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Donnerstag, 25. April 2013

Asperger und keine Aufgabe

Aufgaben gehören zum Leben dazu. Immer gibt es irgend etwas, was erledigt werden muss oder sollte. Wir alle haben solche Dinge zu tun. Sei es Einkaufen, oder Rechnungen bezahlen. Oder ganz einfach arbeiten zu gehen. Auch das kann eine Aufgabe sein. Wo bei es nicht reicht, einfach anwesend zu sein. Das Problem, welches viele Asperger meiner Erfahrung nach haben, ist, dass wenn sie keine Aufgaben mehr haben, sich nicht bemerkbar machen. Sie warten dann einfach, bis sie angesprochen werden. Von sich auch reagieren sie nicht. Sie sehen nicht, dass es immer etwas zu erledigen gibt.
Nun, ich selbst, habe mich früher auch immer gefragt, wieso alles arbeiten, ausser ich. Ich sah die Arbeit auch nie, oder selten. Auch ich machte mich nicht bemerkbar, sondern ging einfach davon aus, dass mir schon gesagt wird, was ich zu tun habe. Das war ein Irrtum.
Heute erlebe ich es von der anderen Seite. Ich verteile die Aufgaben. Jedoch habe ich den Vorteil, dass ich auch weiss, wie fragen und reagieren muss, wenn jemand einfach nur noch dasitzt. ich erkenne sofort, das diese Person nichts mehr zu tun hat, und kann ihr neue Aufgaben geben. Das klappt bis jetzt ohne Probleme.
Jedoch erlebe ich auch, dass einige nicht erkennen, dass die Aufgaben nicht eine Schikane sind, sondern einen Sinn ergeben, welchen sich für sie nicht immer erschliesst. Asperger können auch Aufgaben bewältigen, welche sie nicht so sehr interessieren. Wenn sie erkannt haben, das arbeiten nicht gleich Freizeit haben ist. Sie erledigen dann die Arbeiten ohne grosse Probleme. Jedoch gibt es auch Asperger, welche lieber keine Aufgaben haben, und sich lieber mit den eigenen Dingen beschäftigen. Sie setzten alles daran, dass der Abgabetermin immer und immer wieder verzögert wird. Dies ist dann jeweils sehr zu Ungunsten dieser Person. Termine sind plus minus einzuhalten. Einfach nur machen zu können, was man Lust hat, ist nicht der Sinn der Arbeit. Es geht vielmehr darum, dass man zusammen ein Ziel erreicht, welches man alleine nur schwer erreichen könnte.
Asperger haben aber genau damit Probleme. Sie sind mehr die Einzelkämpfer. Ich erlebe das bei mir selber. Denn ich arbeite auch lieber alleine, als in einem Team. Team schon, aber nur für die Sitzungen. Danach bin ich lieber wieder alleine mit meinen Projekten beschäftigt. Dies ist es, was auch die Asperger wollen. Teamarbeit liegt ihnen nicht so sehr. Jedoch sind sie immer gleich begeistert, wenn sie etwas Neues zum erledigen kriegen. Doch bei den kleinsten Schwierigkeiten geben sie auf, oder wollen etwas anderes machen. Lieber also keinen Aufgabe, als eine die einem nicht gefällt. Das ist manchmal mein Eindruck. Dabei geht es ja wie geschrieben, nicht umgefallen, sondern einfach nur um Arbeit. Mehr nicht.
Was tun, wenn man keine Aufgabe hat? Nun, viele beginnen gamen. Sie zocken den ganzen Tag. Merken gar nicht, dass die einen Tag verzockt haben. Am Abend finden sie kreative Ausreden, wieso sie noch nicht so weit sind, wie sie sein sollten. Nun, es ist deren Zeit.
Aufgaben sind für mich auch eine Bereicherung. Denn sie bringen mich weiter. Auch finde ich, ist es toll, wenn ich wieder was erreicht oder geschafft habe, was nicht nur ich sondern auch andere gebrauchen können. Nur für mich arbeiten, finde ich persönlich nicht super. ich erledige gerne Projekte und Aufträge für andere. Es ist für mich nicht nur ein Job, sondern mehr eine Art Lebensaufgabe. ich weiss wieso ich meine Arbeit mache. Dies ist es, was vielen fehlt. Sie wissen nicht wozu und wieso.
Hat man aber diese Fragen für sich beantwortet, gibt es immer etwas tu tun. Egal ob zu hause oder auf Arbeit.

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