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Montag, 29. Oktober 2012

Autismus und die Unflexibilität

Unflexibel ist so ein Unwort. Ich selber habe so meine Mühe damit. Denn ich kenne niemand, welcher absolut unflexibel ist. Doch sind der Flexibilität Grenzen gesetzt. Das Problem ist die eigene Vorstellung, wie etwas sein sollte oder sogar muss.
Autisten wird dies aber immer mal wieder vorgeworfen. Die Leute meinen, dass wir uns nicht auf Unvorhergesehenes einstellen könnten. Dies ist ein Irrglaube. Diejenigen, welche ich kenne, können damit sehr wohl umgehen. Die Frage ist immer nur die, wie es kommuniziert wird. Sehr kurzfristige Änderungen sind sicher nicht ratsam. Aber mit ein wenig mehr Zeit, klappt es immer. Damit meine ich einpaar Stunden.
Ich selber, habe gelernt, mich sehr flexibel zu geben. Dies ist sicher ein grosser Vorteil. Heute ist es nicht mehr so einfach, einfach nur sein Ding zu machen. Dabei noch zu denken, dass die Welt weiss, was man wann wie will. Das funktioniert nie. Doch leider ist es eine Angewohnheit von Autisten, dass sie genau das denken. Ich selbst, nehme mich davon nicht aus. Denn ich habe meine eigene Vorstellung, wie was sein muss, oder was sein kann. Meistens, ist es aber so, dass meine Vorstellung nicht mit der Realität übereinstimmt. Das führt dann wieder zu Stress. Denn damit umgehen, ist nicht so einfach.
Diejenigen Autisten, welche ich täglich auf Arbeit erlebe, sind nicht so unflexibel, wie es in der Theorie immer geschrieben steht. Sie machen Mittag, wann sie Zeit und Lust haben. Klar, ist es immer etwa die selbe Zeit. Aber wer macht das schon nicht? Dann, essen sie nicht immer das Gleiche. Die Pause dauert auch nicht immer gleich lang. Das Gesprächsthema ist da sicher ausschlaggebend. Auch gehen sie nicht immer auf die Minute genau nach Hause.
Das alles sind kleine Beispiele aus meinem Arbeitsalltag, welche zeigen, das Autisten durchaus flexibel sein können. Jedoch gibt es sicher auch andere. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt haben, dass muss es genau so sein, sonst gibt es Stress. Erlebt habe ich das aber so noch nie.
Ich selber habe das auch nicht so extrem. Ich mache auch nicht immer alles zur gleichen Zeit. Auch mit meiner Freundin ist es manchmal so, dass es kurzfristige Änderungen im Programm gibt. Das ist nicht schlimm, und irritiert mich auch nicht. Es gehört einfach dazu, und ist in Ordnung.
Unflexibel sind sicher viele Autisten nicht so sehr, wie gesagt wird. Doch sind der Flexibilität Grenzen gesetzt. Ist immer alles unstetig und chaotisch, so ist dies sehr schlecht. Denn so was irritiert mich sehr, und führt zu extremen Stress. Denn eine bestimmte Kontinuität brauche auch schon. Ich muss mich einfach auf bestimmte Dinge verlassen können. Dazu gehören sicher, dass ich an meinen freien Tagen lesen kann, und auch meinen Haushalt machen kann. Diesen mache ich immer am gleichen Tag zur gleichen Zeit. Auch einkaufen fahre ich immer an den gleichen Tagen. Dies muss so sein. Klar, wenn es mal nicht so ist, ist es nicht so schlimm. Aber es sollte nicht zur Regel werden. Doch für solche Dinge ist jeder selbst verantwortlich.

Freitag, 26. Oktober 2012

Autismus und die Gesichter

Das erkennen von Gesichter ist so eine Sache für sich. Gesichter sind für mich selber nicht wirklich wichtig. Ich sehe sie, wenn sie auf einige Distanz von mir sind. Jedoch ab einer bestimmten Nähe, nehme ich sie nicht mehr wahr.
Sie sind dann wie in einem Nebel. Dies trifft aber nur zu, wenn ich eine Person vor mir habe. Sind es aber mehrere Personen, so sehe ich die Gesichter gar nicht mehr. Meine Wahrnehmung endet bei der Brust der Personen. Daher ist es auch nicht möglich, das ich die Mimiken der Personen wahrnehmen kann. Wie auch? Ich sehe sie ja nicht. Damit ich aber gleichwohl etwas mitbekomme, konzentriere ich mich auf die Stimme. Sie gibt mir Auskunft, wie es der Person geht, oder wie sie etwas meint.
Dieses System ist nicht perfekt. Da sich die Personen dessen nicht bewusst sind. Also sprechen sie einfach, ohne auf ihre Stimme zu achten.
Was bei den Gesichtern schwierig ist, sind die vielen Reaktionen. Sie zu interpretieren ist fast unmöglich. Selbst wenn ich mich einmal wirklich darauf konzentriere, gelingt es mir nicht. Ich habe mich sehr lange mit der Mimik befasst, muss heute aber zugeben, dass ich sie nicht interpretieren kann. Also lasse ich es bleiben.
Was an den Gesichtern jedoch das Schwierigste ist, sind die Augen. Damit kann ich gar nichts anfangen. Augenkontakt ist für mich absolut sinnlos. Denn es sind einfach Kugeln. Mehr nicht. Damit kann man sehen, aber das war es dann auch schon damit. NT's jedoch brauchen genau diesen Kontakt. Sie sehen in den Augen mehr, als nur das Sehorgan. Ich selbst vermeide den Augenkontakt bei allen Personen, ausser bei meiner Freundin. Da geht es. Ist ja aber auch etwas anderes.
Dazu kommt, da ich die Gesichter nicht sehen, wie will ich die Augen sehen. Wenn ich es mal probiert hatte, so kostete es mich eine extreme Anstrengung. Die Mühe war und ist mir der Lohn nicht wert. Denn ich habe nichts davon. Es nur für den anderen zu tun, ist nicht mein Ding. Seit ich weiss, was mir Mühe macht, und mich auch sehr anstrengt, lasse ich solche Sache bleiben. Ich will mich nicht mehr überfordern. Seither habe ich ein angenehmeres Leben, welches nicht immer nur Stress bedeutet.
Was ich auch meide, sind Ansammlungen von vielen Menschen. Da wird es echt schlimm. Ich kriege immer Panikattacken. Dies ist nicht wirklich angenehm. Die Menschen sprechen alle durcheinander und schauen sich an. Das ist für mich bis heute zu viel. Trotz all den Trainings, welche ich absolviert hatte, kann ich es bis heute nicht. Doch da ich das ja weiss, kann ich es vermeiden, wenn immer möglich. Klar, immer geht nicht. Denn ich muss einkaufen gehen, oder mal was essen. Doch dies beschränke ich auf ein Minimum, oder zu Zeiten in denen nicht viele Menschen vorhanden sind.
Gesichter sind also ein schwieriges Thema. Denn die NT's begreifen das nicht wirklich. Genau das macht uns zu komischen Menschen. Denn sie verstehen nicht, wieso wir ihnen nicht in die Augen schauen. Sie meine, wir haben etwas zu verbergen. Dabei ist es einfach so, dass wir es nicht können. Mehr ist da nicht dahinter.

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Autismus und die Antriebslosigkeit

Wie kann die Antriebslosigkeit entstehen? Kann sie irgendwie umgangen werden?
Antriebslosigkeit ist ein schwieriges Thema. Denn für viele wirkt es, als ob man faul ist, und keine Lust hat, etwas zu tun. Doch dieser Eindruckt täuscht häufig.
Ich selber habe das schon viele Male selber bei mir erlebt. Eigentlich wollte ich etwas erledigen, doch ich fand immer wieder eine Grund, es nicht zu tun. Auch flüchtete ich mich immer und immer wieder in Ausreden, wieso ich etwas nicht erledigt habe. Am Anfang mag das ja noch akzeptiert werden, doch mit der Zeit nicht mehr. Dann kommen die Vorwürfe und die Diskussionen. Aber selber dagegen war ich gewappnet. Ich erfand immer wieder neue Ausreden.
Schlussendlich musste ich eingestehen, dass ich mit vielen Dingen einfach überfordert war. Ich wollte es mir einfach nicht eingestehen, dass ich nicht alles konnte. Damit meine ich, dass ich die Arbeit und das Privatleben unter einen Hut bringen musste. Es wurde mir mit den Jahren einfach zuviel. Auf Arbeit musste ich immer voll dabei sein, und privat auch. Immer für alle da sein, doch nie für mich. Hatte ich einmal Zeit nur für mich, so wollte ich nicht auch noch administratives erledigen, sondern einfach nur, was ich wollte.
Dabei stapelten sich mit der Zeit die Problem. Bis es nicht mehr ging. Danach erfolgte der Zusammenbruch.
Gegen Aussen musste das alles wie antriebslos gewirkt haben. Als ob ich nicht mehr wollte und keine Lust mehr auf nichts habe.
Heute bin ich mit dem Thema Antriebslosigkeit bei Autisten vorsichtig. Denn meiner Erfahrung nach, hat es meistens einen tieferen Grund, wieso jemand nicht mehr Lust hat, etwas zu machen. Und sei es nur am Morgen aufstehen. Selbst das kann zu einer Tortur werden. Dabei macht man sich aber auch Vorwürfe, wieso man nichts auf die Reihe kriegt. Doch es ist ein Teufelskreis. Das Eine ergibt das Andere. Mit der Zeit, kann man nichts mehr erledigen, auch wenn man eigentlich noch will.
Diese Abwärtsspirale ist nicht so einfach zu durchbrechen. Ich musste wieder von Grund auf lernen meine Post zu öffnen, oder EMails zu beantworten. Einfach wieder am normalen Leben teilnehmen. Selbst einkaufen, konnte ich nicht mehr. Ich musste alles wieder lernen. Dieser Prozess erforderte sehr viel Geduld und auch Wille. Einfach war es nicht. Insgesamt, hat es fast ein Jahr gedauert, bis ich wieder wirklich selbstständig war, und auch wieder etwas machen wollte.
Heute arbeite ich wieder, und führe alleine einen Haushalt. Zudem habe ich eine sehr liebe Freundin gefunden. Doch dies alles konnte ich nur erreichen, dank Therapien und viel Zeit.
Mag jemand einfach nichts mehr erledigen oder aufstehen, ist es meiner Erfahrung nach am besten, sich in Therapie oder gar in eine Klinik zu begeben. Das liest sich jetzt hart, aber es hat mir sehr geholfen mich wieder im Leben zurecht zu finden.

Montag, 22. Oktober 2012

Autismus und Mobbing

Das Thema Mobbing ist ein heikles Thema. Denn wer gibt schon gerne zu, das er gemobbt wird. Wobei Mobbing nicht immer bewusst durchgeführt werden muss.
Ich habe schon für viele Firmen gearbeitet. Hatte viele verschieden Positionen inne. Egal aber, welche Stelle ich gerade inner hatte, ich war nie wirklich glücklich. Wieso das so war, wusste ich damals noch nicht.
Meine Arbeitskollegen hatten mich immer ganz normal behandelt. So meinte ich es jedenfalls. Auch das Verhalten der Chefs war für mich normal. Doch heute muss ich mit eingestehen, dass es so nicht war.
Weder ich noch meine Arbeitskollegen und Chefs wussten, dass ich ein Autist bin. Ich habe immer gemacht, was mit gesagt wurde. Jedoch immer nur, wenn ich es wollte. Für mich sinnlose Dinge, machte ich nicht, oder nicht richtig. Das führte immer wieder zu Problemen.
Auch wurde ich ausgenutzt. Denn ich war so was wie der gute Teufel. Wenn ich jemandem helfen konnte, so machte ich das. Egal, ob Putzfrau oder CEO. Mir waren die Funktionen egal. Was zählte, war, dass ich helfen konnte. Der Gedanke dahinter war, dass wir eine Firma sind. Ich dachte und denke nicht in Abteilungen, sondern immer im Ganzen. Das kam jedoch nicht immer gut an. Denn viele verstanden nicht, wieso ich das mache. Wichtig ist doch nur, was die Abteilung erreicht. Ich sah das aber anders. Denn mich interessierte nur das Firmenergebnis. Denn diese bezahlte mir den Lohn, und nicht die Abteilung.
Das Ganze ging so weit, bis ich nicht mehr konnte, und ein Burn-Out hatte. Alles wurde mir zuviel.
Während dieser Zeit wurde das Asperger-Syndrom festgestellt. Diese Diagnose gab mit die Antwort auf so manche Frage. Heute weiss ich, dass mich die Personen auf Arbeit nicht verstehen konnten, und ich sie nicht. Wir sprechen einfach nicht die gleiche Sprache. Auch wenn sie Deutsch ist.
Autisten sind meiner Meinung nach die ersten Opfer, wenn es um Mobbing geht. Wir sind einfach anders. Die Komischen. Wer weiss, dass er Autist ist, kann Aufklärung betreiben. Manchmal hilft es. Doch diejenigen, wie ich, die es nicht wissen, brechen irgendwann zusammen.
Autisten brauchen nun einmal eine geeignete Arbeitsumgebung. Doch wenn diese gegeben ist, sind wir zuverlässig. Auch meine Ehrlichkeit war nicht immer von Nutzen. Meine Sprache ist sehr direkt. Ich sage, was ich denke. Das ist auf Arbeit nicht erwünscht. Es muss immer alles diplomatisch sein. Sind die Leute auf Arbeit jedoch informiert, dann könnte es klappen.
Meiner Meinung nach, wissen die HR-Verantwortlichen alles über Studienabschlüsse und weiss nicht was, aber das Thema Autismus ist immer noch nicht bekannt. Ich selber setzt mich so gut ich kann ein, dass der Autismus bekannt wird. Und wir eine Stimme bekommen. Denn es ist wichtig, dass auch wir uns der Öffentlichkeit stellen. Denn nur wir wissen, wie es ist, Autist zu sein.

Sonntag, 21. Oktober 2012

Autismus und das Verständnis

Verstehen NT's die Art, wie Autisten die Welt wahrnehmen überhaupt? Wie kann man ihnen die erklären?
Ich habe schon viele Male erlebt, wenn ich jemandem sagte, dass ich Autist bin, dass die Person irritiert war. Die Leute waren und sind erstaunt darüber. Denn sie haben immer noch das Bild vom stummen Autisten im Kopf. Sie können sich nicht vorstellen, das ein Autist sprechen kann. Und das erst noch fliessend. Es bedarf dann doch einiger Erklärungen, was der Unterschied ist.
Für mich sind es sicher die Sache mit der Mimik und der Gestik. Sie haben für mich keine Bedeutung. Es ist so, wie wenn das Gesicht ausgeblendet ist. Ich sehe es fast nicht. Ich sage immer, dass es ist, wie wenn das Gesicht unter einer Maske ist. Diese hat ja auch keine Regungen. Bei den Gestiken ist es so, dass ich das einfach als Gefuchtel interpretiere. Ich verstehe nur sehr wenige Gestiken. Diese musste ich mir beibringen. Mehr will ich auch nicht lernen. Denn bis jetzt, bin ich eigentlich ganz gut durch das Leben gekommen.
Eine der Fragen, welche immer kommt, ist: "Bist du ein Genie?". Tja, das ist so ein leidiges Thema. Denn Autisten sind eigentlich keine Genies. Sicher gibt es welche, doch die Mehrzahl ist es sicher nicht. Jedenfalls ist dies meine Erfahrung mit vielen Autisten, welche ich kenne.
Sie wollen aber gleichwohl, dass ich ihnen etwas spektakuläres biete. Es ist dann wie im Zirkus. Ich frage sie dann immer, wie schnell sie lesen können. Danach sage ich ihnen, wie schnell ich lese. Dass ist dann der grosse Unterschied. Sie haben so ihr Spezielles. Für mich aber ist es normal. Das erkläre ich ihnen dann.
Denn, so schnell wie ich lesen kann, so wenig verstehe ich Mimiken. Das ist der Preis dafür. Aber nicht nur. Es ist auch das ganze emotionale. Ich kann mich nicht in andere Personen hineinversetzen. Ich habe also keine Empathie. Das ist dann für viele nicht nachvollziehbar. Denn es ist scheinbar normal, dass man das kann. Es erfordert dann wieder einiges dies zu erklären.
Eigentlich besteht so eine Diskussion immer aus Erklärungen. Das ist anstrengend und mühsam. Denn ich sehe mich nicht als etwas Spezielles. Nein, ich bin einfach wie ich bin. Mehr nicht. Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Nur sind sie bei uns halt anders gelagert. Wir können Dinge die NT's nicht können, und umgekehrt. Doch zusammen sind wir stark. Teams aus NT's und Autisten ist eigentlich der Jackpot. Doch viele Arbeitgeber scheuen genau das. Denn wir haben den Ruf, schwierig zu sein. Dies stimmt sicher. Können wir uns jedoch mit unserem Gebiet befassen, dann sind wir eine Bereicherung.
Heute arbeite ich, mit Autisten zusammen. Was mit selber viel Spass macht. Denn ich lerne auch immer wieder Neues. Zudem ist es viel weniger anstrengend, da die Konventionen nicht gelten. Wir haben unsere eigenen Regeln. Und das klappt bis heute sehr gut. Ich erlebe selber, dass wir viele können, es braucht nur Verständnis und Zeit. Dann klappt es auch mit Autisten.

Montag, 15. Oktober 2012

Social Media

Heute sind die Social Medias sehr wichtig geworden. Die Leute können sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Facebook & Co. sind allgegenwärtig. Jeder sollte oder muss dabei sein. Wieso eigentlich? Geht es nicht auch ohne?
Für viele ist eine Account bei einem Sozialen Netzwerk Pflicht und auch ein Muss. Denn alle Freunde sind auch da. Also muss man auch mitmachen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Der scheinbare Vorteil ist, dass man so mit vielen Menschen gleichzeitig in Kontakt treten kann. Doch ist es wirklich ein Vorteil? Denn es verursacht nur Stress. Ständig werden Statusmeldungen überprüft oder irgend etwas Sinnloses gepostet. Dies kann das Leben nicht sein. Der ständige Druck online zu sein, und was mitzuteilen, kann auf Dauer ermüdend sein.
Die Frag ist doch, wer liest das alles. Interessiert es überhaupt die sogenannten Freunde überhaupt? Ich denke, eher nicht. Denn wer 100 oder mehr Freunde hat, hat eigentlich doch keine richtigen. Denn so viele Menschen kann man gar nicht wirklich kennen. Diejenigen, welche man wirklich kennt, trift man sicher auch mal im echten Leben. Oder man telefoniert zusammen.
Es scheint aber so, als ob genau das veraltet ist. Man ist nicht mehr IN.  Die Kommunikation ist also irgendwie langweilig und auch monoton geworden. Dazu kommt, dass viel kommuniziert und ausgetauscht wird, aber nichts gesagt wird. Die Informationen haben keinen Inhalt. Es sind einfach Hüllen. Doch man muss das tun, damit man dabei ist.
Der Druck der auf solchen  Personen lastet, muss immens sein. Denn immer wieder zu posten muss mühsam sein.
Was passiert aber, wenn sich so ein Person von den SM abmeldet? Ich denke, nichts. Denn sie hat dann wieder ein lebenswertes Leben. Frei vom Zwang, immer zu müssen. Es gibt wichtigere Dinge, als zu posten. Beispielsweise mit guten Freunden ein Glas Wein trinken, und über alles möglich zu diskutieren. Dabei muss man nicht müssen.
Dazu kommen bei den SM die Spiele. Sie sind so ausgelegt, dass man nur weiterkommt, wenn möglichst viele Freunde das Selbe spielen. Sonst wartet man sehr lange, bis wieder etwas gebaut ist. Beschleunigen kann man es, indem man Sachen mit echtem Geld kauft. Dabei kann sehr viel Geld verbraucht werden. Und dies nur, damit man ein Level weiter ist. Kein Wunder, verlieren Firmen wie Zynga immer mehr Kunden. Es ist einfach idiotische Spiele, welche viel Zeit brauchen, und echt nichts bringen. Im Gegenteil, man ist dann ständig online und damit beschäftigt etwas zu errichten. Dabei sollte man sich noch die ganze Werbung anschauen. Das kommt noch dazu.
SM sind eigentlich nichts anders als Infromationskraken welche Werbung verkaufen.

Samstag, 13. Oktober 2012

Autismus und das Genie

Sind eigentlich alle Autisten Genies? Können sie also Dinge die andere nicht können?
Meiner Erfahrung nach, sind die meisten keine Genies. Sie sind sogar weit davon entfernt. Dies ist ja bei den NT's nicht anders. Doch haben wir den Ruf, Genies zu sein. Dafür ist Hollywood sicher mitverantwortlich. Sie zeigen uns immer als Menschen, welche etwas viel besser können, als die anderen. Doch dies hat sicher damit zu tun, dass wir uns für eine Sache sehr stark interessieren können. So wird man automatisch viel besser. Es ist also mehr eine Frage des Trainings, als des Genies.
Genies haben den Ruf, komisch zu sein. Nun, dies trifft auf uns sicher zu. Doch wir sind komisch, weil wir Autisten sind, und nicht weil wir Genies sind. Viele Autisten die ich kenne, können fantastische Dinge. Sei es programmieren, zeichnen, oder diskutieren. Doch es gibt auch eine Schattenseite. Diese Fähigkeiten wurden quasi teuer erkauft. Denn die Fähigkeiten, wie Mimiken und Gestiken zu interpretieren fehlen fast vollständig.
Dies wird dann immer ausgeblendet. Ich mache die Leute jeweils darauf aufmerksam. Sie sind dann erstaunt, dass wir das scheinbar nicht könne. Sie können sich gar nicht vorstellen, so was nicht zu können. Ich argumentiere dann immer, wir können uns auch nicht vorstellen, dass ihr bestimmte Dinge, welche wir können, nicht können. Denn für uns sind sie einfach. Das wirkt meistens. Denn nicht jeder kann alles. Und diese Einsicht ist wichtig. Denn jedem Menschen sind Grenzen gesetzt. Nur immer alles zu wollen und alles zu können, das geht nicht. Viele wollen jedoch unsere Fähigkeiten. Sie wären jedoch nicht bereit etwas von ihren abzugeben.
Viele sind auch erstaunt, das wir sprechen können. Sie haben immer noch das Bild im Kopf, dass wir alle stumm sind. Das trifft nicht zu. Sicher gibt es auch solche, doch bei weitem nicht alle. Das macht es dann auch nicht einfacher. Denn sie glauben einem zuerst nicht, das man Autist ist. Diese Erfahrung habe ich schon viele Male selber gemacht. Wenn es geglaubt wird, so folgt immer eine lange Erklärung, welche ich abgeben muss. Das ist auch mühsam. Denn ich weiss auch nicht alles. Nur habe ich angefangen, dem Gegenüber die selben Fragen zu stellen. Sie können sie dann auch nicht beantworten. Dann sehen sie ein, dass ihre Fragen doch nicht so sinnvoll sind. Und sie zuerst über sich selber nachdenken sollen, als über die anderen.

Montag, 8. Oktober 2012

Autismus und die Meinung der Anderen

Sollte man auf die Meinung der anderen hören? Ist sie überhaupt wichtig?
Mit dieser Frage habe ich immer so meine Probleme. Denn eigentlich interessiert mich die Meinung der anderen nicht wirklich. Wieso auch? Ich kann sehr gut selber denken. Doch manchmal, höre ich doch auf sie. Dann, wenn ich selber nicht mehr weiter weiss. Oder aber von etwas keine Ahnung habe. Wie ich mich dann aber entscheide, dass liegt bei mir, und muss sich mit der Meinung der anderen nicht decken.
Selber erlebe ich immer wieder, wie Autisten gesagt wird, was sie zu tun haben. Die anderen wissen es immer besser. Dabei haben sie meistens keine Ahnung. Sie sind meistens einfach nur besorgt. Vieles passiert auch einfach. Doch genau das ist es, was nicht verständlich ist, da es keiner Logik folgt.
Mir selber, wurde nachgesagt, ich sei stur und auch egoistisch. Nun, das mag sicher zutreffen, doch gibt es für mein Verhalten eine Grund. Hörte ich auf die Meinung der anderen, so gingen die Dinge meistens schief. Oder zumindest nicht so, wie ich es wollte. Regelte ich die Dinge aber so, wie ich wollte, dann klappte es. Doch für viele war mein Verhalten nicht verständlich, da sie den Plan nicht im gesamten kannten. Der Grund war, dass ich ihn niemandem erzählt hatte. Das führt auch immer wieder zu Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten. Dies war mit jedoch egal.
Heute ist es so, dass ich nur noch mache, was ich für Richtig halte, und mir nicht mehr vorschreiben lasse, was richtig und was falsch ist. Dies war für mich ein wichtig Schritt. Denn so konnte ich mich aus dem Korsett der Konventionen befreien, und mich selbst sein.
Die anderen sind ja eigentlich auch darauf bedacht, dass es für sie stimmt. Wieso sollte es also nicht auch für mich stimmen. Ich muss keinem Menschen gefallen, der mich nur als Werkzeug für sich selbst sieht. Die Meinung der anderen ist mir also dadurch egal. Denn ich habe meine Eigene. Wem sie nicht passt. Sein Probleme, und nicht das Meinige.
Aber ich akzeptiere durchaus andere Meinungen. Mir ist wichtig, dass jeder sagen kann, was er denkt oder will. Das Selber erwarte ich aber auch von den anderen. Gleiches mit Gleichem. So mein Grundsatz.

Montag, 1. Oktober 2012

Autismus und das Shoppen

Können Autisten überhaupt shoppen?
Nun, ich denke, dass sie das sehr wohl können. Die Frage ist nur wo und wie. Denn einfach so durch die Läden schlendern ist nicht. Es braucht eine konkrete Vorstellung was man braucht.
Ich selber gehe nicht so gerne in grosse Shoppingzenter. Da sie immer voller hektischer Leute sind. Alle müssen noch was besorgen, wissen aber nicht was. Sie stehen einfach in der Gegend herum und versperren den anderen den Weg. Dazu kommt, dass die Shoppingzenter akkustisch eine Katastrophe sind. Sie sind nur auf Design ausgelegt. Mehr nicht. Dadurch wird der Schall immer auf recht unangenehme weise reflektiert. Dies führt bei mir jedes Mal zu Kopfschmerzen. Diese vergehen aber wieder, sobald dich das Gebäude verlassen habe.
Was für mich auch eine grosse Rolle spielt, wenn ich schon in so ein Zenter gehe, ist wann war Zahltag. Dies ist für mich noch recht entscheidend. Denn war Zahltag, so herrscht immer ein riesen Chaos. Ist dann auch noch schlechtes Wetter, sowieso. Die Menschen, wissen nicht was mit der Zeit anfangen, also fahren sie zum Shoppen. Hauptsache Geld ausgeben. Doch, dass es so weit kommt, muss zuerst ein Parkplatz gefunden werden. Das ist jeweils die grösste Herausforderung. Meistens herrscht schon in der Einfahrt Stau.
Dies alles ist sehr anstrengend, und ich versuche,wenn immer möglich, es zu vermeiden, an so einem Tag einkaufen zu fahren.
Shoppen macht sicher auch Spass. Mir jedenfalls. Aber nur, wenn ich weiss was ich will. Dabei weiss ich nicht, was genau, nur ungefähr. Ich vergleiche dann die Angebote und Preise. Das mache ich noch gerne.
Doch allzu häufig mache ich das nicht. Denn die Belastung für meine Psyche ist jedes Mal extrem  hoch.
Es gibt aber noch eine andere Art shoppen zu gehen. Ich denke, das Autisten eher diese wählen. Das Einkaufen im Internet. Das ist praktisch. Es kann jederzeit bestellt werden, und die Ware wird nach Hause geliefert. Man muss also nicht einmal das Haus oder die Wohnung verlassen.
Ich selber, nutze diese Art des Einkaufens nur sehr selten. Da ich die Dinge, welche ich will, berühren muss. Mir ist es wichtig, dass ich alles in die Hand nehmen kann. So weiss ich, das diese real sind. Dafür nehme ich es in kauf, dass ich mal Kopfschmerzen kriege. Denn mir ist es wichtiger, die Dinge anzufassen, als sie einfach bequem per PC zu bestellen.