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Mittwoch, 27. Februar 2013

Asperger und Alle sind gleich

In der Theorie sind Asperger Asperger. Es gibt nicht grosse Unterschiede. Doch in der Praxis sieht es ganz anders aus. Ich arbeite mit vielen Asperger zusammen. Sie alle sind verschieden. Jeder hat seine eigene Persönlichkeit, Vorlieben und Eigenheiten. Sowie alle anderen Menschen auch. Jeder Mensch ist anderes alls alle Anderen. Wieso sollen also Asperger das auch nicht sein?
Dies hat sicher damit zutun, dass wir eine Bezeichnung für unsere Art erhalten haben. Asperger eben. Also ein Name eine Eigenschaft. So einfach ist es ja nun dann doch nicht. Wie ich in der Einleitung geschrieben habe, sind wir alle verschieden. Jedoch gibt es Gemeinsamkeiten. Diese sind sicher die Sache mit der Kommunikation und der Empathie. Jedoch sind auch da nicht alle gleich. Einige Kommunizieren ohne Probleme, Andere jedoch sprechen nur wenn sie müssen. Aber alle ist gemeinsam, dass sie anderes kommunizieren, als NT's. Das fällt mir immer wieder auf, wenn ich mit ihnen spreche. Für mich ist es viel einfach, mich mit anderen Asperger zu unterhalten, als mit NT's.
Auch das sich in eine andere Person versetzen, geht nicht. Alle sind einfach für sich. Aufträge werden so ausgeführt, wie sie wollen. Dies ist aber besonders bei Oberflächen von Software nicht so gut. Denn die Programme müssen ja von Anderen bedient und genutzt werden. Das sich vorzustellen, geht bei vielen fast nicht. Nur mit viel erklären und reden, kriege ich jeweils, was ich will. Da ich für die Entwicklung der Software verantwortlich bin. Ich selber musste das auch mühsam erlernen. Da ich aber einige Zeit in der Softwareentwicklung als Programmier gearbeitet habe, weiss ich heute, wie die Oberflächen beschaffen sein müssen. Aber ich kann mich auch nicht in andere versetzten. Ich gehe nur von meiner Erfahrung aus.
Sind Asperger unter sich, so fällt das Asperger-Syndrom nicht mehr auf. Jeder ist so wie er ist. Alles kein Problem. Kommt jedoch ein NT hinzu, verändert sich so vieles. Einige stehen auf und gehen. Andere beschäftigen sich mit dem Handy. Sie ziehen sich zurück. Das ist typisch Asperger. Ich selber  erlebe das bei mir auch manchmal. Sind zu viele Menschen in einem Raum, gehe ich raus, wenn ich kann.
Asperger sind nur in der Theorie gleich. Diejenigen, welche mit ihnen arbeiten oder täglich zutun haben, wissen, dass das alles nicht stimmt. Jeder hat auch seine eigenen Freuden und Sorgen. Sein ganz eigenes Leben eben. Ich denke, dass wir nicht danach beurteilt werden sollen, das wir Asperger sind. Ich sehe das anders. Wir sind:
1. Menschen
2. Mann oder Frau
3. Asperger
Wir wollen als Menschen mit unsere Stärken und Schwächen wahrgenommen werden und nicht einfach als die Autisten-Genies die alles können. Wir wollen genau so unseren Lebensunterhalt selber verdienen und unsere Träume verwirklichen. Dies muss ich immer Mal wieder erwähnen. Denn wir sind nicht anderes als die anderen, nur eben anders.

Montag, 25. Februar 2013

Asperger und die Gefühle

Jeder Mensch hat Gefühle. So die Lehren der Psychologie. Doch wie sieht die Wirklichkeit aus?
Wie es Andere haben, weiss ich nicht, nur wie ich es selber erlebe, das weiss ich. Ich höre viele Male den Satz : "Ich habe das Gefühl....". Damit kann ich nichts anfangen. Ich frage mich dann, was gemeint ist. Oder ist es nur ein Spruch? Ich denke nicht.
Jahrelang, ging ich davon aus, dass alle Menschen so sind wie ich. Nun, das war ein riesen Irrtum. Denn ich bin nicht so wie die Anderen. Meine Gefühlswelt scheint sehr klein zu sein. Anhand einer Liste, musste ich einmal raussuchen, welche ich wirklich kenne. Nun, es waren sehr wenige. Und selbst bei denen, welche ich kenne, ist es so, dass ich mir nicht sicher bin, sie zu empfinden. Im Grunde genommen, empfinde ich fast nichts. Das macht mich gegen Aussen manchmal wie gefühlskalt. Die Anderen merken das sofort. Keine Ahnung wie. Aber sie merken es.
Heute wundere ich mich nicht mehr darüber. Ich weiss ja wieso. Ich kann es nicht, ich kenne es nicht.
Empfinden kann ich nur Gefühle wie, Freude, Liebe, Trauer, Wut. Diese vier bestimmen mein Leben. Es sind absolute Grundemotionen. Diese hat jeder Mensch. Menschen haben im Normalfall viel mehr. Und dann erst noch Mischungen aus all denen. Das macht die Sache nicht einfacher. Weder für mich noch für sie. Die Anderen werden von ihren Gefühlen geleitet. Sie vertrauen auf sie. Auch wenn sie nicht immer stimmen, so verlassen sie sich doch auf sie. NT's kennen es nicht anders.
Ich verlasse mich auf meinen Verstand. Er ist der Ersatz für die Gefühle. Ich muss also mehr denken, als das ich empfinde. Für mich ist das nicht schlimm. Ich kenne es ja nicht anders. Seit meiner Geburt lebe ich damit. Doch ich habe herausgefunden, dass ich dadurch manchmal echt komisch auf die Anderen wirke. Sie verstehen mich nicht. Brutal, ist ein Wort, welches ich manchmal höre. Dies ist die Wirkung, welche ich bei Anderen bewirken kann. Brutal. Nun, das ist mein Verstand. Er kennt keine Emotionen. Er kennt nichts. Nur die pure Lösung und den Weg nach Vorne. Das wirkt halt brutal. Da meine Sätze keine "Verpackung" haben. Sie sind direkt. Das macht mich aber nicht zu einem Menschen, welcher sich für nichts interessiert. Ich kann es nur nicht zeigen, oder ausdrücken.
Manchmal leide ich auch ein wenig darunter. Denn ich weiss genau, was es braucht, kann es aber nicht so rüberbringen. Dann muss ich meine Sätze wieder mühsam erklären. Aber es geht nicht anders. Schliesslich kann ich mich auch nicht von Grunde auf ändern. Und, ich will auch nicht. Sonst bin ich nicht mehr ich.
Zum Glück arbeite ich an einem Ort, wo solche Sachen normal sind. Die NT's bei uns, sind alle sehr gut ausgebildet. Sie können damit umgehen und stellen die richtigen Fragen, um die Antwort zu bekommen, welche sie wollen. Das hilft mir immer sehr. Denn so werde ich verstanden, und muss nicht immer alles x-Mal erklären. Auch meine Frau kann in der Zwischenzeit damit umgehen. Sie stellt dann einfach auch die richtigen Fragen, oder sagt irgendwas, was mich in die richtige Richtung bringt. Jemand, welcher mich aber nicht kennt, der hat verloren. Denn er weiss nicht, was das soll. Ich habe dann auch nicht den Nerv, immer alles zu erklären. Häufig passt so was eh nicht.
Gefühle sind sicher etwas Tolles, aber sie können sicher auch nerven. Schaue ich mir all die Probleme der Welt an, so sind sicher viele Aufgrund von Gefühlen entstanden. Dazu gehören sicher, Eifersucht, Neid, Hass. Solche negativen Gefühle. Sie leiten die Menschen in die falsche Richtung. Sie befähigen sie, Dinge zu tun, welche sie nicht tun würden, hätten sie diese Gefühle nicht. Manchmal so scheint es mir, ist weniger doch mehr.
Gut, wenn ich einen Film anschaue, so sehe ich keine Emotionen in den Figuren. Es geht mir also scheinbar sehr viel an Information verloren. Doch mich stört das nicht. Denn, wie geschrieben, ich kenne es nicht anders. Das kann auch ein Grund sein, wieso ich am liebsten Action-Filme habe. Emotionen spielen in solchen Filmen nicht so eine Rolle.
Gefühle sind wichtig, aber für mich nicht so bedeutend, wie für Andere, da ich fast keine kenne. Ich denke, dass jeder Mensch so wie er ist, richtig ist. Wir sollten uns nicht immer von Normen leiten lassen. Jeder entspricht genau dem, was die Natur für ihn vorgesehen hat. Jeder ist einzigartig.

Freitag, 22. Februar 2013

Asperger und das Körpergefühl

Das Körpergefühl ist meiner Meinung nach sehr wichtig. Das sich selber wahrnehmen.
Das ist aber nicht so einfach. Besonders für Autisten nicht. Sie geben nicht so viel auf ihren Körper. Der Geist ist ihnen wichtiger. Denken statt Sport ist das Motto.
Für mich ist der Sport genau so wichtig wie das Denken. Wenn ich meine Körper nicht mehr wahrnehme, weiss ich, das etwas nicht mehr stimmt. Das muss dann weniger mit dem Körper zu tun haben, als mit dem Geist. Bin ich extrem gestresst oder beschäftigt mich etwas sehr, so merke ich meine Körper nicht mehr. Ich weiss dann, dass ich mal eine Pause mache sollte, oder mit jemandem sprechen. Das hilft meistens gut. Jedoch, war der Weg dazu sehr weit. Ich habe das jahrelang nicht gewusst. Heute ist es für mich ein sehr wichtiges Signal geworden. Dafür musste ich aber lange trainieren und mich intensiv mit mir auseinandersetzen.
Heute habe ich eine einfaches Mittel gefunden. Es ist die Umsetzung der Erkenntnisse der letzen Jahre. Ich mache ganz einfach 5 Mal in der Woche 20 min Kraftsport. Dazu, wenn es schön ist, noch joggen. Das wars schon. Der Kraftsport hilft mir, dass ich meinen Körper spüre. Denn, Gewichte stemmen, erfordert einiges an Kraft. Diese kann man nur erzeugen, wenn die Muskeln gebraucht werden. Genau sie sind es, welche mir mein Körpergefühl geben. Ich mache das jetzt seit einpaar Monaten. Der Effekt ist gewaltig. Ich habe nicht nur ein viel besseres Körpergefühl, sondern auch noch einen neuen Körper. Denn durch das Training haben sich grössere Muskeln gebildet. Das wirkt sich auch optisch aus.
Dazu kommt, dass ich mehr Selbstvertrauen habe. Da ich nicht mehr in einem gebrechlichen Körper bin, sondern einen stärkeren habe. Der Körper wirkt sich bei mir positiv auf den Geist und das Selbstvertrauen aus. Ich kann das nur jedem empfehlen. 20 min am Tag sind nicht viel. Soviel Zeit sollte jedem sein Körper wert sein. Ausreden habe ich niemals. Wenn ich zu hause bin, mache ich immer meine Übungen. Auch nach der Arbeit.
Auch die Ernährung ist nicht unwichtig. Immer nur Junk-Food bringts nicht. Er ist auch für ein kein Körpergefühl zuständig. Ausgewogen sollte die Ernährung sein. Gemüse, Früchte, Kohlenhydrate und sicher auch Fleisch. Jedoch im Masse. Durch den Junk-Food wird man träge und fett. Das Körpergefühl nimmt ab. Und nicht nur das, sondern auch die Vitalität und das Selbstvertrauen.
Es braucht meiner Meinung und Erfahrung nach keine Diäten. Sondern nur ein wenig Sport, auf die Ernährung schauen. Das wars. Sich aber auch bewusst sein, wie viele Kalorien man so zu sich nimmt. Es geht dabei nicht um das Kalorienzählen, sondern einfach darum, dass man sich bewusst ist, was man isst.
So habe ich doch einiges abgenommen (10kg) und fühle mich heute wieder richtig wohl und gut. Dafür habe ich aber keinen Trainer oder Bücher gebraucht. Ich habe einfach mal begonnen. Mehr nicht. Jeden Tag. Mit der Zeit hat sich dann der Oben erwähnte Effekt eingestellt. Auch meiner Frau gefällt, was sie sieht. Mit nur ein wenig weniger und einbisschen Sport kann man sein Leben massiv verändern.
Auch kriegt man so eine andere Einstellung zu seinem Körper. Dass er ebenso wichtig ist, wie der Geist. Und, gesund ist es auch noch. Es hat also nur Vorteile, sich zu bewegen, und zu wissen, was und wie viel man isst.
Dadurch habe ich mich auch begonnen, anders zu kleiden. Da ich mir gefalle, will ich auch Klamotten, welche mir gefallen. Das wiederum wirkt sich auf die anderen aus. Ich habe ja mal über die Wirkung der Kleider geschrieben. Es ist genau so. Jedoch, muss man immer noch sich selbst bleiben. Ich mache das nicht für die Anderen, sondern für mich. Es geht ja um meinen Körper.
Ich kann es nur empfehlen, es selbst auch mal zu versuchen. Wer es alleine nicht schafft, dem empfehle ich ein Fitnesszenter. Obwohl diese immer volle Menschen sind, gibt es immer Zeiten, in welchen nicht so viel dort sind.
Oder sich einer lokalen Laufgruppe anschliessen. So kann Sport sogar Spass machen. Jedem das Seine. Wichtig ist nur, dass man etwas macht und das regelmässig. Auch, dass man nicht gleich Erfolge und Veränderungen erwarte soll, gehört dazu. Es braucht einige Zeit, bis sich eine Veränderung einstellt. Aber dann, macht alles doppelt Spass.

Mittwoch, 20. Februar 2013

Asperger und das gelobt werden

Lob ist etwas, was der Mensch gerne bekommt. Es ist die Bestätigung für sein Tun, seine Arbeit. Er braucht es, damit er weitermacht, und sich auf eine Art auch wichtig vorkommt. Nicht nur wichtig, sondern auch gut. Kriegen Menschen nur wenig oder kein Lob, so beginnen sie mit der Zeit, sich zurückzuziehen und nur noch das Minimum zu machen. Dies ist besonders auf Arbeit zu beobachten. Mitarbeiter, welche regelmässig Lob bekommen, arbeiten einfach besser un gewissenhafter. Es ist so was wie ein heimlicher Antrieb.
Asperger, dass erlebe ich immer wieder, kann ich so viel loben wie ich will. Ihnen ist es meistens egal. Sie wollen nur ihre Aufgaben erledigen, und sich wieder um ihr eigenes Ding kümmern können. Lob spielt für sie nicht so eine grosse Rolle. Dies sicher auch, weil sie nicht begreifen, was es eigentlich bedeutet. Lob ist nicht nur Lob. Sondern auch eine Bestätigung für das Geleistete. Dafür das sie als Person dem entsprechen, was von ihnen erwartet wird. Nicht bloss, das die Arbeit gut gemacht wurde.
Ich kenne das auch von mir selber. Lob bringt bei mir nichts. Ich reagiere auch nicht darauf, obwohl ich weiss, was es bedeutet. Ich empfinde auch nichts dabei. Mir ist es egal. Was ich aber mache, ist mich selber loben. Das klingt für viele dann als überheblich, ist es aber nicht. Denn nur das Lob von mir kann ich akzeptieren. Ich weiss selber, wenn ich etwas gut gemacht habe, und wenn eben nicht.
Das ist wider der menschlichen Natur. Aber es ist mal wieder typisch Asperger. Wir sind doch nicht so gleich, wie viele immer denken. Auch wenn wir sprechen und uns selbstständig durch die Welt bewegen können, heisst das nicht, das wir gleich sind.
Viel die nicht wissen, wie wir sind, meinen immer, dass man ja nichts merkt oder sieht. Nun, merken tun sie es dann, wenn sie loben. Dann kommt meistens nur ein JA zurück. Mehr nicht. Das JA ist nur die Bestätigung, das die Information angekommen ist. Mehr auch nicht. Genau soviel bedeute es uns. Nichts.
Ich lobe meine Mitarbeiter immer und immer wieder. Ich weiss, dass es nicht viel bringt. Jedoch bin ich der Meinung, dass das einfach zur Arbeit gehört. Irgendwann wird sicher mal einer reagieren, und sich bedanken. Werde ich gelobt, so bedanke ich mich einfach. Weil ich es so gelernt habe. Ich denke mir aber nichts dabei.
Lob ist für uns also im Grunde genommen nur eine Information, dass die Arbeit gut erledigt wurde. Alles andere kommt nicht an. Es verschwindet einfach im Realitätsfilter. Das verstehen die NT's häufig nicht, dass wir so eine Art Filter haben. Wir hören und sehen die Welt, aber es kommt nur ein ganz kleiner Teil zu uns durch. Das ist nicht schlimm. Wir leben ja seit Geburt damit. Aber es erschwert den Umgang mit den Anderen. Sie denken und handeln anders als wir.
Ich lobe auch NT's. Denn ich weiss ja wieso. Sie reagieren prompt darauf. Es ist immer wieder spannend zu beobachten, wie sie reagieren. Ich wünsche mir machmal, dass ich das auch könnte. Aber dann sage ich mir, dass ich dafür andere Dinge kann, die sie nicht können. So hat jeder seine Stärken und Schwächen. Das ist es doch schlussendlich, was denn Menschen ausmacht. Und nicht, ob er Asperger oder sonst was ist. Bloss der Mensch und seine Eigenheiten ist es, was wirklich zählt.

Sonntag, 17. Februar 2013

Asperger und das Nachdenken

Jeder Mensch denkt. Jeder Mensch macht sich über so vieles was ihn beschäftigt Gedanken. Diese können nicht abgestellt werden. Asperger denken meistens nicht in einer Breite, wie es NT's tun. Diese denken an vielem herum, jedoch nicht in einer extremen Tiefe. Da liegt meiner Erfahrung nach der grosse Unterschied. Beschäftigt uns etwas, so wird es bis ins kleinste Detail durchgedacht. Ob es dann der Realität entspricht, ist etwas anders. Meistens nicht. Ist ist einfach das Konstrukt der inneren Welt. So wie wir die Welt sehen und darüber nachdenken. Dies ist ein Aspekt des Denkens. Es gibt aber noch einen Anderen.
Nachdenken kann auch eine Ausrede für - ich weiss nicht weiter -  sein. Dies erlebe ich auch immer wieder. Frage ich meine Leute was sie machen, so kriege ich viele Male diese Antwort. Ich denke nach. Nun, das mag sicher stimmen, aber es ist immer so, dass sie dann einfach nicht weiterwissen. Nach einem Gespräch geht es dann ohne Probleme weiter. Dies ist für mich der Beweis, dass es genau daran scheiterte. Nachdenken muss also nicht immer nachdenken sein.
Es kann auch passieren, dass ich nachdenke und nachdenke. Ich kriege es einfach nicht zusammen. Irgendwo fehlt mir die Abbruchbedinung. Das ist dann ein fast endloses Nachdenken. Ich kriege es nicht auf die Reihe. Die einige Möglichkeit, welche ich habe, ist zu fragen. Entweder meine Frau, oder jemanden auf Arbeit. Dann geht es weiter.
Asperger sind ja bekannt dafür, dass sie immer alles bis ins letzte Detail durchdenken wollen und auch müssen. Erst wenn alles klar ist, geht es weiter. Nun, damit kommt man nicht so weit. Dieser Prozess braucht sehr viel Zeit und Energie. Am einfachsten ist es, einfach zu beginnen, oder sich Notizen zu machen. So muss man nicht immer alles im Kopf haben. Nicht immer an alles denken. Es erleichtert das Leben sehr.
Ich selbst habe immer einen kleinen Block und was zu schrieben bei mir. So kann ich jederzeit Notizen machen. Oder ich trage meine Termine gleich ins BlackBerry ein. So muss ich nicht mehr an die Termine denken. Auch das erleichtert das denken. Nicht nur das, sondern, ich vergesse die Termine nicht. Denn mein Handy teilt sie mir ja zur richtigen Zeit mit. Es ist also nur eine Frage der Organisation. Um das aber herauszufinden, haben ich Monate gebraucht. Es war nicht so einfach. Aber mit viel Übung habe ich es hingekriegt. Auch dank meiner damaligen Therapeutin. Sie hat mich auf die Idee gebracht. Nicht nur auf die Idee, sondern verlangte auch, dass ich es mache. Also habe ich damit begonnen, und heute kann ich es mir ohne nicht mehr vorstellen.
Das Nachdenken ist auch Gift für die Gedanken. Denn sie drehen sich meist immer nur um eine Sache. Immer und immer wieder das Selbe. Dies kann einem krank machen. Auch Sorgen werden so immer und wieder durchgedacht. Bis man nicht mehr kann. Es ist sehr unangenehm. Was hilft, ist das Reden. Ganz einfach. So kann man seine Gedanken aussprechen. Meistens ist alles nicht so schlimm, wie man es sich vorstellt. Oder man kriegt eine einfach Lösung. Denn nicht immer die komplizierteste Lösung ist die Beste, sondern manchmal die einfachste. NT's denken da praktischer als wir. Sie denken nicht so tief. Dies können wir nutzen, indem wir sie fragen. Dies ist mal wieder einfacher geschrieben als gemacht. Es braucht sehr viel Übung und Mut, dies zu tun. Doch üben üben und nochmals üben. Es ist ein Prozess, welcher Monate dauern kann. Nur nicht aufgeben. Mir selber gelingt es auch nicht immer. Auch heute noch. Doch meine Frau merkt es sofort. Sie fragt mich dann einfach was los ist, oder mich beschäftigt. Dann geht es. Wir sind auf die Anderen angewiesen, genau so, wie sie auf uns.
Asperger und NT's zusammen ergeben eine sehr gute Mischung. Beide Seiten können von einander Profitieren. Wir mit unserer Detailverliebtheit, sie mit ihrem pragmatischen Denken. Zusammen kommen Lösungen heraus, welches eines alleine nicht hätte erreichen können. Es braucht also beide Seiten, um wirklich weiter zu kommen. Aber auch Toleranz und Verständnis von beiden Seiten.

Samstag, 16. Februar 2013

Asperger und der geschützte Arbeitsplatz

Die Arbeitswelt geht nicht gerade zimperlich mit dem Menschen um. Doch ist sie nichts anderes als das Produkt der Menschen, welche in ihr arbeiten. Viele erleiden ein Burn-out oder werden depressiv. Das hat mit Asperger oder nicht, nichts zutun. Es kann jeden treffen. Asperger jedoch sind viel anfälliger dafür. Sie arbeiten und arbeiten, verstehen aber nicht, was wirklich passiert und was wirklich von ihnen gefordert wird.
Schlimmer wird es dann, wenn Asperger gar keine Stelle mehr finden. Wenn sie irgendwann beim Sozialamt landen. Wenn sie einfach nicht mehr gebraucht werden. Was dann? In der Schweiz gibt es di IV, welche sich solcher Fälle annimmt. Das Asperger-Syndrom berechtig, je nach Ausprägung zu einer Rente. Doch das kann es auch nicht sein. Denn diese Menschen können arbeiten. Jedoch einfach in ihrem Tempo und nur dann wenn die Umgebung stimmt.
Dafür gibt es die geschützten Arbeitsplätze. Aber auch sie, sind nicht immer das Richtige. Viele von uns lieben PC's. Sie wollen damit was machen, und nicht irgendwelche Sachen einpacken. Sie wollen gefordert und gefördert werden. Auch eine Perspektive haben. Leider ist es so, dass viele Firmen noch keine oder sehr wenige Möglichkeiten bieten, Asperger anzustellen. Sie sehen uns als Risiko an. Das habe ich selber erlebt. Es ist nicht sehr angenehm, wenn man als Risiko bezeichnet wird.
Es gibt aber Menschen, welche versuchen uns einen richtigen Arbeitsplatz zu geben. Einen, welcher für uns geschaffen ist, und nicht für NT's. In der Schweiz ist es die Stiftung Autismuslink, welche Abklärungen, Jobcoaching durchführt. Ihre Dienstleistungen umfassen noch viel mehr. Auf unsere Homepage (www.autismuslink.ch) findet man das ganze Angebot. Diese Stiftung arbeitet nach dem Modell der dänischen Firma Specialisterne. Sie bietet Asperger genau das, was sie brauchen. Die Bedingung, um bei uns zu arbeiten, ist sicher das man auf dem Gebiet der Informatik ausgebildet ist. Aber das Wichtigste ist das Asperger-Syndrom. Dies ist die Hauptbedingung. Das gibt es so sonst fast nicht. Es ist kein geschützter Arbeitsplatz. Sondern es ein richtiger Arbeitsplatz mit einem richtigen Vertrag und allem was dazu gehört. Nur, dass die Umgebung anders ist. Die Menschen die bei uns sind, werden viel enger betreut. Sie können in ihrem Tempo arbeiten. Es gibt auch keine Telefone und grosse Sitzungen. Es gibt genaue Arbeitszeiten. Diese sind für jede Person individuell festgelegt. Auch kann es sein, dass einzelne noch Kunst oder Coaching haben. Je nachdem was es braucht.
Einen geschützten Arbeitsplatz für Asperger finde ich nur als aller letzte Lösung sinnvoll. Dann nämlich, wenn er sich einfach verweigert. Also gar nicht arbeiten will. Da kann auch die beste Therapie nichts tun. Auch der beste Arbeitsplatz. Ich finde aber, dass jeder eine Chance oder auch zwei bekommen sollte, zu zeigen was er kann und will. Dies ist bei uns möglich. Jeder und jede, welche ein diagnostiziertes Asperger-Syndrom hat, kann sich melden.
Die Stiftung Autismuslink bietet auch die Möglichkeit für kaufmännisch interessierte an. Also Büroarbeiten. Das sind verschieden Arbeiten welche anfallen. Dafür braucht es nicht unbedingt eine Ausbildung in diesem Bereich. Was aber ist, ist, dass die Plätze begrenzt sind. Wir können nicht beliebig viele aufnehmen. Es ist jedoch so, dass viele zwischen 6-12 Monate bei uns sind. Diese sind einfach zur Abklärung bei uns. In dieser Zeit arbeiten sie an Projekten, welche anfallen. Ist jemand geeignet, so kann daraus eine Anstellung erfolgen. Die 6-12 Monate werden von der IV bezahlt. Das heisst, sie kriegen in dieser Zeit das Geld von der IV. Die IV will wissen, ob sie sich für die IT eigenen. Sie will wissen, ob sie arbeiten können und wollen. Daher diese lange Zeit. Es ist aber die letzte Chance für solche Menschen. Diese sollten sie nutzen.
Unser Team gibt täglich alles, damit diese Menschen den Weg zurück in die Arbeitswelt finden, und nicht in einer geschützten Werkstatt landen. Nicht dazu verdammt sind, Arbeiten zu erledigen, welche sie nicht tun wollen. Sie gibt ihnen die Möglichkeit richtig zu arbeiten und Geld zu verdienen.
Das ist ja schlussendlich das grosse Ziel, welches viel haben. Eigenes Geld zu verdienen, und ein eigenes Leben zu führen. Das geht nur, wenn man arbeitet, und nicht einfach Rente bezieht. Wir versuchen diesen Menschen ein für sie würdiges Leben zu ermöglichen, und sie zu unterstützen wo wir können. Das kann über die Arbeit hinausgehen. Wie Wohnungssuche, Jobsuche oder einfach nur Tipps für den Alltag. Auch das gehört zu unseren Aufgaben.
Asperger sind auch nur Menschen. Daher haben auch sie einen menschenwürdiges Leben verdient. Sie sollen nicht einfach nur, weil sie behindert sind, abgeschoben werden. Sie können genau so einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten, wie alle anderen auch.

Mittwoch, 13. Februar 2013

Asperger und das Reden II

Reden ist nicht die Stärke von uns Asperger. Sprechen jedoch schon. Wir können sprechen und sprechen. Irgendwann wird es dem Gegenüber zuviel. Dadurch können wir leicht als arrogant oder egoistisch betrachtet werden.
Die wie spricht man mit den Anderen, ohne dass sie sich komisch vorkommen? Dies ist nicht so einfach. Denn es erfordert einiges an Wissen über die NT's wie sie kommunizieren. Das ist nicht so einfach. Besonders in hektischen Situationen. Es brauch auch einiges an Training.
Ich kann sehr sehr viel sprechen. Zuviel manchmal. Ich merke dies aber nicht. Nur dann, wenn es mir gesagt wird. Dies macht jedoch nur meine Frau. Sie kann mich unterbrechen, ohne dass ich mich komisch vorkomme. Ich verstehe dann, dass ich mal wieder zuviel gesprochen haben. Also bin ich dann ruhig, Meistens wechseln wir das Thema. Das hilft meistens ohne Probleme.
Doch der Weg dazu war nicht so einfach. Ich musste zuerst selber erkennen, dass ich zuviel spreche. Aber ich, wie ich es dem Gegenüber klar machen kann, dass es mich unterbrechen darf oder sogar soll.
Gelernt habe ich das in einer Therapie welche speziell für Autisten ist. Es war eine spezielle Therapie. Denn ich war nicht alleine. Wir waren eine kleine Gruppe von 10 Personen. Auch kriegten wir viele Unterlagen. So wie in der Schule. Wir haben auch Hausaufgaben gekriegt. Diese wurden dann in der nächsten Therapiestunde besprochen. Die Aufgaben waren immer praktische Übungen. Diese haben mir sehr geholfen.
Obwohl ich zugeben muss, dass ich es auch heute noch nicht vollständig im Griff habe. Es ist nicht so einfach. Häufig verliere ich mich in einem Detail der Diskussion. Dann spreche ich und spreche ich. Obwohl das Thema schon lange durch ist. Aber ich merke es nicht. Wenn ich es aber merke, so entschuldige ich mich für meinen verbalen Durchfall. Das hilft immer. Die Entschuldigung wird immer angenommen.
Sprechen aber Asperger untereinander, so passiert etwas Sonderbares. Details sind dann wichtig. Alles wird genau besprochen. Dass kann dann doch einige Zeit in Anspruch nehmen. Ist aber ein NT dabei, dann wird es schwierig für diesen. Denn er ist in Unterzahl. Also muss er sich das Ganz über sich ergehen lassen. Oder er verlässt die Diskussion.
Für mich ist das diskutieren mit Asperger viel einfach als mit NT's. Denn es geht immer nur um Fachthemen. In meinem Fall also Informatik. Dabei spielt das Gebiet nicht so eine Rolle. Alles ist recht. Ich spreche in meiner Position als Projektleiter sehr viel mit Asperger. Da wir nur Asperger anstellen. Also sind die Personen in meinem Team alle Asperger. Das macht das Arbeiten nicht immer einfach, aber angenehmer. Da ich nicht immer auf Konventionen achten muss. Es geht rein nur um die Information. Das macht alle viel einfacher. NT's müssen immer alles noch schön verpackt haben. Sie wollen immer gut dastehen. Asperger ist das egal. Sie wollen einfach ihre Fragen beantwortet haben. Wie ist egal. Sie können so lange nachfragen und diskutieren, bis alles klar ist. Das erfordert sehr viel Zeit. Jedoch ist das in Ordnung. Denn ich bin ja auch so.
Reden lernt man nur, indem man es immer und immer wieder macht. Auch eine Therapie kann sehr gut helfen. Ebenfalls Bücher zu diesem Thema. Sie müssen nicht einmal für Autisten sein. Am besten sind Bücher von NT's über NT's. Also ganz normale Bücher zum Thema Kommunikation. Dies kann ich nur empfehlen.

Montag, 11. Februar 2013

Asperger und die Bequemlichkeit

Das Leben richten sich viele einfach so ein, dass sie nicht viel darüber nachdenken müssen. Es ist so eingerichtet, dass viele Dinge einfach sind. Sei es einkaufen, auf Arbeit fahren oder die Freizeit verbringen. Dass ist natürlich.
Doch was ist, wenn man sich einfach hinter der Diagnose versteckt? Wenn man sie als Vorwand braucht, damit man ein angenehmes Leben hat. Die Anderen schauen dann schon, dass es einem gut geht. So muss man sich nicht um die Unangenehmen Dinge kümmern. Sei es Rechnungen bezahlen, oder einfach nach hause gebracht werden. Man kann einfach sagen, das es nicht geht.
Das ist für mich die falsche Einstellung. Sie entzieht einem die Unabhängigkeit. Sie macht einem abhängig von Andern. Man kann sein Leben nicht so gestallten wie man will.
Ich selbst war eine Zeit lang auch abhängig von Anderen. Ich konnte nichts mehr selber tun. Das war nicht gerade angenehm. Ich konnte über Nichts mehr bestimmen. Es wurde einfach bestimmt was ich machen und wohin ich gehen soll. Mit viel Energie und Wille, habe ich das aber zum Glück überwunden. Heute kann ich wieder alles selber bestimmen. Diagnose hin oder her. Ich verstecke mich nicht hint ihr. Sie diente mir nur dazu, dass ich verstand, was ich bin, und wieso ich so bin, wie ich bin. Mehr nicht.
Ich erlebe immer wieder, dass sich Leute aber genau hinter der Diagnose verstecken. Dass sie diese als Vorwand brauchen, dass sie ein bequemes Leben haben. Das kann es nicht sein. Wie Asperger sind auch Menschen mit einem eigenen Willen. Wieso sollte man sich den nehmen lassen. Und das freiwillig? Verstehen tue ich das nicht.
Bequemlichkeit ist nicht schlecht. Dagegen habe ich nichts. Ich selbst, habe mir mein Leben so bequem wie möglich eingerichtet. Und doch habe ich es selbst gemacht. Ich bestimme, was ich mache, und was nicht. Aber ich bin auch bereit, und mache das auch, manchmal darauf zu verzichten. Denn es kann nicht immer nach meinem Willen gehen. Nicht immer so, wie ich es gerade will. Da muss ich flexibel sein. Mir macht das aber auch Spass. Sonst wird das Leben eintönig und langweilig. Abwechslung ist genau das Richtige. Immer in Mass, aber doch sollte sie sein.
Da sich NT's nicht in unsere Lage versetzen können, sind sie auch unsicher, wenn wir sagen, das und das geht nicht. Wir können das nicht. Für mich zählt das nicht. Es ist zu einfach. Es sei denn, es wird logisch begründet. Ich kann auch einiges nicht. Kann es aber begründen, wieso ich es nicht kann, oder es mir Mühe bereitet. Jedoch versuche ich es immer wieder, genau diese Dinge zu überwinden, oder zumindest zu versuchen, dass ich es doch kann. Das ist meistens frustrierend, da es nicht klappt. Aber ich gebe nicht auf. Irgendwann klappt es sicher. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Sich in seinem eigenen Mitleid suhlen bringt nichts. Es führt nur dazu, dass sich das Umfeld irgendwann abwendet. Sie sind es mit der Zeit leid, immer nur Rücksicht zu nehmen. Das ist für mich auch ein Zeichen, dass wir eigentlich als Menschen betrachtet werden, und nicht als Autisten. So geht es mir auf jedenfall. Ich will nicht bemitleidet werden. Sondern so akzeptiert werden, wie ich bin. Als Mensch, und nicht als Asperger.
Mein Umfeld weiss das. Sie sprechen das Thema Asperger auch nicht an. Nur dann, wenn ich komisch reagiere, dann fragen sie nach. Sonst nicht. Meistens kenne ich den Grund, erkläre ihn kurz, und gut ist. Dann geht es einfach weiter. Sich hinter der Diagnose zu verbergen kommt für mich nicht in Frage. ich stehe dazu, und versuche, so gut ich kann, normal zu wirken. Das ist kein Theater, sonder einfach der Versuch mir mein Leben so angenehm wie möglich zu gestallten.
Bemitleidet zu werden ist sicher angenehm. Doch ich kann darauf verzichten. Ich will kein Mitleid, sondern einfach nur so leben wie ich es für richtig halte. Wie ich denke, das mein Leben sein soll.
Meine Frau unterstützt mich dabei sehr. Sie gibt mir immer wieder das Gefühl, dass so wie ich bin, es in Ordnung ist. Sie unterstützt mich auch, wenn ich mal nicht weiter weiss, oder nicht mehr aus meinen Gedanken raus komme. Dafür bin ich ihr sehr dankbar. Sie ermöglich mir ein sehr schönes Leben. Ohne ihre Hilfe, wäre ich nicht da, wo ich bin. Jedoch musste ich ihr zu Beginn einiges erklären. Sie hat das alles akzeptiert. Klar, für sie ist es auch nicht immer einfach, aber sie versucht, so gut sie kann, mich zu unterstützen. Ich wiederum gebe ihr so viel wie ich kann. So ist es ein Geben und Nehmen. Ich denke, dass ist es was eine Beziehung ausmacht. Auch wir müssen geben, und nicht immer nur nehmen. Ich erlebe das häufig, dass Asperger nur nehmen, aber nicht geben. Nicht weil sie nicht wollen, sondern, weil sie nicht sehen, wozu das gut sein soll. Für sie stimmt es ja. Aber wie sieht es mit den Anderen aus? Das scheint vielen egal zu sein. Mir jedenfalls ist es nicht egal, wie es meiner Frau geht. Mir ist es auch nicht egal, was auf Arbeit los ist.
Asperger sehen häufig nicht, dass das Leben auch eine Herausforderung ist. Dass man etwas leisten muss, damit man etwas zurück kriegt. Sie nehmen einfach immer alles als gegeben hin. Hauptsache sie können tun und lassen was sie wollen. Das ist meiner Meinung nach falsch. Auch wir können, wenn wir uns in die Gesellschaft integrieren wollen, nicht einfach tun und lassen, was wir wollen.

Freitag, 8. Februar 2013

Asperger und das lebendig begraben sein

Der Titel dieses Posts scheint auf den ersten Blick etwas makaber zu wirken. Doch er trifft genau das, was ich ab und zu erlebe. Autisten wird nachgesagt, dass sie in der sogenannten eigenen Welt leben. Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Welt. Niemand weiss, wie diejenige des Anderen aussieht. Niemand kann vollständig verstehen, was im Anderen vorgeht. Bei uns Autisten ist es aber doch so, dass wir manchmal so reagieren, wie es die Anderen nicht erwarten. Aus ihrer Sicht völlig komisch und unlogisch. Sie verstehen uns nicht. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass wir nicht gut kommunizieren können. Dass wir uns nicht gut ausdrücken können.
Doch zurück zu meinem Titel. Im Normalfall lebe ich einfach. Ich erledige das, was ich muss. Seien es Einkäufe, waschen oder arbeiten. Alles verläuft ganz normal. Ohne Probleme. Doch manchmal kann es vorkommen, dass ich mich nicht mehr bewegen kann. Nichts mehr tun. Nichts mehr sagen. Nicht mehr viel sehe. Die Welt verschwindet einfach.
Dieser Zustand ist sehr mühsam. Denn ich merke, dass ich dagegen nicht ankomme. Egal was ich auch unternehme. Ich kann diese Mauer nicht einreissen. Nicht durch sie hindurch. Das ist besonders dann mühsam, wenn ich mit meiner Frau unterwegs oder bei ihr bin. Se merkt, dass ich komisch bin. Das ich nicht mehr reagiere. Doch dagegen gibt es eine Lösung. Diese wirkt bei mir am besten. Sie muss mich einfach berühren, und etwas liebes sagen. Das wars. Mehr ist nicht. Dann wird die Mauer einfach zerstört, und alles geht wieder wie normal weiter.
Dies ist jedoch einfacher geschrieben, als getan. Denn es ist nicht immer einfach, dass sie das tut. Es ist nicht immer gleich ersichtlich, dass ich so bin. Das Dumme ist nur, dass ich es ihr nicht sagen kann, weil all meine Sinne blockiert sind. Ich kriege fast nichts mehr mit. Ich kann mich, wie geschrieben, auch nicht mehr bewegen. Es ist wirklich so, dass ich in meinem Körper lebendig begraben bin. Innerlich trage ich einen immensen Kampf aus. Doch all die Mühe bringt nichts. Ich muss vor mir selber kapitulieren. Muss aufgeben, und auf Rettung warten.
Meistens passiert das, wenn ich unterwegs bin. Also mit anderen Menschen zusammen bin. Wenn viel um mich herum ist. Aber es kann auch sein, dass es zu hause passiert, wenn ich alleine bin. Nicht so oft, aber doch, es kann auch vorkommen. Dann heisst es einfach abwarten. Mehr kann ich nicht tun. Es geht nach einigen Minuten dann schon wieder vorbei. Die Zeit bis dahin jedoch ist mühsam. Denn ich bin dann einfach. Verdammt zum warten. Zum warten in mir selbst. Manchmal bekomme ich eine SMS oder irgend win Geräusch schreckt mich auf. Dass ist dann die Rettung. Irgend ein Impuls von Aussen. Ich erschrecke mich dann aber sehr. Das ist auch nicht so angenehm. Jedoch besser, als lebendig begraben zu sein. Besser als einfach nichts gegen sich ausrichten zu können.
In der Zeit des lebendig begraben seins, kann ich auch nicht denken. Gar nichts. Der Zustand ist eigentlich fast nicht zu beschreiben. Mit einer eigenen Welt hat das jedenfalls nichts mehr zu tun. Es ist ein Zustand es Nichts. Des wie nicht  existieren.
Meiner Frau habe ich das erklärt. Denn ich denke, es ist wichtig, dass sie weiss, das mir das passieren kann, und dass es nicht gegen sie ist. Es ist halt so. Asperger ist und bleibt eine Behinderung. Das ist ein Teil davon. Jedenfalls bei mir. Wie es Anderen ergeht, und ob sie das auch haben, weiss ich nicht. Denn dieser Zustand ist wie geschrieben, nur sehr schwer zu beschreiben. Ich brauchte auch lange, bis ich erkannte, dass das nicht normal ist. Es ist wie ein Anfall. Ich merke, wenn es passiert, kann aber nichts dagegen unternehmen. Meine Sinne werden plötzlich blockiert.
Daher ist es wichtig, dass das Umfeld Verständnis dafür hat. Dass es so etwas nicht auf sich bezieht. Sondern eifach akzeptiert, dass das ein Teil des Menschen ist. Und das es ihm selbst unangenehm ist.

Mittwoch, 6. Februar 2013

Asperger und eigene Ideen

Ideen zu haben ist etwas schönes. Jedoch ist des doch meistens so, dass es bei der Idee bleibt. Sie wird nicht umgesetzt. Sei es aus Zeitmangel oder einfach an fehlendem Willen. Ideen bereichern das Leben. Sie geben einem auch Hoffnung für Neues. Jedoch, was ist, wenn man keine Ideen hat? Wenn man einfach so lebt?
Ideen setzten voraus, dass man sich etwas vorstellen kann. Dass man sich auch in jemanden Anderen hineinversetzten kann. Nicht nur, aber im Alltag ist das häufig der Fall als man denkt. Jedoch auf der Arbeit wird das mit den Ideen je nach Beruf sogar verlangt.
Asperger tun sich meiner Erfahrung nach sehr schwer mit neuen Ideen. Sie machen einfach, was ich ihnen sage. Selten kommt es vor, dass sie mir eigene Vorschläge und Ideen präsentieren. Dies ist für mich auch nicht immer einfach. Denn auch ich habe nicht immer neue Ideen im Kopf. Jedoch, bringe ich keine Ideen, so arbeiten sie nicht weiter. Es braucht viel, einen Asperger dazu zu bringen, etwas Eigenes in ein Projekt einzubringen. Etwas Eigens zu entwickeln und dann auch dazu zu stehen.
Ideen setzten noch etwas Wichtiges voraus. Kommunikation. Was bringt einem die schönste Idee, wenn sie niemandem mitgeteilt werden? Wenn man sie mit niemandem teilt? Nichts. Es sei denn, es geht nur um einem selbst. Die anderen sind einem egal. Ich denke, das mag bei einem Hobby gehen. Jedoch auf der Arbeit oder in einer Partnerschaft, ist es nicht gut, nur an sich zu denken.
Ideen müssen auch nicht so sein, dass man gleich die ganze Welt retten will. Es kann einfach ein einfacher Satz oder sonst etwas schönes sein. Irgend eine Aufmerksamkeit oder eine kleine Geste.
Auf der Arbeit ist es manchmal doch so, dass man nicht weiterkommt. Dann wird nach Ideen gefragt. Asperger sind da nicht an erster Stelle. Sie warten lieber ab, und machen dann, was beschlossen oder gesagt wird. Ich denke, das hat nicht unbedingt mit dem Mangel an Ideen zu tun, sondern vielmehr mit der Kommunikation. Ich erlebe immer wieder, dass sie sich nicht getrauen etwas zu sagen, oder nicht wissen wie sie es sagen sollen.
Dabei wäre es ganz einfach. Einfach sagen. Mehr nicht. Denn, über das was gesagt oder vorgeschlagen wird, kann diskutiert werden. Alles, was nicht gesagt wird, kann auch nicht behandelt werden. Daher ist es eigentlich für Asperger wichtig, dass sie lernen zu kommunizieren. Denn so wird es auch mit den Ideen klappen. Ideen kommen mir meistens im Gespräch mit anderen Menschen in den Sinn. Sie bringen mich auf Neues. Es ist viel einfacher sich mit anderen auszutauschen, und daraus etwas Neues zu machen, als einfach alles selber zu denken und überlegen.
Ideen bereichern die Welt. Auch Autisten können dazu sehr viel beitragen. Sie müssen sich nur getrauen, auch ihre eigenen Ideen mitzuteilen. Ich erlebe immer wieder dass Asperger gute Ideen haben, welche mich immer erstaunen.

Montag, 4. Februar 2013

Asperger und das wie aussehen

Der Spruch, Kleider machen Leute, hat was für sich. Den Menschen ist es nicht egal wie sie aussehen. Sie beurteilen nach dem Aussehen. Sie leiten von den Kleidern den sozialen Status ab. Auch, was die Person arbeitet. Kleider sind wichtig. Jedoch denke ich, dass ihnen eine zu grosse Bedeutung beigemessen wird. Denn nicht jeder der gut angezogen ist, ist auch gut. Nicht jeder, welcher versifft angezogen ist, ist schlecht. Den Menschen einfach nach dem Aussehen zu beurteilen ist für mich zu kurz gegriffen.
Asperger geben nicht viel auf Kleidung. Sie tragen im Normalfall immer das Selbe. Wieso andere Kleider anziehen, wenn die die ich trage, passen? So die Frage. Viele haben sogar vom den gleichen Kleidern mehrere Stücke. Bloss keine Änderungen. Was passt, das passt.
Ich sehe immer wieder, dass Asperger gar keine grossen oder überhaupt keinen Wert auf ihr Äusseres legen. Nicht das die ungepflegt sind, nein, sie legen einfach keine Wert auf ihr äusseres. Sie wollen gar nicht gut aussehen. Dies hat sicher auch damit zu tun, dass sie sich nicht vorstellen können, wie sie auf andere wirken. Zudem ist es ihnen sicher auch egal.
Ich kenne das von mir selber auch. Jahrelang habe ich keinen grossen Wert auf mein Äusseres gelegt. Ich zog einfach an, was mir passte. Was andere dabei dachten, war mir egal. Gut, es ist mir heute auch noch egal. Jedoch habe ich die Freude an schönen coolen Kleidern entdeckt. Auch an Schuhen. Ich mag es heute, mich gut anzuziehen. Es macht sogar Spass, sie zu überlegen, was ich anziehen werde.
Klar, für die Arbeit, habe ich immer mehr oder weniger das Selbe an. Da muss die Kleidung einfach praktisch sein. Mehr nicht. Jedoch im Privaten, da sieht es anders aus. Seit ich verheiratet bin, lege ich grossen Wert auf mein Äusseres. Nicht nur, was die Kleidung betrifft, sondern auch, was die Hautpflege betrifft. Alles muss passen. Ich gebe mir, wenn ich mich mit meiner Frau treffe, immer grosse Mühe, gut auszusehen. Mir ist es wichtig, dass ich meiner Frau gefalle. Ich mache das aber nicht nur für sie, nein, auch für mich. Denn ich fühle mich so einfach besser. Dies ist neu für mich. Ich habe mir niemals vorstellen können, dass das ein so gutes Gefühl bewirken kann. Nun, ich kann es jedem empfehlen. Es lohnt sich.
Jedoch ist es so, dass das nicht überbewertet werden soll. Denn ich mache es nur für meine Frau. Sonst für niemanden. Gehe ich zur Arbeit oder einkaufen, ist es mir eigentlich egal, was ich anhabe. Wichtig ist nur, dass es passt. Die Alltagskleider sind bei mir alle praktisch und bequem.
Asperger könnten sich das Leben schon ein wenig erleichtern, wenn sie mehr auf ihre Kleider und ihr Äusseres achten würden. Dies ist besonders in der normalen Arbeitswelt wichtig. Denn die NT's achten sehr darauf. Ihnen ist es nicht egal, wie sie aussehen. Sie nehmen einem ernster, wenn man passend angezogen ist. Sie beachten einem eher. Dies ist,w ie gesagt, auf der Arbeit wichtiger, als im privaten. Wobei ich mir immer wieder die Frage stelle, wieso im Privaten nicht auch. Man ist ja mit dem Menschen zusammen, den man liebt. Also kann man sich ja extra für sie gut anziehen. Ich finde, es ist gerade im Privaten wichtig, dass man einander gefällt, und sich nicht einfach gehen lässt. So zeigt man auch, dass einem der Partner wirklich etwas bedeutet. Denn zusammen sein, bedeutet ja nicht, zusammen bleiben. Klar, von den Kleidern alleine hängt so was nicht ab. Aber es geht um die Einstellung zu einander. Wie man sich dem Andern präsentiert. Wie man miteinander umgeht. Das sind sicher auch wichtige Faktoren.
Asperger das jedoch klar zu machen, ist nicht so leicht. Sie sehen den Sinn nicht ein. Wieso sich für andere gut anziehen. Meistens gefällt ihnen das, was sie anhaben, oder aber sie denken gar nicht darüber nach. Wie auch immer. Das Allerwichtigste jedoch ist, dass man sich in den Kleidern wohl fühlt. Denn das strahlt man auch gegen Aussen aus.

Samstag, 2. Februar 2013

Asperger und das verbale Erbrechen

Sprechen liegt in der Natur des Menschen. Er braucht es, um mit anderen zu kommunizieren. Er braucht es um seine Wünsche, Ängste und weiss nicht was alles mitzuteilen. Sprechen ist also etwas ganz natürliches. Jedoch kennen NT's eine Grenze. Sie sprechen nicht ununterbrochen mit anderen Menschen. Sie lassen sie auch zu Wort kommen. Im Normalfall funktioniert das hin und her ohne grosse Probleme.
Asperger sind da ein wenig anders. Ein Stichwort genügt, und wir können einfach sprechen und sprechen. Ohne Pause. Ohne Unterbruch. Das Gegenüber hat das Nachsehen. Wir können nicht unterbrochen werden, weil wir nicht darauf reagieren. Die Signale, welche der Andere aussendet, kommen bei uns nicht an.
Dies führt immer wieder zu Problemen. Das Gegenüber wird irgendwann unserer Reden müde, oder hört nicht mehr zu. Schlimmer ist es, wenn das Gegen über das Gefühl bekommt, dass wir einfach sprechen, aber es uns egal ist, wem wir es sagen. Jedoch können wir darauf keine Rücksicht nehmen. Dabei ist zu beachten, das wir es nicht können. Das heisst nicht, das wir es nicht wollen.
Auf der Arbeit mag das ja noch gehen. Da wird man schnell mal als redselig oder komisch abgetan. Im Privaten jedoch sieht es anders aus. Der Partner hat ja auch das Recht, etwas zu sagen. Das kann dann zu Spannungen führen. Der Parter fühlt sich dann sicher in die Enge getrieben, oder nicht beachtet. Das kann zu Streit führen. Das jedoch, macht alles nur noch schlimmer. Ich habe das selber viele Male erlebt. Ich kann dann nicht mehr aufhören zu sprechen. Auch wenn das gegenüber sagte, es reicht. Ich habe einfach nicht mehr aufgehört. Immer weiter gemacht. Irgendwann, war genung, und ich war wieder alleine.
Heute jedoch weiss ich es, und lasse mich unterbrechen. Sag meine Frau, dass es reicht, so höre ich auf. Beleidigt bin ich nicht. Denn ich weiss, dass sie Grenzen hat. Dass, wenn sie sagt es reicht, genung ist. Sie macht das auch hin und wieder. Dafür bin ich ihr dankbar. So lerne ich auch, wann genung ist. Jedoch gelingt es mir nicht immer. Hinterher entschuldige ich mich für mein Gefasel. Sie ist jedoch so, dass sie immer sagt, ich müsse mich nicht entschuldigen. Ich sei halt so. Sie habe mich mit alle meinen Macken geheiratet.
Ich denke dieses Beispiel zeigt, dass wir einerseits Verständnis brauchen, aber auch Grenzen. Beides zusammen ermöglich einen angenehme Beziehung. Nicht nur der Partner muss sich uns anpassen, und mit unserer Art leben, auch wir müssen Verständnis für ihn haben. Es ist ein geben und nehmen. Mir war es wichtig, dass ich meiner Frau gesagt habe, auf was sie achten soll, und wie reagieren. Ich habe ihr eine Art Betriebsanleitung gegeben. Klar, ist es so, dass es für den Partner nicht immer einfach ist. Denn sie sind auch nur Menschen. Menschen haben Emotionen, Gefühle und Gedanken. Da kann es leicht passieren, dass sie sich unsicher oder verletzt fühlen. Dem muss man auch Rechnung tragen. Jedoch können wir so einen Konflikt mit ein paar lieben Worten wieder entschärfen. Es geht nicht darum, das wir uns blossstellen. Es geht darum, dass wir dem Parter erklären, dass es eigentlich nichts mir ihm zutun hat. Sondern es mit dem Asperger-Syndrom zutun hat. Also mit der Behinderung. Diese Behinderung ist unter anderem die Kommunikation. Das hilft dann.
Ich habe mir angewöhnt zu sagen, dass wenn ich zuviel spreche, man einfach STOPP sagen muss. Dan weiss ich das genung ist. Nun, das Wort STOPP ist für NT's nicht so einfach auszusprechen. Sie sind es nicht gewohnt jemanden so krass zu unterbrechen. Jedoch bei mir hilft es. Ich stoppe dan mitten im Satz. Für mich geht das in Ordnung. Ich will es ja so. Also passt es. Nur das Gegenüber hat so seine liebe Mühe damit. Denn sie denken, dass ich mich beleidigt fühle. Dem ist nicht so. Ich denke, das hat mit der Empathie zu tun. Also damit, sich in den Anderen hineinzuversetzen.
Da ich ein logisch denkender Mensch bin, kann ich damit nicht so viel anfangen. Also sage ich es immer wieder, das das mit dem STOPP ok ist. mit der Zeit klappt es dann ohne Probleme. Spätestens nachdem das Gegenüber merkt, das gar nichts passiert. Ich nicht ausraste oder sonst irgendwie komisch reagiere. Also wenn nichts passiert.
Asperger müssen und sollen unterbrochen werden. Jedoch ist dies nicht immer einfach. Es braucht von den Partnern oder Kollegen trotz allem immer wieder viel Verständnis und Wille. Einfach sind wir nicht. Hat der Partner jedoch herausgefunden, wie wir ticken, so ist ein angenehmes Leben mit uns möglich.

Freitag, 1. Februar 2013

Asperger und genau die Aufgabe

Aufgaben sind dazu da, dass sie erledigt werden. Das liegt in der Natur dieser. Jedoch ist es nach den Erledigen der Aufgabe nicht einfach damit getan, nichts mehr zu tun. Oder gar einfach darauf zu warten, die Nächste zu bekommen.
Dies erlebe ich immer wieder. Asperger haben Mühe, sich vorzustellen, was als nächstes kommen könnte. Oder wie die Aufgabe weiterentwickelt werden könnte. Dies zeigt sich besonders bei der Entwicklung von Software. Da geht es nicht darum, einfach eine Funktion zu programmieren. Nein, es geht darum, das Ganze zu sehen. Dieses Ganze wiederum besteht aus vielen kleinen Programmen.
Auch geht es nicht darum, die Aufgabe oder das Programm so schnell wie möglich zu schreiben, sondern, dass es sich in das Ganze einfügt. Ich erlebe immer wieder das die Aufgabe schnell schnell erledigt wird, und man sich dann wieder seinen eigenen Interessen hingibt. Dafür ist die Arbeit nicht da. Jedoch verstehe ich auch, wieso. Denn ich selbst war auch mal so. Die Aufgabe schnell erledigen, und gut ist. Nein, es geht darum, ein Produkt zu produzieren. Also um etwas Grösseres. Es geht darum, dass man auch zeigt, was man kann.
Asperger müssen da mehr angeleitet werden, als NT's. Sie brauchen ständig einen neuen Imput, was gemacht werden muss. Ist dieser vorhanden, arbeiten sie den ganzen Tag ohne Probleme. Sie erledigen alle Arbeiten gut und gewissenhaft. Lässt man jedoch die Zügel locker, so beginnen sie wieder ihr eigens Ding zu machen, und die Qualität leidet. Sie sehen einfach nicht was es alles braucht.
Dies ist meiner Meinung nach nicht so schlimm. Das Umfeld muss es einfach wissen. Dann geht es schon. Dann sind Asperger sehr gute Mitarbeiter. Sie brauchen einfach viel mehr Betreuung. Sie brauchen viel mehr Unterstützung.
An einem normalen Arbeitsplatz, ist dies sicher nicht gewährleistet. Da muss man eifach Leistung bringen. Da ist man auf sich selbst gestellt. Jedoch gibt es Einrichtungen, welche nur Asperger nimmt. Ein Beispiel ist die Firma Specialisterne. Sie ist in diversen europäischen Ländern tätig.
Ich selber arbeite für die Stiftung Autismuslink. Diese klärt Asperger auf ihre berufliche Eignung ab. Ob sie überhaupt arbeiten können, und wenn ja, was. Denn nicht jeder Asperger ist auch ein IT-Mensch. Also bieten wir auch Büro und Kunst an. Es zeigt sich, dass diese Menschen sehr viel leisten können, wenn sie das richtige Umfeld haben. Sie arbeiten an ihren Projekten und lernen auch, mit anderen zu kommunizieren. Asperger unter sich ist kein Problem. Es ist auch so, das in unsere Stiftung mehr Asperger als NT's sind. Dies gibt es so eigentlich nirgends. Im Normalfall sind die Asperger immer in der Unterzahl.
Durch das richtige Umfeld, lernen sie auch, das, wenn eine Aufgabe erledigt, es sicher eine neue gibt. Sie Fragen dann, was es als nächstes zu tun gibt. Oder aber, sie sitzen einfach da. Dann muss man erkennen, dass sie nicht weiter kommen, oder aber fertig sind. Nach einem Gespräch geht es dann ohne Probleme weiter. Es hat sich gezeigt, das dies ein sehr guter Weg ist, Asperger  den ganzen Tag an einer Aufgabe beschäftigt zu wissen. Sie arbeiten so gerne. Denn sie wissen, dass sie jederzeit Rat holen können. Und das nichts passiert, wenn sie fragen, oder einfach nicht mehr weiterwissen.
Asperger brauchen die Unterstützung. Sie brauchen Hilfe, wie eine Aufgabe erledigt werden kann. Ist diese gegeben, klappt es meistens ohne Probleme. Was es also braucht, ist Geduld und Kraft. Denn es ist nicht immer leicht, sie dazu zu bewegen, auch weiter zu machen. Jedoch lohnt sich der Einsatz. Das Ergebnis ist jeweils erstaunlich.