasse ich es. Mit ist eine gute Geschichte mit Action lieber, als eine tiefgründige Geschichte mit viel Liebe und Emotionen. Dies mag für Muggel gut sein, für mich nicht. Ich würde sie eh nicht verstehen.
Im Alltag habe ich gelernt, dass ich vieles nicht erkenne. Das ist auch der Grund, wieso ich die Menschen meide, wenn immer ich kann. Das liest sich jetzt einsam. Aber ist es nicht. Ich bin mit meinem Leben zufrieden. Ich habe eine wunderbare Frau, eine gute Arbeitsstelle. Was will ich mehr? Vieles was mich früher belastet hatte, habe ich weggelassen. Mache es nicht mehr. Das ist meine Weg, denn ich gehe. Lieber weniger, dafür das Richtige, als Vieles, und das Falsche. Seither habe ich nicht mehr so viel Stress und kann mich auch erholen, wenn ich zuhause bin. Das ging früher nicht. Heute kein Problem.
Auch die Zeit mit meiner Frau kann ich geniessen. Wir unternehmen Sachen, schauen uns Filme an, oder schwatzen. Alles im vernünftigen Rahmen. Nicht extrem. So macht es mir nichts aus.
Emotionsfilter sind ein Fluch und ein Segen. Sie ermöglichen mir dass ich mich auf das konzentrieren kann, was ich tun muss, aber sie nehmen mir einen wichtigen Teil der Wahrnehmung. Ich musste das akzeptieren. Musste lernen damit zu leben. Es war nicht einfach. Doch mit den Jahren ging es. Das Wichtigste ist aber, das man sich selber akzeptiert. Das man sich so akzeptiert, wie man ist. Und das das gut ist. Was andere denken, ist deren Problem. Ich für mich, bin so, wie ich bin, und lasse mich auch nicht ändern. Sonst hätte ich ja Schauspieler werden können.

Dienstag, 9. Juli 2013

Asperger und das Auftreten

Immer wieder treten Menschen mit anderen Menschen in Kontakt. Sei es per EMail, telefonisch oder persönlich. Dabei spielt es auch eine Rolle, ob dies privat oder geschäftlich ist. Privat ist man eher locker und ungezwungen, geschäftlich hingegen nicht. Da hat man eine Rolle zu spielen. Die Rolle entspricht im Normalfall der Funktion.
Muggel haben keine Probleme damit, sich zu verstellen. Sie übernehmen einfach die Rolle, welche sie müssen. Das es auch sie manchmal stresst, ist mir auch klar. Jedoch fügen sie sich. Besonders dann, wenn sie jemanden persönlich treffen. Dies Rolle spielen sie besonders im Berufsleben. Sie erwarten aber auch, dass sich das Gegenüber so verhält wie sie es erwarten. Es ist also mehr ein Theater. Zumindest für mich. Ich glaube aber, dass es für Muggel das nicht ist. Sie brauchen das. Sie brauchen auch die Anerkennung. Sie wollen, dass sie als das erkannt werden, was sie meinen, dass sie es sind.
Asperger hingegen, sie nicht. Sie sind so, wie sie sind. Ihre Sprache ist direkt, sie haben keinen oder nur wenig Blickkontakt. Sie halten sich nicht an die Regeln. Wobei die Regelen, ja nicht Gesetzt sind. Sie sind nirgends aufgeschrieben. Es sind die Konventionen. Es ist das, was "man einfach kann und weiss". Nun, wir sind eben nicht "man". Wir sind wir.
Es passiert mir auch immer wieder, das ich feststellen, dass ich mich "daneben" benehme. Fragen stelle, die nicht gestellt werden sollen. Antworten geben, die so nicht gegeben werden sollen. Doch, mir ist das egal. Wieso muss ich mich verstellen? Wieso muss ich so sein, wie die Muggel? Das geht nicht. Ich haben eine Behinderung mit der ich leben muss. Ich habe viel versucht und ausprobiert, damit ich mich wie die Muggel geben kann. Doch ich muss zugeben, dass ich gescheitert bin. Ich kann es nicht. Dies war nicht so einfach zu akzeptieren. Dies war hart. Heute jedoch habe ich gelernt damit zu leben. Damit umzugehen.
Gut arbeite ich an einem Ort, wo genau solche Sachen nicht stören. Die Muggel dort sind Profis. Sie verstehen wirklich was von Autismus. Sie machen keine Szene wenn wir mal "komisch" sind. Sie fragen eher gezielt nach. Oder diskutieren so lange, bis sie herausgefunden haben, was los ist oder, was wir wollen. Sie verstehen ihren Job. Sie erklären mir auch, was mal wieder komisch oder manchmal sogar lustig war. So lerne ich. Nicht, dass ich es danach verhindern kann, mal wieder in "Fettnäpfchen" zu treten. Aber immerhin wird es mir jetzt schneller bewusst. Manchmal entschuldige ich mich dann. Das Hilft immer. Mehr kann ich nicht tun. Mehr will ich auch nicht mehr tun. Alles andere wäre für mich viel zu anstrengend. Ich würde mich dann nur noch mit dem Muggel-Sein beschäftigen anstelle mit meinem Job.
Asperger treten so auf wie sie sind. Das wirkt auf Nichtwissende arrogant. Wobei ich anmerken muss, ich weiss nicht was Arroganz ist. Ich erkenne diese nicht. Aber mir wurde das so gesagt. Wie auch immer. Nicht nur arrogant, sondern ach besserwisserisch. Wenn jemand einen Fehler macht, oder die Information nicht korrekt ist, so korrigiere ich diese Person sofort. Automatisch. Das wird im Normalfall nicht toleriert. Menschen mögen das nicht. Mir egal. Ich mache es aus einem Reflex heraus. Wenn ich einen Fehler mache, kann man mich auch korrigieren. Ich habe kein Problem damit. Wenn ich kein Problem damit habe, wieso die anderen? Nun, das würde die Empathie sein. Empathie im Sinne, dass es mir unangenehm sein muss, also auch dem anderen. Doch mir ist es ja nicht unangenehm. Ich weiss nicht mal, was das ist. Also bin ich so, wie ich bin.
Zum Auftreten gehört aber nicht nur das Sprechen und die Körpersprache, sondern auch die Kleidung. Das ist für Muggel extrem wichtig. Sie geben viel auf Kleidung. Wieso auch immer. Ich für mich kleide mich immer modisch. Aber nicht, wegen der anderen, sondern wegen mir. Ich mag coole Kleidung. Ich mag es, gut angezogen zu sein. Was die Anderen denken, ist mir egal. Ich mache es für mich, und nicht für sie. Muggel hingegen ziehen sich vor allem für die anderen an. Sie ziehen sich ihrer Funktion gemäss an. Sie haben je nach Arbeitgeber auch einen Dresscode. Nun, dagegen kann man dann nichts machen. Aber der Dresscode zeigt sehr schön, wie die Muggel denken. "Kleider machen Leute" so der altbekannte Spruch. Nun, für mich ist das falsch. Es ist die Erfahrung und das Wissen was einen Menschen ausmacht, aber sicher nicht die Kleidung. Sie dient in erster Linie nur dazu den Körper zu bedenken. Mehr auch nicht.
Zum Auftreten gehört sehr viel Kommunikation. Besonders die Non-Verbale. Sie ist für Asperger jedoch fast nicht oder gar nicht zu entschlüsseln. Das macht es nicht einfacher. Daher sind sicher viele Asperger nicht in einer Position, welche sehr viel Menschenkontakt erfordert. Sie sind eher die stillen Arbeiter und Denker. So hat aber jeder seine Daseinsberechtigung. Es braucht jeden. Egal ob Muggel oder Asperger. Alle sind wichtig. Man muss nur wissen wo seine Stärken und Schwächen liegen.

Samstag, 6. Juli 2013

Asperger und das Leben mit Liebe

Die Liebe gehört zum Leben. Sie gehört zum Menschen. Sie gehört zu unserem Wesen. Wir brauchen die Liebe, damit wir dem Leben einen Sinn geben können. Damit wir merken, dass wir sind. Damit wir uns nicht sinnlos vorkommen. Dies ist jetzt idealistisch gewesen. Die Liebe ist leider so selten erlebbar. Sie ist im Normalfall im auch ein Kompromiss den zwei Menschen eingehen. Sie müssen sich neu organisieren. Sie müssen sich ein Stück weit dem anderen anpassen. Denn Liebe bedeutet nicht, dass man Macht über den anderen hat. Liebe bedeutet, denn anderen so zu akzeptieren, wie er ist.
Auch Asperger können und wollen lieben. Sie sind genau so Menschen die Liebe brauchen, wie alle anderen auch. Sie haben auch ihre Wünsche und Träume. Doch in der Realität klappt es leider nur selten mit der Liebe. Dies hängt sich mit unserer Art zusammen. Es ist nicht einfach, jemanden zu finden, der einem so liebt, wie man ist. Manchmal gelingt das. Doch die Beziehung wird nicht von Dauer sein. Viellicht einpaar Monate oder ein Jahr, das wars. Irgendwann werden wir dem Partner zuviel. Zu anstrengend. Da braucht es doch echte wahre Liebe, das dies nicht passiert.
Ich war fast 11 Jahre mit jemandem zusammen. Wir haben zusammen gelebt, alles zusammen gemacht. Dann kam das mit der Diagnose. Und aus und vorbei. Das wars. Ich waf wieder alleine. Also musste ich mich wieder neu orientieren. Ich gab mir dafür einige Monate, bis ich mich wieder auf die Suche nach jemandem Neus machte.
Dieser jemand, ist heute meine Frau. Sie liebt mich so, wie ich bin. Wir haben aber eine Sache weggelassen, welche ich denke, ist der entscheidende Faktor. Wir wohnen NICHT zusammen. Wie haben immer noch unsere eigenen Wohnung, und somit auch noch einen Teil unsere Freiheit. Dies ist der Weg, welcher wir gehen. Meine Frau kümmert das Asperger-Syndrom nicht. Sie liebt mich so, wie ich bin. Dies ist für mich immer noch ein Wunder. Ein Wunder, dass nicht beschrieben werden kann.
Das Leben mit Asperger und der Liebe ist so eine Sache. Auf der einen Seite wünschen sich viel, nicht nur Asperger, einen Partner. Auf der anderen Seite, wollen sie ihr Ding durchziehen. Beides geht nicht. Oder nur im begrenzten Mass. Immer ist Liebe auch Arbeit. Sehr harte Arbeit. Sind die Anfangswochen oder Monate durch, beginnt die Realität. Der Altag holt einem ein. Beide Arbeiten. Beide haben eine Vergangenheit. Doch beide haben was sehr Wichtiges. Die Zukunft. Sie ist es, welche zählt. Sie ist es, welche einem die Kraft gibt, weiter zu machen. Weiter zu lieben. Das Geheimnis ist, dass man miteinander spricht. Dazu gehören nicht nur Negative Sachen, sonder vor allem Positive. Diese sind es, welche eine Beziehung am Leben halten. Denn immer nur das Negative, das zerstört. So kommt, sich das andere mit der Zeit nur noch schlecht vor.
Asperger haben aber einen entscheidenden Nachteil. Sie geben sehr wenig oder gar nichts. Das ist es, was die Beziehungen mit der Zeit zerstört. Das Andere will auch was kriegen. Nicht immer nur geben. Asperger geben schon, aber die Muggel wollen nicht das man z.B. den Haushalt macht, oder einkauft. Das ist nett, aber hat mit Liebe nichts zutun. So die Muggel. Sie wissen meist nicht, dass das unsere Art ist, die Liebe zu zeigen. Muggel wollen Komplimente, ist wollen berührt werden. Sie wollen geliebt werden.
ich selber mag Berührungen überhaupt nicht. Das ist etwas sehr komisches, da ich die Umgebung nicht wahrnehmen kann. Die Ausnahme ist meine Frau. Sie darf und soll auch. Was sie auch macht. Sie nimmt keien Rücksicht. Wieso auch? Sie ist meine Frau. Ich sehe nur mit viel Mühe Gesichter, sehe keine Augen. Doch bei ihr sehe ich die Augen und auch ihr Gesicht. Wieso? Keine Ahnung. Vielleicht weil ich sie wirklich liebe.
Muggel wollen dass man ihnen in die Augen schaut. Wieso weiss ich nicht. Aber es ist scheinbar so. Als ich meine Frau das erste Mal getroffen habe (damals war sie einfach ein Date), habe ich mir vorgenommen, dass ich ihr immer mal wieder in die Augen schaue. Nun, es hat funktioniert. Gut, es war sicher nicht nur der Augenkontakt. Aber für mich war das DIE Herausforderung. Heute ist es für mich normal, wenn ich mit ihr zusammen bin.
Asperger können mit der Liebe leben. sie können genau so Beziehungen haben, wie die Muggel. Jedoch mussen sie dem Partner klarmachen, wie sie funktionieren. Das ist nicht immer einfach. Doch durch viele Gespräche wird es klappen. Auch sollte man sich nicht vom Gedanken leiten lassen, was die Gesellschaft für Richtig hält. Wichtig ist, was man selber für Richtig hält. Was für die Beziehung wichtig ist.

Mittwoch, 3. Juli 2013

Asperger und das Soziale

Menschen brauchen andere Menschen. Sie können nicht alleine sein. Dies wird besonders in Gefängnissen deutlich. Da ist die Höchststrafe die Isolationshaft. Dieses Beispiel mag krass sein, zeigt aber sehr schön, wie Menschen funktionieren.
Immer wieder wurde gesagt und geschrieben, dass es Dank dem PC mehr Home-Office Arbeit geben würde. Jedoch hat sich gezeigt, dass die Menschen das nicht wollen. Sie wollen einen Arbeitsplatz. Wobei dieser weniger wichtig ist, als der Kontakt zu anderen Menschen. Sie müssen sich austauschen. Sie müssen sich mit anderen messen können. Sie müssen das Gefühl haben, dazu zu gehören. Dies alles ist für Menschen wichtig. Besonders für die Muggels. Sie wollen es nicht so. Es ist ihre Natur.
Aber was ist mit uns Asperger? Sind wir die Einzelgänger? Die die keinen Kontakt zu anderen wollen? Nun, es ist wie mit Vielem. Es gibt keine abschliessende oder definitive Antwort.
Ich kann es nur aus meiner Sicht sehen. Für mich ist sozialer Kontakt nicht so sehr wichtig. Klar, spreche ich gerne und auch manchmal viel zu viel. Klar tausche ich mich gerne mit anderen aus. Doch für mich ist das alles sehr anstrengend. Daher bevorzuge ich die eher das Alleinesein. Mir macht es nichts aus, mal alleine zu sein. Ich war in meinem Leben schon viel Monate, ja fast Jahre alleine. Für mich war das nicht schwierig. Ich hatte so meine Ruhe, und konnte mein neues Leben vorbereiten.
Jedoch ist es auf der anderen Seite auch so, dass ich nicht nur alleine sein will. Ich habe Dank meiner Frau jemanden gefunden, welcher mich nicht anstrengt. Das ist gar nicht so einfach. Ich kann mit meiner Frau zusammen sein, ohne, dass sie mich stresst. Für mich ist das ein Wunder. Denn ich habe noch nie jemanden getroffen, welcher mich nicht anstrengt. Ausser meine Frau. Dies nicht, weil sie meine Frau ist, sondern weil sie genau zu mir passt. Dies hat mit ihrem Wesen als Menschen zu tun, nicht damit, dass wir verheiratet sind.
Auch erlebe ich immer wieder, das auch Asperger sozialen Kontakt wollen. Sie wollen sich austauschen. Sie wollen das Gefühl haben, dass sie gebraucht werden, dass das was sie machen, wichtig ist. Sie brauchen die Bestätigung. Sie brauchen das Lob. Es ist nicht anderes als bei den Muggels. Nur mit dem Unterschied, dass sich sehr wenige Asperger kenne, die so sind. Die Meisten nicht. Für sie ist das Soziale nicht so wichtig. Es gehört vielmehr einfach dazu. Ist mehr ein notwendiges Übel.
Bei uns haben die Asperger auch die Chance, das sie so sein können, wie sie sind. Wollen sie nicht viel Kontakt, so ist es recht. Wollen sie viel Kontakt, so schauen wir, dass sie diesen kriegen. Wichtig ist, dass sie sich ernst genommen vorkommen. Dass sie merken, dass wir sie als Menschen betrachten, und nicht einfach als Mitarbeiter oder Klienten. In einer normalen Firma ist viel Sprechen nicht angesagt. Da geht es mehr um die Arbeit. Was auch logisch ist. Bei uns geht es darum, dass sie lernen zu arbeiten, aber auch ihre sozialen Fähigkeiten verbessern können. Dass sie ihre SoftSkills verbessern können. Darauf achten Personalchefs besonders. Sie wollen wisse, ob jemand in das Team passt. Da geht es nicht um Diplome. Die werden vorausgesetzt.
Muggels brauchen den sozialen Kontakt sicher mehr als wier Asperger. Jedoch brauchen auch wir ihn. Das Problem, ist aber meistens, dass es viel mehr Muggels als Asperger gibt. Daher ist es für uns nicht immer eifach, zu kommunizieren. Denn die meisten Muggels verstehen uns nicht und wir sie nicht. Wir sprechen die selbe Sprache und doch eine andere.