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Montag, 31. Dezember 2012

Jahresrückblick 2012

Heute ist der letzte Tag dieses Jahres. Das Kommende wartet schon. Nun, für mich war es ein sehr spezielles Jahr. Ein Jahr voller Hochs und Tiefs. Das wird sicher manchem gleich ergangen sein.
Doch kann ich am Ende dieses Jahres schreiben, dass es unter dem Strich, eines der besten war.
Zu Beginn des Jahres, sah alles sehr gut aus. Eine neue Stelle, welche mir gefiel. Doch drei Monate später der Schock. Kündigung. Aber die so freigewordene Zeit, habe ich genutzt, um mich mal wieder um eine Partnerin zu kümmern. Und wurde prompt fündig. Heute, bin ich glücklich verheiratet. Zudem habe ich meine alte Stelle wieder.
Alles in allem, war es ein sehr emotionales und auch lehrreiches Jahr. Ich für mich, bin froh, was es so endet. Dass ich zurückblicken kann, und sagen kann, dass alles gut ist. Endlich wieder einmal.
Dies war mein persönliches Fazit. Doch das der Welt sieht für mich ein wenig anders aus. Sehr viele Probleme, Krisen und Tote. Die Welt scheint immer mehr an den Abgrund zu geraten. Die Menschen ticken immer mehr aus. So mein Eindruck. Denn sie wissen nicht mehr, was sie tun. Hauptsache Chaos und Terror.
Heute Abend werden sicher wieder viele Feuerwerke gezündet. Das Wetter hier ist hervorragend dafür geeignet. Die Sonne scheint. In Deutschland wurden dieses Jahr für etwa 100 Mio Euro Feuerwerke gekauft. Eine riesen Summe, mit welcher man besseres tun könnte. Es scheint nicht so, dass wir in einer Krise leben. Das Geld wird mit vollen Händen ausgegeben. Wie dem auch sei. Es wird sicher laut und hell.
Zudem nehmen sich sicher wieder viele vor, nächstes Jahr einiges zu ändern. Wenig Alkohol, mehr Sport oder weiss was. Das bringt nichts. Denn wichtig ist doch, dass man den Tag so nimmt wie er ist. Und sich nicht schon wieder für das ganze Jahr etwas vornimmt. Zudem werden die Vorsätze eh nicht eingehalten.
Für mich ist es so, dass heute Montag ist, und morgen Dienstag. Mehr nicht. Klar bin ich mir bewusst, dass das Jahr zu Ende geht. Aber eigentlich ist es mir egal. Wichtig ist für mich, dass mein Leben wieder einigermassen in geordneten Bahnen verläuft. Beständigkeit ist mir wichtiger, als nie wissen, was kommt. Klar, kann ich das Jahr nicht vorhersehen, aber sich sehe ihm mit gutem Mute entgegen.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und einen guten Silvester.

Freitag, 28. Dezember 2012

Asperger und Heavy Metal

Geräusche werden von Autisten meistens anders wahrgenommen. Viel lauter und schmerzhafter, als von NT's. Je ruhiger eine Umgebung ist, desto besser. Je weniger Menschen und Stimmen, desto besser.
Doch es gibt mal wieder ein Paradox. Die Musik. Ich selbst, vertrage keinen Lärm. Laute Musik jedoch ist kein Problem. Im Gegenteil, sie muss laut sein. Je lauter desto besser. Doch nicht irgend eine Musik. Nein, Heavy Metal muss es sein. Am besten von Bands wie Nightwish, Iron Maiden, Slayer. Das sind Bands, welche nicht für lahme und leise Musik bekannt sind.
Ich kenne einige Asperger, welchen es genau so ergeht. Sie hören auch Metal. Ihnen kann es auch nicht laut und schnell genug sein. Das mag komisch erscheinen, da wir ja sehr lärmempfindlich sind.
Für viele ist Metal einfach schnell, und klingt immer gleich. Nun, für uns nicht. Wir hören, oder sehen, die Unterschiede genau. Ich vermute, dass es mit unserer Denkweise zutun haben könnte. Schnelles Denken, schnelle Musik.
Langsame Musik, ist auch gut. Es muss nicht immer Metal sein. Jedoch wird sie schnell langweilig. Der Song geht nicht voran. Es passiert einfach zu wenig. Dazu kommt, dass wir mit Emotionen nicht so viel anfangen können. Langsame Lieder, sind aber genau dafür geschrieben worden. Sie sollen die Emotionen anregen und berühren. Metal macht das nicht. Er ist einfach schnell und hart.
Was mir in Diskussionen mit anderen Aspergern aufgefallen ist, ist, dass sie nicht alles Metal gut finden. Es muss schon das ganz schnelle und harte Zeugs sein. Am besten Cannibal Corps oder die alten Metallica Songs. Napalm Death ist mein Favorit. Doch immer hören kann ich sie auch nicht. Aber so ab und zu, wieso nicht.
Die Lautstärke ist dann wieder ein anderes Thema. Denn diese muss hoch sein. Richtig hoch. Früher war ich viel an Konzerten. Ich habe nie Ohrenpfropfen gebraucht. Manchmal waren mir die Konzerte zu leise. Besonders in der neueren Zeit. Denn heute herrscht ja eine Lautstärkebegrenzung. Das ist Wahnsinn. Denn so geht vieles von der Musik verloren. Der Druck fehlt. Es ist einfach nicht mehr das Selbe, wie in den 80er und 90er. Damals durften die Musiker so laut spielen wie sie wollten. Und das war gut so. Es ging um die Musik, und nicht um den Kommerz. Heute sind die Konzerte langweilig und voller Werbung. Das ist nicht mehr das Selbe. Daher gehe ich auch nicht mehr in Konzerte.
Zum Glück habe ich eine Musikanlage zu hause, welche noch richtig Power hat. Da kriege ich noch die volle Dröhnung hin. Oder Im Auto, da kann ich auch so laut Musik hören wie ich will. Es stört ja niemanden.
Musik ist als für uns wichtig. Sehr sogar. Wir sind auf der einen Seite sehr empfindlich, was Lärm anbelangt, auf der anderen Seite jedoch, kann es nicht laut genung sein. So sind wir halt. irgendwie paradox. Und das ist gut so.

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Umtausch

Heute haben die Läden endlich wieder offen. Tausend sind scheinbar unterwegs, ihre Geschenke umzutauschen. Es ist scheinbar so, dass so viele etwas bekommen haben, was sie nicht wollten.
Ich frage mich, wie können sich so viele Angehörige und Freunde jedes Jahr irren? Wie kann es sein, dass man dem Menschen, welchen man kennt, etwas scheinbar Falschen schenken kann?
Ist es nicht vielmehr der Egoismus und Individualismus der Menschen, welcher sie zu so was antreibt? Es ist nicht genau das, was man sich erhofft hatte, also heisst es: Umtauschen!
Dabei ist es doch meiner Meinung nach wichtiger, das das Geschenk von Herzen kommt. Auch wenn es nicht genau das ist, was man wollte. Die Person, welche einem ein Geschenk macht, hat sich sicher etwas dabei überlegt. Doch die Gedanken des Anderen spielen scheinbar keine Rollen mehr. Es ist egal. Es geht nur noch um einem selbst. Das Ich steht an erster Stelle. Das ist sicher richtig. Aber es ist doch so, dass man froh sein kann, ein Geschenk zu erhalten. Das zeigt doch, das an einem gedacht wurde. Der Gedanke ist es doch, welcher zählt, und nicht so sehr das Ergebnis.
Dies ist aber wieder einmal out. Es zählen nur materielle Ding. Man muss ja auf Arbeit zeigen, was man bekommen hat, oder eben nicht. Das beginnt die Story vom Umtausch und wie arm man mal wieder gewesen ist, mit all den anderen umtauschen zu müssen. Die Städte sind voll von solchen Menschen, die den den Sinn von Weihnachten nicht begriffen haben. Die nicht mehr sehen, was Weihnachten eigentlich bedeutet. Es geht nur noch um die Geschenke, und das anschliessende umtauschen dieser.
Das muss eigentlich nicht sein. Aber scheinbar eben doch. Die Geschäfte wissen das genau. Sie haben ihr ganzes Personal aufgeboten, um dem Ansturm Herr zu werden. Das ist doch krank. Wieso muss das sein? Umtauschen, und sich dann wieder was Neues besorgen. Das was man will. Es ist so wie nochmals schoppen gehen. Nur, dass es einem dieses Mal nichts kostet. Könnte das ein Grund sein? Wieso nicht. Hauptsache wieder im Stau stehen, an der Kasse stehen, und sich im Kollektiv aufregen über all die anderen. Dabei ist man selber einer von denen über die sich die anderen aufregen.
Das muss scheinbar sein. Es ist wie der berühmte Schwarmeffekt. Es gibt keine zentrale Intelligenz, alles handeln aber gleichwohl gleich. Interessant ist dieses Phänomen schon.
Konsumenten sind wie hirnlose Lebewesen. Sie werden einfach nur von ihrem Egoismus und dem Trieb nach shoppen gelenkt. Sie denken nicht, sie tun einfach.
Geschenke sind etwas wunderbares. Ich selbst, habe noch nie eines umgetauscht. Wieso auch? Für mich sind Geschenke ein Ausdruck von Liebe oder der Gedanken an einem. Das ist doch schön. Wieso drauf, zugunsten seines eigenen Egos, verzichten?
Nach dem Umtausch, beginnt die Sales-Saison. Dann geht es wieder los. Alles muss raus und ist reduziert. Endlich wieder shoppen. Dies bis in den Januar rein. Ist schon krass. Die besinnliche und Ruhige Zeit verkommt zu einem Shopping-Wahnsinn.

Montag, 24. Dezember 2012

Keine Geschenke

Heute ist Heilig Abend. Zeit der Besinnlichkeit und Ruhe. So jedenfalls die Theorie. Auch das ein Drittel der Leute sich vorstellen kann, keine Geschenke zu machen, ist Theorie. Denn, vorstellen, ist ja nicht gleich machen.
Gestern bin ich durch unsere Hauptstadt flaniert. Das heisst, ich wollte. Sie war voller Menschen, die nicht wussten, was sie da genau machen. Alle waren sie gekommen. Alle gaben sich dem "ich mache keine Geschenke" hin. Es schien so, als ob wir uns auf eine Katastrophe oder einen Krieg vorbereiten. Rücksicht und Gelassenheit waren nicht gefragt. Alle drängelten oder waren mit sich beschäftigt.
Heute Morgen musste ich bei mir im Dorf noch schnell was holen. Einen Parkplatz zu finden war reine Glücksache. Wohlgemerkt, ich lebe in einem kleinen Dorf! Alle wares sie auf den Beinen. Alle mussten noch einkaufen, was das Zeugs hält.
Nun, dies widerspricht ja der Theorie, dass viele keine Geschenke mehr machen. Denn ich habe in den letzten Tagen einen anderen Eindruck gewonnen. Es wird eingekauft. Dies bis zum geht nicht mehr. Die Einkaufswagen sind voll. Voller geht nicht mehr. Aber das ist auch recht so. Denn die Läden müssen ja auch Umsatz machen.
Ich selbst, mache Geschenke. Jeder aus der Familie kriegt was. Nicht viel, aber doch immerhin. Die Geschenke habe ich schon vor Wochen gekauft. Damals war es noch einfach und ich erhielt alles ohne Probleme. Wer heute noch verzweifelt etwas sucht, der lander sicher in der Parfümabteilung. Die Notlösung.
Ich habe auch den Eindruck, dass es jedes Jahr schlimmer wird. Die Menschen werden immer hemmungsloser aber auch dekadenter. Sie erkennen denn Sinn von Weihnachten nicht. Eigentlich ist er ihnen egal. Solange sie hemmungslos shoppen können, ist alles ok. Auch die Weihnachtsmärkte sind immer gut besucht. Es gehört sich so. Sich einstimmen lassen, auf das kommende Fest. Das muss schön bunt und hell sein. Viele Lichter und Figuren. Auch der Weihnachtsbaum darf nicht fehlen. Dabei ist genau dieser nicht christlich. Nein, er ist heidnisch. Aber das interessiert seit 600 Jahren niemanden mehr. Der Weihnachtsbau ist der zentrale Punkt in einer Wohnung. Da liegen die Geschenke. Sonst, denke ich, ergibt er keinen Sinn. Er ist also mehr ein Symbol für den Shoppingwahn, als ein Zeichen für Weihnachten.
Weihnachten ist das Fest der Liebe und Besinnlichkeit. Wieso also nicht einmal ein Geschenk mit Liebe schenken? Nicht dier Preis sollte entscheidend sein, sonder die Liebe, mit welchem es ausgesucht wurde.

Freitag, 21. Dezember 2012

Asperger als Beziehungskiller

Eine Beziehung lebt davon, dass man den anderen kennt. Oder zumindest meint, dass man ihn kennt. Viel Paare leben jahrelang zusammen ohne, dass sich irgendwelche nennenswerten Probleme zeigen. Doch mit der Zeit kann es sein, dass einem der PartnerIn komisch vorkommt. Man sagt sich dann, dass er sie schon immer komisch war. Man hat damit gelernt zu leben. Irgendwann jedoch kann es sein, dass es nicht mehr geht. Dann kann sich herausstellen das er sie das Asperger-Syndrom hat.
Was dann? Zuerst beginnt man, sich im Netz und der Literatur schlau zu machen. Mit zunehmender Zeit erkennt man, dass der die PartnerIn doch nicht die Person ist, welche sie ist. Dann kommt die Diskussion auf, das alles nur gespielt war. Das alles nicht echt war.
Nun, dass ist es, was mir passiert ist. Was folgt, sind Vorwürfe. Dabei hatte ich es selbst nicht gewusst. Wie auch. Bis zur Diagnose Asperger, wusste ich nicht einmal, was das ist. PartnerIn können sehr komisch reagieren. Die Hauptreaktion ist eigentlich immer die selbe. Man wird verlassen. Egal, wie lange die Beziehung gedauert hatte. Als Beispiel sollte meine eigene herhalten. Bei mir waren es fast 11 Jahre. Wovon ich 10 Jahre mir ihr zusammengelebt hatte.  So kann es gehen. Von einem Tag auf den anderen, war sie weg.
Das Asperger beziehungshinderlich ist, dass lese ich viel. Auch habe ich das viel gehört. Doch ich behaupte, dass es nicht so sein muss. Denn wir können uns sehr wohl auf den anderen einlassen. Auch den anderen verstehen. Es ist nicht so einfach, aber mit etwas Übung geht es.
Heute, ist es bei mir so, dass ich verheiratet bin, aber getrennt lebe. Wir haben dies als optimalen Weg für uns gefunden. Das mag für viele komisch erscheinen, ist jedoch nicht schlimm. Im Gegenteil. So hat jedes gleichwohl seine Freiheiten und auch mal einfach seine Ruhe.
Kommt man nach der Arbeit nach hause, so will man doch einfach mal seine Ruhe haben, und nicht jemand, der einem zutextet. Dies kann man genau so machen. Klar, es ist einfach, wenn man sich kennenlernt, und beide schon eine Wohnung haben. Dann muss man nicht organisieren. Lebt man aber zusammen, dann wird es schwierig. Denn einfach zwei Wohnung haben, das geht dann meistens auch nicht. Schon aus finanziellen Gründen nicht. Meistens sind auch noch Kinder im Haushalt. Dann erst recht nicht.
Nun, wie können Asperger aber gleichwohl die Beziehung retten? Denn auch wir müssen etwas dazu beitragen. Nun, es ist ganz einfach. Sprechen. Diskutieren. Sagen, was man will und was eben nicht. Vom Partner wird eigentlich folgendes verlangt. Er sie sollte einfach sagen, was man machen sollte. Zum Beispiel, wenn man in den Arm genommen werden will, oder einfach seine Ruhe haben will. Der Partner muss auch sagen, was er sie will. Und nicht denken, wir kriegen das schon raus. Das klappt dann auch nicht. Denn wir erkennen das nicht.
So entwickelt sich mit der Zeit eine neue Kultur, wie man miteinander umgeht. Es ist sogar sehr spannend diesen Weg zu gehen. So erfährt man auch viel über sich selbst, aber auch über den anderen.
Asperger ist ein Beziehungskiller. Jedoch nur, wenn man sich zu fest auf die Literatur verlässt, und immer nur macht, was die Psychologen sagen. Eine Beziehung lebt von der Beziehung der beiden Menschen welche sich lieben. Und nicht von der Theorie.

Montag, 17. Dezember 2012

Asperger heilen

In der Literatur lese ich immer wieder, dass versucht wird, Asperger zu heilen. Da dies zur Zeit nicht möglich ist, werden Therapien und auch Medikamente aufgezählt. Nun, dass ist sicher gut und lieb gemeint. Doch entspricht es dem, was wir wollen? Ist es das, was wir brauchen?
Ich kann nur für mich selbst schreiben. Aber ich denke, dass ich nicht alleine mit Folgendem bin. Ich selbst will nicht, das Asperger bei mir geheilt, reduziert oder sonst irgendwie verändert wird. Nein, es gehört zu mir. Und das ist auch gut so.
Was ich mich aber frage, ist, wieso wollen uns die NT's heilen? Ich meine, das Wort "heilen" ist doch etwas, was für eine Krankheit oder sonst was gebraucht wird. Asperger ist aber sicher keine Krankheit oder ein Leiden. Ich selbst, leide nicht. Im Gegenteil, es ging mir nie besser. Besonders, seit ich weiss, das ich Asperger habe. Es ist für mich mehr ein Segen, als ein Fluch. Wieso also versuchen, dies zu ändern? Es ergibt für mich keinen logischen Sinn.
Vielleicht ist es in unsere Gesellschaft einfach so, dass alle gleich sein müssen. Egal wie. Wer nicht wie die breite Masse ist, muss geändert werden. Wie auch immer. Es spielt dabei keine Rolle, ob es der Betreffende will oder nicht. Wichtig ist nur, das er gleich ist.
Wir sind anders, und wollen es auch bleiben. Die Natur hat uns so geschaffen. Also muss es einen Sinn ergeben. Welchen auch immer. Wir sehen ihn vielleicht nicht, aber es gibt sicher einen.
Partner und Partnerinnen leiden manchmal unter unserem Verhalten. Sie begreifen unser Handeln nicht. Das ist sicher schlimm, aber es ist nun mal so. Klar, wir können auch dazu beitragen, das es ihnen besser geht. Aber das ist nicht so einfach für uns. Verständnis ist sicher das Zauberwort. Aber auch sie hat einmal eine Grenze. Denn niemand ist unendlich belastbar. Beziehungen werden in die Brüchen gehen. Dies auch nur, weil viele nicht einsehen, dass auch sie etwas beitragen müssen. Denn eine Beziehung lebt immer von beiden.
PartnerInnen würden sicher vieles dafür geben, dass wir geheilt werden. Denn für sie ist es schwierig, mit einem AspergerIn zusammen zu sein. Dabei steht aber ihr Interesse über dem des Asperger. Das heisst, sie schauen zuerst für sich. Das ist verständlich. Doch um denjenigen, welchen es geht, der wird aussenvor gelassen. Dabei ist es wichtig, dass beide einen Konsens finden, und nicht von Heilung sprechen. Das schürt nur Ängste aber auch Hoffnung.
Asperger wollen nicht geheilt werden. Denn ich würde meinen Fähigkeiten beraubt werden. Diese sind für mich aber unverzichtbar. Ich brauche sie, um mich im Alltag zu orientieren, und meiner Arbeit nachzugehen. Würden diese mir genommen werden, so denke ich, wäre ich wirklich behindert. Das will ich dann doch auch nicht.

Sonntag, 16. Dezember 2012

Asperger und das Reden

Asperger habe so ihre liebe Mühe, sich auszudrücken. Sie begreifen nicht, wieso sie über sich sprechen sollten. Sie sehen keine Grund, wieso dies tun sollten.
Nun, ich selbst war auch mal so. Mir hat es immer sehr viel Mühe gemacht, mich auszudrücken. Meine damalige Partnerin wurde fast wahnsinnig, weil ich nie mit ihr sprechen wollte. Sprechen schon, aber nicht über mich, oder unsere Beziehung. Wieso auch? Es passt ja alles. Nun, dem war nicht so. Irgendwann, hat sie mich verlassen, weil sie das Gefühl hatte, dass ich ihr egal bin. Nun, dem war nicht ganz so. Ich konnte einfach nicht sprechen. Das war alles. Das Gegenüber erwartet das aber scheinbar. Nun, das habe ich mit mühsamer Arbeit mit meiner damaligen Psychologin lernen müssen. Es war nicht einfach, zu begreifen, wieso das sein muss. Heute, kann ich es. Nicht ohne Probleme, aber immerhin.
Mein Frau und ich, besprechen so vieles. Auch, was unsere Beziehung anbelangt. Bedrückt eines etwas, so wird es gleich diskutiert, und ist dann erledigt. So kann sich nichts anstauen. Das passt so ganz gut.
Der Weg dazu war, wie beschrieben hart. Doch er hat sich gelohnt. Heute macht es mir keine Mühe mehr, zu diskutieren.
Ich selbst versuche Asperger auch immer wieder dazu zu bringen, zu sagen, was sie wollen. Das scheitert meistens. Denn sie können es nicht. Dabei ist es eigentlich ganz einfach. Einfach sagen, was man denkt. Punkt. Mehr ist da nicht. Diese Erkenntnis jedoch ist nicht so einfach zu bekommen. Denn, die Reaktion des Gegenüber ist nicht berechenbar. Man weiss nicht, wie es reagiert. Das kann der Grund sein, wieso viele nicht sagen, was sie wollen oder denken. Denn nur denken alleine genügt in einer Beziehung nicht. Sprechen ist das Wichtigste.
Meiner Erfahrung nach, ist es so, das ein Partner oder eine Partnerin es nicht schafft, einen Asperger zum sprechen zu bringen. Das können nur Fachpersonen. Doch man muss sich bereit erklären, Hilfe anzunehmen. Und genau daran scheitert es dann wieder. Denn es ist ja alles in Ordnung. Es gibt keinen Grund. Das zu begreifen, ist das Schwierigste von allem. Gut zureden, bringt da nichts. Doch es gibt eine Lösung, die eigentlich funktionieren sollte. Diese ist, es braucht eine logische Erklärung. Ganz einfach. Doch NT's werden diese leider nur schwer finden. Denn sie können nicht so denken wie wir, und wir nicht wie sie.
Eine logische Erklärung ist, dass man nicht alles alleine machen muss und soll. Dazu, dass man sich einfach auf das Abenteuer Kommunikation einlassen soll. Es zu seinem Spezialinteresse machen. Dann klappt es. Asperger lieben ihr Spezialinteresse über alles. Bei mir ist es die Kommunikation und meine Beziehung zu meiner Frau. Sie hat also Glück gehabt.
Der Preis, welchen ich jedoch bezahlt habe, das alles zu können, war sehr hoch. Meine damalige Beziehung ging nach 11 Jahren in die Brüche. Ich musste mir klar machen, was schief gelaufen war, und wie ich so etwas wieder verhindern konnte.

Freitag, 14. Dezember 2012

Asperger als Behinderung

Ist Asperger eine Behinderung? Oder ist es einfach eine Definition für Etwas?
Wenn ich die Definition durchlese so ist es sicher eine Behinderung. Eigentlich aber ist es eine tiefgreifende Entwicklungsstörung. Das ist doch nicht das Selbe, oder doch? Asperger als Diagnose, verändert das ganze bekannte Leben. Sie zeigt einem aber auch, wer man ist. Gibt viele Antworten auf Fragen.
Nach der Diagnose Asperger, habe ich mich intensiv mit diesem Thema befasst. Leider gab und gibt es sehr viele Literatur über Kinder und Jugendlich. Jedoch wenig über Erwachsene. Dies sicher, weil erst damit begonnen wurde, auch Erwachsene zu diagnostizieren.
Erwachsene haben schon sehr viele Jahre gelebt, bis sie die Diagnose erhalten. Können sogar Familie haben, oder sind sonst irgendwie im Leben eingebunden. Auf einmal, wird einem gesagt, was man eigentlich nicht kann. Plötzlich ist man nicht mehr normal, sondern eigentlich behindert. Man muss in Therapien, verliert vielleicht seine Stelle und auch die Familie. So ist es mir jedenfalls ergangen. Ich habe die Stelle und Freundin verloren. Und doch, war es für mich eine Erleichterung. Denn ich erkannte, was ich bin. Auch, wieso die Menschen immer so komisch auf mich reagiert haben. Es waren nicht sie, welche komisch waren, sondern ich. Heute kann ich damit umgehen. Doch der Anfang war nicht leicht.
Ich selbst, sehe mich als behindert an. Denn ich kann viele Dinge, welche NT's tun, nicht. Dazu gehören sicher Essen, Veranstaltungen und einfach Smalltalk. Das Alles kann ich nicht. Das heisst, ich kann es schon. Doch es ist sehr anstrengend für mich. Gespräche im allgemeinen sind für mich sehr anstrengend. Eigentlich spreche ich nicht, wenn ich nicht muss. Jedoch, wenn ich muss, immer zuviel. Meine Frau muss mich manchmal unterbrechen. Ich nehme es ihr nicht übel. Wieso auch? Ich selbst, habe es ihr ja gesagt, dass sie es tun soll. Denn ich weiss es, kann aber nichts dagegen unternehmen. Solche Erkenntnisse jedoch sind wichtig. Diese findet man aber nur, wenn man sich intensiv mit dem Thema befasst. Nicht nur damit, nein, sondern auch mit sich selbst. Das einfach die anderen schauen sollen, das klappt nicht. Man muss schon auch was beitragen. Ich selbst, gebe, wenn sich die Gelegenheit bietet, dem Gegenüber eine Art Gebrauchsanweisung über mich mit. Das klappt bis jetzt ganz gut. Ich erzähle sie einfach nüchtern uns sachlich. Das kommt meistens gut an.
Eines der grössten Probleme jedoch ist der Selbstzweifel. Man denkt immer, dass man weniger wert ist, oder Sachen nicht kann. Dabei sollte man einfach nicht so viel überlegen, und einfach tun. Ich weiss, dass ist einfach geschrieben. Ich selbst, habe auch immer noch meine liebe Mühe damit. Aber ich gebe nicht auf. Denn, auch ein kleiner Schritt nach Vorne, ist ein Schritt nach Vorne. Das sage ich mir immer und immer wieder. Mal geht es besser mal weniger. Rückschläge gehören einfach dazu.
Asperger ist für mich ganz klar eine Behinderung. Egal, was gesagt oder geschrieben wird. Denn es ist meine eigene Erfahrung, dass es so ist. Ich versuche auch nicht, dies immer wieder schön zu reden. Nein, ich stehe dazu, und versuche einfach das Beste daraus zu machen. Wir sind anders, doch die anderen sich auch anders. Dies ist für mich ein Trost. Denn auch Asperger, sind nicht alle gleich. Nein, es sind auch Menschen, welche eine eigene Persönlichkeit haben, wie jeder andere Mensch auch. Und ich denke, dass genau das das Wichtigste überhaupt ist.

Weihnachtsgeschenke

Bald ist es wieder so weit. Weihnachten steht an. Die Städte sind mal wieder voll mit Menschen, welche shoppen gehen. Sie wollen ihren Liebsten ein Geschenk kaufen. Sie wollen einfach mal wieder mit der breiten Masse shoppen. Ein Gefühl vom Einssein. Schaut man sich die Bilder von den Sonntagsverkäufn an, so frage ich mich, was das soll. Gibt es danach nichts mehr zu kaufen? Sind die Läden danach für immer geschlossen. Es wird geshoppt, was das Zeugs hält. Werden die Menschen aber gefragt, ob sie schon alles Geschenke haben, so verneinen sie. Was machen die denn die ganze Zeit?
Nun, ich denke, dass sie sich zuallererst selber beschenken. Wenn man ja schon mal dabei ist. Lese ich die Wunschlisten so durch, so sehe ich, dass Elektronik sehr weit Oben steht. Besonders Tablets und Smartphones. Diese Weihnachten werden sicher wieder unzählige solcher Geräte verschenkt. Doch nicht aus altruistischem Gedanken heraus. Nein, es wird das Selbe erwartet.
Die Erwartungen steigen meines Erachtens nach jedes Jahr. Die Geschenke müssen immer grösser und teurer sein. Wieso eigentlich? Gehen kleine Sachen nicht auch? Wichtig ist doch, dass sie von Herzen kommen, und nicht vom Verstand. Geschenke machen, ist etwas schönes. Doch leider ist es für viele auch sehr anstrengend. Denn sie wollen die in sie gesteckten Erwartungen erfüllen, oder besser noch, übertreffen. Das muss eigentlich nicht sein. Weihnachten soll ja das Fest der Liebe und der Freude sein, und nicht ein Fest des Konsums. Aber leider ist es genau zu dem geworden. Es geht nicht mehr um den Geburtstag des HERRN, sondern darum, sich selber zu feiern.
Weihnachten setzt meistens auch voraus, dass sich viele Menschen zu einem oder mehreren Essen treffen. Meistens im Rahmen der Familie oder Geschäft. Diese Essen sind doch immer sehr anstrengend. Zumindest waren sie es für mich. Ich habe sie nie gemocht. Zu viele Konventionen, zu viele Regeln die ich nicht begreife. Auch das auspacken der Geschenke hat irgendwie seine eigene Logik. Ich selber begreife sie nicht. Geschenke auspacken, sich bedanken, fertig. Mehr ist doch nicht dran. Scheinbar eben schon. Doch was? Ich weiss es nicht.
Weihnachten ohne Weihnachtsgeschenke geht auch. Jeden den ich frage, macht das. Und doch sind immer alle im Beschaffungsstress und am Shoppen. Das ist irgendwie paradox. Aber so ist die Welt scheinbar. Man muss nicht alles verstehen. Besonders das Verhalten der Mitmenschen nicht.
Weihnachtsgeschenke sind aber auch Freude. Ich schenke meinen Liebsten immer ausgefallene Lebensmittel.  So haben meine Liebsten auch nach Weihnachten etwas davon. Zudem verbrauchen sich Lebensmittel und ich habe schon wieder das neue Geschenk, ohne, dass ich mir Gedanken machen muss.

Montag, 10. Dezember 2012

Autismus als Chance

In Foren lese ich immer wieder, dass Autismus keine Behinderung sei, sondern eine andere Art, die Welt zu sehen. Nun, dem stimme ich nicht zu. Autismus ist eine Behinderung. Besonders, wenn es um Kommunikation und Emotionen geht. Diese beiden Dinge sind für uns sehr schwierig zu verstehen. Sie behindern uns also im Alltag. Denn Autismus erkennt man nicht unbedingt auf den ersten Blick. Wir werden einfach als komisch bezeichnet. Aber wissen die Leute, was los ist, dann wird alles anders. Verständnis ist meistens das, was ich erlebe.
Doch alles was eine Schattenseite hat, hat auch eine Sonnenseite. Die Fähigkeiten, welche uns fehlen, werden durch andere ersetzt. Anstelle des Erkennens von Mimiken und Gestiken, können wir zum Beispiel schnell denken, logisch denken, abstrakt denken. Wir erkennen Muster, welche ein NT nur mit Mühe sieht, oder gar nicht. Auch können wir uns sehr schnell in etwas einarbeiten, was uns interessiert. Schneller als ein normaler Mensch. Auch die Hyperempfindlichkeit gegenüber von Tönen oder Farben kann ein Vorteil sein.
Dazu kommt, dass wir zuverlässig und ehrlich sind. Unsere Sprache ist direkt und genau. Was gesagt wird, wird so gemeint, wie es gesagt wird.
Dies alles sind Attribute, welche eigentlich jeden Personalchef hellhörig machen müssten. Sie müssten unbedingt solche Menschen kennen lernen. Doch leider ist dieses Wissen noch nicht bis zu diesen durchgedrungen. Dabei wären wir eine Bereicherung für jede Firma. Wir sind genau konzentriert und gewissenhaft.
Leider sind sich aber viele Autisten genau diesen Attributen nicht bewusst. Sie geben sich lieber dem Mitleid hin. Sie wollen immer nur das machen, was sie interessiert, und nicht, was wichtig wäre. Denn einfach nur machen, was man will, das klappt nur, wenn man sehr reich ist, oder aber reiche Eltern hat. Wer Geld verdienen will, der muss was tun, sich bemühen.
Was vielen auch fehlt, ist das richtige Marketing für die eigene Person. Sie müssen lernen, sich zu vermarkten. Sich richtig zu verkaufen. Dabei darf sicher auch mal übertrieben werden. Denn man sollte sich ja gut darstellen. So klappt es auch mit einer Stelle. Nicht immer, aber es kann. Ich selber habe das viele Male gemacht. Es hat immer funktioniert. Es kommt nur darauf an, wie man sich gibt. Dafür muss man wissen, wie man auf andere wirkt. Weiss man es, so wird vieles einfacher.
Nun, das schreibt sich jetzt so einfach. Ich weiss, dass es das sicher nicht ist. Auch ich hatte immer wieder meine Zweifel und Sorgen damit. Denn es ist sehr anstrengend, ein NT zu sein. Zumindest auf den ersten Blick. Man muss an so viele Dinge denken. Geschieht jedoch etwas Unerwartetes, so ist es mit der Maske NT dahin.
Jedoch sehe ich heute, das Autismus ein riesen Chance ist, denn Arbeitsmarkt zu bereichern. Autismus ist bekannter als auch schon. Es gibt viel Stiftungen und Vereine, welche jeden Tag eine hervorragende Arbeit leisten. An dieser Stelle möchte ich besonders die Stiftung Autismuslink (www.autismuslink.ch) erwähnen. Es ist die Stiftung, für welche ich arbeite. Sie gibt den Menschen eine Chance sich bewusst zu werden, was sie wollen. Aber auch was sie können. Dies geschieht in direktem Kontakt mit den Behörden.
Es gibt also auch für den Autismus immer mehr Möglichkeiten, sich der Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Autismus ist die Chance. Nicht nur eine Chance, sonder auch eine Gabe. Eine Gabe, Besonders zu erbringen. Die Chance muss nur genutzt werden. Sie wartet auf jeden von uns.

Samstag, 8. Dezember 2012

Autismus und ein Ziel

Autisten brauchen meiner Erfahrung nach immer ein Ziel das sie erreichen können. Sie machen nicht einfach sinnlose Arbeiten. Ziele sind wichtig. Doch bergen sie leider eine Gefahr, deren sich viele Autisten gar nicht so bewusst sind. Ein Ziel setzt in der Arbeitswelt immer ein Enddatum voraus. Bereits das erwähnen eines solchen führt zu Stress. Im Extremfall führt es zur Verweigerung und Abwesenheit der Person.
Gibt man jedoch kein Ziel vor, so kann es auch sein, dass die Person sich verweigert oder nicht kommt. Denn sie weiss nicht was sie genau macht, und für was.  Es ist mal wieder das Paradox des Autismus. Man weiss nie, was richtig und falsch ist. Damit umzugehen fällt den NT's schwierig. Denn sie verstehen das nicht. Sie meinen, dass es einfach genügt, alles zu definieren, und das passt da schon irgendwie. Das Irgendwie, ist aber genau das Problem. Das muss eben genau definiert sein, und nicht der Zeitplan. Autisten leben nach ihrer eigenen Zeit und ihren eigenen Vorstellungen.
Genau das macht es aber schwierig, dass sie auch in der ersten Arbeitswelt arbeiten können. Denn da gibt es nur Zeitpläne und Vorgaben. Da interessiert es niemand, wie es einem geht. Wichtig ist nur das Ergebnis. Dieses möglichst bis gestern. Dass geht aber mit Autisten nicht. Denn so wird die Arbeit nicht perfekt, oder den eigenen Ansprüchen genügend.
Ich erlebe immer wieder, dass Übungsaufgaben keinen Sinner ergeben. Sie wollen das nicht machen, oder machen die Arbeiten nur so schnell schnell. Aber gebe ich ihnen etwas Konkretes, was wirklich wichtig ist, dann sind sie voll dabei. Sie arbeiten dann zwar in ihrem eigenen Tempo, aber immerhin.
Auf www.autismuslink.ch seht ihr eine Webseite, die von mir und einem anderen Autisten erstellt wurde. Das Design jedoch hat eine ausgebildete Designerin gemacht, welche nicht autistisch ist. Aber  ich denken, dass sich das Ergebnis sehen lassen kann.
Für mich ist es einfacher, mit Autisten zu arbeiten, da ich es selber ja auch bin. Es ist auch so, dass ich mir meine Ziele selber gebe. Nicht alle, aber viele. Dies macht meinen Job so spannend. Ich will halt gerne selber definieren, was ich mache. Dies können aber nicht alle. Daher ist es mein Job, Ziele zu definieren. Dies erfordert viel Denkarbeit. Machen tue ich dies aber gerne. Zumal ich irgendwann wieder ein Ergebnis sehen, welches ein anderer abliefert.
Autisten sind nicht auf die Art Zielorientiert, wie NT's. Das Erreichen eines Ziels ist nicht so wichtig. Wichtiger ist es, eines zu haben. Mehr nicht. Ein Ziel bedeutet aber eben, dass die Arbeit überprüft wird. Genau das wollen aber viele nicht. Sie wollen nicht, das man sieht, was sie genau gemacht haben. Dies sicher auch, weil sie mit ihrer Arbeit nie 100% zufrieden sind. Doch die Abgabe eine Arbeit kann auch erleichternd wirken. Denn dann kann man ja wieder mal etwas Neues machen. Was ja auch seinen Reiz hat. Es ist also vielmehr die Einstellung zum Ziel, als das Erreichen. Das Erreichen eines Zieles ist ein mentales Problem, nicht eines des Könnens.

Montag, 3. Dezember 2012

Autismus und das Unverständnis

Für Autisten, ist es schwierig, sich in jemanden anders zu versetzten. Das ist bekannt. Denn Empathie, ist nicht unser Ding. Doch nicht immer, geht es um Empathie.
Alles muss immer so sein, wie wir es uns ausdenken, oder wollen. Dabei, ist es manchmal so, dass sich die anderen Gedanken zu etwas machen, welche wir einfach mal ablehnen. Überlegene, was der andere eigentlich genau will, kommt uns nicht in den Sinn. Dass ist nicht immer einfach für das Gegenüber. Doch es ist nun mal so.
Und doch kann man etwas andern. Ich habe mich sehr stark genau mit diesem Problem befasst. Es braucht einiges an Denkarbeit, sich immer zu überlegen, was das andere genau will. Oder, was der Sinn ist. Die nach meiner Erfahrung einfachste Lösung, ist das Fragen. Dadurch wird meistens so manches klarer. Es setzt aber voraus, dass man sich dann darauf einlässt, und nicht gleichwohl stur sein Ding durchziehen will.
Ich erlebe das immer und immer wieder auf Arbeit. Mache ich einen Vorschlag, oder will was ändern, dann wird es immer abgelehnt oder nicht beachtet. Es erfordert immer einen riesen Aufwand, nur eine Kleinigkeit zu ändern. Aber das gehört nun mal auch zu meinem Job. Verständnis, habe ich dafür schon, aber auch nicht immer. Denn arbeiten, ist nicht Freizeit. Da gibt es Vorgaben und Regeln.
Nun, diese Vorgaben und Regeln stelle ich zum grössten Teil auf. Ich weiss aus eigener Erfahrung, was geht und was nicht. Doch auch ich irre mich manchmal. Denn wie jemand reagiert, kann ich ja nicht vorhersehen.
Autisten leben in ihrer eigenen Welt. Das stimmt sicher. Aber sie leben auch in der Welt der anderen. Daher ergibt es Sinn, sich auch mit den anderen zu beschäftigen. Denn wir sind nicht alleine. Wir sollten uns genau so mit den anderen befassen, wie sie sich mit uns. Das Leben und die Art der NT's ist recht interessant. Zudem, lernt man auch sehr viel über sich selbst. Klar, es ist ein Aufwand. Aber es ist einer, der sich lohnt. Denn er bringt einem im Alltag weiter. Zudem, kann einem so einiges an Diskussion und Ärger erspart bleiben.
Doch viele wollen das nicht. Sie sehen nicht ein, wieso sie sich mit den anderen beschäftigen sollten. Oder wieso sie sich Gedanken über die Absichten der anderen Gedanken machen sollten. Sie wissen ja, was sie wollen. Nun, das ist im Privatleben sicher sinnvoll, aber auf Arbeit nicht immer ideal. Denn es geht da ja nicht immer nur um die eigenen Interessen, sondern um die des Arbeitgebers. Zudem wollen viele im Leben etwas erreichen, machen aber nichts dafür. Sie meinen, das die blosse Anwesenheit reicht. Aber das ist nicht so. Im Gegenteil. Etwas machen, muss man schon, wenn man etwas will.
Unverständnis, ist also für mich eines der grössten Probleme von Autisten. Sie sollen bevor sie das Thema Kommunikation angehen, sich damit befassen. Der Rest ergibt sich dann wie von selbst.

Samstag, 1. Dezember 2012

Autismus und die Ferien

Ferien sind für viele die schönste Zeit im Jahr. Besonders, wenn diese im Sommer sind. Dann sind Millionen unterwegs. Ferien werden dadurch aber auch zu einem Stressfaktor. Überall muss angestanden, gewartet oder gestaut werden. Für NT's ist das sicher auch nicht einfach, doch sie nehmen es in Kauf.
Ich selber, mag Ferien nicht besonders. Genau aus den Oben beschrieben Gründen. Ich habe lieber immer den gleichen Wochenablauf. Veränderungen liegen mir nicht besonders. Insbesondere solche nicht, welche grösser sind. Dazu gehören besonders Reisen in ferne Länder. Es ist nicht so, dass sie mich nicht interessieren. Nein, dass sicher nicht. Aber ich weiss nicht, was mich erwartet. Wann ich wo bin. Wann ich was machen werde.
Dies alles weiss ich, weil ich selber schon an vielen Orten und in vielen Ländern war. Jedes Mal, war es für mich eine riesen Herausforderung. Heute versuche ich es zu vermeiden, Ferien so zu verbringen.
Mal für einpaar Tage an einen anderen Ort, dagegen habe ich nichts. Doch sollte es in dem Land sein, in welchem ich wohne. So kann ich im Extremfall schnell wieder nach Hause, und muss nicht noch mühsam mit dem Flieger oder Zug reisen.
Ich kenne aber auch Autisten, welche gerne reisen. Sie mögen es, andere Länder zu besuchen. Fremde Kulturen kennenzulernen. Ihnen macht das alles nichts aus. So sind auch wir verschieden. Daher schreibe ich von mir aus gesehen. Denn eine generelle Antwort, gibt es wie so oft, nicht.
Ferien sind auch immer die Zeit, in welcher man nichts machen will. Einfach mal ausschlafen, und nicht müssen müssen. Doch genau das ist es, was ich nicht mag. Ich muss immer irgendetwas machen. Sei es lesen, programmieren oder einfach nur mal einkaufen. Dies alles, kann ich aber nur zu hause. Zudem ist es bei mir ruhig. Das ist für mich das Wichtigste. Keinen Lärm. Dieser macht mich fast Wahnsinnig. Auch die ganze Hektik der Menschen bringt mich aus der Fassung. Ich verliere dann recht schnell die Übersicht und die Kontrolle. Weiss nicht mehr, was ich machen soll und darf.
Dazu kommt, dass sich Menschen in de Ferien anders verhalten, als sonst. Da ich so schön Mühe habe, sie zu verstehen, wird es doppelt schwer. Denn sie sind in den Ferien ausgelassener und lockerer. Aber auch egoistischer und lauter. Dies alles ist für mich nicht nachvollziehbar. Denn in den Ferien sollte man doch eigentlich entspannt und ruhig sein.
Zudem sind Reisevorbereitungen auch immer so eine Sache für sich. Alles muss geplant sein. Alles mus genau seinen Platz haben. Alles muss perfekt sein. Sonst kriege ich die Krise. Zudem muss ich alleine packen. So weiss ich, wo was ist. Auch, dass ich wirklich alles dabei habe.
Ich bin jetzt seit über zwei Jahren nicht mehr in den Ferien gewesen, und ich vermisse es nicht. Seither ist mein Leben viel ruhiger geworden. Erholen tue ich mich jeweils an den Wochenenden und am Abend. So kann ich ohne Probleme Monate lang arbeiten, ohne dass es mich stresst. Denn die Wochen sind eigentlich immer gleich. Klar, was auf Arbeit alles passiert, kann ich nicht vorhersehen. Aber das macht nichts. Das gehört einfach zum Beruf dazu, und ist nicht weiter schlimm.
Ferien sind also für viele die schönste Zeit im Jahr, aber das muss nicht für alles gelten. Dafür sollte es auch Verständnis geben, wenn man sagt, dass man nicht in die Ferien fahren will. Das hat wie ich Oben beschrieben habe, nicht mit Faulheit oder Lustlosigkeit zu tun.