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Mittwoch, 15. Mai 2013

Asperger und Entscheidungen

Jeden Tag muss ich mich zwischen vielen Dingen entscheiden. Will ich das zum Mittag essen, diesen Getränk kaufen oder doch diesen Film sehen. Egal, es ist ein täglicher Kampf immer Entscheidungen fällen zu müssen. 
Daher habe ich mir angewöhnt, dass ich vieles standardisiert habe. Ich kaufe am Mittag immer das Gleiche im Supermarkt ein. Jeden Tag. So muss ich mich nicht entscheiden. Auch schaue ich immer die selben Sender. Wenn mir das Programm nicht passt. Pech. Dann habe ich immer noch Filme auf der HD zum schauen. Auch mit den Kleider halte ich es so. Ich ziehe fast immer das Selbe an. Wieso soll ich mich jeden Tag damit beschäftigen, was ich anziehen soll? Das mache ich nur, wenn ich meine Frau treffe. Sonst nicht. 
Entscheidungen sind für mich lästig. Besonders schwierig wird es dann, wenn ich vor die Wahl gestellt werde. Also mit der Frage:"Willst du das oder das oder doch das oder das...". Damit kann ich nichts anfangen. Ich kann mich dann echt nicht entscheiden. Weiss nicht was ich nehmen soll. Habe ich aber alle Produkte oder was auch immer vor mir, ohne das eine Frage gestellt wird, so ist es ein Leichtes mich zu entscheiden. Wieso das so ist, weiss ich auch nicht. Es ist einfach so. 
Entscheidungen sind immer etwas persönliches. Manchmal weiss man auch nicht, wieso man sich so oder so entscheidet. Ich für mich überlege mir immer genau, wieso ich mich wie und wofür entscheide. Mir ist es wichtig, dass ich weiss wieso und wofür. Das gilt für banale Dinge wie Waschmittel oder Seife genau so, wie für ein Handy oder einen PC. Es spielt keine Rolle. Wichtig ist mir jedoch, dass ich mit der Entscheidung mir gegenüber einverstanden bin.
Asperger kämpfen immer wieder damit. Ich erlebe das selber jeden Tag. Es kann vorkommen, dass ich voll blockiert bin. Also nicht mehr weiss, was ich machen und tun soll. Einfach, weil ich zu viele Parameter habe, die ich zu entscheiden habe. Die Menge ist dabei auch ein grosses Problem. Es dürfen nicht zu viele Variabeln ein. Zu viele Dinge, welche ich zur gleichen Zeit entscheiden muss. Wie hoch die Zahl genau sein soll, das weiss ich nicht. Es hängt von der Sache und den Objekten ab. 
Ich schreibe mir auch immer einen Einkaufszettel. Das was darauf steht, kaufe ich ein. Was nicht darauf steht, nicht. Punkt. so vermeide ich, dass ich mich nicht im Laden entscheiden muss, ob ich das oder das oder jenes Aktions-Produkt auch noch kaufen soll. Das reduziert mir den Stress und ich bin so auch nicht so lange im Laden. Je schneller ich raus bin, desto besser. Ich gehe auch immer in den gleichen Laden, kaufe mehr oder weniger immer die gleichen Dinge ein. Jede Woche. 
Mit all diesen Massnahmen, habe ich mir meinen persönlichen Entscheidungsstress stark reduziert. Seither kann ich viel entspannter leben, und dieses auch mal geniessen. Die so gewonnene Freiheit, kann ich dafür verwenden, mit meiner Frau etwas zu unternehmen. So habe ich genügend Freiraum im Kopf, dass ich auch mal flexibel auf etwas reagieren kann. 
Entscheidungen fällen ist nicht immer einfach. Doch ich habe gelernt, dass ich mich ein wenige selber entlasten kann. Auf Arbeit habe ich schon genung Dinge, welche ich entscheiden muss, da muss ich es mir im Privaten nicht auch noch künstlich schwer machen. 

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