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Freitag, 14. Dezember 2012

Asperger als Behinderung

Ist Asperger eine Behinderung? Oder ist es einfach eine Definition für Etwas?
Wenn ich die Definition durchlese so ist es sicher eine Behinderung. Eigentlich aber ist es eine tiefgreifende Entwicklungsstörung. Das ist doch nicht das Selbe, oder doch? Asperger als Diagnose, verändert das ganze bekannte Leben. Sie zeigt einem aber auch, wer man ist. Gibt viele Antworten auf Fragen.
Nach der Diagnose Asperger, habe ich mich intensiv mit diesem Thema befasst. Leider gab und gibt es sehr viele Literatur über Kinder und Jugendlich. Jedoch wenig über Erwachsene. Dies sicher, weil erst damit begonnen wurde, auch Erwachsene zu diagnostizieren.
Erwachsene haben schon sehr viele Jahre gelebt, bis sie die Diagnose erhalten. Können sogar Familie haben, oder sind sonst irgendwie im Leben eingebunden. Auf einmal, wird einem gesagt, was man eigentlich nicht kann. Plötzlich ist man nicht mehr normal, sondern eigentlich behindert. Man muss in Therapien, verliert vielleicht seine Stelle und auch die Familie. So ist es mir jedenfalls ergangen. Ich habe die Stelle und Freundin verloren. Und doch, war es für mich eine Erleichterung. Denn ich erkannte, was ich bin. Auch, wieso die Menschen immer so komisch auf mich reagiert haben. Es waren nicht sie, welche komisch waren, sondern ich. Heute kann ich damit umgehen. Doch der Anfang war nicht leicht.
Ich selbst, sehe mich als behindert an. Denn ich kann viele Dinge, welche NT's tun, nicht. Dazu gehören sicher Essen, Veranstaltungen und einfach Smalltalk. Das Alles kann ich nicht. Das heisst, ich kann es schon. Doch es ist sehr anstrengend für mich. Gespräche im allgemeinen sind für mich sehr anstrengend. Eigentlich spreche ich nicht, wenn ich nicht muss. Jedoch, wenn ich muss, immer zuviel. Meine Frau muss mich manchmal unterbrechen. Ich nehme es ihr nicht übel. Wieso auch? Ich selbst, habe es ihr ja gesagt, dass sie es tun soll. Denn ich weiss es, kann aber nichts dagegen unternehmen. Solche Erkenntnisse jedoch sind wichtig. Diese findet man aber nur, wenn man sich intensiv mit dem Thema befasst. Nicht nur damit, nein, sondern auch mit sich selbst. Das einfach die anderen schauen sollen, das klappt nicht. Man muss schon auch was beitragen. Ich selbst, gebe, wenn sich die Gelegenheit bietet, dem Gegenüber eine Art Gebrauchsanweisung über mich mit. Das klappt bis jetzt ganz gut. Ich erzähle sie einfach nüchtern uns sachlich. Das kommt meistens gut an.
Eines der grössten Probleme jedoch ist der Selbstzweifel. Man denkt immer, dass man weniger wert ist, oder Sachen nicht kann. Dabei sollte man einfach nicht so viel überlegen, und einfach tun. Ich weiss, dass ist einfach geschrieben. Ich selbst, habe auch immer noch meine liebe Mühe damit. Aber ich gebe nicht auf. Denn, auch ein kleiner Schritt nach Vorne, ist ein Schritt nach Vorne. Das sage ich mir immer und immer wieder. Mal geht es besser mal weniger. Rückschläge gehören einfach dazu.
Asperger ist für mich ganz klar eine Behinderung. Egal, was gesagt oder geschrieben wird. Denn es ist meine eigene Erfahrung, dass es so ist. Ich versuche auch nicht, dies immer wieder schön zu reden. Nein, ich stehe dazu, und versuche einfach das Beste daraus zu machen. Wir sind anders, doch die anderen sich auch anders. Dies ist für mich ein Trost. Denn auch Asperger, sind nicht alle gleich. Nein, es sind auch Menschen, welche eine eigene Persönlichkeit haben, wie jeder andere Mensch auch. Und ich denke, dass genau das das Wichtigste überhaupt ist.

1 Kommentar:

  1. Ich wünschte, mein Partner wäre so offen und bereit, über das zu reden, was mit ihm los ist... Ich habe ihn geheiratet in dem Glauben, dass alles gut wird. Aber es wird täglich schlimmer. Das ist grausam; vor allem, weil mein Mann nicht reden mag. Und keine Hilfe annehmen mag. Ein Abgrund...

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